nach ber die Form nicdt als Weittel gelten follte, den Феращеи Bt
entbebren, foudern any al8 die rigerin teffelben. Bide verehrten.
unter den alten Malern befondevs Michelangelo. Sdhic wilrde
pure Carftens in eine Welt viel umfaffender Anfdauungen einge-
weiht werden fein, went die рез [сетей auch nur antife Зое
lunge betrafen, bdiefer hatte dagegen vielleicht bas Mtildere lieben
uid bei quiwever Fliiffigheit der Ulmvifje еше О5бехе % taturivabrbeit
feigen gelernt umb fie gu erveichen gefucht.
SHi malte gefchichtliche Gegenftinde und Landfehaften.
/Befonders angiehend zum Stoff der Kunjtrarftellung war fit би
pas in der Genefis gefdhilderte patriarchalijde Ceben, welches dte Menfch-
Heit in hoher Ginfalt in ftetcr Verbindung mit der Gottheit und frei’
pon den Befchrintungen des bitrgerliden Lebens geigt und daher peut
Riinftler gum Adealifcen in Styl und Behandhingsweife auffordert. 
Berwandte Gegenftinre bet ibm auch die qviechifehe Mythe.
Зи bem Bilbe, auf dem fein Rubin berubt: Wpoll unter den Hiv-
ten,*) {фак ev „ме сю Grfcheining der Boefie unter den,
Menfehen und die mannigfaltigen Gindriide devfelben im Verhalt-
nif des Gefchlechts, Sharatters und Wters mit ausgescidneter Ticfe
und Sinigheit bes Gemiiths.   
Shi, als ev eben бой Эюш in feine Hetmath suviidgefehrt
war, ftarb ant Himmelfahrtstage 1811. Geboren 1779 hat er fein
Veber unr anf 31 Dahre gebvaht Wichter als cin Neungiger :
erreihte Das Alter Michelangelo s, er nicht einmal ras Naphaels.
Sehic, пизде mehr befahigt, werhiek oer Wpoftel fiir die
rene Sebre zu werden. Das Schidfal wollte e& anders. )

 
	Was Carjftens, Wadter und Scdid in der Wraleret, jind
migefahr in dev Bautunft Friedrih Gilly, Karl Gotthard
Ganghangs und». Erbimannsdorff. Nu von dem erjten, dem
jiingften unter ihren, foll hier die Rede fein. Cchintel ift cine
Biederholuug Gilly’s genannt worden.*)

Sriedris Gilly***), in Berlin geboren, ftarb auf einer Ba-
peretfe 1800 wor bem Abfdlug des 29. Lebensjahres. Cr war
тег @оби 28 миф feine, ме praftifdhe Baufunft betreffenden
Biicher befaunten Oberbauraths Gilly. ,, Ev Hat, wie ihm nachge
vithint wird, mit gripter Gentalitat und mit gliclidftem Erfolg ge-
gen die verdorbene Gefchuiadsrichtung des 18. Jahrhunderts ange:
fimpft und die Heinheit und die Wiirde der griechifden Kunjt als
Grundlage des Hhiheren architeftonifhen Studinms hingeftellt. Seine
Werte zeichnen fid im Gegenfage geqen die feincr Borgauger ourd
	eine ernfie Ginfalt aus.” Gr war шо allein Dauntetfter — auper
cinigen Privatgebinden in Berlin und der Umgegend, entivarf ev
pet Blan su dem Theater in Stettin und in Kinigsbery — fone
	perit ev fucyte in alle Rinjte und Vaubandiwerfe cingreifend itberall
einen woblthitige: Cinflug gu dugern. Gr entwarf cin HNtodell gu
einen Denial Friedvichs Tes Grofen, ev даб ren Bilverfries an
su bent Meiinggebiude in Berlin, 7) ev wollte neben WArchitefturftiicfen
and Ganbdfehaften und jcichnet iit Gejchice Heine Figuren. Bon
Rom heimgefehrt, bradjte ev cine Mappe mit, reich an geiftreiden
Sntwitfen.

Wie схоб aber and) feine VBewunderung fir die antife Bau-
funft war, fo founte ev dad Cntgitcen nicht verhehlen, rag ihm die
mittelalterliche cinflafte. Gr begleitete den Vater auf einer Infpef-
Honsreije nad) Prengen. Gr семье in WMarienburg und Роме
	*) Gin Unvif tm Kunfihl. 1620. Geftoden ut Macgynsty. Wer Konig
von Wirtentherg faufte das Bild, um ihn eine Stelle neben BWidhters Hib
gir geben.

**) Gou @ Shadow.

8) Denkldhritt anf Friedrich Gilly oon K. Levegow, Berlin 1801. Ex war
	geboren 1771.
+) Gon Gottfried Shadow andgefihrt.
	fich micht fatt fcpanen an bert Bradtfalen und berrlich gewilbten
Hallen des Hhochmeifterlichen Ritterfchloffes. Gr fertigte Beichumgen
und Aquarelfbilder von eingelnen Thetlen des Sehloffes und veran-
lapte die Herausgabe eines foftharen Werkes iiber Marienburg. *)
Der verftorbene Kinig fah daffelbe auf dem gvifliden Gute Sdjlo-
bitten пир dviidite feine Freunde darither aus, ett folches Meifterftiict
der Baufunft in feinen Staaten yu befiken. Gilly lebte nicht mehr,
18 unter jerflirungsiwitthigen Hacker die eifenfeften Gewslbe dee
оо Те niederfanten.

Sdintel wurde Gilly’s vantharer Sehiiler, der ihn wabh-
rend einer Qetfe vertrat. Wie er, fo ehrt aud) Rlenge in ihm
feinen Meifter, deffen Zeichnungen gu ftudirven, ihm in Berlin ver-
gout war.
	Aas Borgetvagene, im Turze Gake gefakt, witrde alfo Lanten:

Die neue deutfhe Kunft veradhtete leere Formen und verlangte
Seele und Empfindung. DOadurd entftand ein offener Bruck mit
dem Frangofenthum.

Die mueuere pentfde Kunft ging aus bem Kampf geqewt die
	Wiabemieen Hervor, wie jie bis dahin befchaffen waren. Manlbad
	wurde fid) efwa jo ausdritcen: das Feldgefchret der neucren Kunft
war: Krieg den Perriicten!

Die ehrenwerthen Beftrebungen dev teuern Kunft brachen ar
ber Harte des ОЧ.

Gilly wand einen frifehen Kranz um ein altes Baudentmal,
aber al wenn er e8 uur als per Beachtung werth begeidnet hitte,
damit eS gefillt wiirde, tard mwentge Sabre bavauf feine Zertriimme-
rung anbefohfen. Biel Pes Schinen ift in Mavienburg verfchwun-
det, aber tas Grhaltene wird nun mit um fo gréferer Verehrung
ficher geftellt und bewahrt. Carftens hat nicht vergeblich gelebt
und gelttten, nicht vergeblid) iff er Martyrer an ber gute Sade
gewerben. бы Офес: [ад ,, wer an den Grengen sweier
Welten fteht, ift Dem Untergang geweiht.” Sein Wirken ging nicht
unter und Thorwaldfen, fowte Cornelins befannten und bez
fennen фи aufrichtigen Dank. Und in denfelben ftimmen viele cin.

Wie реше von Berlin und feiner Kunft-WAtademie, foll zundehft
vou Etuitgart und der Rarlsjchule die Rede fein. Heute wurde
porndmlicy von Wtalern, michftens foll von Bildhauern gehandelt
	erpett.
т (Kortiesung folat.)
	Кияни та Нот.
	Янин ии Lebew Der BWorgett, vow Эедиш 568 Meittelalters
bis sur Anfang ves 19. Sahrh. im Slizzen nach Original-Denfmtlern fitr
Kiinjtler und Kunftfrennre jzufanmmengeftellt und herausgegeben you Dr.
W. vow Eye mb Facob Falke, gex. und rad. von Willibald Mrau-
ver. Heft G—15. — Ybirnberg, Bauer uw. Maspe. — Behn neue Hefte
piefes fdyom in feinen Anfangen vow uns angezeigter Werkes lieger vor
ing. Und mit ihren eit in der Lhat nicht unbedeutender Meidthune yor
bifplidhen Darftellungen aus den verfdhiedenartigften LebenSgebieten gu fete
verfohiederen Beiter. Der won dew Herausgeber heigelegte Lert fudht in
gedriinigier зе auf miglidft volljttubdige Weife das Bildwerf je ergin:
nent, indent ev mit hiftorijden Daten, mit befdjreibenden Bufagen, welde
14 bet geetgqueter Gegenftinden aud) auf vie Farbe Бемебеи, endlid) mit
Betradhtunger und UAndeutungen nadhilft, vie das Cinzelre tr de Bu-
fammenhang mit dent Ganger und den itbrigen Erjdeinungen der betvef-
fendet Beit einveifen. Gv dient padurd) nidjt alletn dem Miinftler oder
event Underu, ver das Werk sunt prattifder Gebvaud als Nadhfdjlage-
	j bud behanbelt, al8 vervollftindigender Wegwerfer, fordern hat and) fiir
	den Зее, 5х И in die Lebensaufterungent der Borgett j1vildverfeper
	*) Slog Marienburg in Preufen. Perausgegeben don бт. бе.
Kerlin 1799.