n Derinifchten Sejviften vechtfertigen fSnute. Es ЦЕ ии Uebrigert eben Nichis als Gpreu, in welche der Verfaffer, in Ermangelung gehaltooller Kirner fir Erfenntnif und Wnfohauung der MKunft, feine befannten Phrafen ther Wiles, was ihm night gefallt, als pifante Pfeffertdrner eingeftrent hat. Halten wir min gegen diefes etwas magere Refultat den grofen Ruf bes Hrn. Meidhenfperger, fo fcheint man ihm wenigftens ein fhagbared Talent gum Girmfchlagert gigeftehen gt miiffer. Go germ wir diefes aber auch anerfernen michten, fo ift dod) angumerfen, ав daffelbe fic) amit einer eigenen Borliebe fiir Uebertreibungen und CEniftellungen zu paaren pflegt. €8 mug wohl eine gu feurige Bhantafie fein, was ihn gu vergleichen literavifchen Exceffen verfiihrt; oder wire e8 gar Ubficht, da er fic) den Unfechein einer itberftarfen Ginbitbungstraft giebt, weil er dvajtifcher Mittel bedarf, um Gindrud yu machen? ns wurde e8 bet dev Leftiive feiner fchviftftellerifcjen Arbeiten 32 Muthe, al8 Hirten wir bet wohlbefegter Tafel, wenn die Stimmung fdon cine belebtere getworden, einen aufgewediten, gewandten Gefellfchafter die Umberfigenden mit fihnen, mehr blendenden als ftichhaltigen Lifdreden amiijiren. Ntan hirt felbft, wenn man entgegengefester Meinung ift, rnhig gu; wird dod) fo Manches gefproden, warum foll man in folchen Wngenbticken Alles befonders fcharf auf die Gold- wage legen? — — Gtwas anders freilich geftaltet fic) die Gache, wenn man Die Dinge fchwarz auf weik vor fich fieht, mit bem бе ipruche, bet faltem Blute und ruhiger Grmigung als fcbriftftetlerifdhe eiftung aufgenommen gu werden. Da fihlt man fich gedrungen, die gute Ubficht des Berf. ein wenig in Bweifel gu gichen. Denn fo gut ex gegen befferes Wiffen unter den in Minden von Kinig Ludwig errvidhteten Gebauden, deren er in feinem Bericht an Hern Didron gedentt, u. WU. aud) agyptifce und etrustijde auffifrt (GS. 569), ohne Zweifel weil das mehr ,, Effet macht , vielleiht aud) weil er vent, die Frangofer ен ИФ dergleichen arglos aufbinden, cbenfo gut fojeut er auc) fonft fetne Verdrehungen ves Thatbheftandes, wo e8 thm auf pifante Wendungen anfommt. Befonders reich daran find die Urtifel fiir Herm Didvon, in dene er einen Ucbherbli€ iiber ben Stand der Kunft und Archaologie in Deutfdhland zu geben porgtebt. Wire wirflid) Wes fo beftellt, mie e8 in ber Camera obscura be8 Herrn Retchenfperger ausfieht, fo wire с8 immer nod fechlimm genug, die lagen ither vaterlindifde Uebelftinde fo ohne Weiteres vor das Forum des WAuslandes yu fchleppen. Was foll man aber von dem Patriotigmus umd ber Wabhrheitsliebe des Herrn HR. denfen, wenn man fieht, wie er in fetnem Gemilde, ein wahrer Caravaggio, Alles in’s Dunkle und Schwarze malt, fo dap felbft die gevingen Lichtftellen einen unheimlicen Charafter erz Hatten! Wollte Hery MW. den Frangofen eine vichtige Vorftellung vom Zuftande unfrer Kinft und Kunfiforfdung beibringen, fo hatte er doch wohl vie Arbeiten eines Schnaafe, eines Kugler u. WW. ere wihnen miiffen: aber mit feiner Gilbe gebenft er ifrer, wie er denn iberhaupt in der Kunft, Wes, was ihm nicht past, yu verfdpwei- gen, eine anerfennenswerthe Hihe erreicht hat. C8 will uns died etwas undanfbar fcheinen, wenn wir erwagen, da® die Grfenutnif auch der mittelalterfiden Runft dtefen Miannern fo Bieles yw vanken hat, und wenn wir uns fragen, was 3. B. Hery I. разоп Мен michie, ohne ihre und ihrer WrbeltSgenoffen Bemithung! Aber Herve M. will nicht fiir die Wiffenfehaft, er will fitr die Praxis bes Lebens wirlen. Auch gut; die wahre Wiffenfchaft foll und wird immer fir’s Leben wirfen. Wher was Hat ev Бой gethan? Glaubt er, daB er feinem Schuglinde genitkt habe dadurdh, рав сх vedliche Beftrebungen, die doch im manden Puntten mit bet feinigen gufammentvafen, theils ignovrirt, theils [chief aufgefapt und befampft hat? Dak er durd) Uebertreibungen und itbelwollende Mivdentung mance gute Wbficht zuriicfgeftofen und verlegt, Brwie- fpalt und Grbitterung erzeugt, und mehr Widerfiveben, als Fsrdee Кия Ноа Vermijehte Schriften uber chriftlidhe Kunf— von August Reiden- fperger. MNebft 8 Tafelu mit WUbbilbungen. eipjig. T. ©. Weigel. 1856. УШ. и. 586 ©. 8. (Pr. 3 Thr. 10 Sar.) Lag VBeifpiel Kugler’s, dev fiivglich feine gefammelten Heineren Sariften gur KNunfigefchidte herausgegeben hat, fceint Nacahmung gu finden. Wud) Hr. Reichenfperger will der Welt feine ,, vermifdh- ten Schriften nicht (anger vorenthalten. Bet Kugler fanden wir befanntlic) in den beiden erften Banden die Studien ither die Bil- derhandjcprifter des Mtittelalters, befondevs Wernher von Tegernfee; die zahlreiden Reifenotizen бег die Denfmaler der verfdicdenen Deutfcen Stidte, namentlic) die UArbeit iiber Quedlinburgs SGehlop- firde und die vberwandten benadbarten Anlagen; vie Pommer’fdje Kunfigefhidte; die ausgezeichnete Whhaudlung бег den Kslner Dom und endlich die umfangqveichen Mittheilungen iiber bie Denfmaler der Rheinproving. Bu der That eine Uusbente, die felbft vielleicht einem einfeitig nur die deutfdmittelalterliche Runft in’s Uuge faffenden Le- fer reichlich und [ohnend genug evfcheinen diirfte. Was fonft noch Lrefflihes fir die Gefdhidte ver neneren Kunft feit bem 16. Sabr- hundert, tie filr die antife Kunftbetradhtung davin enthalten ift, wollen wir bei diefer Vergleidhung billiger Weife iihergehen, denn es giebt befanntlid) Vente, denen die ganze Kunftgefchichte bis zum Ntit- telalter grauliches Heidenthum, und fett dem Ende bes Ntittelalters heidnifcher Grivel ift, und baf man bet foldjen Reuten fiir diefe Gebiete feine befondere Grleudtung finden foun, aufer etwa die Nenigheit, dag Rafael recht talentvoll gewefen миф зи [иен Зо: nungen berechtigt hatte, wenn ev nicht int Heidenthum und in der Sinnenwelt untergegangen wire, das verfteht fic) von felbft. Solgen wir alfo Herrn Meichenfperger auf das fleine Gebiet, auf welded er fic) jo weife befchranft bat. бей wir, was er uns da gu bietet vermag. Geine funftfchviftftelferifden Wrbeiten um- faffert, vont 3. 1840 anfangend, einen Zettraum von funfzehn Sah- ven. Gr hat fie unter verfchiedene Rubrifen als ,, Abhand{ungen, “ pKunftliterarifhes, ,, Berftreute Auffage” vertheilt, und fodann vier con ifnr im der prenfifden gweiten Rammer gehaltene Reden, vier in frangofifher Sprache fix Didron’s Annolen gefdriebene Wuffige und eine Wnjzahl vor Aphorismen hinjzugefiigt. Da der Verf. die Gothik uicht etwa nur harmlos als Stecen- pierd, fondern anfprudsvoll als Barabderof reitet, fo find wir eint- germafen begierig gewefen, die Dinge, Ме ох Ниуе ебет geleiftet und nunmehr forgfam gur Uusftellung auf den Bitchermartt gebract Hat, in ihver gefchloffenen Gefammtheit vor ung gu feler. Der Lefer findet da ein halbes Qubend funfthiftorifher Wbhandlun- gen, bon denen wir die anerfennenswerthen WUvbeiten iber die Decken- gemilde gu Braurweiler, vie Doppelfapelle зи Bianden und die Schwanenfirdhe auf dem Weaifelde Hervorheber. Der Lefer findet weiter in der volumindfen Rubrif der ,, Zerftreuten Wuffabe einige {higbare Eeinere Notizen Zur Runftgefchichte. Ferner eine nicht unanfehnliche ,, tunftliterarifcye “ Wbtheilung, in welder ver Berf. gioar nicht ein Gpiegelbild unfrer funfthiftorifejen iteratur oder wenigitens eine Befprechung der hervorragendften Sricheinungen perfelben ltefert, aber doch einige ihm gelegentliq au Handen gee fommene Werke und Brofdiiren geringeren Umfanges in wobhl- wollender Weife dem Publifum empfiehlt. Cine aufervrdentlide Bet- lage find ,, Aphorismen yon verfdhiedenem Werth, ferner die befann- fen, von ihim in dev preufifden gweiten Kammer gehaltenen Reden, in denen fich ein beachtenswerthes Rednertalent verriith, und зи» Е die Uuffage fiir Didron’s Wnnalen, die in recht elegantem Fran- gdfifch gefdjrieben find. Das ift aber auch Mies! Wuperdem ent beden wir Nichts, das die vidleibige Griftens ver Reichenfpergerfdhen