relief an Der Midwand bes DOenklutals angebracdt Dies miiffen wir als einen. Grundfebler der Ronception betradten. War dent fiir einen Rubenow fein anderer Ort ju finden, als biefes unter- georbitete Gledchen? Hitte fich micht lieber die Pyramtide gu einer Faldachin. geftalten follen, unter defjen Obdach der groGfinnige Stif- ter dex Hochfdhule feinen Blak gefunden hatte? Wen wir fir die- fes Berfehen verantwortlid) gu machen haben, wiffen wir nidt; aber e8 iimmt wns Wunder, dak die Greifswalder Univerfitit ihren Stifter an ihrem und fetnem Ehrendentmal fo 3u tur; fommen Lift. Sm Uebrigen. tft der bejdyrtebene Ищете bes Эбуииией von guten Berhiliniffen und anfpredender Dispofition. их ав ‘bie vier Profefforen fer unbequem sor den Strebepfeilern hodend und auf deren fcirdges Gefims ме Зе fegend dargeftellt find, fan man fchbwerlid) vechtfertigen. Die fikende Stellung an уве Ort erfcheint fo unrubig, dab man jeden Augenbli¢ ein Herabglei- ten fitrvcdhtet. Greilid) fann man uns dagegen halter, bak an den gothifcben, Portalen nod) viel weniger Ridficht auf dergleiden ge- nomen ift, weil dort bie Pigiirden in den Rehlen dev одеть bungen herabjufallen fcjeinen. Wein foll man denn die Febler eines Sthles nachahmen, ber dod iibergenug bes Guten und Vor- gliglichen sur Nachahbmung darbietet? Die Streberfeiler verjiingen fic) zu reich ausgebildeten, mit Rrabben und Kreugblumen gefdmiicten Fialen. Der Bwifchenraum aber zwifden dent Fialen und den Giebeln der Haupifelder ift ourch ein horizontal abfdliefendes Glied пизде НИ, welches wir galerieartig nurdhbrochen witnfcben, damit e8 die Entwidelung des oberen Achteckes nicht vev- ftecfen gu wollen fcbeine und itberhaupt dem Gefege von Belebung und Gliederung der Vtaffen und Flichen entfpreche, weldhes die Go- thif behervfdt. Denn diefer Sthl vermeidet in fetnen guten Werfen jebe tobdte, ausprudéfofe lade. Зи Бена verjiingter Wchtedform fteigt uun der Оба per auf, mit Strebepfeilerchen, febliefend mit frabbenbefesien Giebel- hen und Sialen. Warum nun nicht fofort die adhtedige Spige {ehlant bis suv Kreughlume auffteigen laffen? Warum noc einmal cit (abernralé verfiingtes) Wehteck auffteigen faffen, eine durch ЭН gu vechtfertigenbde, feere Tautologie, deren winzige Formen ohuehin ganz fecbreinermafig ausfehen und in riidwirfender Rraft dem gan- sen, Lbrigens glitlicy angelegten Dentmal ven Charatter des Kein- lichen, verleihen? Wir vathen, nod) jeg der oberen Bwifdenfag зи entfernen und die Byramide, die damn aber auch folanter werden miipte, anf bas erfte Wchted зи feben. Das jiweite Wdhted ift ja iberfliffig, da die cingige Funttion eines folden WArchitetturthetles : aus dent unichtigen vievedigen Unterbau in einen Leichtererr Oberbart itberguleiten und die adjtediige Spike vorzubereiten, wom erften Achtect bevetts erfullt tit? Die andere Probe, welche der Зи ив, in fo ausgedehuter mo- numentaler Weife angewandt, gu beftehen hat, ift der Bahn ver Zeit, bem wir einftweilen alfo das Werk iiberlaffen miiffen, bis fich itber pen Grfolg ein Urtheil bilden fanu. Haben wir mit anerfennender Theilnahine die fchine Leiftung pes Guffes hervorgehoben, fo ditvfen wir uns an diefem Orte nicht verfagen, aud) auf die Rompofition als foldye, die, foviel rir hiren, nach allerbichiter Anorduung von Gtitler entworfen wurde, einige priifende Blicke gu twerfert. Die Idee, das-Denkimal in gothifdjer Form yu errichten, fine Den wir 16 ое, bag wir es batten entfdieden bedauern miiffen, wenn man in der Formfprache eines anderen Sttyles den Gebdanfen auszudritden verjudht hatte. Sit bod) die Univerfitat felbft, gu deren AO00jabriger Subelfeier bay Denkinal evvidhtet werden foll, in einer Beit gegriindet, welde al? ihren Suhalt in denfelben Formen зи geftalten pflegte; find doch noch jet in den Riven und manden treffliden GBrivatgebauden der guten alten Stadt Zeugniffe сист Beit und ibres Lebens hinlinglich erhalten; bot poch endlich gerade die Form einer gothijden Pyramide die befte Gelegenheit, an dem Dentmale in Haven, bezeichnenden Bilbwerken gu vereinigen, was an bedentenden PBerfinlichfeiten fic) im Vaufe dev Zeiten fiir das geiftige und materielfe Gedeihen der Univerfitat beftrebt hatte. Sm Charatter derartiger gothifeer Mtonumente wird fic) das Werk auf einent Granitfocel mit einem wiereckigen Unterbau vont Boden evheben. Auf ven Eclen wird verfelbe von dtagonal geftellten Strebepfetlern armirt. Wn der BVorbderfliche derfelben find ote Ge- fialten von vier Vertreteru dev Fafultiten figend angebracht: fiir vie theologifdhe Bohannes Bugenhagen, der Beit« und Werkgenoffe dev Reformatoren, die Hand auf die Bibel Legend; fiir die juviftifde Mevius, etn berihmter Rechislehrer deS 17. Bahrhunderis, das Sevinium gu feinen Fithen als Emblem des rdmifchen Rechtes; fiir bie miedizinifde Berndt, die Schale mit bem Sehlangenhentel in der Hand; fiir die philofophifde dev greife ©. Mt. Wendt mit feinem treuen, ebrenfeften Gefichte, eine Molle mit einem deutfcen Giden- franz haltenv. Bier andere Figitren find ftehend angebracht, und zwar an den Seldern, welche fic) gwifchen den Strebepfeilern als Hauptfladen des Pertkmals zeigen und mit einem Spikbogen falicfen, dev vor cinem mit Rrabben und RKreugblume befegten Giebel befrint wird. Diefe fiehenden Geftalten find die Hauptwohlthater dev Univerfitit. Wn dev Borbderfeite evblict man den Herzog Wratislaw CX. yon Pome meri, unter defjen Schug die Stiftung der Univerfitdt tm 3. 1456 erfolgte: eine tichtige Vigur im chavatterijtifden Яшин ber Beit. Darunter 508 Greifswalder Wappen. Rechts Boguslay XIV., der’ Jegte Pommernhergog (+ 1637), dev die Univerfitit reid) befdentte, ; in veicher Tracht des dreifiaiahvigen Rrieged; unter ihm bas pom- ие фе Wappen. Wn der Rilcfette блю Г, Я von Sdwe- den, der Srbauer des jebige Greifswalder Univerfitatsgebaudes, im prunthaften Hervfcergewande 008 vorigen Sahrhunderts; parunter das fdjmedifche Wappen. An dev legten Seite endlich Konig Frie- ocrvid) Wilhelm IL. von Preugen, im AWllgemeinen als Befirdever der Ritnfte und Wiffenfohaften, und ale Befdhitger von Greifswald; unter ihim dads preufifcdye Wappen. Aber wo bleibt vie Hauptperfon de8 ganzen Denkmals, der Mann, ohne den ed walricheinlich weder eine iniverfitat Greifs- weld, nod ein vierhundert{ahriges Qubilaum derfelben, usd) ein Dentmal fiir die Feier ves Subi{aums geben wiirde, wo bleibt dev Stifter und Grinder dex Muiverfitat Gretfawald, der imaunbhafte Biirgermeifter Heinrich Rubenow, der nach innen und auger feincr Baterftadt Hevrlichleit, Freiheit und Macht fo tapfer gewalrt? Saft Hl8 ob man fich feiner fchamte, ift fet Kopf alB Heines Medaillon- So iwirde das Dtactheilige трех реБщеи @фешиия 5е8 Mto- шииеие$ оетииереи, ипр dtejes in einem Maren, ovganifchen Aufbau fic) entfalten. Wir find iiberzengt, dak der Uvchitett, der die Wire fing tt Dem CEntwurfe auf dem Papier unmiglich fo iberblicden founte, bet Befichtigquag des ausgefiihrten Werkes unfrer Wnficht bei- treten wird. зи det Ginjelbetten Hutte wir nur Geringes gu beanftanden, Da das Detail iberwiegend mit Berftindnif behandelt ift. Dod) hitten die Rrabben burchweq etwas grifer, dte Rreuzblumen maz nentlicy mtcht bloR gréfer, fonbdern auch fdjlanter дебИеё Тейт 8и- cnt. uch die Flachen ded snteren Theiles wiinfdten wir etwas uichy detailfirt, ba dergleichen im gothifer Styl, defer Gliederung elite Jo veiche, Lebensvolle iff, leicht ein bretternes Wnfehes gewinnt. Wir fiigen nod hingu, dak die vier Gelehrtenfiguren fanunt dem Medailfon Rubenows von B. Wfinger, die vier Herrfchergeftalten nebft ihren Wappen von W. Stiirmer in einem tichtiaen бота: