PBerfonen, als berithmie Kapazitaten darftelleud, — fodann die Wtoz
delle zur ,,Corelei , gu einem ,,Chriftus’ und den ,, vier Cvangeliften”,
und endlich das Modell des Cpitaphs ves Flirften Ypfilantt — find
SGchipfungen feinesd bis zur lesten Beit ungebrodhenen Genius! Um
	pas festere Werk guy Wusfirhrung zu bringen, beqab er fich Bebhure
	einer Bejfprecdhung mit der Familie des Heldenmithigen Virfier macy
Paris. Noch war das Modell nicht ganz vollendet, als die erjten
Shmptome ciner zerftdrenden Kranfheit eintraten und ihn zwangen,
pas Bod Soden bet Franffurt a. Mt. gu befuchen. Cine Nachfur
in Pyrmont follte feine Gefundheit vollends wiederheritellen, aber
vein piiplider Riickfall néthigte den febr Gefchwachten, nad) Biberich
guvitefzufehren. Hier am 12. иди augefommen, verlieR er das
‘GKrankenlager nicht mehr, bis ihn am 12. September der Tod von
feinen Geiden befreite! — Die Tranerfunde mtachte itberall den
{chmerglichften Gindrud, die Kunft hatte einen ihrer beften Binger,
bie Welt einen edlen Menfchen verforen. Wile, vie ihm im Leben
naher geftanden, preifen feine Liebenswitrdighcit, feinen ewig heitern
Ginn, der felbft die trithften innern Gtimmungen gu verfdhnen die
Kraft hatte. Troy der grbften Uneigenniigigfeit und Freigebigteit
int gefelligen Leben war er ein fparfamer Haushalter und fiir die
Seinigen mit viterlicher Liebe beforgt. Wohin er fam, war er
ТФие gefaunt und febnefl geliebt! — An feiner fritheren Beit, na-
mentlih vor feiner erften italient{den IReife, befchaftiqte er fich viel
	mit pichterifcben Berjuchen, und mandes fjetner fropliden xreder lebt
	unter feinen Sreunden fort. — Bohl Tlagen wir mit Hedt, 298
uns bas Sdhidfal den geiftreicen Miinftler, den edlen Menfcven fo
frith entriffen, aber der Sturm, dev im hohen Vorft die Cichen nie-
perftlivst, er febont auch bdeS gefegneten Fructhaumes nicht, der den
nmider Wanderer erquict und feinen fiblenden Schatten fiber ihn

ausbreitet!
	Die akademifcde Kunflansfiellung in Perlin.
	Mus Kopenhagen ift ein Genvebild von Frau Clifabeth Sertd) au
Baumann eingetroffen. Wir fennen die refolute Hand diefer adht-
baren Kinfilerin ans einer Rethe von Genvebildern, welche alle pas.
Gemeinfame haben, dab fie felten unter Cebensgrife ausgefiihrt find,
ja unfere Gefer evinnern fic) vielleicht noch einer italienifchen Orunnen-
feenc, welche faft foloffale Ansdehnung hatte und die Vetheiligten in
НН щих zeigte. Ob aber Diefe Borginge unter italientfdem
Himmel fptelen oder in der novdifden Heimath, ver die Mitnftlerin
jebt angehort — ein chavafteriftifder Rug pflegt ibnen felten gu
febten: und bas ИЕ die gemitthvolle Snnigheit, womit diefe Frauen-
hand aus dev Liefe eines glitclichen Familiengefiihls yu fchopfen ver-
jteht, fet e8, bag ed im Bater-, WMeutter- oder Rindesglitcl zur
Aeugerung fommt. Hier haben wir eine ,, Hausandadht , und zwar
bei get einfachen Bauersleuten, denen die erwachfene Todjter aus
per Bibel vorlieft. C8 ift Gountag Nadhmittag. Das bloudhaarige
Minden fist Den Eltern an dem hilzernen Tifche gegenitber. Wile dret
find im Gonntagsfleive, die Frauewt im veinlichem Linen mit
fhwar3ztafftenem Hanbchen mit gierliden Spigen, dev Bater iat
{Gwargwollener, rothgefutterter Jade. Die Lodpter, ein liebes from-
mes und unfduldiges Gefidht, nimmt ganj. fir fich ein, die Miutter
mit gefalteten Handen und ben Blick mach oben gerichtet erregt we-
niger Snteveffe; fie hat einen allgemeinen, wenig fagenden WUnsdruct
und fist, am eine flarke Bezeichnung gu gebrauden, hihern da. Wher
nun der Vater: pas ift cine Pracht, der ift die Krouc des Bildes,
ber fibt anf feiner Holsbank fo ehrenwerth, beide Aeine vor fid) auf
dem Tif, pas rothe Hanshippdhen zwifden den gleichfalls gefat-
teten arbeitsgewobnten Hauden, dew wackern qrvanen Kopf anit pe —
	firce mit Der gleidjallS in Gandjtein ansgefiithrten Bildjaule des
Wpoftels Salobus gu fchmiicen. Wls in diefe Produftionspertode ge-
Horig nenten wir ferner ben in Mtarmor audgefithrien , Baccus
alg Rind, den Weinftodk pflangend , im Befig Gr. K. H. des Prin-
gen von Breufer, fo wie die Portraitbiiften der Naturforfder Cink
und ded Geographen Ritter. Die in Mlarmor ausgefithrte vortreff-
fide Portraithiifte ped Selomarfchall ». Boven wurde in Biberich,
wobhin unfer Rinfiler mittlerweile ibergeftedelt, vollendet. Hier in
feiner gweiten Heimath hatte er fid) alsbald das unbedingtefte Ber-
frauen und die vollfte Buneiqung feines hohen Ginners, des Her-
30g8 bon Naffau, erworben und es erfchlof fich ihm in fiinfilervifder
Bejiehung ein Wirkungsfreis, wie Ши wenige fetner Fachgenoffen
fic) 3u verfebaffen 508 Olid haben. . uch feime gefellfdyaftlice
Stellung bot ihm die glingendfte Seite dar und ev, der durd) jein
offenes Wefern und fein ftets heitereds Gemiith die Herzen aller ihm
Gleichftehenden fo fchnell qgewann, verftand e8 eben fo trefflich, die
$504: иль Hichftgeftellten jich auf das Bunigfte gu befreunden.

Wer je am Белен Rheinftrom pilgert und das Hhergogliche
Св in Biberich befucht, das feiuen Langgefivectten Bau fo freund-
lich in Den blauen Weller fpiegelt, der macht aud wohl einen Gang
in den Bergzoqlichen Bart. Hier fithrt eine qrofe Allee hoch{timmi-
Ger, Weitgesweigter UWlmen und RKaftanien, an iippigen Blumenbeeten
und ranfdenden Rasfaden vorbei, zu einer moderne, im gothifden
Gefhmac aufgefithrien Burgruine. Bon бубен Ибемоифете имо.
mit ftavren, alten Stitterfintuen und Wappenfehilern gefchinitcit, gee
wihrt per feltfame Baw einen malevifchen BWnblic und Tadet zur
SEdhau dev innern Haume. Wber ftatt der erwarteten hiiftern MRiift-
faminern erbliden wir lichte, bhochgewilbte Hallen, und ftatt ber
obliqaten, i Galbverroftetes Gifen geftecten Ritterpuppen fefen wir  
Iebende Wefen, frifehe rithrige Geftalten, die da Luftig Hammern und’
feilen. 8 find die Gebiilfen und SGchiiler ves еее Hopfgar-
ten, Dev bier waltet, belehrend und fchaffend, der hier mit den Pro-
pufter feines unermildlichen Gleifes und fruchtharen Gente’s die
Riume verherrlicht.

Schon feine evften in Biberich ausgefiihrien Wrbeiten, die Ntar-
movrbiiften de3 Herzogs und der verftorbenen Hergegin, geb. Grop-
flixftin pon Rublanbd, fanden eine fo qiinftige Wufnahine, daw fie
mehrmals wiederholt werden muften, und de Beftellung bes au
gvofen Rubm gelangten ECpitaphs der verftorbenen Oergogin zur
Folge Hatten. Mach feiner Vollerdung wurde pies Werk in per als
Maufoteum der verfiorbenen Herzogin auf dem Meroberge bet Wies-
haben nenerbauten, mit fiirftlicher Bracht ausgeftatteten сле ен.
RKapelle aufgeltellt und erregt nod) heute die Bewunderung aller Be-
ое. Wag paffelbe aud) davin itberfojibt merden, ФаВ шеи е8
pielfach dem unithertrefflidcen Ghulichen Meifterwerfe Rawch’s (dem
Epitaph der Hschftfeligen Rinigin Louife von Preufen) an die Seite
fest oder gar iiber daffelbe erhebt, fo nimmt eS och jeden Galles
cinen hober, nicht leicht erreichten Rang unter den beften пемети
ESreugniffer ver Sfulptur ci. Ce bradjte dem Minjtler nicht mur
einen weitverbreiteten anfergemihnlicen Rugin, fonrern auch тенге.
Legengungen von Seiten feiner fitrfilichen Ganner. Der Herzog von
Raffar ernannte ihn zum Hofbilrhaner und Profeffor, ber Katfjer
vent Itubland verlieh ihm den Stanislausorpen 2. Klaffe und der
Grepherjog ven OCfdenburg bas Mitterfrengz des Oldenburgifden
Haugordens. Bur Unsfithrung obiger Statue in Dearmor atte {td
Hopfgarten nad) Garvara begeben und auf еее Reife zum gweiten
Male Now befucht.

Wir whrben den uns gejtatteter Naum diefer Blatter tiber-
fhreiten, wellten mir die vieler durch die raftlofe Thatighkett und
ftaunenswerthe Breduftionsfiifle unter feiner Hand Hervorgegangenen  
Werke czeln aufgeichuen. Cine Menge Biiften, theils in Gyps ge-
formt, thcifg in Marmor ansygeiiibrt, und fowohl hohe fitrftiide