fer wir tt folder felbft iibertriebuen Berfuchen nicht сВей шииех
	erbliden, eher bas Segentheil. Man mufte das Ubfcheuliche folder
Handlungen empfinden, wm fie alB abfdentich darftellen gu
wollen, wahrend die Antife ganz ungenirt, 3. B. den Marfyas von
Gitterhand fohinden lief.

Natiirlich fonnte dev Urbheber alles Bifen bei diefem sweiten
Sortfdhritt der Behandlung am wenigfien Leer ausgehen. Gdpon
der ,, Pfalter des Heil. Ludwig’ (in der Bibliothef bes Arfenals yu
Paris) zeigt bet einem Sturz der bsfen Engel die Geftalten per
legtern fipftematifas je nach der Tiefe ihres Falls ins Diabolifche
abfhattirt und verzervt, gang wie das Molerbuch vom Berge Athos
vorfdjreibt, und wenn irgend wo ift hier unfer Grundgedanfe, innere
Mifgeftalt ausgedriidt ourd) aufere, eben fo deutlich a8 naiv
vevanfdaulicht, Rrumme oder flachgedriidte Nafen, grofe Mtiuler
mufter freilidh зима das Befte dagu thun. Зи den Malercien
gu Gielsdorf bei Bonn (von Hohe copirt, mit ver Sahrgahl 1497
begeichnet) ift jedoch mit diefen Mitteln einem Paar fliehender Da-
monen fdjon eine itherrafchend malizidfe Bildung gegeben. Balb
aber follten fid) die beiben fo eben erwihnten Grrungenfcbaften,
Die fymbolifa)-phantaftifde und die realiftifd -phyfiognomifde, ве
Gegnen ub durdhdringen, und wie wir nidt anftehen, vorlaufig an-
gudeuten, den eigentliden fiin{tlerifcen und Afthetifcen Gipfel der
gangen Rictung bilder.

Bergleidhen wir das Hervorragendfte germanifde Werk diefer
Beit und Richtung, das berithmte Danziger ,,jlingfte GeridGt” mit
jenen faft um ein Saculum altern Pifaner Fresten, infonderbeit den
Oreagna’s, fo finden wir uns in eigenthimlider Stimmung und
Lage. Sei e8, da® directe Cinfliiffe aus Welfchland oder mindeftens
deren Wege bisher nidt nachzuweifen waren, — gugegeben anch,
bak verwandte Geifter bet vertwandten Stoffen gar leicht auf ahu-
Lich Grfindungen vevfallen fonnten — immer dringt fich uns unab-
rweislicy ein Gefithl innerer Verwandtfchaft auf, das vielleidht beffer
nadempfunden als betaillivt werben mag. 8 find jedoch nament-
Пе jene Teufel auf dem betveffenden Seitenfliigel des Danziger
Bildes, ihre langen Haken und ihre Schmetterlingsfliigel, die Art,
wie fie fic) mit den nacten Leibern der Verdammten herumgerren und
{hleppen, und vor aflem die Rratergeftalt des Berdammniforts,
veffen Flammen fteilrecht zwifden gackigen Felswanden emporfdlagen
— died Wes ijt e6, was wenigiters in unfern Anfchauungen wun-
perbar mit den Geffalten und rent Geift des trionfo della morte
gufammenflingt. Meigen tiefere Forfder bter weiter bauen ober зе
fiver, wir wollten wenigftens einem finftlerifden Cindrud, fo in-
pividuell er fein mag, vas Wort nicht verfagt haben.

Bihrend aber Hier vielleicht von einer eigentlicen Forthiloung
die Rede nicht fein fann, bat eine folche entfchieden cin bedeutender
peutfder Riinftler mit einem cinjigen Werke begeidnet, das mit
Recht gerithmt wird, wenn anch Viele nicht errathen migen, warum.
Wir meinen Martin Schin nnd feinen Kupferftich nes heiligen An-
toning, den ber Teufel mit fic) in die Luft gehober. Sene gefrafige,
zappelfiipige, fliigelfchwirrende Sufectenhaftigheit, die wir guerft an
Oreagna’s Seelenentfithrern fermen lernten, ift hier mit einer phan-
taftifden Wabrheit, einer alle Naturhiftorie verfpottenden Kithnheit
und Grfindungsfraft gv Wnfchauung gebracht, die niemals worber,
und faum jemals nachher erveicht worden ift. Zum erften Mal find
e8 bei aller Unmiglichfett wirtlid) Gefchipfe einer fremden Welt, die
uns mit ihrem unerffarliden und dod) realem Dafein adngftigen,
einem bifen Graum vergleichbar, was feinedwegs mit ber eben er-
wihnten Realitit in Берти fteht.*)  Dagzu diefer fatanifce
Subel, diefe unwiderfiehliche Energie, diefe impertinente Befliffenheit,
	_*) Denn, jollen Graumgefiatten uns angftigen, jo milffen fie wentgftens
(bid gut Ervoaden) veal fdeinen.
ae
	mit der jie Den armen Wnacoreten plagen, — in dex Bhat, mar
barf fich der feltten Ehre micht wmundern, die diefen prachtooll Hap-
lichen Gefellen fpater in Welfdland zu Theil werden follte.
	Dic ohademifche Aunflausitelung in Berlin.

Die afademifche Kunftausfteliung, von тер ой [Феи fagter,
рав № in меш Феб viel bes Vortrefflicen und Sasnen ent-
Halt, jahlt 1667 Nummern an Gemialden und eichnungen, plafti-
бет Bildwerfer, Urchitefturentwitrfer, RKupfer- und Stablfticsen,
Hokidhnitten, Steindrucen, Farbendrucen und einigen wenigen r-
beiten der Runftinduftrie. Sie ift die vierzigfte im Laufe der Beit.
Die erfte wurde 1786, im Tobesjahre Friedvidhs bes Grofen, ver:
anfialtet. Diefelbe beftand aus 335 Nummern in drei Zimmer.
будете Leiftungen gaben dagu nuv Rode, Chodowiedy, Meil, Frifch,
Taffaert und einige Biingere. Wllein ein ganzes Zimmer fiiltter
Werke alterer Meifter, und Kopicen von RKiinftlern und Dilettantert
bilbeten itberall die Mehrgahl. Unter den Letteren fah man die
Arheiten des Pringen Friedrich Wilhelm (fpater Ksnig Friedr. Wil-
helm IL.), Humboldt’s, des Grofen Briihl и. ЭГ. Noch in fpatever
Beit fand man oft Urbeiten firftlicjer Perfonen, welche Mitglieder
der Wlademie waren.

Weldh* ein Цит in 70 Sahren. Damals ши ein
Dugend von Berliner Minftlern mit einigen wenigen eigenen Ge-
malden ind fonft feine weitere Kunftausftellung in ganz Deutfdhlans,
jest itherall Ausftellungen und dod) 1667 Nummern.

Diefe find von 563 Miinftlern befhafft worden. Und gor
finden wir von Mtalern und Relchnern as
	Berlin und dev Mear threr . . . . 268
aus Diiffeloorf und den WGeinlanden . 64
» =KSnigsberg und OftpreuBern . . . 12
„ DSreslaur und Secblefier . . 2. 4
	ny pommert. ©. 2. ew we ee 2
» Godfer . 2... we ee 1
851 Breufen

Serner: aus Minden . 2. Че оно

n Dresden und ева ВЯ 8
aug d. freien Gtidten: Hamburg . .5
orantfurt a. Mt. 4

Bremen. . . 1 10

ans Medlenburg-Strelig 2 . . . 2

» iittemberg 2. . kk 1
	О . ee 1
» Baden. В АИ 1

. 396 Deutfche
aus Belgien. . . . . we №
	» Paris und Mhom . . 2. . . 12
» Rom und Stalin. . . . . 7
1 Schweiz. 2 2 2. - « - . 1 82 Muslander
	420 Цех и. Зафиет.
An Bildhauern, Medailleurs, @\енуфиеети, бУеВеги uno
Graveuren finden wir:
aus Berlin ihrer . 2... 62
» Oiiffelborf . . 2 2. 2. 1
» RKbnigsberg.  
64 Breufer
aus Dresden und Leipzig. . 3
» Hanover . . . . . 2
	— EO Deutfche
	„_ бани а. Е...