Heilbronn iff reicher nod) und befanut wegen mancjen in-
tereffanten Denfmales; wir erwahnen пи GVorbeigehen mur das Rath-
Haus mit feinem zu einer Halle ourchbrodenen Treppenvorban; eins
der mertwiirdigiten Beifpiele altdeutfcher biirgerlider Baukunft. Ebenfo
Heben wir aus Wimpfen nur das Kapuyinerflofter hervor, aus ro-
manifder Zeit, das fir das Studi des Details aus diefer Kunft-
срофе Das reichfte Material bietet. Wir finden hier Gaulenforma-
tionen und Verzierungen, die in dtefer Abweehfelung in der Mahe
nicht wiederfehren, die eben in вех wuchernden Nannigfaltigteit
fich bereits als entartetes’ Gewichs erweifen, aber in ihrer Entartung
fic) wiederum fo eingeitlid) und oviginell erhalten, dag wir Bered-
tigung 528 Geftehens ihnen nicht im mindeften abfprecjen fdnner.
Der erhihte Bogengaug an der Stadtmauer mit mehr als 30 vere
fcieden fonfiruirten und ornamentirten Saulen und Pfetlern ift ein-
gig in feiner rt.

anfen am Neckar ift reid) an alten Kunfirentmalern. Schon
der Ort an fich hat ein alterthiimlices, auferft malevifdes Wus-
Тебе: iiberall ein Rampfen in ber Mnlage er Hiufer mit den
SAHwierigheiten des CrdreidhS und ein finniges Ueberwinden derfel-
ben, das treuherzig fclane Trachter der Bewohner mittelalterlider
Gtidte, den Raum, ben der befdhrintte Boden nicht gewahrt, der
Luft abgugewinnen, daher vorfdiefende Stocwerfe anf Pfoften mit ,
Srakengelidhtern, die wie hihnend itber den gewonnenen Betrug her:  
abjehen, fihn hinausgeftelite Grfer, etwas unverfdaint vorgefdobene
Hallen oder gu traulid) heimlichen Plagdhen zuviteieichende obere ,
Stocwerke, gierlich gefdnigte alte Galerien und plumpe neuere Ueber-
dachungen, Hie und da nod) ein Reftchen aus der Rlofterzeit, ein  
Ornament, ein behanener Stein, in ein Biirgerhaus verpflangt, zum  
Зефен, dak daffelbe beredhtigt zur Bliithezeit des Klofters oder un-
beredhtigt nad) Berfall veffelben feinen Raub von dort bezogen. Die
Refte des Nonnenklofters find fehenswerth, namentlic) die fogenannte
Nonnenftube, im Ganzen wie in ihren Einzelnheiten, ein gerdumiges
Bimmer, deffen Decke von gefchnigten Hokfaulen getragen wird, mit

 

 

 

 
	einer Lreppe, Die it ein oberes Gemad) filhrt, mit vorfpringenden
Gclen, vergievten Nifdhen, einer fcpmeren, eifenbefdhlagenen Thitr u. f.w.
Aud ver Kreuggang, zwar aus der Beit der Ausweichung der Go-
thi, bietet noch manches Schine. Chenfo die Stadtfirdye ans frit-
herer poche, mit einem Kreugbau. und mancher eigenthitmliden Gin-
gelheit, namentlic) an Bafen und Rapitilen von Saulen, Brofilirun-
gen bon Gurtbigen, Wandnifden u. a., Verzierungen von ОШ
fieinen u. 1. №. In der Satrifter reihen fic) noch, wie wir 8 bei
romani{den Bauter gewshntich finden, drei faymale Fenfter an ein-
ander, Das mittlere Hiher als die beiden sur Seite ftehenden, hier
jedoc) nach oben fpighogig gefchloffen. Die Chorfenfter enthalten
Refte von Glasmalereien. Die Regiswindistapelle hat bereits den
Gfelsriicen in ihren Vergierungen mit Najen, die feltfamerweife nad)
auper, fiatt nach innen gelegt find. Die Bedachung einer Rifcje
am Ghor per Stadtlirde ijt mit blihenden Nargiffen ftatt mit den
gewihnlicen Cichenblittern belegt.

Bu Marbach ift an der Weyandertirde bas oben glatt abge-
fonittene, mit den Rrengftben vom Ende des 15. Sahrhunderts
belegte Portal bemerkenswerth, aus deffe oberen Eeen gwei Figuren
auf die Durehgehenden Herabfdauen. Die Thiy ift mit machtigen
und funftooll ansgefchnittenen Gifenbefdhlagen faft ganz iiberdectt.

Dic St. Georgstapelle auf dem Friedhofe von Gundelsheim
am Near macht vielleicht nur wegen ihrer томат Фен Заде, in
	Der Shor der Kirche gu Weiindingen ftammt ans dem
Sabre 1484; fein Gewilbe ift mit Gurten rvautenartig ourdyogen,
die gum Theil an ben mittleren Kreugungen hilbfdhe Cingelbilder ha-
ben, welche Wappen tragen. Oas mit ren gewihulichen Kreugftiben
belegte Portal ift oben mit abgeftumpften Eden gefdloffen.

Giniges Intereffante enthalt aud) die Kirche g2 Schwieber-
dingen, einen fitnfilic) fouftrnirten Taufftein, im Schiff links einen
fdiugearbeiteten und wohlerhaltenen Grabftein eines Friedrid) von
Niggenburg, + mecel..., am Thur gwet Strebepfeiler mit
ben Siguren des Heil. Georg und eines langgewandeten Heiligen.

Nach voritbergehender Ermahnung der Kirche gu Hemmingen
finden wir veicheren Gtoff der Befprechung gu Tiefenbronn. Die
Kirche ift reich und fchin und enthalt mande bemerfenswerthe Gin-
зебре. Сер der Cingang feffelt die Aufmertfamfeit durch feine
finnvolle WAnlage und gemafigte Ourehfiihrung. Die Pforte ijt von
einem wohlprofilirten Spigbogen umfchloffen, in dev Mitte bis zn
bem Querbalfen getheilt, der den oberen Winkel des Bogens in ge-
horiger Hihe vom unteren Naume abfdhneidet. Der obere Winkel
iff gang von einer fchinen, fer durchfichtig durdbrocenen Rofette
eingenommen. Die untere Scheide, welche die beiben Thitren trennt,
iff fo profilirt, dof die mittlere eijte gu einer mafigen Halbfaiule
fich verdict, die oben gu cinem Tragfteine fic) ermeitert, auf welden
die Figur eines Heiligen fteht, der vor der Mofette fo hinaufragt,
ba biefe thn wie ein Strahlenfrang umgiebt. Sn der Kirche ift ein
Tabernatel merfiwiirdig, bas in fener Form von den gewshnliden
abweidt, denn e8 erhebt fic) auf einer Giule von мешает бе
und behalt auch einen faufenahuliden Charafter, wo е8 ини eigent-
Tidhen Gehanfe wird. Diejes befteht aber aus einem fechstantigen
Ban von fialengefrinten Spiggiebeln mit fchmalen, verzievten Wan-
den. Die Spike Ши и eine fehlante Fiale von gewshnliher Form
aug. Ginen Hauptidmud der Rirde bildet der fdine und grofe
Dedchaltar mit fedsfac getheiltem Mittelfelde und reichem ornamen-
‘talen Schnigwerte auf und iiber diefem und auf den Seitenffiigeln.

Das Mittelfeld enthalt oben in Schniswerk die Wbnahme Chrifti
vom Kreuze, зи beiden Seiten in Nifden einen Heiligen, unten den
Veichnam des Gefreuzigten im Gchoofe der Ntutter, von trauernden
Perfonen umgeben; gu den Seiten wiederum eine Nifche und einen
Heiligen. Auf den breiten Fliigeln find Scenen aus der Leidens-
gefdhichte gemalt. Ueber dem Ganjzen evhebt fic) ein einfaches
Shftem von gothifden Fialen mit einem Krugifive in der Mitte und
get Heiligen зи beiden Seiten. Mamentlich die Sahnigwerfe diefes
Ultares, der aus ziemlich frither Zeit ftammt, find von vorgiiglider
Arbeit, und der Kopf eines Meannes, der bei der Krewzesabnahme
am thatigfter ift, gehirt gu dem Beften, was die Plaftif des smittle-
ven 15. Jahrhunderts geliefert hat. Wud) manche gute Figur ans
Stein findet fic) dort.

Unfern Liefenbronn liegt Steined, das ebenfalls einige be-
achtenSiwerthe Denfmaler alter Plaftif darbietet,

Die Kivde ju Miihlhaufen am Neckar enthalt manche in-
teveffante Gingelnheit, namentlich cin durdbrochenes WUtargitter, das
eine wahre WMufterfarte fir Mafwert und BVerzierung von Rirden-
fenftern bietet. Unf ben Wanden der Chorftiihle in einer Rapelle
findet fic) patronirtes Moafwerf mit rothem und fchwarzem Grunde,

Su Merklingen befindet fid) ein einfacher, aber обои»
ftrnirter Taufftein; am fogenannten Steinhaufe ein Wappenfchild vow
ber Gorm deB 14. Sahrhunderts und andere Oruamente, die beach-
	lachender Gegend, die ihren Gegenfak in den fermher herabfcjanen-   tenswerth find. Sm untern Stok bes Rofters ftcht eine intereffante
den Ruinen und den nah hinaufweifenden Rremjen des Friedhofes   Holgfiule mit achtfantigen Schafte und rwlirfelformigem Rapital.
	Этвтицеи hat cine gothifdhe Kirche vom Gunde 5е8 15. За:
	findet, den Gindrid, als miifte fie Runftwerth haben, dev wenigftens
ет 10670 М. Das Rirdlein ift etwa um 1400 aebaut: dag
	Das Kirdlein Ш ея иш 1400 gebaut; ра8 hunbderts, gu deren Fu eine intercffante, ans mehreren Wbtheilun-
	Не Запдуаив Титре einen dreifeitigen Chorabfdtug, hat ein Зичи»   деи beftehenbe Treppe filhrt. Wud) die Rirde, die in mandhen
	lein in Der Deitte und vor einen niedrigen Anbar.
	Thelen aus alterer Zeit au ftammien febeint, Hat tn Шуеш ganjzen