pualifirt. Фе а geiget nocd) imt Aushrud einen verfdloffenen weltliden Ginn, aber bei alfen ift diefer auch bereits erfdhitttert und in verfdiedenem Grade geflart. Cine unbewufte Entpfirrdung inne- ren Unbehagens необ die Sitngeren; natiirliches Gefiihl der Ber- wandtichaft und unbefangenes -Bertrauen gieht einige weiblice Di- guven бета. Mit einen Bewuftfein, in dem Wnerfenmmng der eigenen Wiirde und Ungulanglicteit in fchinem Maafe fic) mifchen, {niet ber Mtann linfs, Hinter deffer Mitcen, wie in lindifder Furcht, eit Siingerer fich gu verfteden fdeint. Boll briinftiger Ergebung, nicht mehr allein fiir fich, fonbdern fiir We betend, blict rechts der Papft hinauf. Wher alle diefe Figuren prangen im Glanje leiblidher Gefundheit, die auch ihren Seelengiftand nidt fo bedenklic) erfchei- nen Lift und ihre Demuth in ein unt fo fchineres Vicht ftellt; das Haupt dev tanner vom vollen Lodenfrange umwallt, das dev Frauen siichtig eingebiillt. Sn paffendem Gegenfate iiber еси fchweben die Engel, ebenfalls gejunde, vollwangige Figuren, die aber Жене urd Bue nie gefehmedt Haber. Die Art, wie fie dew Mtantel der Maria ausbretten ино oie fanttgeldwungenen баЦей deflelben Hine ter Dev ganjen Gruppe vertheiler, уеидё von der hohen Kiinftlerfdaft des Meifters. Die gu oberft fdwebenden Engel, welche die Krone teagen, find leider verftiimmelt. Qn Franenaurag ift itbrigens die Rirde Те auch von utereffe, an der ber vomanifde Styl Turz vor feinem Uebertritt in die Gothif noch alle {еше Reichthiimer entfaltet. Mamentlich ijt das nirblide Portal bemerfenswerth, und an diefem wieder das Thm- panon, bas unten nidjt geradlinig, fonbdern in einem fladen Bogen abgefdnitien wird. Auf demfelben ijt der weltridtende Heiland auf einem Regenbogen dargeftellt, mit ausgebreiteten Wrmen, dod пит pon wenigen Figuren umgeben. Die Wrferftehungsfcene haben wir uns auferhalb ber Darftellung gu denfen, doch bemerfen wir voll- fommen ihven Refler an der Bewegtheit des Dargeftelfien. An att derer Stelle finden wir unter einem Spigbogen, deffen Profilicungen theils mit Blattern gugededt find, die foloffale Biifte eines Chriftus von jugendlich mildem Wnsfehen, doch ftrenger Haltung. Cine Menge trefflicker Cingeluheiten, namentlich ein Grabjtein. aus dem 14. Sahr- hundert mit einfacem, liegenden Schilbe und einem merfwitrdig ge- formten Rreuge dariiber, fodann bemalte Briefe mit veicdjen Laub- und Frudtgewinden, waren nod) zu nennen. Su ber Rive zu Marit-Cribad findet ber Freund alter Kunft mandes Sutereffante. Bm Sabre 1855 wurde ein Taufftein hervorgezogen, der einer gtemtlich frithen Zeit angehirt. Die ganze Geftalt ift becherformig, der Fu romanifeh profilirt und 24fantig, bas glatte Bedlen oben mit 6 Rundbogen umlegt. PBracityoll find die vielen alten Gchlofferarbeiten, namentlid) an einem Raften fiir Rirdhengerathe in ber Safriftei, von reider Erfindung und volffom- men freier, meifterhafter Uusfiihrung. Derfelbe Sehrein enthilt auch Hiibfhe Schnigereien an feinen Holgtheilen. Sun Jobftgerenth ift pas einfach gegliederte, rundbogige Kir- chenportal beachtenswerth, namentlid) wegen eines an ber inneren Gliederung angebrachten feltfamen Rrenzes, bes eingigen Sdmucles deffelben. Зи Ammendorf ift die Kloftermiihle fehensiverth, ein reich- vergierter Holsbau vom J. 1607, voll der merfwiirdigften Ronftrut- tionen, der Giebel ei wahres Feld fiir Unterhaltung und WUugen- weide. Un der hichfter Spike ift der Reichsadler, a einer andern Stelle das Bollerifde Wappen angebradht. Die alte Reihsftadt Windsheim ИЕ ит Шу банде alter- thitmliches WAusfehen intereffant, eine Mtiniatur, um nicht gu fagen Karrifatur von Nirnberg und Wugsburg. Sie НЕ nod) von Mauern und Thitrmen umgeben, die, wenn aud) nidt dem 15. Sahrhundert, bod) ben Verhiltniffen deffelben entftammen und denfelber maleri- ichen UAnblid gewahren, wie die alteren Theile ver VBefeftiquugen von Muruberg. Und) manche аНе Фоббащен, amentlich das Beughaus, find intereffant. Sdhlof Hohened liegt in romantifder Gegend auf jabem ве fenvorfprung. Die alte Schaffnerin, welde dem Befuchenden die Burg auffehlicht, ине сиг Феи Gedanfen bringen, bak man ein Genkmal aus dem frliheften Mtittelalter yor fic) habe, dod bald iibergeugt man fic, dag man um einige Jahrhunderte in der Schahung uriidgehen mug. Das CrogefdoR mit ftarfen, vierecigen Pfeilern und niedrigen Rreuzgewilben trigt wenig vom Charatter einer bez ftimmten Zeit; doc) wird e6 itber bas 15. Jahrhundert nidt Hine ausgehen. Intereffant ift faft nur nod) das Brunnenhans, an beffen einer Rante auf Tragfteinen von gwei Seiten her gwet Ldwen gu einem Ropfe fic) vereinigen, die das Haus зи bewachen fcjeinen. (Fortfesung folgt.) Hyntographie. Sammlung photographijder Bilder a papier nad der Watur, Vou Laura Bette. 1 Heft. Berlin. Verlag der Heransgebe- rin, Man hat, al8 die Erfindung ber Lichibilber nod) etwas Neues war, Bfterd die Befiirdtung ausfpredje Hoven, 508 fie der MDealerei in mehr al8 einer Begiehung Wbbruc thun werde. Die Kunft lle fic) jedoch glitclichermeife durd) folde Reden nicht abhalten, dem neuen Ankimmling frewmblid) entgegen gu gehen, und hat aur Belohmung dafile nidt nu feine Nebenbublerin, foudern fogar eine hidft nitglidje und dienfifertige Freunz. din it ihm gefunden. Die malerifden Meifterwerfe aller Zeiten waren fonft nur in foftharen Rupferftiden, die berithmter Bauwerke aller Lanz der deSgleiden ober an Ort urd Stelle in fdjledjten Lithographien yx ere flanger, oft aud) nuv durd) eignes Hinvetfen und miihevolles Copiren Еи- пей gu Lerner; jest bietet faft jeder Runfilaven ein Heines Qouvre der Ei nen, eit Panorama der Wndern, und mit verhaltuifmapig hidft gevinger Mtitteln foun ver Mitnftler feine Lieblinge und Borbilder fitr Studium und Genuk um fich veveinigen, Das vollendete Werk, pas von Werkftatt und Baterland fcheidet, ПАБЕ jest реш Meifter ein trened Wobild zum Wnbden- fen, und felbft die Portrattmaler, die am meiften von der Concurrenz des Sonnenftrahls zu flivdjten Hatten und nod) haber, find oft genug in dem Fall, au einer guter Photographie nicht blog bet abwefenden oder vere ftorbenen Perfonen die willfonrmenfte Hitlfe und Unterftiigung gu finder. —- Solhem mannigfaden Nugen (und wir gablten lange nidt Wes auf) hat eine hiefige Dame, Frau Laura Bette durd einen gliidlidjen Gebanten eine neue Seite hingugefitgt, auf die wir PBublifum und Minjt- lev, jeder tt feiner Urt, aufmerfjam maden midten. Cin photographifdes Album, veffen erftes Heft vor uns liegt, foll fortlaufend eine Reihe flee - nev Genveftiide, Stillleben u. dgl. bietew, fammtlid) — und das ift dad- Neue und Gute! — nidt nad) vorhandenen KRunfiwerken, fondern une mittelbar der Natur, aber — und das ift bas Befte! — der fiinftlerifd angefdauten Natur entnommen. Der Gedanfe ift, wie die meiften glitdliden Gedanfen, fo einfad), daff man fic) wundern fSnnte, ifr jest zum erften Mal ins Leben treten gu fehen; aber er fonnte denn doch, fojeint uns, eben mir in einem fiinftlerifden Geifte entitehen, wie er leider nidt-allgu oft unfre Lidjtbiloerwerfftdtten bewohnt. Man fennt die veigenden Cabi- пене ber alten Niederlander, die aus unbedeutenden, ja profaifden Gegenftinden, Keffeln, Cipfen, Kohl - und Salatftauden, Befen und alten Stalllaternen durd) vie Magie des Licht ein vollberedjtigtes fiinftlerifdes Gange yu bifven wufter. Faft glaubt man ein foldes auf vem erfter ber drei vorliegenden Glitter gu fehen, fiir das wir eine beforbere artis ftifche Gorliebe nicht bergen инет, C8 ift fiir ein finftlerifdjes Ange nicht allein hodhft Lehreeid, gu fehen, auf weldje Weife ver Sonnenftrabl das Gefledht ves Marktforbes, die weidje Fafer ded Genriifes, die ftumpfer Lichter. dev aufgeftapelten Crdapfel fo greifbar gleidfam in Sepia tufdht, e8 ift auch eben fo reizend, aber freilidh beffer gi filblen, al gu fagen. Ulgemeiner nod) wird vtelleidjt das sweite Blatt, cine alte Landfrau ant Spinnroden, anfpreden, die ein villiged fleines Genrebild von anfprudje lofer Gemiithlidfeit und wahrhaft Dow fder Detaillivung bildet. Das oritte, ein rubended Bettler= oper WAuswandrermiddden fcbeint uns, nidt