als trabitionelle, al8 getithitnliche begeichuet habe, und diejenigen, tt) denen id) das Ween reiner Sdealform erfeune, bet ем сиешеи Urchitetturwerke, bei dent einjzelnenr Syfteme, dent vas Werk angehsrt, pft in fehy innigen gegenfeitigen Gerhaltniffe ftehen. Sie folgen naturgemag derfelber raumlichen Stimmung; das Garje, das ans ihnen erwadfer, ift bas wirkungsvolle, das tiberwaltigende Bild dev Stinmnung, welde in den Sahren feiner Entftehung die Gemiither ber Menfdjern erfiillte. CE8 ift oft genug, und mit vollftem Mechte, ausgefproden, раб 598 Geball, weldhes ither der griecdhifchen Cau- lenhalle tagert und ihre auffteigende Rvaft in gleidhmagig unbeweg- lider Nuhe abfeplieft, wie ein Symbol der gviechifchen Weltan- fhauung dafteht; dak RNichts wns die begeifterungsvolle Sehnfucht pes Mittelalters lebhafter vergegenwirtigt, als jene Pfeiler-, Giebel- und Thurmbauten, welche fich ier dev Hollenden Wolbung des go- thifdvenr Rirchenbaues in die Lifte gipfelt, welche im ihren oberften Endpunttern — weil die Sehnfucht feine Sehnfucht mehr ware, went fie das Lebte Biel evveidt atte, —- in blumigen Gebilden yerbliihen. Sch wiederhole e8: wie diefe Mtonumente da find, gewih- vert fie ber culturgefchichtlichen Betrachtung einen nimmer endenden Relz; aber eS ift in feiner Weife ndthig, саб п ме рае ее tifhe Betvachtung davow abhingig machen Lalfe. 6$ wird jedoc) meines Bediinfens auf ein fehr gritndliches haugefhichtliches Studium anfoumen. C8 hanvelt fic) um eine Welt non Formen, es gilt, fie gu evfernen, gu begreifer, in ihrem innerften Lebensbedingnif ju evfaffen; um eine Welt von Formen, Die in taufendfac) modificivten Wechfelverhaltniffen mit duperen Be- pingniffen zur Erfdheinung gefommen find. Sedes bauliche Shftem, und wenn bu mit ber gang fdblichten Strenge bed Agyptifchen be- ginnft, ift aus einer Menge von Factoren zufammengefdoffen; und je mehr das Syftent fic) ither verfcbiedenartig organifirte Nationen werbreitet, je mehr diefe felbftandig in feine Ourdhbildung eingreifer, unt fo veichlicjer wichft die Fille feiner Modificationen, bas Princip der Gliederung feiner Former, feine decorative WAnsftattung, feine finnbildlidhe Wirking. Wenn diefe VBerfehiedenheiten int Wlterthum, об фон стеиибае genug, dod) in engerent reife gufautmentiegen, fo ift die Runft des Wtittelalters bavaw fo reid, dak bas Auge des обоин си Befchauers fid) won diefer Gitlle faft geblendet ab- wenbet. Welder Wechfel der Elemente und ihrer Verbindungen — jedesmal innerhalb eines gefdloffenen veifes — in den Gattungen der muhantmebdartifden Wrchiteftur, in dew hunderifaltty provingieller Wbftufiungen des romanifdhen Styles, in dew reicen Clafjen des go- Иен Syftems! Und wiederum, wie mannigfache Mifchungen, wie itbervafchende Refultate im deur Stufengange, den die mobderite Architektur feit ver exften Wiederaufuahine der claffifehen Formen purdgemacht hat! Wie diefe baulidhern Syjteme in iver groGen Rettenfolge den geiftiget Enitwicelungsgang der Gefchichte als Documente und in- haltreihe Shmbole begleiten, fo cutwiceln fid) in ihnen gugletdh, ftufenweife fortfdveitend, jene Elemente bed formalen Lebens, ]еие idealen Gebilde, welche die eigentlich geiftige Sprade ver Ardhitef- tury arsmacdhen. G8 thut uuv das Cine noth: da wir mit nad Haltigem Ernft in diefe Shfteme, in ihre Stufen, Gattungen, Clajfen, in den Zufammenhang ihrer einjelnen Werke eindvingen, unt fie villig gu wilrdiger, um nebert alle dem, wads bedingt, jeitthinnlich, poriibergehend im ihnen erfcheint, gugleich auch ihren reine Sdeal- gehalt — ihr eigentlich afthetifches Verunichtnig uns gut eigen gu machen. Grindlichftes Studium dev allgemeinen Baugefchichte wird vie erfte Grundlage, die Conditio sine qua non fein, wenn mir jum flinftlerifchen Berftindniffe der Architeftur, gu einem von foldem Berftindniffe geivagenen Schaffer gelangen wollen. (SGluk folgt.) Kruwatliteratiue. Pelasques und feine Werke your William Stirling. Aus dem биде феи iiberfegt уси ©. №. Berlin, Berlag von Heinvic) Schindler. 1856. Bou ©, F Waager. Hery Willian Stirling, der Berfaffer dieles Buchs, ift eur hervorragendes Beifpiel jener, in Grogbrittanien hiufigen, Erjdet- ming, Daf Manner, welde ourch ein fehr bedeutendes Bermdgen einer ganglid) unabhingigen Gyiftens geniefen, diefe glitcltdye Lage dagu benugen, folche wiffenfchaftlicje WUrbeiten fic) gur Lebensaufgabe aut ftellen, wogt ein Cangerer Wufenthalt in fremben Lander, eine gewaiblte Bibliotheé evforderlich find, fo wie ihren Geift ourd) eine ausgebveitete Belejenheit miglichft vielfeitiq ausjubiloen, wihrend leider fonft die Fille nuv зи haufig find, daB ein grofes Vermiger bet volligent geiftiger Miipiggang lediglid) als das Mittel angefeher wird, in einem Meer matevieller oder gar frivoler Geuiiffe aufgu- gehen, wobet dem alle geiftigen Beftvebungen andever beftenfalls ignovivt, haufig felbft verachtet werden. Die bedeutendfte Frudt ber Studien des Эти. №. Stirling ИЕ num eine Gefchidjte der ме (хер in Spanien, weldhe ev imt Bahy 1848 in London bet Bohr Murray in dret ftarfen Banden Hat an’s Licht treten Laffer, und weldhe bet wettent das Befte iff, was die Nunftlitevatur ither diefer Gegenftand aufguweifen hat. Diefes Buch liber Velasquez follte urfpriinglich nur ein Whoruc des Wbfdhnitts iiber diefen Miinjtler aus jenem Werke, mit Hinzufiigung des Crgebniffes fpaterer Studien jein, ift aber dem Berfaffer unter dew Hander gu einem оцени ие liken Werke angewadfen. Obgleich nu die Nachrichten iiber Be- {asquez, weldje auf uns gefommen, ausfithrlider find, als iiber irgend einen anderen fpanifcjen Riinftler, wiirden fie dod). lange nidht ansgereicht haben, einen Band damit gu filler. Dadurdh, dak per Gerf. nicht allein eine fehr lehrreiche Ginleitung bes Ganges per Gefchidite der Mtalered in Spanien, mit Cinftreuung fer tref- fender alfgemeiner Betrachtungen, gegeben, fondertt and) fic) ansfithr- fiher iiber die Perfinlichfeit des Kinigds Philipp IV., als des Haupt. giuuers von Belasquez, wie iiber den ganze fpanifcher Hof jener Beit, alS dem Rveife, worin er fic) vornehntltch bewegt, verbreitet, endlidy manche anjziehende WUnefdoten erzihlt, ift cin Buch entftauden, weldies nicht allein den febhaften Antheil des mapigen Rreifeds fol: cher erweden muff, welde dev Kunftgeldhichte cin ndheres Sutereffe fhenfer, fondern ancy affen cine belehrende und anfpredende Vectiive parbietet, welche imerfwitrdige Berfonen und Zujtinde vergangener Reiten fennen Lernen iwoller. Ws dic Haupturfache dev verhalinifmagig fpdten Entwidlung der Maleret in Spanien macht der Verf. mit Recht den unrvihigen Zuftand des Landes durch die fortwahrenden Kimpfe mit den Mian, reit geltend. Ws fie aber etwa von der Mitte des 16. Sabrhun- perts ab zu eigenthitulicher Ausbildung gelangte, nimmt fie eine faft ausfdilieplidy veligtdfe Richtung. Drei Umftinde мове, Ме der Зет. vichtig bemerft, оохиебий hierauf ein. Der Deanget an dev Pegeifterung fir das claffifche Ulterthumr, welche ia Stalien eine fo пробе Rolle fpiclte, der Mangel at Intereffe, weldhes die begiiterten Gaien, namentlic) dex Whel, mit weniger riihmlichen Ausnahimen, an ber Kunft nahmen, und fie dadurdh ledigltdh vom der veidhlid) fpert- denden Befchiiguug der hschft begiiterten und madhtigen Kirche, und, mddhte id) hingufiigen, dev durdhweg Hodhft fivehlich gefinnten Kinige, abhingig madjte, endlich die Inquifition, welde jedes Фе der Riinftler, auch nur dur Darftellung einer nacten Figur aus der vorgefdriebenen Bahn gu welder, ftrerg iiberwadhte, Dtit vieler Wirme giebt der Verf. eine Sdilderung ber Kunjiliebe jener ge-