Sturge, als jedermartn thn floh, in feimer Berbaunung bejudte; сх
war fret von fleinlicher Giferfucht gegen feine Runftgenofjen, forwie
voit Stoly, uneigenniikig und ЗФ eiunehmend Ни gefelligen Зее
fehy. ви fam eine ebenfo fiattliche al8 geminnende PBerfoulichfeit.
Unter feinen Bovivaiten се per Berf. das auf per Uebergabe
vot Breda, einem jeiner beriihmteften Bilder, fir das jugendlichfte
und fcinfte. Das Bilonigf, weldhes dev Berf. in der Mitncener
Galerie von ihm anfithrt, fdeint mic in dem Biigen wie in der
Maleret entfchieden, fowohl von feinen DBilbuiffen in der Galerie gu
Slorenz und in dev des Lord Cllesmere, als von einem fleinevert
abjuweichen, welded ich im vovigen Sabre im Befig Des Herr
von Serol in Paris gefehen бабе. E8 folgt jest eine geiftreide
Schilderung noch nicht erwihnter Bilder, won pene ich nur die bee
riihmte Landfdhaft mit dev Cherjagd des Rinigs Philipp IV. fenne.
Obwohl ich durdhans die Bewunderung dev Figuren der Zufdhaner
im Borgrinde ded Bildes theile, finde ich 08 doch wicht gliicflich,
Daf gerade die Haupthandlung, und namentlich ver Kinig, im fo
unbedentender Rleinkeit dargeftellt ift.

Unter den Beifpielen, wie grof Velasquez auch als Landfdhafts-
maler gewefen, fithrt der Berf. mit Recht eine wild zerviffene Фе
gend aus dev fpanifcen Gammlung deS Ronigs Louis Philipp an,
fagt aber Leider nicht, wohin das Bild nach der Verftetgerung dev-
felben gefommen iff. Su einem Gergleid, ben dev Verf. davarf
zwifdhen feinem Helden und Rubens anftellt, Lapt ev fic) meines Er-
achten$ in der Borliebe fiir enfelben gu einer entfdiedenen Unge-
vechtigfeit gegen den Slaminder Hinveifer. Зи der groften und
feltenfter finftlerifden Gigenfdaft, ber Erfindungstraft, ift ие
bens dem Spanier in Bedeutung und Reichthum ohne Zweifel weit
iiberfegen. Dankenswerth find die Notigen ither die Preife, welche
fiir Bilber von Velasquez bezahlt worden, unter denen Der vow
2200 2. St. fiir die oben erwihnte Sherjagd dev hichfte tft. Wud)
yon den zwei nambafteften Schitlern deS Mitnftlers, Buan de Pa-
reja, berithmt unter dem Namen des ,, Sklaven des Velasques,  und
Martinez gibt er Verf. intereffante Machridter. Den Schluf des
Werks bildet ei Berzeichni® dev nach den Werken des Belasques
evfchienenen Blatter, wovon fic) ein groper Theil im Befig ded
Verf. hefindet. Leider fonnte ich diefelben, als id) Keir, den unweit
Stirling in Schottland gelegenen, durd) Werke ег Я, еше аи»
febuliche Bibliothel, wunderfdine Garten und eine herrliche Wusjicht
hichft angichenden Landjis ded Verfaffers befudhte, nicht fehen, indent
perfelbe, welcher imix fonft perfimlich viele WXufmertfamfeiten erwiefen,
nidt antwefend war.

Sowohl der Herr Verleger, als dev Herr Ueberfewer, haben fic
urd die Verpflangung viefes Werks auf deutfchen Bode um das
gebildete Bublicum ein nambaftes Verdienft erworben. Die Ueber-
ferung ijt flieBend und tren, Brovingialisinen wie ,,bis Tang” fiir
bis jebt, wenig ftdivenr. Lie Ausftattung des Buchs aber lapt
nichts yu tolinfcjen itbyig.
	Kiunattidusitte.
	Zwei Lampenfdirme von §. Heidel, tn Qomuriffion der
Beffer’ hhen Budhandliung (W. Hers) A 15 Sgr. — C8 ift im Dertfajer
Runftblatte wiederholt vavon die Rede gewefer, wte nothwendig 8 fei,
daf Riinftler fic) vex Cryengniffe rev Gewerbthatigheit aunehmen mbdyten,
um denfelben im Form und Sehr jene Schonbheit зи verleihenr, weldye
fammtlide verartige Werke dev hellenifden Beit audzeidinet. Salt itberall
bei unfern Gerdthen, Gefiifen rc. werden wir durd) einen Ungefdinad
und eine Styllofigheit Beleidigt, weldje im fdneidendem GSegenfats gu
jeder fiinfilevifdien Behandlung fiehen. Wr fdjlinunften aber НЕ abet
Das Landldufige Vorurtheil, таб е8 gu бое (а fet, pen Gegenftin-
	fyrechen. Da der Berf. fonft fer genau angiebt, wo fic) ote vor
‘hin eriwahutenr Bilder des Belasques jet befinden, alte ich 8 fiir
angemefferr nachgutragen, dag das mit Recht von ihnt geviihmte
BPilnif des Olivares aus der Sammlung des verftorbenen Konigs
per Niederlande fic) jebt in der Faiferlichen Galerie su Petersburg
befindet. Uls etn Beifpiel der wollen Hihe feiner Kunft im fehr
breiten Vortrage, worauf fic) der Rimnftler im ahr 1689 befand,
filet ber Berf. das beriihmie BilbnifE des Womirals Pareja an,
und erzihlt die Anecdote, dak dev Kinig Philipp adurch деки
wurde und e8 flix ven Womival felbft ле,

Sehr anjiehend ift vie Schilderung der iweiten Reife nad)
Stalien im Sahr 1648, wohin ihn der Minig fchictte, unr Kunft-
werfe gu faufer und wieder fehr chavafterifti{d, dab feine Haupter-
werbungen in dret Bildern bes Lintovetto und einem des Paolo Vero-
nefe beftanden. Wahrend feines diesmaligen Wufenthalts in Mom
matte ev fein bevithmtes, jegt in der Galerie Doria befindliches
Bildnif{ vom Babft Innocenz X., deffen feltene Haplidhfeit dem
Berf. eine Hichft chavatteriftifche Anecdote ergihlen ligt, welche wie-
Dergugeben mir indef dev dicjer Anzeige gebiihrende Unfang verbie-
tet. Der Kimftler fand Hier in allen Kveifen die gréfte Bewunde-
rung und die erften Minftler, weldje Damals in Rom lebten, Bernini,
Algardi, Nicolas Pouffin, zuhlten gu feinen Freunden.

Die Befchreibung eines vom Konig nach Ritdfunft pes Belas-
que, zu Ehren der neuen Kinigin Mariana von Oefterveic) veran-
ftalteten Stiergefechts, giebt dem Very. Gelegenheit gu der Bemer-
fung, daf damals nidt, wie jegt, gemiethete Stierfiimpfer auf
elenden Rleppern, foubdern die Hofcavatiere auf den fcjonften anda
{ufifhen Pferden und mit reichemt Gefolge in die Schranfen traten,
ja dag noc frither Kaifer Carl V. und Kinig Sebaftian von Por-
tugal fiihne und evfohrene Stierfimpfer waren.

Зи мех Bett war Velasquez auch als Bildhauer thatig, inden
ex eine Anzahl von Nodellen machte, welcje purdy den Bildhauer
Ferver in Bronce gegoffen wurden. MWlit befondever Warme foil:
ert ber Berf., deffen treffende VBemerfungen ber fo viele andere
Hilder pes Riinfilerd ich iibergehen mug, fein lebtes, grofes Wert:
Las Meninas, die Ghrenfrauleiu, weldhes diefe in ihrent Dienft wm
pte Heine Snfantin Marvin Margarita, set Swerge, den Belasqueg
felbft neben feiner Gtaffelet und einige andere Perfonen daritellt.
Die von drei Fenftern und einer gedffneten Thiir im Hintergrunde
ausgehende Grlenchtung de8 ganz portraitartigen Raumtes, ijt ebenfo
fdwierig, als, wie Wiles Uebrige, von einer jo iiberrafchenden Wahr-
Бен, „сов e& ift, als hitte Velasquez die Erfindung DOaguerrves anti-
cipirt, und cin wirllices Zintmer und twirllicje gufallig gruppivte
Perfonen, wie Durch Bauber fiir alle Beit auf feine Leinwand ge-
bannt.” Obwobl id) von diefem Bilde nur die alte treffliche Copie
in der Sammlung des Hrn. Bands in Kingfion Lacy in Dorjet-
fhive in England Yeune, fan ich miv dod) eine vbllige Vorftellung
yon feiner Mteifterfdaft machen, mu aber gugleic) mit dem Berfaffer
beflagen, bak ber Kiinftler die weibliche Geftalt in den ungehen-
ren Reifrdden (guardinfante) in einer fo entfeslichen Entftellung
wiedergebert mufte.
	Bu ven intereffanteften Wojdnitten des Buys gebort dev ber
ме Aufammentunft der Hife von Spanien und Frankreid) auf rer
	Fafaneninfel in der Bidaffoa. Фа durch die пбелнавщен Уре»
guiigen, welche Velasques bet diefer Gelegenheit in feiner Cigenfchaft
ale General-Quartiermeifter ves Kinigs fic) ausfeben mupte, feist
Tod herbeigefiihrt wurde, ift fiir eine fo ausfilhrliche Behandlung
feines Lebens mir etwas gu filichtig angedentet. Gr ftarb am
6. Auguft 1660 im 6lften Bahr. Mit einer Liebenswitrdigen
Wirme fchiloert der Verf. davauf die trefflichen Cigenfdhaften des
Velasquez als Menfh. г ов die feltne Tugend ev Dankbarteit
in einem Grade, dak er vet Grafen Olivares auch nod nach feinem