ringet und von der Judjeite her зом Engel mit den Armen um-
fangen und gehalten wird. Born auf einer Erhshung fteht der Keldh
bes Labetrunfes. Gewik wollen dergleichen Darftellungen night blof
die Mapper bereichern, noch allein vie Gefellfchaftezimmer der Rei-
фей пет, Go wie uns Ludwig Richter die chriftlide Familie
geichnet, ift fie gewif auch empfinglich und bediivftig, im einfadsern
Wohnzimmer nad) den Gegenftinden der Erbauung зи Бен. Фе
religidfe Minft, won der wir тефеи, wird aud dem Preife ibver
Werke nach, fo wie durd) den angeregten Sinn der geringeren Hans-
lichfeit immer пабе Кери.

Die Gedanfen des Vereines gehen fiir den gewiinfedten Fall,
bah die Mtittel fich mehren, weiter auf qrifere Werke aus. Mean
Hat eine Unsjdhmiidung der Petvifirche in Berlin, einer architeftoni-
{chen Bierde ber Stadt, deve Suneres aber noch finftlerifcjen
Saduuces beditrftig erfcheint, in Ausficht genommen. Wuferdem ift
der Gedanfe aufgefommen, wofiir сиб {ом Entwitrfe eingereicht
worden find, dte fliefenden Grunnen auf geeigneten sffentltchen
Pligen, deren Anlage erwartet wird, und die nach fritherem Gefchmacte
entweder mit Denfiurdlern der Ortsgefdhichte oder nad fpaterm mit Tri-
fonen und dergl. verfehen worden waren, mittelft dev veligivfen Runft,
bie dad Sffentlide Wnftveten in der Weitte des Volfsverehrs night зи
feeuen hat, зи етом. G8 giebt nicht menige biblifde Symbole,
bie dazu einladen. Mlige dem Gereine der Beiftand nicht feblen,
den ev in Zuverficht зи der ihm vorfehwebenden Wngelegenheit in
AWnfpruc ини.

 
	Der Cenfel nnd feine Gefellen in dev bildenden Runt.
	Фщлей эй №, 5,
(Fortfegung.)
V. Bole und Breughel,
	: Galerie) oder jener RKupferftich, wo Hexen um einen Wltar fic) zur
) Lufifahrt mit Befen, Hunden wmbd Thierffeletten riiften? (Berliner
  Kupferftidtabinet.) hen fo wenig fcheinen uns die ЯошройНонен
bes fogenannten Bauern-Breughels iberall von denen feiner
  Mamensvettern gehirig gefdhieden. Bene feltfamen Blatter, wo alfer-
lei garftiges Gefindel bald genrehaft in {[hinugiger Brubdelfitche, bald
ganz phantaftifd) in einer grofen Mappunfchel auf offener Gee
fchmauft, ganft und liebfoft, jene vertractten Allegorien, wo 3. WB.
der Cingang gu dem Reichen, der geben fann, auf allen Bieren
gefudt wird, oder Geldtrujen und Sediel in wiithender Sdlacht auf
einander einftiirzen und iby golden und filbernes Gingeweide auf die
Erde fchittten — beilaufig ein Hich{t merfwiirdiges Blatt, was uns
fever Zeit mit ihrer Ronfurreny des чи und der Gewinnfudt
manches gu denfen geben fSunte — ferner jene Gallerien per felt:
famften Sritppel und culs-de-jatte — fat Пе ber Hillen- oder
der Bauernimaler gefertigt? Oder find fie gar iwiederum Cigen-
thum bes Bofch, deffen Name fogar hier und da auf ihnen mit
dem Brenghel’fchen шеф? Bon gewiffer ernften biftorifchen
Kompofitionen werden wir hernach nod зи reden haben; fiir jest
wollen wir, die vorangehenden Fragen, nicht Behauptungen tieferen
Kennern iiberlaffend, die Ridhtung зи chavatterijiren verfucen, deren
Ausgangspunkt jedenfalls jener hollandifche Dante gebildet hat.
Wir wagen Boch, wenn auc) cum grano Salis, fo gu begeichnen
Grinnert un doch felbft fein fcharfgepragtes, aber witrdiges und
Feineswegs abftofendes Ronterfet an den grofen Sloventiner, und
Wenn der Gage nach die diiftere PBhyfiognomie des lestern feinen
unterirdifden Gefichten gugefdricben ward, fo fagen von Bofd die
lateinifcjen Зее dev Unterfehrift daffelbe, als fet e8 bdireft auf einen
Vergleich abgefehen,

 

 

Tibi Ditis avari
Crediderim patuisse recessus! ete.

Mag es fo parator fcheinen, als feine Geftalten felber, wenn
wir bei ihm, wie jingft bet Martin Shin, von RMealitat gut
fpredhen wagen — wir wagen e8. Cine Realitét des Siebevtraums,
bes Wahnfinns vielleidht, aber dennod) eine! Wir find vielleicht
beutlider, wenn wir fagen: Nidts febeint uns fo twenig abftract
ober ideal, ein Werk de8 gritbelnden Berftandes, al die Holle
des Meifter Hieronymus. Ungahlige Teufel vor ihm find nichts als
leblofe Hieroglyphen, ausgeftopfte Schrecbilder, wenns hoch fommt,
	jeltjame Shiere und wunbderlid) vermummte Menfejen ; feine juterft
	 

(nachft den nenlich gerithmten des Martin Scan) find wirtlide —
Gefpenfter. „Эро еше Realitadt der Gefpenftermelt2” hover
wir fragen. Warum nicht? Sie ift ohne Bweifel mur fix Den
vorhanden, dem fic exfcheinen; aber ifs mit Geiftern nicht
ebenfo? Gxiftirt denn am Ende nicht fede Yiinftlerifhe Reatitét nur
fity ben, ber fich in fie hineindenten fann?

Wie in den Medrden der Taufend und Ginen Nacht ein grofer
Theil des Sdhaurrs und Reizes darin befteht — nach einer gitten
alten Bemertung, deven Autor uns eben nicht einfallen will, — daf
die unerhirteften Dinge nicht blof PBrinzen und Magiern, fondern
and Bagoads gewdhnlichften Fifer, Holshacern und Sactrigern
paffiren, fo meth Bold, neben Rrafen und Lindiwiirmern, neber den
iibliden Sdhlangen, Krbten und Salamanbdern, auch die harmlofeften
und alltiglichften Gefchipfe, Enten und Hiihner, Krabben and See-
fifhe wie mit einem Заибе аще in unbeimliche Wefen gu ber:
wandeln, die uns nicht burch) Gefahrlidfeit und Grimm, fonder
burd) ihre blofe Gegenwart gu angftigen vermigen — das wabre
Kriterium eines echten Gefpenftes. Auf Hausgerath und Gefdirre
geht Der Spuf itber; fcjartige Hadimeffer richten fid) bedvohlich auf,
bauchige Kritge langen mit Krallenfingern um fic. Die Architektur
wird angeftedt: baufallige Hiitten fcjielen mit vergitterten Senfter-
Gauge, aus denen guweilen eine Laterne Hangt, bosbatt unter der
	Wir Habe unjere Vefer jet gu etnem dev beiden Teufels- und
Hillenmaler par excellence, зи Hieronymus Bofch (oder Bos) це
_fiibrt, und bitten um Grlaubnig, bei ihm und feinem beriihinteren
MNachfahrer Peter Breughel etwas Langer verweilen gu Феи, als
der blofe Schinheitsgehalt ihrer Bilder verdienen michte. 90:
gefehredt von Dent unheimliden Leben diefer Werke fcheint die Kunft-
gefchidhte bisher weber der ungewshnlic) reiden Geftaltungstraft noc) der
Originalitit diefer betden Kitnftler geredht geworden; felbjt der geift-
тебе Verfaffer einer erjften ,,Wefthetif bes Hafliden” Ш biefer
Sundgrube feines Ghemas mit wenigen Zeilen voriibergegangen. Wis
Hitte ber Boje fic) an fetnen Darftellern raédhen wollen, diinft uns
fogar da8 Hiftorifche iiber Bold) fowohl als die Familie Breughel
und eit efinaiges Verhaltni® gwijden ihuen, Ounkel, wie ihre —
Hintergriinde, und was einzelne Stretflichter belenchten, will nicht
immer gufammenpajfen. Nad) gewiffen Daten miiften fie siemlich
weit auseinander gewefen fein; [ед man aber die Blutter, die
H. Cok und Andere nach Hieronynms Bofeh und Peter GBreughel
geftocjen, nebeneinander, fo zeigt fic) ete innere und dufere Ver-
wandifdaft, daB man fie faft identificiven, oder biclmehr, dag man
ein gut Theil von de8 legtern Kompofitionen bem alten Meeifter von
Herzogenbufeh диете бен ибо. Gehsrt andeverfeits Wes, was
Hier den Namen PB. Breughel tragt, einem einzigen Rinftler an, fo
ift ex, wie wir dreift behaupten, nicht nur eine der originellften, fon-
Dern aud) der vielfeitigften Naturen gewefen. Wir wiffen wohl, dak
e8 einen jlingern Peter Breughel gegeben hat. Gollte enn nun 
aber diefer ber wahre Hillenbreughel gewefen fein, deffen ,,fteben  
Todfiinden ” 3. B. (von Mricenus geftocen) dem alten Bofd fo!
GHhnliGh find, und nicht vielleicht nur der Autor gewiffer antififi-  
vender Bilder, wie ber Befuch Suno’s in der Unterwelt (DOresdener