Фей BWorten des Lextes ent}prechender Darftellungen machen finnen,
find fie dod) immer eit danfenswerther Erfay fiir diefe. Mehlich
und vielleicht wirtfamer ift da8 Blatt ves PBropheten Sefaiag, deffen
friftige Geftalt, foreibend und Hihn emporblidend, det Vordergrund
fit, mahrend in Wolken Maria mit dem Rinde, das ale Gieger
und Sriedensfiirft die Palme Hilt, бони der gittliche Dulder, der
unfere Miffethat tragt, mit dent Rrenze, von drohendem Bolfe ume
geben, endlich der anferftandene Sieger, der den itberwundenen Gatan
gu Boden geftofeu, erfcheinen.

Зи Beziehung endlidd anf vie 27 Bldtter de neuen Tefta-
ments will ich, um diejen Bericht nit gu fehr gu verlingern, nur
bemerfen, Daf e6 dem Siinftler gelungen, die fo unjiblige Male
Dargeftellten evangelifden Hergdnge und Gleichniffe nicht blog in
wiirdiger Weife, fondern aud) itberall mit frifcjer, cigenthiimlicher
Wuffaffung twiedergugeben, ohne fic) durch die unvermeidlide Grin-
ering an dltere Runftwerfe ivven gu Laffer.

Ghenfo wie die Rompofition ift auch die Ausfithrung der Hols-
fehnitte durchweg gu Loben, obgleich man die Verfchiedenheit er aus-
fiihrenden Hinde erfennt und eittigen derfelber ben Borzug vor an-
bert geben michte.

So ift denn alfo die Halfte des weiten Weges, welchen unfer
Meifter vor fic) hatte, guriidigelegt. Noch bleibt gar viel gx thun;
das an malerifdjen und bedeutungsvollen Ereigniffen fo reice Buch
Der Richter, die Biicher der Rinige, ber Chronif, Efra, Nehemia,
Either und Hiob, das Hohelied, das Buch Buvith, im neuen Tefta-
mente die Apoftelgefchidhte und die Apofalypfe find nod gar nicht
berithrt, das Buch Samuels hat wenige Blatter geliefert, Ме Во»
pheten michten nod) mandhen nicht gu iibergehenden Stoff enthalten,
vielleicht fogar auch die ernfte Stimme des Predigers, die ГОН
BWeisheit der Spriide Salomons und ver reine Geift ver apoftoti-
Ген бам зи bifvliden Darfteliungen anregen. Mige Gott, in
Deffen Dienft alle Kunft und diefe vorgugsweife fteht, dem twiirdigen
Kinjiler Kraft und Zeit gur Vollendung des grofen Werkes geben,
und mige e8 immer wettere Verbreitung finden, um den Sinn fir
religidjfe Wahrheit und religivfe Kunft immer mebr gu erweder.

Rg. SS.

 
	Reifehudien in Franken und Scywaben.

Bou M. von Ene,
	Nachftehende Shigzgent haben nidt fowohl den Swed, das Wefen
nnd die Bedeutung unferer mittelalterliden Runft, als vielmehr den
Reidhthum verfelben — wenn auch nur auf eng begrangtem Raume
and gleichfant beifpielsweife — aufgudeden; nicht, Gefaunies einer
never Wiirdiguig yu untergiefien, foudern auf bisher weniger Bee
achtetes hinguweifer. Sie laffen deshalb die Hauptfiitter dev alten
Kunft unberithrt und juchen diefelbe mehr in Verftedien und entlege-
net Orten auf, in Oirfern, Weilern, Uebervefter von RKdftern und
Landfiger — ein Verfahren, da8 mit vem fehlechten Erfolge tobnert
wlirde, Wem Man vorgugsweife die aviftofratifde neueve Runft ver-
folgen wollte, das aber in Begg auf die alte, went auch nicht erft
den Gefichtspuntt herausftellt, dod) in ein менее Licht bringt, wie
popular und mit dem Veber eng verwachfen in friherer Zeiten die
RKunft war, wie das Leben, auch in feinen geringften Anslaufen,
felbft viclmehy die Runft, oder twas wir gegenwartig fo nennen, gur
orm hatte. Oenn in fenen Zeiten hatte man gewif in den feltert-
ften Fallen eine Whnung davon, bok man ein Runfttoer’ fchaffe; ja
e8 gab in unferem Sinne faum eine Kunft, weil fein Runftwerf um
feiner felbft wilfen da war, fonbern ftets einem anderen 2weefe
diente. Die Erjeugniffe und Geftaliungen des damaligen Lebens
evfcbeinen uns nur wie Runftprodufte, weil fie alle wie von Natur
	eit eignes, merfbares Leben athinen und fo den Pedingunger der
Sehinheit entfpreden, im Gegenfaze зи unferer abftratten Beit, wo
jedes Ding nur innerhalb der Grangen der Nothourft und Зее
mapigteit gehalten ub Hsdhftens ans bejonderer ЗО, mehr in
Nahahniung, of8 aus unmittelbavem Drange mit einer mebrfagen-
dent Form verfehen wird. — Wir fehen hievin — wenn es fich ate
ders fo verhilt — eben feinen Borwurf fiir unfere Beit; diefe Gi-
genthinnlichfeit, oder vielmehr der Mtangel einer foldjen, ift urd
andere Borzlige bedingt, die hier nidt wohl auseinandergefest wer-
den fdnnen. Und das Gefagte gilt gewif and) hier nur begiehungs-
weife, und eine folgende, noch mehr abgefchwadhte Zeit wird vielleicht
tieder die Denfmaler der unfrigen als leben- and funftvoll be-
zeichuen.

Das Meifte ded: nachftehend Aufgefihrien wird nod) nicht ее
ter betannt gemadht fein. Sm entgegengefekten Fale midge der erfte
Entdecler die Nennung fir feinen Raub an feinem Cigenthum halter.
	 

  Meanches exiftivt vielleidht fchon jest ober in furzer Zeit nicht mehr,
Sn vorithergehender Griihming erhalten 3u werden, war e6 jeden:
falls werth. Bei weitem. der grifte Theil ves Wufgefiihrten Пре
fich aber auch gegeidhnet in dex Mappen des Malers G. Eberlein,
ber im Deutfdjen Kunftblatte [фон mehrfac) anerfennende Erwah-
nung gefunden. Diefer, ein Schiller Heideloff’s, verbindet defer
gangen Cifer fiir unfere mittelalterfide Runt mit dem richtigften
Bld und der hingebendften Hiftorifcyen Trene und diefe wiederunt
mit einer bewundernswiirdigen Fertigfeit, die alten Denfmaler in
ihrer cigenthiimlicjen Form und ihrem wahren Charatter wiedergzue
geben. Man fann fagen, er jeicinet nidt, ex fcbreibt Гете Ropien
hin, und twas er fopirt ift feine Ueberfebung in’s Ntoderne, wie das
Meijte der bei uns verdffentlichten Denkmaler alter Kunft, foudern
nod) in den feinften Schattirungen weif ev den urfpritngliden Na-
tuvlout fefigubalten. Eberlein’s Mappen, die ev unermiidlidy gu
fiillen trachtet, enthatten ware Sdhage und das foftharfte Material
fie das Stubdium der Kunff, wie auch fcjon viel des Widhtigften in
Heideloff’s Ornamentif aus ihuen вери, tenn auch in ei
niger Uebertvagung wiedergegeben ift.

Wer Niirnberg mit feinen Kunftfhagen ourdpmuftert, befudht
in Firth WWehftens vie Pikfert fhe Sammlung, die gum Theil
jest auch nach Mirnberg hiniibergefdhafft iff. Su der moderne
Stadt fucht jonft aber Niemand nach alten Kunftdenfmatern, obwohf
die St. Michaelstivde in mandem guten Verhiltniffe Augenweide
bietet. Mamentlic) ift die erferartige Wnlage an der Offfeite des
Thurmes, die in dev Hohe de8 RKivcdhendaded iiber mebhre Stockwerke
fic exftvedt, beadtenswerth. — Wer e& noch wagt, Бег Firth
hinaus fic) augerhalh des Gebietes der Cifenbaln zu begeben, betvitt
den Rangau, den ehemaligen GHervfdherfit per Buragrafen von
	Deitvaberg, te, wie fic) denen lat, die Nachbarfehaft diefer Stadt
nicht werden unbenugt gelaffen haben, um ihe Cigenthum mit der
Sunft und Bradt, die fich Hier boten, ausguftatten. Und mance
Ueberefte geben toch fprechendes Zeugnif davon. Die Cadolzburg
и Hinveichend belannt, weniger die anderen Ortfchaften, die im
Rangan gerfivent liegen und gum Theil die herrlichften Kunftfdhage
enthalten. Bon Firth aus beritfrt man gunddit Burgfarnbad,
gegenwirtig dem Grafen Piteler angehsrig, wo eine Amahl von
Grabfteinen vom 16, Bahrhundert, Denkmiler der Herven von
Wolfsthal, gu bemerfer find. — Mofter und Mofterfirde зи
Langengenn fiammen in ihren eingelnen Theilen ans dem 14. und
15. Sahrhundert. Smt Cingange an der SGiidfeite befindet fic) ein
Portal, das durch Cinfachheit fich auszeichnet und die gelrengten
Stabe in fparfamfter Anwendung worweifet. Daffelbe ift dev Fall
in der Unlage der Gewilbgurten, die denen in der Hauptfirdhe gu
Mirvdlingen Ahneln, jedod) nicht ganz fo ausfchweifend gehalten find.
Das Gewislbe im RKlofter gehirt ax dew friiheren Sheilen und bictet