then ein; aber in den Kronen der hohen Baume fpielen rethe Э(Бепь.
(Фет, ии die Stimme glihen im lebten Strahl ber Sonne. Auch
Georg Saal in Baden-Baden, ebenfalls der Diiffeldorfer Saute
angebirig, ift unter bie Norweger gu rechnen, da ev dret grofe Bil
ber aus bem hohen Norden geliefert hat. Wenn feine umfangreiche
Darftellung der ,, Mtitternadisfonne in den Hochgebirgen Lapplande “
voriwiegend cinen naturwiffenfdaftlichen Werth hat, ber fider durch
die ungemein fleipige, in allen Theilen gewiffenhafte, einen unge-
wihnlichen Lichteffeft doch mit groper Feinheit ber Uebergangstine
portragende Behandlung verbitvgt ift, fo erfdeint oagegen fein ,, La-
brofall im Norwegen  als eine in forgfiltiger Ansfiihrung зи
froftiger Wirking gefteigerte Studie voll Linftlerifd intereffanter
Biige. twas hart und luftlos ift die Sehneeland[aaft, eren Ba-
renftaffage ebenfalls auf Феи Юобем Morden реше,

Mid) die Wlpen und die Hochgebirge Baierns und Oefterreichs
haben ihre BVerehrer unter ven Diiffeldorfern. Cine der tichtigften
Alpenlandfchaften haben wir von Auguft Beer, oer fonft aud
in Norwegen heimife iff Gein ,, Abend in den Alpen des Ber-
nev Oberlandes” giebt ein groRartiges Bild von erhabenen Berges-
ет, die im Secheine des Whendlichtes fanft rofig glihen, wahrend
iby tannenbelleideter Sug fich bereits mit nidtlidkem Ounkel um-
gieht. Weit entfernt von oberflichlidem Hafchen nach Beleuchtungs-
effeften athmet vielmehr nas Bild im Ganjen eine erquidente Rube
und Harmonie, die fich der Secle als fonfte und doch ernft erba-
bene Stimmung mittheilt. Bon 3. №. Lindlar haben wir gwei
pur titchtige Ourchfiihrung und gefunde, naturwahre Wuffaffung
angiehende Sdhweigerlandfchaften: ,, Aus dem Lauterbrunner Thal”
und: ,, Das Wetterhorn aus den Oberberner=Alpen;  die mineralo-
gifche nnd botanifde Beftimmtheit bes Vorgrundes wirkt pabei be-
fonders erfreulic). ,,Dev Steinen- Gletfdher“ von W. Porttmann
ift dagegen nichts als Borgrund, ein fdblichtes Mtotiv, aber fein
Bild, wenngleid mit einer an Gude erinnernden Feinheit ver Be-
~ tonung und wirkfam energifden Wahrheit behandelt. An die etwas
griinliche Firbung RKalkreuth’fder Bilder evinnert A. Saulten
in feiner ,, Sungfrau bei Suterlafen, “ einer feblicht vorgetragenen
Vedute, wihrend H. Pohle mit mehreren Gebirgslandfdaften aus
Bayern (,,Chiemfee), der Sehweig (,, Meivingen ) und Tirol (,, Wus-
ficht auf den Bun bei Rofenheim’) fich vielgeftaltig und gewandt
in verfchiedenen Stimmungen der Luft und der Landfchaft zeigt und
gugleich in der ,,Rirmes” fich al Landfchafter und Figurengeidhner
bewahrt.

Stafien und der itbrige Giiden werden von den Diiffeloorfern
wenig dargeftellt. Der plaftifche Charafter der fidlichen Landfdhaft
fheint Der Richtung diefer Schule, bie Lieber die individuelfe Ntan-
nichfaltigteit, ben reigenden, vielgeftaltigen Pflanjen- und Bann
72108 der nordifden Natur febilbern mag, nicht gugufagen. оф
haben wir mehrere trefflice Bilder des Grafen Stanist. Katt.
тен, welche grofartige UAnfdhauungen fiidlicer Cehinheit uns
vor Augen bringen. Gein ,, Lac Oo in den PHrenten” ift ein
herrlidher Gebirgsfee von hohen Felswanden eingefdloffen, parge-
ftellt mit tinfcjender Wahrheit und Tree. ,, Turin mit dem Sdjloffe
Y Uglie giebt ein groRartiges Panorama der fcinen Ebene von
Piemont und dev Wlpentfette. VWerwandter Art ИЕ der Bhi ,, von
ber Supperga auf Curin,” eine weite Fernficht, in duftigem Gold-
ton fdwimmend, mit fein, und reich nuancivtem Mtittelgrund. End-—
Vid) geigte ,, Rlofter las Casas  uns die Cinfamfcit ver Pyrenden;
ouf ffeil emporragendem Granitfels liegt das Rofter, yu dent eine
in den Fel& gehauene Xreppe emporfiihrt. Gin Elsfterlid) evnfter, —
feierlider Zon verleiht dem Bilbe eine chavratteriftifde Stimmung —
und betweift, dab der Miinftler das monoton Golorit, a twveldyem
fein Talent in dew meiften fritheren Bildern cine felbftgezogene -
SHraufe hatte, зи vermeiden und wie in den vorher erwahnten —

 
	Nandfdhaften fic) gu mannidfader Auffaffung verfchiedener atmos-
phirifder Stimmungen ju erweitern vevinag. Mehr von der Seite
der Farbe, dev Luft. und Lichtwirkung mihert fic) Osw. Aden-
bad) ber Natur des Siidens, die er and) diesmal in giwei fchsnen
Werfen zur Anfchauung gebracht hat. Das eine fobildert einen der
	Herrlichen italienifden Garten mit feinen Binien und Giden, im
	ошивей Gdjleier etner ftrablenden Wrondnadt, — ein Bild von
hocbpoetifcber Empfindung, die mehr anf dem Reis ver Farbe als
der Form beruht, wie denn die Charafteriftif der lebteren {ich bet
YA. зы verfliichtigen droht und wohl eine feftere, durehgefiihrtere
Zeichnung witnfchenswerth madt. Cine andre italienifche Landfchajt
geigt einen freien Plas mit fchdnen Cichen, unter denen Зап еще
fic) mit Spiel und Tang ergigen. Die Abendfonne wirft ein gol-
фене Licht paviiber hin, malt langgeftredte durchfichtige Schatten,
réthet bas alternde Gemiuer cined verfallenen Bogenganges und
faudt die fteile Hdhe, von welder eine Kuppel herabfchaut, т зат
tex violetten Ouft. So meifterhaft pies Wlles gemalt ijt, fo fom
men doch die eingelnen Motive nicht gu barmonijdher Stimmung,
und die Boefie des Bildes bleibt unfrem Gemiithe verfdloffen.
Diesmal itherrafeht aud) Andr. Ahenbach mit einer fiidlidhen Ve-
bute von ,Schlla in Calabrien,“ einent in bewahrter Meifterfdaft
und gediegenftem Beritandnig aller Details trefflic durdygefithrien
Werke. Cin andereds, fHeinereds Bild: ,,oa8 Sunere der Lambertus-
firche gu Diiffelborf,  zeigt ihn ebenfo gewandt in Der Darftellung
avchtteftonifder Suterieurs. Welch’ friedlich farer Gonnenfchein
webt in ber fleinen fapellenartigen Halle und erbhebt ein architefto-
nif gang unintercffantes Werf зи einem uns warm anheimelnden
‘Bilbe, dem ver in ftiller Cinfamfcit im Gebete fnieende Geiftliche
einen eigenthiimlicy poetifdyen Hauch verleiht. Der edlen Formen-
fdhinheit ded Siidens, dem ernften Schwunge der Gebirgslinien, dev
plaftifa wirfenden audmafjen entnimimt WW. Weber die Motive
feiner Landfdafien, bie fic) durd eine in der Gegenwart immer
feltener werdende Klarheit und Rundung der Compofition ausjzeidh-
nen. Wud) dieSmal finden wir von ihm eine componirte Landfdjaft
von firenger idealer Schiubheit, eins jener Bilder, die zuerft anfprucdhs-
fo8 hinter der naturaliftifehen Bravour Andever guriice gu treten
fcheinen, bet ofterem Wnfchauen aber, wenn Bene oft Langfi Nichts
mehr gu bieten vermigen, eine nachaltige злее und Bedeutung
inneren Lebens offenbaren, die fich unauslifchlic) der Seele eiupragt.
Verwandt in ernfter Gefinnung, wenngleic abweichend in der Dar-
ftellungsweife erfcheint Wf. Mtichelis, Ddeffen poetifd empfundene
weftfilife Landfchaften alfgemein in gutem Andenten ftehen. Seine
Зап фай „наф ber Sehlacht  gehirt gu ben gehaltool{ften Werker
ver Ausfielung und berweift, wie ein flinftlerifder Genius das Ge-
wihnliche gu abeln, gu ergretfender Wirfung gu erheben vermag.
Das Hde Haideland, die diifteren Wolkenmajfen, die ihren Schatten
pariiber hinwerfen, der unbeimliche Qualm cined Feuers, bad viel-
leicht auf ben Vriimmern friedlider Wobhnfige feine jerftdrenden
Krafte it, dies Weds evfiillt uns mit einer ernften Stimnnmy, wie
nad grogen Weltercigniffen, die ihre Spuren der Candfdhaft gewalt-
fam aufpragen, und с8 wird uns ju Muthe, wie bei einem Offiaw
fohen Raggefange auf den Tod eines Helden.

Der бе тайме Raum verbietet uns, wetter auf die Cingelbe-
tradhtung der grofen Merge wacerer Arbeiten eingugehen. Criih-
nen wir tod) Bal. Ruths mit einen tiichtigen ,, Norddeutfder
Cichenwald bei Gewitter und einer minder verdienftliden ,, Morgen-
landfchaft aus vem Ulbaner-Gebirge,” G. Sabin mit einer vortveff-
lichen Landfchaft ,, nach Gounenuntergang”, ©. G. Robde mit einer
natuvaliftifd) feinen, poetifeh geftimmten ,, Morgenlandjdaft,  ©. Lange
mit ciner grofen, ernft und wabr empfunbenen Landfchaft tm Cha-
rafter weftfalifder Cichenfimpe mit cinfamen Banerngehifter,

 
	MW. Krause mit einem feinen fleinen Walodilodhen, BW. Holmberg