fingivten Brief des grofen #51198 ам  еен Wpelles. Carl Arnold, dev Er
finder dev Spielfarten, von denen wir unfern Lefern exgdhlt haben, (die aber ob-
wohl int Catalog vermerit, unbegreiffider Weije, nod) immer nidt ausgeftellt
find,) hatte eine febr heitere umb beziehungsreiche Tifehfarte als Crinnerungsblatt
gegeicuet. Bernhard von Lepel fas eit fehr humoviftifdes Gedicht, weldjes in
Hoeft ergdgender Weife die Senfation fdjilberte, welde die Eridheinung bes Bil-
bes von Hodklird unter den fimuntligen Gemilden der Ausfiellung erregt hatte.
Die wikigen Berfe muften unter allgemeinem Betfall wiederholt werden. Mren-
gel dante fiir die ihm evwiclenen Huldigungen in wiirdigen fdjlidten Worten,
und bas Heft verlief in fehy gemilthvoller Heiterteit,

Wir haben fchon Sfter ansgefprodjen, daR wifere ganze liebe Erde vom
Rordpol bis zum SGitdpol faum einen Fled anfzuweifen haben middie, der von
Malern nit befucht und abgefdildert witre. Wir wuften uidt, da ote Sufel
Gorfifa Lis jest diefes Vorjzugs enthehrte. Wher e8 ift nun fdon uidjt mehr
per Fall. Mtubolph Gonas, ein junger Ptaler, Oftpreuge von Geburt amd ge-
genwirtig in Niinden anfafig, hatte ed unternommen, diefe Snfel gu beveijen
und unter Befdhwerden aller Art, welde fehr ungeordnete Culturguftinde anf-
erlegen, ihve eigenthitmlicjen Gdinheiten in Bilbern feftgubalten. Cr wurde
Dag durch die Iebensvollen Sehilderungen angeregt, welde fein andsmann,
Kerdinand Gregorovius, iiber deffen Biidher: ,, Figuren” und ,,die Neder des
Giovanni, Meli wir newlid) in Citeraturblatte beridbtetert, in feinem Gude
nGorfifa” gegeben Hat, Die Arbeiten des Miiuftlers, welder die Chre hatte, fie
Sr. Majeftiit тет Я ие т Sansfouci vorgulegen, ber fid) befonders mit der
Auffaffungs- und Vortragesweife ded Mitnftlers in hohem Grade jufrieder evflavte,
beftehen in einer Anzahl Oelffigzen, die gum Kheil ziemlich ausgefiihrt, umd einer
grdfern Anzahl von Betdnungen, die burdhweg treue Beduten und durd) leiste
Garbenangabe fir finftige Ansfiijrung in Ocl oder Farbendrud vorbeveitet find.
Da fieht man den tiefolau fdhimmernden Golf oon Ajaccio, in welden мет
fic) die Stadt erftredt; duntelgriine Oliven- und Helle Feigenbaume belleiden
die rothgranitnen Felfen des Vorgrunded; die pittovest gelegene Stadt Sarténe
swifejen dent Thal vot Galinco und Ortola, hath verwiiftet von den blutigen
Familientimpfen dev Rocca Serra und der Ortoli, von denen Gregorovius ere
За; denn dte Gorjen find nod Vente ein mwahres Naturooll und nod Heute
ИЕ ber furdthare Brauch ber Bhrtvache, von denen wir im den Gedidten Cha-
miffo’s fo graufame Beifpiele finden, nicht gang vertilgt. Gregorowins evgdblt,
paf, al8 in einer Unterredung mit eingebornen Goren, die Frage entitand, woe
ex ber fet, man anf mance Linder der Welt, и. a. auf Aegypten vieth, uur
nit auf Dentidland, weldjes Miemand fanute. Wir fehen ferner den Golf vow
PBalinco an ber Wefttitfte der Gnfel, die Citadelle Calvi, die Mteerenge von Bo-
nifazio, mit einem Blic anf bie fernen Berge von Gardinien; moaleriich liegt auf
Dent Felfen bie bei ber Vefisergreifung ber Englinder tm J. 1794 jerfcjoffene
Stadt Wigajola, die feitdem faum noch ither 200 Cinwohner beherbergt. Wir
fehen die Isola rossa Viegen, mie em miudtiges Stiid von rothem Granitfelfen,
purd Cyflopenhand in bas blaue Wafer geworfen; die Kaltfelfen dev Meer-
enge von Bonifazio, daun die Stadt felbft mit weif {Gimmernden Maneru,
Inftig auf abenthenerlih geformten itberhangenden Kaltfelfen, einjgig in ihver Lage
und Hsch{tens mit Gtbrattar gu vergleiden, ewdlid) die frithere Hauptfiadt Baftia,
auf der Oftfeite der Snfel in fdhiner Anfidht amphitheatealtfd) am Mteere gelegen,
und viele andere Veduten diefer fruchtharen und wilbromantifden, buchtenreidjen
Зи, deren Berge durch bie fcjinften und feltenften Stetnarten gebildet werden,
weldje mit Weben- und Ofivenpflangungen, mit nidehtigen alten Kaftanien und
pen fchInften Waldhiumen, gwifdjen weldje fich im verfdjwenbderifer Pract
ber grazivfe Oleander dringt, bebedft find. — Der Riinftler beabfichtigt, eine
Ungahl feiner Studien gu eiuem Whum yu vereinigen und lithograpbirt, und  
sar gum Theil in Farben, herausugeber, sweldjes namentlich аб diejenigen
mit Beifall aufuehmen werden, weldje durd da8 Hidhfi angieherde Bud von
Gregorovins ein Snteveffe filr bad in Rede flehende Land gewonnen haben.
	Dresden. Nachdem Mietfdel die ,,Gvsthe- und Sdillergruppe” voll-
entdet Hat, iff er mit einem Standbilbe von Karl Ntaria von Weber file Dresden
und mit einem ,,Biergelpaun”’ befdhaftigt, weldjes bie Stande von Braunfdweig
bem Herzoge gur Unsfhmitcung feines Seloffes gum Gefen’ befttmmt haben.
	Hannover. G8 heift, da} Crnft von Bandel im nddften Frithjahr
fein unterbrocenes Werk: Das Hermanusdenfinal auf per Grotenburg bei Det-
mold, wieder in Angriff nebmen und gurv fchliefliden Vollendung bringen will.
	Druffeldort, Nach dev Mittheitung per Elberfelder Zeitung haben fidh
аш 10. Oftober in Diiffelborf auf Cinladung des Ober-Bilrgermeifters Stupp
von Kiln die Herren Bikrgermeifter her bedentenderen Skidte ber Ibheinproving
verfamimelt, wim liber ‘ein unferent bodfeligen Rinige in der Mheinproving gu
erridtendes Monument und die Stadt, in der eB ervichtet werbem foll, зи be-

vathen. Diefe Ehre haben aufer Koln die Stidte Bonn umd Koblenz nade

gejudht.
	0715. Der Geemintfter zeigt jetuen untergebenen Prafetten an, рав аш
allen Rriegafchiffen ber faif. Flotte eine Gamulung fir Errichtung eines, Col-
bert, hem Stifter der frangdfifden Seemadht gu widmenben Denfmals, vevanz
ftaltet werden foll.

Die frangbfifhe Kuuft Hat einen fithlbaren Berluft erlitten. Der цех
Chafférian tft geftorben.
	ЯАана ег. Fitv die Ansftellung, ее и пафИеи Забхе ес а
finder fol wb deren Gebdude vilftig fortfdrettet, faugen allmdlig alle Kunft-
freunbde ded Landes, angelpornt durd) das Beifpiel des Pringen Albert, an, fic
lebbaft zu inteveffiren. Die reiden Befiger von Kunjtidhagen dffnen thre Lisher
jorgfaltig verfdjloffen gebaltenen Heiligthiimer, ium ihr Beftes einzgujender, fo
pak eine Sammlung 3n Stande fommen diirfte, wie die Welt ipresgleiden nody

nicht gefehen.
	Antwerpen. Dem Maley Henri Leys wurde bei einem дения eine
qolbene fofthar gearbeitete Krone iberveidht, weldje die Berwohner von Antwerpen
bem Kifer gum Andenfen baran, da er auf der allgemeinen Musftellung in
Paris die grofe golbene Medaitle exworben, juerfaunt Hatten.

Die Wtademie hat einen eigenen Lehritubl fiir die Gothit ervictet und be-
fdiloffer, bdafi bet den jabrlidjen Concurfen in dev Wrdhitetur ftets and) eine
Unfgabe in gothifdem Style geftellt werden 101.

(Dragan f. тИЦ. Kunft.)
	Ru mgtuer ewe.
	Dey Kurnittoerein fiir Pommern tn Stettin.
	Der Borftand hatte im Frithjahr >. 3. пи Schatten der eben entfaltetert
Friedenspalme bie Forderung des Bereing als eines Friedenswerkes den Bes
wobnert von Bommern an’s Herz gelegt, tweldes das giinftige Mefultat gebabt
hat, bag itber 400 neue Mitglieder gewounen wurden.

Diefem febr ecfrenlichen Ereignif veripridht ein anbered gu folgen, imbent
man die Erfitlung bed langgehegien Wunfches dem Bereine, rejp. der Stadt
Stettin und der Proving Pommern cine beftdndige Galerie eviffnen зи fsnnen,
rach vielen Arbeiten und Mithen und langjibrigem Harve, ЕЕ ору По Пер
ba die fof vollendete Friedridj-Withelmfdjule im der Reufiadt bas Lokal аи
gewdbren wird. Diefes Sdhulgebaude ift der Theil eines grofartigen Compleres
flidtijder Bauten, gu denen das Crelinger-Stift, das Fohannis-Rofter, ei Wai-
fenlaus дерби, инь weldje der Stadt-Baurath Schoeneberg eben fo zwed-
mipig ergeftellt, mie er felbigen troy mander Belhrintung in Raum und
Mitteln in edlen architettonifden Berhaltniffen, zum KXheil in Mohbau witrdig
anfgefiifct bat.

Der Verein erhalt in diefem Sdulgebaude einen Gaal von 60 Fug Lange
wohin er feine bis jebt aus 18 Bilbern beftehende Sammlung im Frithjahr
perleqen wird,
	Briefwedfel.
Hr. Prof. Mi. ш Я. Wir haben direkt an Gra. Dr. ©. gefdrieben und
wolivben fernere unfrantirte Briefe von Sbnen mist mehr evbredien diivfer.
	ССС ИО
(Dieler Nummer ift Wr, 22 des Literatur-Blattes des Deutidhen Kunfiblattes beigegeben.)
	Berlag von Heinrid) Schindler in Berlin. — Dru oon Crowihl und Sehn tn Berlin.