Uifting hat vetche Cinfayfungen und Streifer mit Renaiffancemu- ftern, die, wie der Brocat des RKopftiffens, vergoldet find; Gefteyt und Haare mit einer Andeutung naturgemafer Firbung; as Uebrige iff ber farblofe Stein, — auch dies halbpolpdromatifde Verfahren chavatteriftifc) fiir bie in Rede ftehende Epode. Die Abbildung, eine Lithographijche Rreidezeichrung mit Golb- und Tondrucd und Barbe, giebt die Cigenthiimlichfeiten des Werkes in fein verftandener Weife wieder. Die Gruft, ither welder ter Garfophag fteht, war guglei) Die der Whnen des Marfgrafen und durch ihn беде ftelit worden; fo findet man deren Statuetten an den Seitenwan- bungen de8 Sarfophags und, fehr merfiitrdiger Weife, als Kopien ailterer Werke, in denen der Styl der letteren mbglichft getreu nad- gebiloet wurde. Abbilbungen diefer Statuetten find bereits in den friiheren Vieferungen des Werkes gegeben*). Mehrere Blatter enthalten Malereten, die in vollem, meifter- Lich burchgefiifrtem Farbendrud vorgefithrt werden. Rundehft (Lief. 4) ein Wandgenilde aus ver Heilgbrouner Rirde. E8 befindet fich an Der Oberwand bes Writtelfchiffes, itber dem mit Wappen und Sn- fehrift verfehenen Todtenfchilde de Burggrafen Friedrich У. (дей. 1398) und ftellt diefen und feine beidben Gdbne, Sobann IIT. und Oriedrid, ven machmaligen erften branbenburgifden Rurfiivften des Mamens, dar, Der Grund des Gemildes ЦЕ ein tiefes Roth; die pret Berfonen erfcheinen auf blumigem Wnger fnieend, Giner hinter bem Andern, mit ausgeftredien Wrmen, Wappen, Spruchbindern u. dergl. Die Anffalfung entiprict dem liebenswiirdigen Style, der um 1400 in dev dentichen Runft hervfehend war; dod ijt die Wea- leret ofne Zweifel erneut, obgleich mit forglidher Beobadhtung and ber foftiimliden Gefonderbeiten. (Ein andres Wandbild, diefem gegeniiber, weldhes vie Gemahlin ded Burggrafen mit ihren Teédhtern enthilt, mir in einer Der folgenden Lieferungen 3u erwarten fein.) — Dann (Lief. 3) ein Sth von den Malercier dei Sdwanen- orden-Altars in der St. Gumpertsfirde zu Ansbach, mit dem Vilde Der gweiten Gemabhlin des Kurfitrfter Whrecht Achilles, der вии ihre Echinheit gefeierten Anna von Sachfen (geft. 1512). Gie Ш auf reich blumigem Goldgrunde fnicend bargeftellt, in prachtigem Gewande und iiberaus glanzendem HOauptfchmucd, in dew feinen Эй gen Ded Lieblidhen Gefichtes die Begeifterung der Reitgenoffen redht- fertigend. Dev Styl (wie der ded fchon frither gelieferten Seiten- ftiicés, mit dem Bile de8 Kurfitrften und feiner Grofwiirdentrager) entfpridt der fitnftlevifchen Nictung am Cehlufje de8 15. Sabre hunderts. — Aehnlich, und ahnltch liebenswiirdig, ein drittes Bild auf vothem Grunde, mit finf fnieenden jugendlichen und durd) ster- Lichen Schumm ansgezeichneten Geftalten, alg deren worbdere dte beiden alteren Sohne von Albrecht und Anna und ihr Schwieger- фоби, Herjog Wilhelm von Cleve, bezetenet werden. — Gin viertes Blatt enthalt das Bruftbild des Markgrafen Georg des Frommen pom Sabre 1522, nad) einem Gemilbe des mwenig befannten fchwi- bifcen Malers Henneberger mit lithographifcher Kreide gezecichnet. Der fiirftliche Herr ijt gerade von vorn dargeftellt, wiederum in ftattlit reicher Kleidung und Sdmud, mit ciner fo feinen Bndivi- Dualifirung und Ourchbifung in den Bitgen ves Gefidhts, baw dev Mater hienacd) als ein [ебу trefflicher Meifter ver oberbdentfdjen Sohule exfdheint. Зи den itbrigen Blittern dev vorliegenden Lieferungen find ein Hacfimile Des Leftaments der erwihuten Burggrafin Helena vom Sahre 1299 mit angehdngten Giegeln Canter denen das ihrige die fiinftlerifcen Typen Тег Beit entfdhiedencry vergegenwartiqt als die erwahnte Zetduutg лев Grabfteing), das Facfimile einer haud- fchviftlidhen Lekenskefchreibung de8 h. Meinrad und zwei adhe fitnft- Те behandelte filrfilide Stammbtinne enthalten. DOurchgehend *) Bergl. D. Яций ан, 1858, ©. 414. find die Blatter von WA. Klaus nach ten Beidnungen von S. 5. Sawart fithographirt. Die role Gebdiegenheit der Ansfithrung entfpricht, wie bigher, Sem wiirdigen Biele, welded fid) der Herans- geber bei diefem grofartigen Unternehmen geftellt hat. %- Kugler. ТиЦ. Herlin. 4. Rov. Die Gebriiver Golbetu hierfelbft, dex Bitdhauer und der skater, haben unlingft einen neuen Geweis ihrer Meifterfdhaft und iver bingebenden Sorgfalt in dex Herftellung mritte‘alterticher Witarfanigwerte gegeben. G8 beivifft pen @Wtarauffay der Peter- und Paulfirdhe зы Stettin. Cine neue Musftatiung der Kivdje, befonders durch mufivifden Fenfterfagmud und Slasma- leveien, weldhe ihe durd) die Enabe des Konigs su Theil wurde, gah Beranlal- jung, auch По etnen Wtarfdmucd gu forgen, ter hiermit im Sinflang fiehes man Hberzengte fid), dak dev alte Altarferein, ber bisher unbeachtet in einem” Winkel geftanden und fid) in fetnem vervahrioften Buftande bem Auge wenig empfohlen Бане, Боуи [еб wohl geeignet fel. Die Gebritder Holbein itbernahmen die Herfiellung; dev Wtarfejrein wurde Hierker gefchafft und ftaud, nag Veendiguig рег Reftauration, und ehe ex am feine neue Etelle guvitdging, den biefigen Runft- freunden einige Tage ux Gefichtigung frei. Ce befteht ans einem Mittelfehrein von 6 Fuk 4 Boll Hohe und 5 Fus 8 Boll Lreite, und awei Seitenfdreinen bon gleider Hihe und halber Breite; in jene m tie Figur der Maria mit hem Kinde, swifden Petrus und Paulus; ш ем je zwei eine figurenreide Darftellungen, einerfeits Petri Sapliiffelamt und fein: Kreangigung, anbdererfeits die Bekehrung des Paulus von Damasius und feine Cnthauptung. Ce ИЕ im Ganjen пих eine Handwertlice Urkeit, der Beit gt Wnfange bes 16. Sabrounbderts angehdrig, ohne fonderlid) fviftigen Naturfinn un fo.nit im ben griferen Geftalten bes Miittelfreins wenig genigend; aber in tem Seitenfejrein mit jener beredten Darftellungsweife, weldje die Meifter jener Fe t fo felten verfiugnen, und die Kopfe der in ihm enthalienen Heinen Figure vol notver Charatteriftif und frilher Emypfindung, im Cingeluen felbit von ibervafdjender Sasuheit. Kriiher war e8 frum migld) cemefen, diele Borzlige geniigend gu evfennen; vie Fefti- gung bed jerfreffenen Hoket, bie Herfielung ter fdjadbaften Theile, die Gre neuung ber funfiveidhen Bemalung haben fie aufs Neue evft im thr Mecht treten laffen. Sierdurd) ift gugleid) ben Gangen eine feierlicy frendige Wirking ge- geben, im welche fic) die finfilerijden Midngel foft anfldfen; ja, gerade ber tm- ftand, dof e8 fic) hier um ein Kerf minder erhebliden Ranges handelt und рав eB mibglid) war, nit demfellen tennod fo wirffame Grfolge gu erveicen, (igt es evlennen, welde Finfileriide Kraft Hberall jenen alten Wrbeiten einwobnt, wenn nur die Lefreundete Hand hingalommt, weldje diefe Kraft wieder ing ke- бей ти. Cin Hein menig mebr haben dtesmal die nenen Sitnftler freifid Gee than, al8 nur, ipren alten Gurgingern gerecht yu werden: fie haben ihnen felbft einigermafen auf die Beine geholien, — im diefem Fall mit Тебе gutem Rechte, wie wenig e& uncer allen Umftdnden gerathen und erlaubt fetn mag. Die drei Mittelfiguren hatter dod einige gu unfdrmliche Stellen und dad Une uatiirlidhe war in der That nicht mit ent Begriffe frommer Maivetse yu {ditgen ; da ift ein menig meggenommen, cit wenig зидеебе, имо Йебе da! die alten Sdubpatrone der Rivde find gang anfdjaubar geworden. Nene Vergoldung, fiunig durdjgefithrte Semalung hat dann ucd) das Uebrige gethan, бен ein Stwas oon feterlidhemt Nimbus gu geber. Um fo getrenlider find unfre Siinft- fer jebod) bet der Herftellung ter Seenen auf den Seitenfdpreinen verfabren. Hier war ihre Anjgabe in der That uur die Wiederbelebung bes Wltens hier iff e8 gang defen univer Retz, ift e8 vor Alem jene Fitlle mevtwiirdiger und im Singelnen Те wunbderwilrdiger Kipfden, was den Befdauer anfs Nene an bicfe Urbeit felfelt. Um fo mehr tt die gitrenlide Зенита in die BAufe gabe, dieErnenerung des Werkes von tumen Lecaus anguerfennen; und wen der Bildhancr, we Бега, {о ам hierbet wohl den fchwierigern Theif der Arbeit hatte, jo war der des Malers jedenfalls der dantbareve, inden feine Gand e8 ift, die diefen Gefinlien und мет, die fang vecftummte Sprache wiedergegeben hat. Det Kirde, welche fich fortan diefes Werkes freut, ift in Wahrheit Slit yu wiinfden; umd die befdjeibene Hoffnung fnitpft fic) au, dak and) andere Rirden, oder vielmehy reren Flirforger, fich angelegen fein laffer, die ihnen etwa anver- tranten Shake dev VBorzeit in Apulidher Weife und von аби gedtegener Gand (denn PBfufder waren freilid) Holere Feinde als Swamm und Намет) зи ener Wiirde zn bringen. <, ®, у Sianigsherg, Wollen wir sujemmenjfaffen, was in ber legten Beit bier Bemerfenswerthes vorfiel, fo miiffer mir ror Wem ver hohen Ehre gedenz