qeiftiq verfcbmoken mit dent Subalt, macht fic) zu fehr auf etgene Tung und ansdricésvoller Charafterijtit ber Geftalten.
	Ning und ansorudspoller Оустацегие рег Oeftalten.  Wiehrere
militivifde Studien in Aquavrell, Cinzelfiguren von prengifden Sol-
	‘pate ber verfdhiedenen Wafferngattungen, haber wir uod von
	A Burger, реш getfivetchen Zeidner und Alluftrator, зи nemen,
Darftellungen voll Leben und Hrifebe.

Karl Beer, einer der beliebteften unferer Genvemaler, bat
in eleganten Schilderungen behaglicher Lebenszujtinde fite фе 1052
nes, wenn gleid) widht fonberlich tiefes oder umfaffendes Talent,
das entfprecheude Feld gefunden. Weit lebhaftem Sinn fir die
‘Barbe begabt, liebt ev entfchiedene, glinjzende Rolovitwirfungen in
feinen Bildern зи cutfalten, weik jedoch dabei das gegenfeitige Bere
‘Haltuig per Farben mit grogem Фет зи befandelu, die harmon
fhe Verbindung und Verfehmelzung derfelben burch feine Nitangen und
Uchergangstine trefflid) gu bewivfen. Bon einer maniviftifehen VBer-
,treung, welde vor ciniger Zeit ibn auf Whwege gu bringer drobte,
und die fic) in ciner iibertviebenen Rarnation vffenbarte, fdcint er
fich durch forgfiltigere Maturbeobachtung geheilt su haben, dew die
fiinf diesmal von ihm ausgeftellten Bilder zeigen ohne Unsnahme eine
tm Wgemeinen maturgemape Behandlung des Kolorits. Dak man neve
‘oder geiftveiche Motive bet B. nicht fuchen ditvfe, beweifer indes anc
‘diefe jiingften WUvbeiten. Abgegviffenere Stoffe als ,,die alte Bigen=
мои, убей jungen Damen wahrfagend” lLaffen fic) nidt leidt er-
Denfen, und ber Maler hat e8 fic) ебет fogar verfagt, ixgend
eine intereffante Wendung im die Hichft gleichgittiige Situation yu
bringer. Aud) im der Beichuung und Yarbenftimmiung vermiffer
wir die erforderliche Feinheit. Dagegen ift pas Bild ,Der Sdhmuck

 
	‘handler bent Senator” cine febr vorgiiglide Veiftung, ое пиё ОФ
	uch реш Hijtortjden Qharatter bes 17. Sabrbunderts anfdlieft und
einen fchinen Nachflang der farbenprachtigen venetianifdjen Meeifter
jener Bett gewihrt. Befondere Wufmertfamfeit ervegte ein bisher
wntbefannter plingerer Mtaler, Fr. Kraus mit einem fleinen Gen-
тебе „оф реш бт,“ elfen feine, harmonifde Wirking,
peffen flares Hellduntel und jolibe Ourehfiihrung ihnr ben Mang
eines Вен anmuthigem Rabinetsftiides gab. Zwei junge Damen
in einem mit mobdernen Romfort eingerichteten Gemache, nad been-
pigtem Briihftitce fic) behaglicer Mruge itherfajfend, indent die eine
ain Ramine fieherd ans einem Buche vorlieft, die andere in elegant
nadliffiger Haltung fich vor Dem tronlid) flacernden Feuer behag-
fich in einem Geffel wiegt, das ift Wes, aber dies Wenige iff mit
einer feltiten Feinkeit in Ourdhdringung und Musbilbung der Motive
aur Anfhamung gebracht, mit песет, ии doch geiftrveid Freier
Pinfelfiihring in einem forgfaltig abgewogenen Rolorit dargeftelit.
Derfelbe Kitnftler bewahrie fic) auch in einem mannliden Bildnif
(Rnieftiie in Lebensgrifre ) al8 tichtigen Bortraitmater in fcplichter
Anffaffung, breiter, marfiger Behandlung und fraftig wirffamer
Harbengebmry.

ALB einen her anfpredjendften Genremaler haben wir nod
G. Gretius gu nennen, der feit der vorigen Ausftellung etne ither-
rafdende Waudlung feiner finftlerifdhen Wuffaffung erlebt su haben
ешь War ev frither wergeblich benitht, bas italienifde Bolf
nad Dent Vorgange des unvergeflichen Leopold MNobert in feiner
idealen Schinheit gu fchilpern, twobet ev in cine gu weiche, melan-
holifdhe WAuffafjung und Farbung fid) vevirrte, fo hat ev offenbar
feitbem in Darftellung per humoriftifden Scenen des furlicen Bolfs-
febens einen Stofffreis gefunden, der feinem Talente beffer jufagt.
Seine Beobachtung und gefchictte Darftellung launiger Эйде, dabei
ein naturwahres, Не Яо und eine liebenolle Durdhfithrung
bis in’S Eleinfte Detail chavafterifiven viefe liebenswiirdigen Bilder.
Der ,, Stalienifce Urzt, dev ,, Winkel -Advofat i ош“ und per
yoffentliche Schreiber“ find anfprechende Zeuguiffe durdaus gefunder
Ridtung. Das anefdotifde Bntereffe, weldjes fid) an die vorge-
fliprten Gcenen fniipft, erhht duvd) die feine Betonung des Gha-
	Hand geltend, wm als Hoheres Runftmnittel gu writen.

Bon W. Kafelowsly finden wir ein im der idealiftifcjen
Weife raphaelifdher Kunft behandeltes Bild ,, Meutterliebe,  eine mit
forgfaltiger Hand durchgefithrte Cingelgeftalt eines jungen Weibes,
die ihr Kind Без; doch mangelt e8 der Darftellung an jener eine
fachen Naivetat und Whfichtslofigtett, weldje unmittelbar exgreift.
Wie ganz anders berithrt ung Cd. MDteherheim, der munvergleid-
lice Schilderer glitcliden Famifientebens, in feinen betden Bildern
, Outen Morgen, Vater!” une ,, Meutterfrenden.  Hier ift jeder
Bug voll Wahrheit, Sunigkit und Sdhinheit, Hier athmet das reinfte
Glick. Solche Bilder find cin wahrer Scag, und ein Volk, aus
veffen Mitte cin Neeverheim — und fegen wir hingu cin Ludwig
Ridter hervorgeht, ift in feinem Pamilienberouftfein nod) nicht fo
verwahrioft, wie fcjwarsfichtige Theoretifer uné glanbew machen
wollen. G8 ift eine fittliche Schinheit in diefen Heinen Kunftiwerten,
pie fie in die Meihe des Trefflichften ftellt, was unfere Malerei
hervorgubringent vermag. Wich 3. G. Meher aus Bremen ift iw
	hervorzubringent vermag. Wid 3. ©. HVeeher aus Bremen iff im
einein Abulichen Darftellungstreife Heimifch, aus dem ег емо
	awet neue VBildden ,Wirft Ou endlich wad)” und » Srokmutter und
Gnfel” gebradt hat. Befondervs das Lewtere ift geeignet allgemein
anzufprecher, urd) die treffliche Charafteriftif, womit das динийе
	Иде Судёвен Der Wlten wiebergegeben ЦЕ, indent fie lachelnd dem
Heinen Midchen gufchaut, das die Brocedur des Wafdhens mehr als
	Amiifement denn als УеБеизаитотоетниа зи Бетафеи фени. Dre
	Austibriary ift fo Реш und gart, wie Dow oder van der Werff mer  
	immer qenutalt Haber.

Unter dent Titel ,Wintervergnitgen  ftellte PBrofeffor Herbig
swei junge Damen var, welde auf fpiegelglatter Cisfliche faplitt-
fhublaufend fid) wiegen, in unmittelbarer Nahe gegen den Befdhauer
fic) Lemegend. Im Hintergrunde fieht man auf der einen Seite
einen Offizter, auf dev andern einen jungen Mann in Ctvil бет
beteilen, ficstlich bemitht, die Damen einguholen. Wollte der пой
dige Bicedireftor der AWfademie einen Beweis geben, daw feine Cech
	nif in dev [angen Beit, da man fet Werf feiner Hawd mebr це.
	fehen hat, den modernen Gortfdvritten nicht frembd geblteben fet, fo
mug man geftehen, da ihm dies gelungen ijt.

Sein fiirgliGh aus Stalien suritdigefehrter Cohn, W. Herbig,
hat mehrere Iebensgrof gemalte Gingelfiguren*) ansgeftellt, wie 3. B.
„еше Trauernbe aus dem Cabinergebirge,” ,,Genjanerin im Feft-
foftiim,” ,, Stalicnifde Fruchtocrfauferin.” Der Kitnftler ftirgt fic
auf getrened Spezialftudium Der Matur und bemiiht пе, in Wufe
faffung und Darftellung cine erhihte Stimmung hervorgurufen. Win
meijten ift ihm Died in dem guerft genannten Bilbe gelungen, das
mit Grnft und Verftinrnif durchgefithrt Ч. Die Sarbenbehand-
lung febwantt jedoch noch grvifden den Gindviien verfchiedener al-
tever Schulen, und eS ИЕ gu ое, dag der junge Rinitler
purdh diefe Mebergangsftadien fich gu einer felbfiftinbdigen Wusbil-
pung der Darftellungsmittel evhebc. Mehrere andere Rinftler haben
ebenfall Studien an Giyelfiguren ausgeftellt. So Otto Hetyden
ее „Завете Schnitterin“ von groRartiger Aujfaffung, warmer,
Haver Farbung und poetifchem Cindrud, 6. Arnold ein ,, tare
burger Bauermadden, zu Markte gehend,  hicft anjpredjend durd
Frifehe und Naivetit, fowie oureh cin gefundes, blithendes Kolovit,
G. Biermann einen ,,Stalient{chen Hirtenfnaben,” in einer evnften,
an Geopold Robert erinnernden Uuffaffung und Farbengebung. Die
 Rartentegerin’ deffelben Minftleré beweift fein nicht gembbulices
Talent fiir die Farbe, fiir die Darftellung von Luft und Licht mit
den feinen Ubftufungen bis in ddmmvriges Hellduntel hinein; allein
e8 fehlt an einer geiftigen Ourecdringung des Stoffes, an Befee-
	*) Uustibelider beiproden ©. 157 des lauf. Sabrg.