51 fauer Waldlandfdaft” viel WAufpredendes. Sehine, in fchlicter Wahrheit purchgefiihrte italienifce Beduten lteferte F. BellLermann, beffen ,, Santa Scholaftica bet Subtaco in vorgiiglich flavem, fein abgewogenem Tone die grandiofen Gebirgsformen, die tiefe Wald- би bes Teverone und ме мое ИФ Наше Lage des Mofters barftellt. Auch C. Graeb hat mebrere italienifche Candfchaften und Urchitekturbiloer beigefteuert, die durch ftereosfopifdhe Trene und Detailausfihrung Bewunderung erregen. Зи dem beiden feineren Vildern, Interieurs eines Krenzganges und einer Kirche, verbindet fich mit diefer Cigenfchaft eine Feinheit der Luftitimmung, die eine unmtittelbar poetifde Wirking ausiibt. Wuferdem fanden wir von ©. Mantel mehrere Oarfiellungen italienifdyer Gegenden, befonders ein grofes Bild ,,Livali bet Rom , bas ben Zauber jenes сны {ohinen Anblids in anfprechender Weife wiedergiebt; ferner vor S. Seiffert eine Anzahl von Sehweizerveduten und einige Deffauer Landfcaften. Wir haben Seiffert nie fo poetifcy und buftig in feinen Arbeiten gefunden, wie gerade in diefemt Sahr. шей etwas wunderlichen Eindruck machen die Urbeiten von W. Geter. Bun Sheil gleich feinen fritheren Bildern vem Orient angehirend, bewih- ven fie cine bewundernsinitvdige Feinheit und Beftinuntheit dev Зе» mung, fo daf man diefen Ritnftler den Graeb der Фаиббомией пене пей Вии; обет das olorit beharrt im der Monotonic und Seltfamfeit der Tine, die uns bereits frither an feinen Arbeiten auffielen, und die wir mebr fiir eine fubjeftine Manier des Minftlers als fiir Den treuen Musdrud der Wirklichfeit hielten. Diefe УПИ wird nun bird mehreve deutfche Landfchaften (, Chitvinger Wald- partie” und Partie aus dem Bshmer Walde”) vollftindig beftatigt, denn diefe uns fo befaunten und vertrauten Gegenden geigen fich in einer folder Mirbung, da wir fie nimmermehr dem Heimathliden Boven gugefprocen Hatten. Untergeordnetes ans diefem Darftellungstreife itbergehend, wen- ben wir uns gu den Landfchaftern, welde aus der Natur nur ie Motive gu idealen Compofitionen fchipfen, in denen cine Hibere, alfgemeinere Wahrheit oder eine befondre fubjectiv Lyrifde Stim. mung erftrebt wird. Unter Юри jteht W. Schirmer in erfter Reihe. Cr gehirt gu den wenigen Riinftlern, welde Зе аи plaftijche Schinheit der Formt und den mufifalifden Reis eines 3art und reid) abgefinften Rolorvits ausgehen, wobet jedoch bas febtere Moment meiftens den Vorrang gewinnt. Die Wusftellung geigte von ihm auger mehveren Heinen Bildern mit WMnfichten von Sorvent, Séchia, Vico bet Sorrent u. . №. von duftig feiner, Бабе тан nigfach modificirter Sarbenftimmung, eine ,, Fontaine im Garten einer Billa voll jener begaubernden Poefie ves dolce far niente, die in den prichtigen Garten italienifder Laudhiinfer woltet. Bei © Hil bebrandt hat die Warbe einen vollftindigen Sieg ither Ве: nung, Compofition, Linie und Form davongetragen. Sein grofes Bild Unter den Weiden” ИЕ ein Farbencapriccio und ein Meifter- {tid von molerifdhemt Calcul. Nahebet nichts weniger als ein Kunfte werk, in grofer Cntfernung aber ein dioramenartiger Gffett, еше ftrablende Landfchaft — ohne eigentliches Griin freilid), wie durd rothgefiirbtes Glas gefehen; fein Bild Am Зе бег” athmet gwar eine hocbpoetifde Stimmung, allein auf often jeder felbft Indfigen Sormencharatterifti— und linearen Schinheit. 9. Herrenburger geht ebenfalls nicht ohne Gefiihl fitr bas Boetifde пи фаст Birfung an die Darftellung der Natur, vod) feblt feinen Bildern pie wenngleich erfiinftelte innere Harmonie dev Hildebrandt’ fdhen, und aud bie Plaftit Per Formen erfordert eine fefeve Hand. Bortrefflich und bon einer geblegenen Tedhnif getragen erfobeinen mehrere Land- und Strandfdhaften von Ch. Hoguet, der gugleich im einem bewun- dernswitrdigen miniaturhaft ausgefithrten Stiffleben feine vielfeitige Weeifterfchaft bewihrt. Gewiffe Verwandtfdaft mit ihm betundet >. Efadfe, кей Secbilder und Landfchaften gleich den DHoquet: vatteriftifcen in Gejtalt une GefichtSausdrud den Reig der Ourftel- lung. Sn das malerifebe Roftinn vergangener Beiter Heiben fic aiwet andere Wilder: ,Strafpredigt und ,,Unterricdt im Bitherfptel.” Grfteres behandelt mit einigen Variationen das anf dem befannten Terburg fchen Bilde unferes Mufeums fo geiftreid ourdhgefiihrte Thema einer viterliden Ermahming an eine zur blithenden Sung: frau erwachfene Zochter; doch Ш e8 eine gu gefahriide Ber- gleichiung, die Der Riinftler Баритф herausgefordert hat. — Noch wollen wir auf O. Wisniew sti aufmerffam maden, der in einem fleinen Bilde ,, Ritt ither Land eine ungewshulich garte, acht poe- life Empfindung in frifeher Farbung und geiftreider Beichnung ausgefprocen bat. Зиф H. Bohn verdient anerfennender Erwah- nung. Gr hat in get VBildern das Landfchaftliche und Figitrlide in feltner Harmonie und gleichem Фет der Behandlung verbun- ben, fo dag man die Staffage (eine moderne Gefellfdhaft von Herren und Damen beim Fanchon und beim Reifenfptel) faum als der Yandjchaft untergeordnet begeidhuen darf. 68 ИЕ раб alte Wattean fcje Genre, aber im beften Sinn modern wumgeftaltet, ohne Ziererei und Manier, in frifchem lichenswiirdigem Naturgefihl. Das Portraitfadh Ш aufer den bereits genannten Minjtlern und aufer der grofen Ungahl von Werken, die fich nicht weiter iiber bie Wnforderung aufever Webhnlichfeit erheben und raber hier unermahnt bleiben migen, durd mebrere trefflide Wrvbeitern ped Meifters E. Magnus wiirdig vertreten. DOret weiblicke Bildniffe find von thm ausgeftelt, von denen wir dem als Bruftbily gemalten Stu- dienfopf megen der hohen Matitrlichfeit, des frifehen Baubers indivi buellen Lebens, der recht con amore erfaften und mit detaillivender Meifterhand purchgefiihrtenr беса den Preis zuerfennen. Gin andres weibliches Bovivait (Rniefiiid, Ny. 541) erfchien uns зи fiichtig Hehandelt, ti der Karnation yu falt und unlebendig, um die. дети Це UAnorduung und leichte Anmuth ver Haltung recht zur Wiring fommen gu faffen, wihrend ein ebenfalls als Rnieftiie be- Hhandeltes weibliches Bildnif (Mr. 540) eine wohlihuende, edle Per- fénlichfeit in freier, nobler Wuffaffung, fchlidjter Cinfachheit und Hichft forgfiltiger Ourchfithrung zeigt, wenugleich in den Schatten ettvas gu firhle Tine dic Klarheit bes Cindruds etwas beeintvidhti- gen. Gon Fr. Kritger, dem gefeterten Poriraite und Pferdemaler, waren [208 miinnliche Bortratie, meiftens l{ebensgrofe Rnieftiice, vorhanden, welche allefammt die berentende Gewauntheit und ЭНИНа- feit bes Meifters bet feblichter, anfprechender Wuffaffung oes Lebens begengen, chne bak man fie jedoch feinen beften Leiftungen an dic Seite feken diivfte. Bu ven vorziglidften Biloniffen der WAusttelliung redjnen wir dagegen eit minulices Portrait von bem {Феи oben ermifnier O. Hehden; fehr tichtig find ferner von H. Krebs d- mer da8 Portrait des Pringen Friedrich von Brenfen und ein ane muthsvolles weiblihes Bilonik (Kuieftiid); endlich hat W. Amberg fic) Durch mehrere gehaltvolle Werte als eleganten und feinen Dar- fteller tweiblicher Schinheit bewiefen. Die Berliner Candfdafter ausfirhrlicher gu behandeln, verbietet ung dev befehrintte ит. Im Hinblic auf die forgfaltig einge- hende Befprechung, welche diefelben bet der vovigen Wugftellung er- fahren haber, diirfen wir uns indeB Hier um fo eher fury faffen, al@ wefentlich neue Moments oder neue bedeutende Talente nicht her- porgetreten find. Wie frither, halt auch diesmal pas Siveben unje- rev Gandfechafter fic) meijtens innerhalb ber Grenjzen der Beduten- maferei. Daf anf diefem Gebiete prc feine Beobachtung und forgfames Grfaffen des Naturmotivs recht fchine, innerlic) harmo- nifdhe Werke ergielt werden faunen, beweift vor When C Bape mit einer nambaften Unjahl von Darftellungen fehweizerifcer Gegenden, unter denen wir bent ,, Blick anf ven Genfer See vont Bosquet pe Sufte und ver milp und Hor geftimmten Candfchaft ,, Wm Bierwald- ftadter See den Borgug geben witrden. Dock hat arch die , Def-