Meitte ftehendes Gaulchent in gwet Theile getrennt, Bn einem Blan
зи einer firitlichen Stallung fitr Pferde mit breitem mittleren Gang
und einem Wafferabflug, ruben die Gewdlbe auf Sdulen mit dar-
auf gefestem Gebalfewiirfel, gleid) denen ш ©. Spirito gu Horenz.
Wud) der Entwurf yu einem Kirchenthurm, wobei die Wngabe, wie
bie Gloce hinaufzuziehen fet, Hat Uchnlidhfeit mit dem jener Як фе.
Andere Zeichnungen yu Thiirmen enden bagegen ftatt mit einem
hohen Helm fuppelartig. Von befondevs fchiner fiulenartiger Form
Ш ber Eniwurf gu einem Leudtthurm an der Seite eines Caftells.
(Sehluk folgt.)
	Welitthetlumgen aus dem Gebiete der firdliden Urddologie und
Gefdhichte der Divcefe Crier von dei ,hiftorifdh-ardhdologifcen Verein.”
Erftes Heft. Trier 1856.

Wud) in Trier, diefer reichen Fundgrube chriftlider Runft, hat fic
endlid) ein Verein gebildet, von deffen Wirkfamfeit wir uns um fo mehr
gitnftige Exfolge verfpredjen finnen, da er mebrere fer eifrige Mitglieder
gablt und unter Wutoritdt und Genehmigung des dortigen ЭН фе сиё
ftanden, auf die Geiftlidfeit, alfo auf die natiivlicien Hitter der nod) eve
haltenen firdlidjen Kunfiwerle, einen anregenden Cinflug ausguithen ver:
fpridt. WS Bwed des BVereing hegeidnet die Stiftungsurtunde die Con-
fervation und Snventarifivung, das Studium und die Befdsreibung oder
Meittheilung fimmetlider dhriftlidher Monumente and Dofumente der от:
mialigen Erzdiicefe, fo dag derfelbe auger dem eigentlid) Kunftgefdictlicjen
aud) bas ganze Sebiet firdlidher Urejdologie und Gefdidhte in natiirlicer
und fadgemager Ciniguing umfaft. Das vorliegende erfte Heft fetner
Mittheilungen beginnt redjt praftifd) mit einer niigliden Belehrung Wer
bie Unterhaltung dev Rirdhengebdude und giebt dann in einer Rethe von
griRern und fletneren Uuffagen Beitrage zur Gefdhichte der TCrievifdjen
iturgie, ber Siegelfunde, per Grabmaler, ver Literatur des Mittelalters
ц.  . №. Bon fpegiell lunfthiftorifdem Iutereffe ijt, aufer einem WUrtifel
itber vie Stiftstirde gu Pfakel, in weldem aus conftructiven Gritnden
hergeleitet wird, ba die Mtauern derfelben gum Theil nocd ans dem Yten
Sahrhundert ftammen und die uvfprtinglide Unlage erfennen laffen, vor-
gliglid) ein Langerer (oud) in befonderm WUhorude erfdyienener) Wuffas des
Baron de Roifin, welder, frangofifa-belgifchen Urfprungs, aber in der
Mheinproving anfajfig, uns als ein eifriger und fenntnifretder Freund
ber ulitteralterlicjen Runft fejon befannt war und зи pen Gritndern des
Bereins au gehiren fcjeint. Der Titel viefer Abhandlung: ,dte foge-
	Obaleid) fdjon ofters bemerkt worben ift, day viele der fdjin-
ften Werke des Bernardino Luin bem Leonardo gugefdhrieben wer-
Феи, fo hat dod) Hr. Rio gegen die von mir Orn. Rigollot mit-
gethcilten Angaben noch folgende Bilrer tem Leonardo jzusgetheilt.
Namlid): Die h. Catharina von Wlexandrien in Mitte хоп зе
Gngeln, ven der das Original fic in rer f. Sammlung gu Copen-
Hagen befindet und alte Copien fehr Hinfig vorfommen. — Godann
die allegorifden Figuren ver Befdheidenheit und Citelfeit im Palaft
Sciarra-Colonna zu Rom. Endlich die Flora ober fogenannte Co-
fombina aus ver Galerie Orleans, welche im Haag fiir St. Peters-
burg gefanft worden iff. Hierher gehirt auch das foftliche Bild der
$. Familie, wobei die fich licbreich herzenden Kinder Befus und
Sehannes, im Yeufeum gu Madrid. We diefe Gemalde find von
der grbften Echinheit, ganz im Geift des Leonardo und mit noch
griferer Grazie und zarterer Firbung, als diefem eigen war, be-
Более; dagegen aber flauer in der Zeichnung, namentlid) der Hinde,
welche jelbft etwas ftumpf in ihrer Bilbung gu nennen find.

Diefe Grbeterungen migen geniigen, um зи зещеи, dag die
BGeurtheilung itber bas Charafteriftijde und die eigenthiimliden Vor-
glige Der Runft Leonardo’s ourd dergleiden Verfehen nur fehr un-
geniigend und verwirrt augfallen muften. Dem BVerfalfer erfchien
e3 daher and) unmiglic), in ben von ihm erwahuten Bildern Une
haltspunfte fiir den Entwidlungsgang ber MWetalerei bet Leonardo
aufsufintden. Nad dew ven mir gemachten Beobaditungen lie® fich
indeffen varither Folgendes fagen: Des Reonardo Medufenhanpt in
Slorenz von etwas paftofem Anftrag der Farben bei fcharfer Зе:
nung zeigt deffen friihere Slorentiner Behandlungsweife. Seine 5.
Gamilie mit dem Basrelief eine durchgebildete Kunft- und Ntalweife,
wie er fie von Floren nach Mtailand mitbrachte. Die VGilbniffe des
Herzogs Lobovico und feiner Gemalin Beatrice in der Ambrofiana
den vovitbergehenden Ginflug der Behandlungaweife pes Bohann van
694. Das Portrait der Lucretia Crivelli (la belle feroniére бег
nannt) im Louvre eine freiere Durdbiloung diefer Cinwirkung; bas
ber Mona Lifa ebendafelbft ten im Helfountel erlangten Triumph
und in ber §. nna mit Maria und bem auf das Lamm fteigenden
Sefustind, aud) in Baris, die meifterlidje und freicrve Behandlungs-
weife feiner fpateren Beit.  

Weit fchwieriger als eine Ghavatteriftif Der Gemialbe des Leo-z
	nardo ift Ме  ешег Май] фен ее zu geben, ba mit Ausnahme yonnten wWmifdjen Baer зи Teter als BVorbild ber Ghor= und Kreuz:
ber nad feinen Modeller gegoffenen Gruppe ber Enthauptung Зо соифенашаде der Rirde St. Marien im RKapitol gu Kvn,” giebt den
Hannes des Tiufers am Baptifterium yu Floreng, alle iibrigen Suhalt giemlich genau an. Die Kapitolsfirde ift befanntlid) die altefte
Eculvturwerfe von ihm {cheinen verforen geqangen zu fein; Or. Mio jener intereffanten Gruppe von Rirden, an penen die Kreuzarme, dem
	gedenit jedoch einer nidt naher bejdrtebenen Gtfenbeinfigue tn ber
Gammlung des Hrn. Thiers in Paris, welche von folder VBortreff-
Tichfeit unb bem Runftfthl bed Leonardo fo entfprecjend fein foll,
рав Пе allgemein fiir eine Urbeit dicfes grofen Meeifters gehalten
werde.

Ueber die Ardhiteftur des Leonardo finden wir nirgends eine
bescichnende Angabe und auch fein nach feinen Plinen ausygefiihrtes
Gebaude fcheint fic) bis anf unfere Zeiten erhalten gu haben. Зи:
beffen finden wir in feinen Handfehriften sfters, wenn aud) пит
fllidtige architeftonifcje Entwiirfe, пашен in denen, weldje fic)
ehedcm in ber Umbrofiana befanden, und jest in der Snftitutsbiblio-
thef in Pari anfbewahrt werden; aud) Hrn. Rio waren fie befannt,
ohne ba er fic) jedoc) barither naber ausgefprocjen БА. Sm
AUgemeinen geht aus diefen Entwiirfen hervor, dak die Architeftur
bes Leonardo eine grofe GVerwandtichaft mit der des Brunelleschi
hatte, namentlid) bet Riven, melde alle eine Ruppel gleid) der des
Hlorentiner Doms haben, meift mit noch vier Heineren an ben vier
Gefen, guweilen mit act vingsum ftehenden. Die duferen Wand-
fladjen gieven wenig vorftehende Pilafter oder Reffinen mit fein pro-
filirten Gebalten. Die gewslbten Fenfter werden burch ein in ber
	Shore gtetd, halbtrersformige Mifden, tit dentfelben gufanmen gemiffer-
‘пабе eine fleeblattartige Geftalt bilven.  Diefe eigenthitmlide und
‘malerifdje Wnordnung, die Ш Я инь feinem Unrfreife wiederholt vov-
fommt und die Wufmertfamfeit felbft der gewidhnlicjen Tonriften auf {19
zieht, ift vot da nad) Belgien (wo Herr v. Roifin vie Bahl ver von mix,
Gefdh. ver bilo. Kitnfte, Bo. V., S. 210 ff., angegebenen Veifpiele nod)
purd) die mir unbefaunt gebliebene Krypta oon Rolduc bei Ruremonbde
vermtebrt) und durd) die Vermittelung von Tournay atch in die sftlicen
Provingen von Frantretd) eingedrungen, wo fie indeffen bald urd) der
auffommenden gothifdjen Etyl verdrangt wurde. Da nun die Kirde auf
реш Kapttol als die Mutter diefer ganzen Gruppe erfdeint, fo ЦЕ е8
widhtig, зи erforfden, aus welder Quelle fie jene eigenthitmlide Dispo-
fition erhalten habe. Biele, namentlic) der beveutende frangdfijde Schrift.
fteller Gitet in feiner Monographie de la cathédrale de Noyon, haben
aud hier auf den Orient verwiefer, weil an der Mtarienkirde gu Beth=
Aehem eine folde Arlage {don fehr viel frither vorgefommen war. Andre
bagegen, namentltd) ». Ouaft in feinen befannten und vortreffliden Bei-
trdgen ,,jux Chronologie der Gebiude Kilns  und der Unterz. (a.- a. O.,
Bo. 1V., Abih. 2, S. 122) hielten aud) hier die Annahme byyantinifeen
Ginfluffes fitv unbegritndet und vermutheten dagegen, Рав идет ein
rBmifdes oder farolingtfdjes Gebdude vex Iheinlande als Borbild gedient
habe. Nok Leftimmier hatte ftd) fdjon frither ber jebige Кафе