Die Frage wurbe mit Bertranen gethan und beantwortet. Зе Fonnte die erfte Soee erft nad Verlauf mehrerer Jahre сне werden. Wher wad ift nidjt Wiles, feit jenem erften Wufrufe, auf vem Gebiete der Weltgefchicite oder dent Gebiete der Gefdhidhte ves Baterlandes vorgefallen! Was ift nicht Wes gefdehen, bas die allge- Aufmerffamfett von einem Plane ableiten mufie, welder allein in Tagen der Ruhe pasjenige Intereffe ertweden fonnte, weldjes ev verdiente! Mit dem WArge hierauf mog nun in Wabhrhett die Criltrung abgelegt werden, рав Holland in wiivdiger Weife jener Rufftimme gur Aufrechthaltung ves nationalen Ruhmes Gehir geqeben hat. Die Firften von Oranien, mit dem Konig an ver Spive, haben die oaterlindifde Ungelegenheit fradftiq unterftiigt. Shr Beifpiel оо Nadh- chmung unter allen Stdnden der Vevilferung und auf Antrag dev Lan- desregierung ift alles diefes gefrint worden burd) einfttimmige Guthei- Rung ver Volfsverqgegenwartiger. Das gegenwartige Denfmal ift alfo ein nationales, weldjes der Stadt angeboten wird, wo die Budhdrucerfunfi erfunden, wo VW 3. goon Gofter geboren wurde, wo er feine Kunft ausiibte. 68 шее пин Нат, 06 diefer Forderung genng gethan iff — bas Bil werde enthiil{t!” — SGomit fiel unter dem Donner des Gefdhiikes und dem Saud- gent ber Menge die Hiille des Standbildes, weldhes im Al{gemeinen eitten giinftigen Cindrud herbvorbradte. Dann fubr der Hr. Жен man in feiner Rede alfo fort: pdoer, der vie’ Bild anfdaut, ftimmt midst зи, ав dev Kiinftler fich gu ре Обе feines Gegenftandes gu erheben wugte? Mtan fieht den Er- finder der Buchoruderfunft vor fih, gleidhjam in vovfdireitender Gewe- gung, um an allen Orten der Welt Wufllarung und Beredlung zu ver- breiten. Mit der erhobenen redhtet Hand zeigt er nen bewegliden Budftaben, das Gebhetmnif feiner Erfindung; vie ganze Haltung und das Untlizg zeigen den Denler: per Budhenftannm hinter ihm evinnert an das Uusfdneiden des Buchftabens, wovon Junius Meldung thut, und das Oberflein wird erhoben, auf va Mids feinen Gang mige vergigern. Wie glitdlich hat dev Kitnftler feine evhabene Boee audgudritden verftan- den! Gehe man auf das Shenmtaak der Forme over auf den sterlicjen GFaltenwurf des Gewandes, welded ungeswungen niederfallt, man muf immer ba8 Beugniff ablegen, dak Moyer durch diejes Werk feines Gentes einen neuen, ja vielleicht den fcinften Sweig flodit in ven Lorberfranz feines Rubhmes. Diefes Лем, meine Herren Biirgermeifter und Math von Harlem, wird Ihnen durch Firft und Volk angeboten als Beweis des роет Werthes, welden beide ver Kunft ves L. Cofter beilegen. Sie nenten bie Stadt glitdlich, wo die Erfindung der Buchdrucertunft gefdah. Die Gegenwart fo vieler Taujende in Hollands ,Vlumengarten,” bet Uebergabe viefes nationalen Denkmals befiegelt meine Worte. — — — Wollet nun das Vil annehmen und behitter. Wedge e8 nod) den fpd- teften Nachfommen ein Sporn fein, wm alle Kvafte angufpannen gum Heile ded Vaterlands und zumt Segen der ЭЛешеббен ! Der Birgermeifter de Bruyn Rops antwortete in einer paffen- рей Mede und fcjloR mit dem Rufe: ,,Rebe der Konig! Heil dem Baterfande!” welcher durdy die Anwefenden mit groRem Bubel eve ИлеретЕ шитье. Hierauf befuchte der Pring Heinvidh die typographifde Wus- ftellung und ehrie dag Gaftmahl, ourd die Stadt Harlem angeboten, mit fener Gegenwart. Amn Whende wurde ein Fenerwerf abgebranunt, das Standbild mit vielfarbigen bengalifden Flammen erleuchtet, naddem gur Er- giplicdfeit ned Bolles Saclaufen, Stangenflettern u. f. Г. gehobt. Auch war eine grofartige Blumenausfiellung vevanftaltet worbert. So viel itber dic Seftlicfeit, wie fie auc) von den vffentliden Bittern mitgetheilt wurde. Wer nibere Wustunft ither die Ervich- ting bes Monuments, ither Colter und feine Werke wiinfcht, der findet fie in der Sebhrift, welche fo eben evfdjtenen ift: Gedenk- schrift der Oprichting van het Metalen Standbeeld van L. Jans- zoon Coster door Noordziek met veele Afbeeldmgen; mitge- geven door de gezamenlyke Boekhandelaren te Haarlem. Prys fl. 3.; op fyn Papier fl. 4. , Verzeichnis Ser Foniglichern Gemalde- Galerie yu Dresden. Mit einer hiftorifden Cinleitung und Noten itber vie Ere werbung der eingelnen Зое. Уф hohe Beranlaffung verfakt von Sulius Hitbner. Dresden 1856. Hl. 8. 362 ©. Die hervlidhfte unter den Galerieen Deutfdjlands befafi bis vor Rur- zemt weber ein ihrer Bedeutung angemeffenes Lofal noc) einen irgendwie geniigenden Katalog. Wie dem erften Uebelftande durd) den Bau des neuen Mufenms von Semper in ausgezetdneter Weife abgeholfen worden ift, Haben wir feiner Zeit im Deutfdhen Kunftblatt ansfithrlich gemeldet. Geitdent die Galerie in den filr fie ervidjteten Maumen ihrer Blab er- halten hat, fceint fie faft eine andre geworben, fo ithervafdjend neu tre- ten viele der vorgliglidjften Bilder uns entgegen, die man friiher nur un- gertligend in mangelhafter Beleucitung und unpaffender Aufftellung зи fehen gewohnt war. Se haher aber in den neuer Mdumen die Freude ant der jet endlich witrdig placivten foftbaren Sammlung fid) fteigerte, unt fo bdrtngender machte fic) bad Bedtirfrig nad) einem gwedmifigen Rata- loge geltend. Daher wurde ein in der Kinfilerwelt hervorragender Name, Sulius Hibner, feit langen Sahren mit den Sdhagen ver Galerie ver- traut, mit der Whfaffung eines VBergeidniffes beauftragt. Bu diefem Ende fojlug ver Berfaffer ein Verfahren ein, das auf dem geradefien, wenn= gleich mithvollfter und befdjwerlidjften Wege gum Biele fithren muGte. бу begann nimlich die in den verfdjiedener WArdhiven gerftreuten alten Snventarien, Wlten, Corvefpordenzen 2c. durdyufehen und fam бо зи Refultaten, welche in mehr al8 einer Begiehung von Widhtigkeit find. Che nimlicy an eine fvitifd) -fmnfthiftorifde Behandlung ver Galerie mit Er- folg gegangen werden fonnte, muifite man die Spegtalgefdhichte derjelben fiudiven. Das veidhe Material, weldes ver Verfaffer vorfand, leitete von felbft auf diefen Weg, und bereits aus den reidhbhaltigen Proben, welche die biftorifdje Cinlettung bietet, ift zu erfennen, wie Iohmend berfelbe fic) evweift, Gon den Schwierigheiten, weldje fic) dabei herausftellten, дебеи einige Undeutungen ded VBorworts geniigende Borftellung; ©0880 ИЕ, wie in det alten Vergeichniffer gewiffe befaunte Cigenhetten des fadhfifden Dialekts eine Rolle fpielen, wie 3. B. Ferdinand Bol als ,, Publ“, Hil lenbrenghel als ,,Dellprigh’, Pesne als , Ben”, Denner als ,, Tenners“ bezeichnet find, anberer weit fdjwieriger gu entivirrender Benennungen gu gefchweigen. Su einer Ginleitung (SG. 1—78) hat dev Verfaffer nun die aus den Ouellen gefdhspften Nadhridten ither Entftehung, Bermehrumg und fonftige Shidfale ver Galerie, au einem angiehenden, lebendigen Bilbe verarbeitet, niedergelegt. Diefe Biographie ber Galerie ift fowohl in allgemein ful- turhiftorifder al8 in fpeciell tunftgefdhidtlider Hinfidht von vielfadem In- tereffe. Wir fehen die Wufinge der Gammiung durd) die Muriofititen= fucht ne8 natoen fedigebnten ‘und fiebzehnten Sabrhunderts entftehen, finden aber in jener alten tuvfilvftlichen ,, Runjtfammer” neber wunderliden Merk= wiirdigteiten aller Wrt fdjon ausgezetdhnete italienifde Bilder, wie Titian’ s berithmte Venus und die beiden fdinen Landfdjaften Claude Lorvain’s. Sn ver Folge fouderte und Lduterte fic) pas Kunftintereffe und fiihrie gu jener Reihe glangender Erwerbungen, die in foum mehr als einem Drittel- Sabvhundert (1743—-1778) die Galerie gun Gipfel ihrer Bedeutung bradte und ihe die foftharfien Perlen gab. Зи diefe Beit fiel der Wn- fouf der Holbein’ fcyen (1743) und der CSiztinifden Madonna (1753), in diefe Beit die Erwerbung der bedentendften Litian’s, Paul Beronefe’s, Rubens’, Gan Dyt’s und andever ausgeeidneter Werke. Eine der glin- seridften Grwerbungen iff der in den Gahren 1745—46 fiatigehabte Un- fouf von hundert Bildern ver ,,Modenefifden Galerie”, weldje in Folge einer Gelbverlegenbett ihres Befigers, veB Herzogs Franz von Gfte-Mto- betta file den Preis von 100,000 Becdinen (303,600 Thiru.) erftanden wurde. Gin unendlid) geringer Preis, wenn man bebentt, af die feds Corveggio’s, vavunter die Heiltge Radjt und die Magdalena, ebertfoviele