vedhtigt fein. Wher eS gu Feldreliefs won ibermenfdhlider Grope зи empfellen, fcbeint aud) uns wabrhaft — foloffal. Sir das Rundbild fcheint man allgemein einig gu fein, die Darftellung der Chat als unmdglich aufjugeben, und wirklich fpringt dics alS Nothwendigkeit in die Wugen. E8 bleibt alfo, nebft einer fymbolifhen Andentung der That, ctwa durd) die Speere, oder burc) Nebenfiguren, nur die Perfon des Helden ithrig. Hier begeguen wir gunichft faft auf allen Seiten (des Buchs und der Oebatten) einem Bedenfen, das uns — sit venia verbo — etwas pedantife) vorfommmt, der Furdht namlich, dak man den Hel- den in diefer oder jener Darftellung nicht erfeunen werde, etioa weil fein Bortrait pon ihm vorhanden fet. Raine er in cinen Wald von Statuen oder ins hiftorifche Mrufeum von Verjailles, fo mbehte das geredhtfertigt fein. Wher er foll gu Stang, foll gang allein fte- hen, ja er hat wohl bigher in der ganzjen Schweiz nicht Seines- gleichen, alS etwa den wenig gefdhagten Borginger auf ver Brune nenfdule. Nun, wenn vas Volk frither in Diefemt feinen Helden erfaunt Hat, warum follt’ c8 nicht in dem nenen Bilde, felbft wenn e8 per Sdee von ibm nod fo unvollfommen entfprace! Nan wird e8 ja wohl drunter fdjreiben, aber im Grunbde ijt anc) das unnis- thig; ein Gtandbild zu Stang fann eigentlic) Niemanden vorftellen, alg Urnold Winkelvied. Weit wichtiger ift vie Frage, ob man Ши aufrecht, ob man ion fterbend oder todt darjuftellen babe, untrennbar gleichzeitig von Der aweiten, ob man ifn gleichfam abjolut, vder in einer beftimm- ten Gituation bilden, alfo im gweiten Fall die That doch indiveft mit in dad Werf hineingiehen wolle, und eng verfnitpft mit der pritien, ob er allein cder Theil einer Gruppe fein mitffe. Зи rect, wie fterbend, hat er, wie fchon angedeutet, feine befriedigende Darftellung gefunden, wund unter den Auffaffungen al8 Leiche hat nur Dorer’s Gruppe den Beifall der Befdaner. Wir wollen peshalb direft an diefe antniipjen, indem wir wieberholt unfern Man- gel eigner Anjcauung befennen und beflagen. Aud) wenn wir nicht gleich in der erften Mittheilung ves Biich- lein8, bem Niedwaloner Wodhenblatt entnommen (©. 4), Wehn- likes unbefangen ausgefproden finden, wilrden wir nach allen auch nod) fo begeifterten Befdhretbungen nicht liber ein doppeltes Beden- fen gegen die Rompofition wegfommmen. Die Hauptgruppe zeigt einen Sodten in liegender Stellung, und einen Rebendigen, der fic fnieend gu iat beugt. G8 foun nun erften$ nicht feblen, dak dev Retere pominirt, als Hauptfache evfdbeint. Die Mialerei hatte vielleiht Mittel, died minder auffalliq gu machen; in ber Plaftit fpielen die raumlichen Berhaltniffe eine fo grofe und аи Неве Rolle, Daf ein Fehler diefer Wrt (denn gerade heraus, e6 ift einer) fchwerlich gemildert merden fann. 8 giebt, von der antifen Ba- troflusgruppe abgefehen, die in der Rompofition mwenig Aehnlichfeit haben fann, einen ofter bearbeiteten Gegenftand der driftlicjen Runft, pie fogenannte Pieta, Chrifti Leihnam im Schoof feiner Ntutter, den die Vertheidiger Dorer’s fiir ihn anfithren fsnnten. Hat voc fein Dresdener Weeifter felber eine dev fchinften Darftellungen die- fes Gujetd gegeben. Uber der Beweis wire am Ende fitr uns. Das Verhalinif Chrifti zu feiner Mutter ift ein weit naheres, weit mehr coordinirtes, und befonders ein viel пен einfacheres, als bas gwifden WArnold und dem Ganger. G8 fdadet nichts, wenn Maria in folder Gruppe dominirt, ja fie foll e8, varum bat man folhe Gruppen nach ber Mtutterliebe genannt. Wo die Leiche des Herrn Hauptfadhe fein follte, hat man ficer tiberall vorge- gegen, ihn gu ifoliren. Sodann foheint aber auch uns, aufer jenemt Hervorragen des Singers, feine Gegenwart iiberhaupt etwas MKitnfiliches, Gefuch- {8 nicht blof, fonder aud) etwas modern Gentimentales gu haben, was Der echten Plaltif wiberitrebt. Gewif meinte Dr. Gdardt aus Wien etwas Behnlicheds, als er giemlich unpatriotijderweife den Gez banten „тебе оси als fchweigerifa) nannte (GS. 37). Sndem wir, wie auch fcon von einem twaderen Schweizer gefdehen, gegen diefen Ausdrud Proteft einlegen, glauben wir in der Gade mit ihm einig gu fein. Dte WAnwefenbeit des Gangeré, wie feine Hand- {ung, das Bekrangen des Helden, ift eigentlich eine bloke Metapher, in Sormen itherfest, und dem fiinfilerifden Chavafter der mittel- alterlichen Gpoche, dew der Riinftler doch in det gothifden Fuge qeftell feftguhalten fcbeint, villiq fremp. Зи fpaterer Beit fpielen freilich die gefliigelten Ruhmgittinnen, die mit Tuba und Kranzert liber gemalien und gemecifelten Botentaten und Generalen fdweben, ihre wohlbefannte Rolle. Wher fie find wenightens, wie jene ,,zimpfer- (ое Helvetia eines Mtitbewerbers (ebenfalls den todten Helden цену) rein fpmbolifce Figuren, die nichts weiter als ihren Na- men bedenten wollen; Hier vertritt ein Sndiviouum, ebenfo hifto- rifch al8 der Gefeierte felbft, ihre Stelle, will aber dod) eigentlich nicht fowohl er felbft, als bas verfirperte Golfslied fein, weshalb ihn jum Veberfluf cine Harfe betgegeben wird. Wir fonuten uns recht wohl ein {yrifdes Gedidt, eine Ballade denfen, wo der Sanger auf vem SGehlachifeld ven todten Helden jucdte und fande, aber fdon fiir bie Mialerei witrde und died Motiv gu ditfjeldorfifd) im altern Ginne, d. В. ды Lhvifd) und fentimental fein. Ganz unvereinbar aber fcheint e8 un mit der Wiirde eines hiftorifden oder nationalen Monuments. G8 ift charafteriftifd, dak fimmtliche Berwunderer der Dorer fden Wvbeit ebenfoviel Berthei- diger diefer Sigur, die alfo jedenfalls ifre fcwache Seite ift, — bag fte e8 aber auch faft burdbweg mit vein poetifden Waffen find, mit Gchiller’jden Berfen und begeifterten Ausrufungen iiber ме Же und Hobeit ver Poefie und der Poeten, ohne fic auf Widerlequng der plaftifden Bedenfen fonderlich eingulaffen. Oenn рав das Chriftfind auf Gemalden und Reliefs nicht von den Ma- giern und ihrem Gefolge verdunfelt wird (aus der M. Biivicher Bei- tung, GS. 63 de8 Biichleins) beweift nicht das Geringfte fiir ein Rundbild, und dak ,, der Diamant Sure Faffung in einen Goldreif nists verliere”, beweift iiberhaupt nichts. Wir geftehen iberhaupt, die Nothwendigleit einer Gruppe fiir den in Rede fiehenden Gegenftand nicht eingufehen. Man findet e8 natirlich, dak Dorer fie in Wort und Werk vertheidigt; e8 ift einmal jeine Hinftlerifde Ueberzengung. Wher eine andere Frage ift, ob er Recht hat. Unficht gegen Anficht АВЕ fich fehr wohl behaup- ten: Wenn irgend Semand, fo hat UArnoly Wintelvied sfthetifcver Anfpruch, auf feinem Poftament alleim gu fein. Wein purch fei- nen Willen und feine Wrme Retter bes Vaterlandes, fann er anch in feiner Berherrlichung ем Gefahrten haben. Wahlt dazu, wen Shr wollt, Shr werdet ihn fuchen, werdet uns das Wer und Warum erflaren miiffen.*) Mtit einem Wort, ift ev wirklich nicht allein darjufteflen, fo iff er auch iiberbaupt feine Mufgabe fiir bas Rundbild. Wir erfehen aus Hem gulewt angefithrten Wrtifel der MN. Bitricher Beitung (oer woblgemertt entfchieden fiir Dover ift), dak man vor der dHeSfalljigen Erffarung diefes Riinftlers an gar nichts anders dadhte, als Winkelried lebend oder todt in eingelner Sigur darzguftelfen, Beweis genug, dah e& nicht nur fitr ansfithrbar gehalten, fondern auch, dah c8 — ba8 natitrlicfte war. Um fo mehr beflagen wir, рав die einfache Figur, aufrecht ober lieqend, bet per Ronfurreng eben feine witrdige Vertretung gefunden hat, wodurdy fie gewiffermafen von vornherein befeitigt fcheinen mufte. Der mehrevwihnte Vertheidiger Dorer’s hat (©. 61) feby treffend und fchin auSeinandergefest, warunt der todte Winkelricd *) Gonberbar, dak Wes fitechiet, man werde YW. wicht erfennen, wabrend Niemand die unvermetdlidhe Frage jedes Befdauers: Wer denn ba bet ibys tnice, flir einem Uebelftand зи halter [deint.