——— 963 eripfangt von ihr einen rang. Gebr intereffant ijt auc) ein Chri- (tusfopf von Matteo За, in ftarf byzantinifden Styl. Die дтове Auswahl von Medaillenabgijfen, die man vorfindet — e8 find gegen 700 aus dem Ronigl Mufeum, der Runftfammer und einigen Pricatfammiungen, namentlich dev bes Banquier Fried- linber, und giwar aus dem Zeitraitm von 1440 big 1640 —-fnbdet ши fo mehr зи dem Genuffe ein, einen дебет Veberblic von biefemt Runfigebiete in fic) aufgunehaten, als fein einigermafen wide tiger Riinftler hier unvertveten НЫ Wich ijt died um fo intereffan- ter, al8 nad der feby vichtigen Bemerfung Bolenthals*) ,, ver Ente widelungsgang der Medaillentunft im Wefentliden fo innig mit den Sortidritten der Maleret und vorgiiglich der Plaftif zufammenhangt, als deren Theil fie gu betvadten ift, dak in ihren Werke meift der Grad der Ausbiloung diefer beiden Riinfte ausgefprechern liegt. Die Urfachen, welde auf die Vervollfommnung derfelben wirkten, бете anlaften auch ein gefteigertes Schaffen im Gebiete ber Sdhaumiingen.” Die Medailleurfunft im modernen Ginne beginnt mit bem 15. Sahrhunbert. BZunidft Stalien, fpiter Deutfdland find die Hauptfchauplige. Wafer pflegten fie anfangs banptfaicdhlich, ja riefen \е паб Bolgenthals Wnficht purch) ote Gewohnheit, ihre Modelle in Wachs зи formen, hervor. Die Blithe des Studinnuns der НаЙИ фен Literatur jenfeits dev When leiftete der Erfindung von Darjtellungen Зефир. Bittore Pifano (1368— 1448), der Maler, war ein tiichtiger und fleifiger Medailleur, dem befoude.s Thierfiguren gut gelangen, Фе Bilbhauer Donatello und fein Gehitler are beiteten Mtedaillen, Micdelozzo war fogar Auffeher der Miinze in Slorenz. Wud Gentile Bellini hat — wovon weder Vafari noch Ridolfii beridbtet — eine fehr treffliche Echauminze auf ren Sultan Mahomed IT. gearbeitet, welder von Venedig einen Maler begebrt hatte. Bei dev Darftellung einer Enthauptung wugte ver Grofherr als Kenner an der Arbeit des Miinftlers etwas ausyufegen und lief gefprichaweife einem Stlaven bas Haupt abfdlagen, um feine Wne ficht зи erhirten, welde Urt gu fouverfiren ferody dem Maler fo mipbehagte, Dag er unvergiiglic) nad) Venedig guvitdfehrte. Unter ben eigenilidien Merailleurs gehért der oken erwahnte Eperanvio gu fen beften Meiftern ped Qabrhunderts. Camelto’s WUrbeiten zeigen fijon ben Uebergang gu dem Dird) das Studium der Wntife ergzeugten ibealen Styl. Cr war iiberdies der GErfte, ver Sdhau- miinzen in Gifen und Stahl fcynitt und damit die Bragung einfiihrte. Bis dahin hatte man vorgugsweife gegoffen oPer getricber. Die eigentliche Bliithezeit der Medaitlenrfunft ift bas 16. Sabre funbdert. Nicht bloB verfuchen fich vie gqrofen Bildner und Maler felber Боли, ober geben wenigitend die Beiduungen und Mtovdelle, fonder e8 wadhft die Bahl ber Riinjtler, die fic) ausfaplieslicy mit diefent Bweig der Plaftif befchaftigen, auf eine wunderbare Wet. Nun tritt anc) Deutfdland Hinsu, cbwohl die italienifden Meifter, bee fonders in der Rompofition, anfanglic) nod das Uchergemidt he- haupten. Rafael, Giulio Romano, Michel Angelo entwarfen vie Beichnungen fiir bie Kirchenfiirfien. Der Lewtere war cin groker Berunderer dev Urbeiten des Benvenuto Cellint auf dtefem Felde, iiber wefde Dr. Sulius Friedlander fiirglih eine Monographie verbffentlicht Hat.**) Ws einer der griften Rinfiler, aud auf dem Gebiete der Steinfdyneidefunft, der den berithmteften Meiftern per Alten nachftrebte, muh Wleffandreo Gefati mit bem Beinamen if Greco genannt werden. Sn Deutfdhland bewies fdyon Kaifer Mavimilian I. eine groge Sreude ant fdsnen Nelinzen und beftellte fich in Behem einen eigee nen Уишуменкт. Фепиоф werden die beftert Mebdaillen unter und *) Sliggen gur Kunftgetdrdte der mobernen Medailler-Arbett (1429—1840) von GHeinrigy Bolzenthal. Mit 30 Kuypfertafeln. Berlin 1840, 3 FEY ©, аи’. Sabrqang ©. 14%, und guverlaffigen Originalporivaits aufgufuden und fiir ме Неше Reliefplaftif zu verwenden. Bon welder Widhtigheit hierbet die Lu- genden eines uneriniidlicyen Fleifes, einer faft leivenfcjaftlichen Spir- ый, einer peinlichen Gewiffenhaftigteit find, Leuchtet ein. Hr. &. befist diefe Tugenden in Hohem Grade, und wo ohne bereits вот» handene zuverliffige Bilbniffe gearbeitet,. wo vielleicht nad) dem Leben modellirt werden mug, fteht ibmt gewihnlid) unfer beriihmter Me- Daillery 6. Fifer gur Seite, fo daf man fic) unbeforgt dem an- genehuten Gefiihle Hingeben barf, etwas Gediegenes und Zuverlaffi- ges zu bejiken, wenn man, je nad) feiner Ridjtung und Neigurrg, in diefe Gammiung von mehy als 800 MNeduaillons hineingreift, weldhe fic) in feinem Elfenbeinghps ansgefiihrt darbieten, 25 Boll im Dureymeffer духов, entweder mit Goldftreifen umvandet, oder inter Glas mit goldenen Metallrahmejen gum Aufhingen. Wufer einer grofen Anzahl von Regenten und firftliden Hauptern ans Der Vergangenheit und Gegenwart findet fid) jeder Stand und jedey Beruf vertreten: Etaatsminner und Cdhaufpieler, бе fophen und Neturforfder, Hiftorifer und Dichter, Werjte und Kiinfiler, Feldherven und TGeologen, — furg e8 geht von Бако bis Ywingli. Wun diefe Ubtheilung fehlieBt fick) nods eine andere Heinere tus. waht von Portraitmedaiflons von BF und 53 Boll Ourehmeffer. Gine gweite Richtung, nach welder E. fiir eine ausgegeichnete Galerie von Meebaillen forgte, ift diejenige, wobet ev die Beton auf vie Urbeit als fitnftlerifche Leiftung Legt. Es wverftcht fic) indef von felber, taf bier auc) der Gegenftand ber Darjtellung oft das Hodhfte Intereffe in WAnfprudy gu nchinen gecignet iff. Dean mus fich nur vergegemwartigen, taf gur Blitheseit dev Mtedailleurfunft nicht ausfdlicflid) die Bewunderung Bieler Dagu gehirte, um cine Perfsnlictcit durd) eine Medaille gu feiern, fondern bak e8 oft nur der Buneigung ves Cingeluen bedurfte, felbft wenn vicfer feinen an- bern Grund zur Feier hatte, al die Sdwuheit feiner Dame oder feine eigne Gourteifie. Go geht nicht blof mandhes bevithmte over merfiwitrdige und intereffante Wntlig vor bem Befdhauer voviiber, fondern ex hat auf dem Revers and) Gelegenheit, manche finnige Darfiellung, manche originelle Biloiefeyrift gu beroundern. Blict man $. 3. auf jenes gwar ehenmifpige, aber fulte, faft miinntidje weibliche Profil, melcyes wie die Sicel des abuehmenten Mondes unter ciner Fille von langen und reichen eden hervorjdant. ©8 ift Luevetia Borgia. Was lft fic) Ud denfen bei rem Revers, welcher cinen iiberaus reigenden Wmor ze gt, feftgebunden an einem Gorbeerbaum, mit der Binde iiber den Wugen. Gein Rider hangt zerbrodjer: in den Ziweigen, die Pfeile ftlixjen heraus. Meben ihm eine Sufdbrifttafel mit cinigen uns unverftdndliden, auch nicht ficher aut beftimmenten Buchftaben, darunter eine Geige und cin Noten- bud. Die Umidhrift loutet: virtuti. ac. formae . pudicitia , praetio- sissimum. Wir wiren begierig, hieriiber eine geniigende Crflarung gut horen. — Over blicke man anf den Revers der Milne, weldye Gperandio (+ 1528) auf einen berithmten RechtSgelehrien, den Andrea Barbagra fertigte, Mit der Umfdyrift Fama . super . aethera, notus. erblict man die an dem MRitcen, dem Hintertheil und an pen Waden geflitgelte Figur bed Ruined. Sie ift mit Lorbeer- bldttern, wie der Papageno in der Zauberflite mit Federn itber und liber fchuppenartig befleibet. Gie fteht auf Birdjern, wahrfdeinlicy Het Werken bes gelehrten Chemispriefters und trigt gwei davon in Hen ausgeftredten Handen. Die Biicyer aber liegen in einem dicen Halbtrang von Lorbeeren, ber fich gu ihren Siifen windet. Von vemfelben Meifter fieht man eine Meraille auf den Didhe ter Carbo, auf deren Revers der Springbrunnen der Poefie abge- bildet ift. Wn ber einen Seite fist die Miufe Calliope, von dev an- bert taht ber Didter, ourchaus in der Tracht feiner Sage, пир