trrarcdalifden Zeit tft tr ihrer ernften und einfacken Schdnheit Hvehft befriedigend und ergveifend, wir empfinden wirflid) die reine Morgenluft urfpriinglider Buftinde. inter den fpdteren Momenten midjte id auf die ,, Stiftung des Ofterlammes” Hinweifen, wo die verfhiedenen Gefiihle ver Befreiung aus dem Boche, das Bewuft- fein gittlicben Schuges und gugletd der bei dem Ausguge aie dem eiblichen Vaterlande begreiflicen Wehmuth fehr anfchaulid gefcit- bert find. Mofes Gebet wahrend per Sdladht, felbft das giemlich verwunderlide Winder an Bileams Efelin, Mofes Bl auf das von ihm nicht gu betretende Land der GVevbeifung, fein Grab, ber Durdgang dur) den Gordan und der Sturz von Sericjo, find grofartige und bedeutende Rompofitionen, aber ic) wage e& faum, fie befonders fervorzubeben und miifte faft die ganze Lifte dev Blatter abfdreiben, wenn ich jedemt geredht werden wollte. Be- merfenswerth ift barunter befonders bas Blatt Nr. 65, ,, Mojis Lod oder eigentlid) Mofis Grab. Die Schrift fagt (5. Mtof. 34, 5, 6): ,,Ulfo ftarb Mofes nad dem Wort des Herrn, und er begrub ihn im Chale, im- Lande der Moabiter, gegen vem Haufe Peers und hat Niemand fein Grab erfahren bid auf den Heutigen Zag. Wie e8 fcheint, hatte der Herv diefe Anordnung getroffen, um eine irveleitende Verehrung der Grabftitte gu verhindern. Зи einent wilden, dden Felfenthale fehn wir die andgeftredte Reidhe bes Propheten im Dunkel einer Grabhshle, auf welder die grandioje Geftalt bes geritfteten Ergengels mit dem die Anndherung abwehren- den Sdwerte figt, wihrend Satan mit grimmiger Geberde, wabhr- fcheinlich weil fein an das Grab gefniipfter Borjas gogendienerifder Verfiihrung vereitelt ijt, pas Weite fudht. Gin andres Beifpiel tiefer und poetifcjer Wuffaffung ift Bl. 68: ,Iofua und der Frit fiber das Heer des Hervn.” Der Cert der Sehrift fagt paritber (3. Bofua 5, 13, 14): Und e8 begab fich, ba Bofua bet Beridyo war, daB ex feine Augen aufhob und ward gewahr, dag ein Mann gegert tht ftund und hatte ein blog Sdwert in feiner Hand. Und Sofua ging gu ihm und fprach gu ihm: gehirft du uns an ober unfern Seinden? Gr fpradh: nein; fondern ic) bin ein Fiirft iiber das Heer bes Herru und bin it formen.” Das Bild zeigt uns im Hintergrunde die Stadt Servicio, davor das Lager der Sfraeliten, anjdeinend, obgleic) die Beichmung des Himmels und ver Stadt es sioeifelhaft apt, yur Nachtgeit, wenigftens legen die Rrieger im Schlafe. Bor ihnen fteht der. Feldgerr in voller Riiftung und in feinen Mantel gebiilit, mie auf einer nidhtlidjen Runde begriffen, mit bem Ausdrude des Staunens auf die Foloffale, von einem Cicht- glanje umfloffene Geftalt des ebenfalls mit Panzer, Helm und Schild Triegerifd) geviifteten, jugendlidy Erdftigen Grgengels hinblicend Die Worte des Texted enthalten alfo bloB die Nachridt, dak Sofua durch jene Erfceinung des Beiftandes himmlifdyer Heerfdaaren ver- fichert worden; der Riinfiler Hat fie poetifd) ausgebiloet, indem er uns zeigt, wie twihrend bes Sdlummers de8 irdifcen Heeres die wade Gorge ded тотем ебет фи diefe Verfidherung gitt- licher Hitlfe geftillt wurde. Sehlicflid) gu diefen VBlittern nod) eine Bemerfung itber die Wuffaffung der Engel. Ucherall, wo fie irgend- wie Handelnd auftreten, find fie in gewohnter Weife befleidet und Gefliigelt dargeftellt. Ginige Meale jedod, 3. B. bet dem Opfer Noahs und bei der dem Abraham gegebenen Berheigung, erfcbeinen fie al8 nadte ungeffiigelte Rnaben und gwar dergeftalt, dak fie nicht ейра den Herrn tragen, fondern dafi fie fich wie frielende Rinder an feinen SchooR oder Nacen anlehnen. ЗВ швеи fragen, ob diefe Darftellungsweife, die allerdings auch wohl fonft auf Bildern fpiterer Zeit vorfommt, wirflid) зи vechtfertigen ift und ob Schnorr ihe eine beftimmte Bezichung, etiwa die auf die Mtilde des Baters ober auf das an und in ihm rubende Werden fituftiger Dinge Бен gelegt bat. Bon den ibrigen, bis jest ausgegebenen Blattern gehsven noch 20 dem alten Leftamente an, darunter newt der Gefdhichte Davids und Salomos, zwei der bes Elias, je zwei den Biichern Ruth und Tobias (die legten, itberaus lieblidjen in den erften Siefernngen ent- halten und bereits friiher erwahut), alle mehr oder weniger vortreffz lich, aber rein Hiftorifd) gehalten. Die fitnf ibrigen bagegen find anberer Urt, indem fie gleidjfam fummiavifd) den wefentliden Subalt ber Pfalmen und der Prophegeiungen des Sefaias vor Augen fiihren, Ohne Zweifel find aud) die Pjatmen eines auf das Gingelne eine gehenden Kontmentars fahig; fie fprechen im fo fraftiger, inhaltsrei- cher Bilberfprade, fie beziehen fid) fo hanfig auf beftimmte, aus dem eben bes fonigliden Gangers oder auch anderer heiliger Dulder und Kimpfer зи erflavende BVerhaltniffe, fie enthalten prophetifaje Hinweifungen auf den Mefjias und feine Rirdye unb geben daber viele Motive ju bilblicher Darftellung, bet weldyen die allgemeine Anwendbarkeit anf bie Gefiihle, Stimmungen und Trdftungen der Gott fuchenden und im Rampfe mit ver Welt ringenden Seele, die Не, fiir alle Zeiten giiltige Bebeutfambeit diefer unvergleicliden Gefiinge betont- und gur Wufdhauung gebracht werden fnnte. Sr den Manuferipten des frithern Mittelalters, namentlicy in angele fachfifden, die fic) im brittifden Mufeum befinden, ИЕ dies in einer Weife verfucht, weldje, ungeadhtet dev niedrigen Cutwidelungsftufe der damaligen Runft, auf den aufmertfamen Befdhaner ergreifend wirft. Dan foun eS vielleidht bedauern, dak ein Miinftler wie Sdnorr, dev mit hoher Begabung ein fo tiefes und warmes Gee fitht fiir veligidjes Qeben und fi die Sprache dev heiligen Biidher befikt, еси Weg nicht eingefdlagen hat. Wein es ift nicht gu verfennen, рав dies fic) mit ben Bedingungen feines Werks nicht wohl vereinigen lieR und die Bahl der Blatter ibermapig vermelrt haben witrde. Daher mug e8 uns denn geniigen, dag er das Bucy der Pfalmen nicht, wie e8 in den meiften fpatern Slluftvationen der Bibel gefchehen tft, ganz itbergangen hat. Er hat den Snhalt deffel- ben nach vier Ridtungen in vier verfehiedenen Blatter und gwar mit Hinweifung auf Davids Gefdhichte charatterifirt, als ,, Anbetung”, 1 Buge , ,, Bitte”, , Lob und Dank . Mnf dem exften VBlatte feher wir den gefrdnten Ginger vor dev mit Rrangen gefdyuriidten Sau- lenhalle des Tempels, hinter ihm in Begleitung des Oohenpriefters Rnaben mit Rauchwerk und Opferthieren; im Bnnern des Tempels {hwebt iiber per Bundeslade ein Engel, der die Gefestafeln empor- Halt und Licht auf die Geftalt des Kinigs ansftrahlt, deffen beget fierten Gefang ein von einem andern Engel geleiteter Schreiber in das. gedffnete Buch eintrigt. ,,Sende bein Lidht und еше аб» heit, daG fie mic) Leiten, und bringen зи deinem heiligen Berge und gu deiner Wohnung, daf ich hineingehe zum Altar Gottes, 3u dent Gott, der meine Freude und Wonne ift, und dix auf der Harfe dante mein Gott! Auf dem gweiten Blatte fehen wir, begleitet pon Worten des 51. Pfalms, den Monig fnieend und tief gebeugt, wihrend die Bilder feiner Sinden ihn umfchweben und ein gerit- fteter Grzengel Sawert und Wagefchale drohend erhebt. Das fol- gende Blatt giebt die der wahren Buge unmittelbar folgende, gue verfidhtlide Bitte: ,, Schaffe im mir, Gott, ein reines Herz, und gieb mir einen neven gewiffen Фен.“ Snbviin{tig flehend blidt der nod Eniende Ginger gu feinem fejon wieder gnidig herabblicenden Gotte, Engel begleiten mit ihrem Gefange die gottgefillige Bitte, wihrend anbere Engel fcon die Erhsrung ausfiihren, die Mauern Serufalems bauen. Dafiir ftiirmt denn auf dem vierten Blatte dev danferfiillte RKinig in die Gatten der Harje; die drei Manner int feuvigen Ofer, eine Mutter, weldye fiir das wiedergefdenfte Rind dankt, felbft die Shire der Engel, von dem Regenbogen, dem Reichen der Verfehnung, ‘getragen, begleiten ihn, Himmel und Erde fingen mit bem Pfalmi- йеи: „Зое 5еи буди, меше Seele, und mwas in miv ift feinen heiligen Mamen. Wenn hiefe Bkitter im ihrer allgemeinen Haltung aud) nicht ben ergreifenden Gindruck mehr individualifirter, fregiell