feits Courd) die Hornermuttiplitation) an altafiatifche Gebilde evin- nernd. Yeben dem Heufdjredentrof, den der frangififche Wrchiologe Didron nicht iibel die ,, Snfanterie des Héllenfiirften nennt, wird auch eine hollifde Ritterfcjaft geharnifdt und auf [бен Иден, flaumenjpetenden Streitroffen vovgefithrt. Und jelbft jenes practig gefchmitcte Weib auf dem rofinfarbenen Thier, die Reiter jener vier verfchiedenfarbigen Pferde haben, wenn aud) andere Bedeutung, bod gu innigen Zufammenhang mit den vorher angefithrten Eridetnune gen, al8 daB wir fie nicht fammt dem gangen Adeenfreife der ,, lester Dinge — mit in den unfrigen giehen ditrften. Dod) fiir jest gehen wir weiter. Der Weg ift uoch fang, bid uns all diefe Geftalten in wirtliden Bildwerfen entgegentreten werden. Denn gundchft hatte das Chrijtenthum gleichfam nur den geiftigen Inhalt gegeben; die Kirper, ши diefer gu betleiden, тие eS fic) wo anbdersher aneignen. G8 waren antife Elemente, nach denen e8 gviff, aber ей bem germanifden Geifte verdanften fie ihre entfprechende UUm- wandlung. VBerfdmaghen wir in Ermangelung einer altnordifcen Runft nicht einen Blid auf altnordifhe Dichtung und Mythologie, fo ие den wir wieder einmal swei merfwiirdige Contvafte, hier mit der Antife, dort mit der chriftlichen Anfchauung. Gegen die Wntife gue vorberft erfceint der Begriff des Bifen ungleich tiefer gefakt, fire fer abgegrangt. Hier find wirklich gute und bife Gatter; die guten guweilen in ihrer Cinfachheit ein wenig befchrantt, doch alfezeit edel und tren; die bifen hinlinglic) mit Geigheit, Tite und Berrath gebrandmarft. За, was noch weiter greift: der Gedante ift bereits — vorhanden, Beide durch Schinbheit und Haplidfeit zu trennen. Der edelfte und liebreidhfte Gott, Balour ber Blonde, ift auch der fchonfte, und auf fein lichtes Haar und Airgeficht wird eben fo viel Gewicht gelegt, als auf Hela’s und Utgard-Loke’s abfdhrecende Wie иен. Gdjdn und bloud find anch die Lichtalfer, fchwarg und mifgeftaltet die bifen Geifter. Und wenn Lofe, der Sehlimmfte der Sechlimmen, fic) durd) Wumuth der Geftult auszeichnet, fo diivfen wir wohl ohne Spivfindighett diefe Ausnahme gu denjenigen rechnen, die die Regel nicht umftofen, fondern befraftigen. Der Gedante, Das Bife al8 HaRlich darguftellen, mufte vorhanden fein, ehe man ither ihn hintweg gu dev tieferen Unfcjauung gelangte, fic) das Bs- fefte unter dev tiufchenden Schinheitshiille тени gu founen. Ginen Gegenfag gang andrer Wrt aber fehen wir swifchen dem nordifdjen Gitterwefen und dem Chriftenthum. Wihrend das legtere, wie wir vorhin ди geigen verfudht, den Sieg bed Guten nicht einen Uugenblicl gweifelhaft, ja еше Widerfacher in ihrer ohn- michtigen Wuth verzagen (aft, Hangt iiber dent nordifchen Himmels- palaft, wie fchwere graue Schucewolfen die Whnung finftigen Unter gariges, die GewiPheit, dah einft das Bife fiegt, die heitre Heldenwelt unvettbar in Den Rachen des Wolfs, in die Ringe der Midgard- fcblonge feflen mug. Фе lange Winter, ber das furze nordifeye Gommerleben verfclingt, mag diefe dilftern Wnfdpauungen hervor- gevifen haben, und wir wollen nicht vergeffen, daf fern, fern inter Dem graufen Tage Ragnarsf, wo die Regenbogenbritde unter den Huffehlagen der einfprengenden Géstterfeinde gufammenbridt, — dev Srihlingsmorgen einer neuen Welt geweiffagt wird. Зи der That, wir ditrfen fagen, daB ev in der Ourdhoringung des germanifden Geiftes mit vem chriftlichen angebrochen iff. Und indent der erftere an Stelle dev verfuntenen Wfengstter fortan die erhabnen Geftalter de legtern verherrliden half, bradhte er fiir bas untergeorduetere Gebiet, das wir gur VBefpredhung wahlter, die Gabe feiner Phan- taftif mit, die dort gang anders, al8 die heitre Griechifche, yu wu- chert und gu blithen beftinunt war. Wir wollen uns nicht abfehrecten faffen, ihm bier auf mancer unfidern und halbverlifdten Spur am toma 7 ео бык: Ван 2 > +h tH, — ~~ wm OE nachzugeber. (Fortfesung folgt.) Heifeftudien in Franken und Sapwaben. > эл > ас Хх < < - < > Е Son W. vow Ene, (Fovifegung.) Aus dem Klofter Hirfchau oder Hirsau find die meifter Alterthiimer entfernt. Gin intereffanter Springbrunnen, der frither im Slofterhofe ftand, mit zwei iibereinandergefteliten,. reichgegliedertert Deden, befindet fic) gegenwirtig zn Dreinad. Bon gropem Werthe find jedod) noch im Mlofter die flac) eingefepnittenen und bemalten Bergierungen am Fufe eines Bibliothetfchreines mit auferordentlich {donen Blatte und Blumengewinden. Sm Kreuzgange ди Kofter Rirdberg befindet fic) unter einem Spigbogen cin tympanonartiger Chirrauffay mit Reliefoarftellunger bon geheimnipwoll fymbolifchem Chavatter. Auf per Mitte dev Blidge befindet fic) eine runde Qiinette, der im Зиинетеи parallel ein Kranz von Gichenlaub fic) windet. Darin iff ein Samm mit der Sieges- fahne dargeftellt, bas mit den Fiifen auf Den Gicenblattern rubt. * “Unter der Ginette vertheilen fich bret andere Thieve, die vielleicht einen unveinen Gegenfag gu dem Lamme ausdriiden follen. Das erfte fcbeint ein Schwein fein gu follen; bas jweite ift ein ще; - Das dritte gleicht einem Biegenbode. swe und Bod haben ebenz falls Cichenblitter unter Феи Овен, aber vereingelt, wie e& {heint, und jerriffen. Sn der Kirche gu Markt Groningen befindet fic eine Sancta, deren Kapitil fogar fiir die Gefdhichte der Trachten einige Ausbeute liefert. Diefe wachft namlich achtfantig in die Hike und umfleidet fid) da, wo der Shaft gu Ende geht, mit einent Kranje von eben fo viel fpighogigen Giebeln von den einfadjen Formen bes 14. Jahr Hunderts. Dariiber geht fie eine furze Streke Hinaus und fest mit einer fdjmalen Leifte sum Rapithl iter. Wns diefem wichft eine Reihe von Gruftbildern hervor mit faft portraitartig individualifirten Gefichtern und verfehiedenen, aber offenbar ber Wivklichfeit сплошь menen WUrten bon Kopfpuk. Gin Paar, wie e8 fcheint ein gefvintes, ift durch) machtige Blumenbouquets von dex andern gefdhieden. Viele leicht haben mir hier ein Brautpaay mit ihren Begleitern. Das Spital aus dem 15. Jahrhundert bietet gwar nichts Ucherrafchendes, aber doch mancdhes Schine. Зи Anhaufen bet Hall ift ein Wltar mit ahnlichen fchinen Holzfchnigwerfen, wie wir fie vorhin fcjon gerithmt haben. Bu Ride, in der Mahe gelegen, ein Altar im grofartigften Style. Ueber einem mit Sdnigwerf und Malereien vervzierten Fufgeltell evhebt fic), im der Mitte mit einer erhshten Binne gefrint, das ДН telfeld, auf dem Ornamente dev gierlichften Urt eine Maria als Hime melgtsnigin mit den Apofteln Petrus und Paulus yu beiden Seiten cinfaffen; vorn gu бен ое jungfraulich hehren Geftalt ver Maria еси gwei muficivende Engel. Auf den Seitenfliigeln find 4 Haupt fcenen aus bem Leber der heiligen Sungfrau dargeftelft. weber der Binne finden wir fie als Sechmerjensmutter wieder, mit dem Reich nam ihres Gohnes auf den Kien. Wie unten per nod) Hoffnunge- und GCriartungsvot{en Pie fraftvotlen Geftalten rer beiden erften UApoftel sur Seite ftehen, fo hier oben, wie zum Trofte und suv Une terftiigung beveit, die Girftinnen unter Den weiblichen Heiligen, St. Katharina und St. Barbara. Das gothifche Schniswerk, pas nad unten gu Balbachinen fic) verdichtet, rant nach oben hin leicht empor und fcblingt fich wieter ju durchfichtigen Tempeln gufannnen, um die Heiligen gu bergen. Nur das Bild des Leivens Hleibt ohne Schmud, dem Unblide ganz offen, aber ither demfelben vereinigen ПФ alle Bweige und Bliithen und laffen unter pem reidften Sdymuce den Grlsfer in feiner Herrlichfeit erfcheinen, per ermahnend die Rechte fanft. erbebt, jugleich nach unten und nad) oben weifend. Der Witar ift ein wabres, in Biloern ausgefithrted Coangelium.