Wir tolivdet, wenn ore ganze Gammlung bisher ungetrennt зи Umbras geblieben ware, die Pietit eines Bebenfens, fie jest von dort gu entfernen, recht wohl verftehen und ebren, wenn wir aid, nach det foiferlicen Beifpiel vom 1665 und 1713—84 мере von Griinden des allgemeinen ftaatlicjen Nugens bei tweitent iiber- wogen Hielten. Wher jest nacdem die Weafiihrung, diesmal Бизе bringendfte Nothwenvigheit geboten, bereits ausaefithrt worden, паб bem Rien bereits ein halb Sabrhundert den Schak befeffen, und: wie Yttemand Leugqnet, in jeder Hinficht wiirdig geehrt und gepflegt hat, jebt fteht ме Frage der Веки иио der Billigkeit ganz anders: Micht mehr Tyrol, fondern Wien Hat den nahern WAnfprucdh, hat in der Gegenwart feines erhabenen Herrfdhers cin Wnrecht, den foftha- ven DBefig des Raiferhaufes in fetnem Schoofe зи wabren. Und eit anderes, unbeltreithares Hecht bat baneben — ме Gammlung felber. Micht jened allein, wobon wir fobon gefpro- cen, nach Verdienft und Ntdglichfeit gefehen und genutst 31 werden, nicht, was damit zufammenhingt, bas Redt, von den witrdigften Geiftern bewacht und gepflegt, purch jedes Licht der Forfdung mehr und mehr beleuchtet 3u werden, — fondern gundchft und vor allem hat died fhsne Vermichinif eines funft- und fenntnifeliebenden Fiirften ein Anrecht auf wiirdigfte und zwedvollfte Aufftellung, auf jede mig- lice Grhaltung und Siderheit, genug anf Wes was e8, vor vielen feinesgleichen, — bisher in Wien befeffen hat. Es ift mbglich, dak man mit qrofer Mtithe und Opfern, mit einem Wufwand yon vie- Ten Laufenden Dahin gelangt, die niedrigen bumpfen Raume des al- ten Gehloffes, (in denen man bigher nit einmal jenen grofen Stammbaum bes Kaiferhaufes in voller Hohe aufroflen fonnte) yu erhohen, Heller und luftiger, mit einem Worte, den Salen Bring Eu- gens Gbnlicher ju machen, e8 ift mogli, da man bas ganze ебу» witrdige, aber morfcye Gebdude des Mittelalters ourch einen maffi- ven Neubau erfekt. Wher fdhwerer wird e8 jedenfalls fein, die un- gefunde Luft, iiber die fcjon die alten Meifebefchreiber Hagen G. %. Revpler, Menefte Reifen durd) Deutfdland, Hannover 1751, Bd. 1. G. 38) gu verbeffern, fdwerer, andern Gefahren vorjubengen. Sern fei uns der Gedanfe, als fSnnte einft wiederum das trene Bergland, wenn aud) nur voriibergehend vom grofen Meichstirper Hefterveidhs abgeriffen werden, aber felbft ein flichtiger Ginfall, eine биде Suoafton Guperer Feinde, wie fie das wedfelude Kriegsgliic fo leicht bringen fann, vermédhte durd) gribern oder feinern Benda- lismus (wir meinen, durch Zerftirung oder Wegfithrung) ven Bee {tend der Gammlung von Ambras зи gefabrden. Dod ganz abgefehen von Gventualititen folder Wri, waruin mit grofen Miihen und Roften etwas ins Werk feen, was man hereits in fcjonfter und gmedmapigiter Weife befizt, wud das Alles, indem man ben eigentlicen Hibern Werth und Gewinn des Anfgu- betwahrenden gradegu in den Hintergrund ftellt? Weldser Aufwand, welche Gefahr dev Zerftirung und Verderbuifi fniipft fic) night fon allein an die Verpadung, den Transport, die nene AWufftelfung der faufend verfdiedenen, gum Theil Hiehft foftharen und leicht gu be- fchidigenden Runfttwerfe und Ravititen! Wahrlich, wir wiivden nicht an einen Whfauf denfen, wenn wir ein Rect Tyrols auf die Wre- Derherausgabe ver Ambrafer Gammlung zugeben miiften; will aber Yoiferliche Gnade dem treuen Lande eit Gefdhen€ machen, fo fceint ber Gedanke erlaubt, dak jene Gummen fiir Transport, Neubaw rc. gar wohl eine andere, fruchthringendere Beftimmung fiir Tyrol empfargen EBnnten, ohne gleichzeitig der Kunft, und der енто Wiens jenes fchwere und unerfewlicje Opfer aufsuerlegen. Go fet eS denn noch einmal, fei ed, bitten und beten wir, yu guter Stunde ausgefproden, dab wir nod) immer nicht on jenen Berlegungsplan glauben migen, dak wir vow ganzem Herzen Hoffer, Die erlenchteten Manner die itber HOefterveichs Kunft und Wiffenfdaft walten werden, 508 Befiirdtete abguwenden, dic Rechte Wiens, mit den Winfaen @hrols gu verfshuen tviffer. Und wenn nicht int Wuftrage, fo glauben wir dod, eingeln und fernftehend wie wir find, im Ginne Bieler gefdirieben gu haben, denen Runft und Зена, die allgemeine, wie die vaterlandifche, theuer find. Das Denkmal fir die Univerfitdt Greifswaty. aut Dir, 14 unferes Taufenden Sabrganges wurde die Bink gieferei von Mt. GeifR in Verlit wach ihrer ebenfo mmauniafaltiger als verbienftlichen Chatigheit gefdildert. Heute Haben wir unfern Yefern von einem Werke diefer Anftalt gu berichten, mit weldent diez Тебе fic) dev Hidhften Stufe des Kunftfchaffens gu nahern gefucht hat. &8 ift ein Werf von monumentater Bedeutung und Hale tung, weldjes wir vor uns haben. : Daf wir einem Werke iefer Art yorgugsweife die Musfithrung in monnmentaler ЗВеНе, alfo wo miglich in Bronze wiinfehten, vermigen wir micht gu verheblen! Wie aber, wenn dads Cieblings- find moberner Beit, das Bint, im Stande ware, fich zur Grfiitting derfelben Bedingungen gu ervheben, welche bisher den Borzug der Bronge begrindeten? Gollten wir uns nicht billig daritber freuen, unferer alten Borliebe als einem Vorurtheile Valet fagen und fcjon imt Sntereffe einer moglichft weiten und allgemeinen Verbreitung ves fegensreidhen Ginfluffes Hinftlerifder Schapfungen ung fitr das wohl mandinal gefchmibte viel mwohlfeilere moderne Material entfcheiden? Ganz gewif; wie wir denn von vornherein dem Bink nie abe hold gewefen find, wo e8 fiir Brivatzwecle gum mannigfaltigen Schurude des Lebens feine dienftwillige Hiilfe lieh. Wir wiffer recht wohl, vai unfre Garten, Haufer, Wobhnungen des abdelnden Gepriges dex Kunfiformen vielfach enthehren amiiften, wenn man pas Rink verbannen wollte. Aber worin beftehen jene Bedingurgen, die bas neue Material зи erfitllen Hat, wenn e8 fich der Bronze gegeniiberftelten will? Fir die dugere Erjcheinung mug e8 diefelbe Feinheit und Schirfe des Guffes und eine ahulide Farbe, fiir die innere Konftruttion eine ‘bnlice Feftigfit und Oauerhaftigteit aufweifen. Die erfieven Puntie hat Geif nun in hohem Grade erreicht. Sein grofes Werk, worin das Bink recht eigentlich bie Feuerprobe auszubalten hatte, ift nicht allein von vorjitglidber Reinheit und Ge- nantigkeit bes Guffes, fondern zeigt auch vermige bes Galvanifirens eine der wirflidjen Bronze nahe fommende Farbung. Wie widhtig diefer Legtere Umftand ift, braucht wohl Кими erdrtert 3u werden. Wir wollen mv furz andeuten, dah die Farbe ftets ein fehr wefent- liches Moment fir die Erfdeinung der Formen ift, ja daw zwet villig fongrucnte Rorper, wenn fie in verfchiedener Farbung fich dar- fiellen, burchans verfdieden evjdeinen. Ytun ift aber der Bronje- itberguq ded Greifswalber Ntonumentes in allen Xheilen vortrefflich und gleichmipig gelungen, wie tiberhaupt die Herftellung eines fo bebeutenden, one den Granitfodel 40 Fug hohen Werkes in jeder Hinficht ein glanjzender Erfolg ijt, mit bem der wackere Schipfer und Geiter jener Wuffalt fein langjabriges Streben gefrint fieht. Go wird man felbft bet ftrengfter Britfung die Formen und Profile der Urchiteltir, fo wie die fein detaillirten plaftifden Geftalten des Denfmals mufterhaft genau und vein ausgepragt, die Schwievrighes- tet, die der Styl darbot, vollfttindig iibertunden finden. Diefer SdHwierigheiten waren aber viele und nicht geringe, denn der go- уфе ФВ, м deut unerfchipflichen Lebensgefithle, das won inner hervorquillt und alle Formen aufs Scharfite individualifirt und pla- НИ geftaltet, ftellt in feinen tief etngegogenen Rehlen, in den fdjarf gefanteten, wunbderbar fein und chavatteriftifd) gefchoungenen Stibert dem Guffe grofe Ginderniffe ia dew Weg.