gaines Saby lang Otifried Drillers fogenannte хо Фе Collegia; er fiiblte aber bet folcben Beftrebungen den Wrangel an letbhaftiger Anfohauung gu empfindlich, um fich Langer ohne diefelbe begniigen gu finnen. In den Horfalen fortwahrend von dew Wundern ber antifen Runfiwelt erjdhlen yu Hiren, fie in Delincer aufgenommten : und gepflegt gu wiffer, in Mince, wo bamals die Sonne Réinig Ludwigs anfgitg und Wiles anzoq, was fic) eines Hoheren geiftigen Strebens Барий war — das hatte die nothwendige Ueberfiedelung - de jungen Gelehrten an die junge Univerfitit an ber Sfar guv Folge. Gleihiwohl befdhaftigte ihu anfangs mehr die Philofophie als die, Kunft, fo daR ev im den wet und ein halb Aahren, die ev dort! verweilte, Schellings gangen ehrfurfus durchmachte. Er verefrte piefen Weltweifen mit ciner unbegrangten Hingebung und machte aud) in dem Hanfe deffelben die Befanutfdhaft von Couard Gerhard, : welches fiir fein ganged Hinftiges Leben entichetdend werden jollte. Denn ev begab fic gwar fiir den Winter 1832-33 nach Dres- pen, we er Runtohrys Umgang genoR, ging aber im Friibjabr 1833, nad Berlin, wit gu Gerhard in nihere Gefchiftsbeziehung gu tre- ten. Gr folgte diefem ansgqegeichueten Gelehrien fofort nad Rom: und wurde dort nod) im Spatherbft dejfelben Sahres bet dem are chiologifden Sniftitut suerft als Bibliothefar und in furjer Beit als Profefretair augeftellt. Mit feinen erften archaologifden Arbeiten trat ex im Sabre 1836 yor. €8 waren Snterpretations-Berfuche, vie den Beifall Welkers fanden, der ihn autfforderte, dtefe Bahn weiter gu verfolgen. Sim Sabre 1857 publicirte ev etne Heine Ув». nographie: il giudizio di Paride (2. %uffage, Paris 1838), gwei Jahre darauf gwei grifere Schriften, die eine tiber ben Dionyfos Philary, die andere itber den Tages und des Hevafles und der Wthene heilige Hochzeit. Збиф evfchienen etlihe Whhandlungen in den Wn- nolen des Зи, ме сх feit bem Bahve 1836. redigirte, ebenfo im Bulletino, das ev feit dent Sommer 1834 herausgegeben hat. Bor. feinen ,,antifen Marmorwerfen erfchienen nur gwei Decaden avs, Mangel an Theilnahme beim Publifum (Leipzig 1843.). Bim Bwede der Heransgabe lief ev fimmtliche Sfulpturen der Billa Lue povtfi von Riepenhaufen jeidnen, doch hat ev micht die Freude er- leben follen, dag diefes Werk, wie feine fdon damals ebenfalls be- gonnene und vor einiger Beit endlidy (Gotha, Perthes, 1854) er- {chienene Mythologie, das Licht evblicte. Da ex fich tiberzeugt hatte, pak gum Bebhufe ded archdologifden Clementaruniervichts, dent ev fic) mit Vorliebe widimete, rylographifde Slluftrationen unentbehre lich feten, verfuchte er die Galvanoplaftif zur woblfeilen Grzeugung son Hodorudplatten gu verwenden. Geine Bemiihungen hatten einen guten Erfolg und er fam dadurch allmaflig in eine ganz mene ihm vovher villig frembde Gefchaftiguug. ЗОбие её зи щен und zu wollen hatte er eine galvanoplaftifde Wnftalt eingerichtet. Diefe Hat grofe und ausgeseichnete Propufte geltefert, 3. GB. die iberlebens- grofe Staine Hahnemann’s fiir Leipzig. —- Die ungeheuven Opfer, weldhe ihm devartige Unternehutungen abverlangten, waren fiir feine praftifden Runfttenniniffe im Bereide dev Sfulptur nicht ohne giin- ftige Ritdwirkung. Es bilbete fich thm die Ueberzeugung, рав Archiologie einen ahulicen wohlthatigen Cinflug auf die Kunft-Sn- puftvie ausguitben fahig fet, als ihn die Naturwiffenfdbaften fcjon linger auf die Gewerbe ausgeiibt haben. Gr fprach feine WAnfichten Hieriiber wiht blos im mehveren dabin einfcblagenden Wrtifeln, int Art-Journal pou 1850, fo wie in bem Зее зи Gruner’s Orna- mentenwerf ans, fonder arbeitete mit der ihm eigenthinnrlicen Rilftigheit und Lebhaftigheit an ег ро фен Berwirklichung dev- felben, wie aus dem in Nr. 34 von uns mitgetheilten Wrtifel зи exfehen ijt. Aber nicht 608 der Kunft-Induftrie der Gegenwart, fondern aud ihrer Runft felber, fo wie der neueren Runftgefdichte iter: Haupt, wanbdte er Aufmerffamfeit und Studium gu. Es fdien ihm Otefes fdpon зиш befferen Зецкити В der alten Kunft nothwendig und 3 war in. diefem Ginne, da er den Stich nad) Raphaels Отеки сои San Severo durd) Keller veranlafte, und die Paffion des DOuccio Buoninfegna nad Fr. von Rhodenfchen Zeichnungen, geftocjen bon Bartolommeo Bartoccint (Reipzig 1850) in 27 Foliv- platten herausgab. Beides fchien ihm befonders geeignet, dem Stu- dium ber neneren RKunfigefdichte als tidhtige Grundlage gu dienen. Su allen diefer Vorbereitungen зи umfaffenden Leiftungen wurde er durd) die politifchen Umwalgungen Curvepas im Sabre 1848 itber- raft. Gr war aber nicht der Mann, die Slitgel fo bald hangen зи ен. Cine fleifige Mtitwirtung in der Tagespreffe, die damals nicht blos auf dem politifden, fondern auch auf jedem andern Ge- biete ein nicht gewohuliches Maak von felbft edlen Kraften gebrauchte und befchaftigte, mupte dem Unermiidliden die Mtittel verfchaffen, um alle jene Urbeiten im Gange gu erhalten. 68 gelang ihm dies nicht blos im Hohen Grade, fonder e8 erhielten feine wohlthatigen Beftrebungen in Bezng auf die Cinwirfung auf die Kunft-Induftrie und den Kunfthandel, eine fo grofe Ausdehnung, dak man bereits pon einem fehy bliihenden Handel mit Ropien alter und bedentender Kunjtwerke auf jeden Wege der Vervielfaltiqung itber die @Wlpen hinitber veden fann. Von fleineren Gelegenheitsfariften find anfru- fiifven: Die Schaale ves Codrus (Berlin 1843): , I] sepolero di Porsenna“; ,,Oreste, costretio dal Fato“; ,,%Urtemis ymnia und Apollo mit dem Armband ; 12 Basreliefs griechifder Er- findungen”; ,,Grundrif der Denfmalerfunde ; vie Apotheofe des Homer (Leipzig 1848), in galvanoplaftifder Nachbiloung, aud englifd bearbeitet; ,,the marriage - procession of Neptune and Amphitrite“ (Virmingham 1849); ,,die Ficoronifde Cifte dee Col- leqio Romano” (Leipzig 1850). Auswahl von tenighciten des deutfdhen Kunfthandels. Blatter. Зе ЭХадонна эои Correggio in Gooder, geftoden und perleqt von FF. Knolle in Braunfdweig. — Bum erfter Mal wird dtefes хевеиое Orlodjen, 9 фбие Brerde der, von dem Srafert Brabek auf jemnem Хамойёе m Sider angelegten, jest im Befis des Grofen Wndreas gu Stolberg befindlider Gallerie, purd diefen Stich dent furnftliebender Bublifirm befaunt gemadt. Und gwar ift diefes, wie e8 wor dem, durd feinet treffliden Stid) nag der berithmten Magralena von Gorveggio im der Kinigliden Gallerie yx Dresden bei allen Kunftfreunden bemihrien, Hrn. F. Kuolle night anders yu erwar- ten ftand, in einer durdaus wiirdigen Weife gefdehen. Wm mit vem Befentlidfien angufangen, fo ift e8 dem Kinftler im eiem feltenen Grave gelungen die fo wunbderbare Cigenthiimlidjfeit des Meifters in allen Thei- len wiebergugeber. Зи dem Rbpfcher ded fohsnen Rindes, weldies mit dem eigefinger ver Linker Hand den Weund Бену, Пиоен их дан das iunbewupte, Kindlid)-traumerifde des Originals, die Wirkung des Halbounfels ift ebenfo fraftig, a8 far, wiedergegeber, die Mtodellirung per ЗН сне, ост die Linten pes Grabftichels mit fetner Cinfteht den Gormen folgen, ift ebenfo rund, als weid, Haare and Gewander, durdj die Art dev Behandlung, febr dhavatteriftifd) ausgedritdt. MNtit einem febr vichtigen, malertjden Gefiihl hat endlid) ver Kinjiler Durch einen breiten fdattivien Rand feinen Stic) vow dent unntittelbaren Gegqenjas des wei- Be Papters getrennt und рариха се ungeftirte Wirkung zur Geltung gebradt. Da vas Blatt, fowohl ourd) vad Wnfprechende ver Compofition, als burd) die hohe Gollendung, fic) ganz befonders zum Gdimud eines Rimmers eignet, fteht zu erwarten, baff die zablveiden Lebhaber eines fe idinen Sahmuds ourd) fletBigen Wnkauf pent treffliden Kitnjtler thre Wr- офеинииц gollett und thn gugleid) file den grofen Uufwand vot Beit un Arbeit fadlos alten werden. _©. $. BWaagen.