Settfehrift
fiir bildende Runt, Daukunt and
Kunfigqewerhe.
		Der Kunflvercine vor
Зе Го (ап.
	Unter DittwirEung bon
	Wugler in Berlin — Paffavant in Franffurt — Waagen in Berlin — Wiegmann in Diiffelborf — Sdhnaafe
in Serlin — Forfter in Minden — Citelberger y, Gdelberg in Wien.
	30. OSefober 15356.
	nS

abrg. Vn. Ve 44,
	Aediqit oon S. Eggers in Berlin.
	Man abonnirt in Berlin bei Heinridd Sdhindler, RKbpniderfirage Mr. 92,
	it London bei Wiliams u. Morgate,
no Paris bei F. Klinckfied,

„ Petersburg bei Eggers u. Co.,

n Stokholin bei Bonnier,
	in Gopenbagen bei ©. NM, Meisel,

» Briffel Sei C. Mtuquardt,

» Dew: York bei Weftermann wu. ©о,,
„ ош 56: $. Spithsver,
	fo wie int allen Budhandlunger und Poftdmtern bes Sn= und Auslandes fie ben vierteljdbrliden
Preis von 1 VHle, 20 Sar. incl, aller Beilagen.
	—subalt: бий Werander Hopfgarten. Nekrolog, — Die atabemijde Kunftansftellung in Berlin. — BGemertungen wher RKunfiwerfe in einigen Grovinzen

ера an О, СР. Не . ке
	Veandhefter. Wntwerven. —
	Srautrerhs 2c, Bon G. F. Waagen. (Fortfesung.) — Beitung. Berlin. Dresden. Sannover. Dilffelborf. Baris,
Kunflvercine, Der Kunftoerein fiir Bommern in Stettin., — Briefwedjel.
	viteratur- Blatt Mr. 22. Graf Gffer. Tranev piel in ПИ Эн von Heinrid Laube.
	сии Alerander Hopfgarten.

Nekrolog,
	Micht ohne ein ttefmehmiithiges Gefiihl nehmen wir die берет,
um bor dem Lefer diefer Beilen bas Lebensbild eines iinfilers ab-
guvollen, der in dev ЗИ mannlicher Kraft mitten aus dem Kreife
reichfter Dhatigkett purd ven Tod hinweggerafft wurde. Зи це:
rechtem Schmerze Hagen die theuven Hinterbliebenen, aber aud) die
Яний fteht traurend an dem jungen Rafenhitgel, dev fich ferne von
der heimathlichen Wiege an den fern des Mfheins iter die fterblt-
chen Refte eines edlen und hochbegabten Riinftlers erbebt.

Emil Alexander Gopfgarten wurde ben 3. Writ 1821
zu Berlin geboren. Gein Bater war der im Sabre 1844 geftorbene
Exjgiefer und atademifde Kiiftler Sohann Ludwig Heinrich Hopf-
garten, Dem Der Ruhm gebiihrt, der erfte beutfdje Erygieher gewefen
gu fein. Um das Geddchtnig an diefen wacern Borfimpfer eines
bis dahin in fo grofen Verhaltniffen nod) unverfuchten Run ftgweigs
ehrend aufzufrifcen, erwihnen wir ber bebdeutenderert Leiftungen
deffelben, indem mir an die Statue des Hermann Orante, des Griine
ders Des Hallifdhen Waifenhaufes, fo wie an den fehy gelungenen
Vrongeguh einer Viktoria (nach einem Moelle Meifter Iaudh’s)
evinnern.

Die Hantierung pes Vaters follte auch die 508 Sohnes were
Den, gu welder Bwede der legtere forwohl in der Kénigl. Erggieferei,
alg aud) in der Werkftatt des Baters befchaftiqt wurde. Den Moe
dellirunterricht ibernahm der Bilbhauer Profeffor Ludwig Rid.
mann, in defen Atelter jedod) dev folummernde Funke des jugenb-
fidhen Lalents machtig angefacht wurde und dex Sntfdlup, fic der
Hihern Kunft gu widmen, zur vollen Reife gedieh. Gelbft die ern-
ftefien Vorftelfungen bes BVaters, welder den Gohn in fein mit
Meith uid Opfern gegriindetes Gefchaft als in ein ficheres Grbe eine
	УП. зящаиа.
	 

guyegen gedachte, vevitodten den madhtigen Drang nicht zu befdunpfen,
und ber fiebenzehnidbrige Siingling befudte von nun an regelinapig
die f. WAlabemie, fo wie bas Atelier feines vovtveffliden Lehrers
Prof. Wichmann. Nachdem Emil Wley. Hopfgarten Уре Sabre bine
durch mit evnfteftem Sleife feinen Studien obgelegen und Broben
ber ndthigen Reife gejeigt, widerftand er dem Gehnen nach der
Heimath der Kunft nicht Langer und wanderte tm Sriihling des
Sahres 1840 nach Rom, wo ihm verwandtfdaftliche Begiehunger
eine angenehme Grifteng in Wusficht ftellten. Sin Haufe feines dort
anfapigen Oheims, de8 vielbefannten Brongegiefers Hopfgarten,
Herglihft aufgenommen, umgeben von den begeifternden Borbildern
einer grofen Vergangenheit, im freundlichften Verfehr mit den bee
beutendfien Riinfilern der Gegenwart, — wabrlich, unter folchen
glidlicen Berhiltniffen, nicht getritbt purch die erfblaffenden Sor-
gen dev Griftenz, mute ein Talent, wie das unjeres Hopfaarten,
fic) in voller Blithe entfalten. Und fo gefdah e8 auch.

Sm Atelier bes Bildhaners Emil Wolf fauf ev fein erftes
griperes und feinen Ruf begritndendes Werk: bas lebensgrofe Mo-
dell eines ,, Merkur, weldher die Ceier erfindet.” Se. M2. der Minig
Sriedrich Wilhelm IV. befahl die Ausfithrung dejfelben in Marmor
und auf dev Kunftausfielting in Berlin, wohin der Miinftler die
vollendete Statue von Rom aus fandte, exfreute fic) diefetbe ves
ungethetlteften Beifalls. In einem per Nnigh Schlaffer zu Pots.
bam fand died Werk einen wiirdigen Blak. — Nad) Vollendung
mehrever in Marmor ausgefiihrter Portraitbiiften und des Gype-
modells einer ,, Wingeriun” eilte Hopfgarten nach vierjihrigem Ver-
iweilen in Rom nach dev Heimath guriidé, wo er fic) im Frithling
1845 yervmahlte. Dem yur voller Reife entwicelten RKinftler founte
es nicht an Unerfennung und ehrenden Muftragen fehlen, und fo
finden wir in aud alsbald volfauf befdaftigt, Die auf Befehl
Sr. Maj. des Kinigs awsgebaute Schlofkuppel hatte ev mit mef-
	ft f f b