Therbilbhauer Gilden fein. Hoffen wir, dak mindefiens — ein Wwe unter
jeinem Boffterftabe hervorgeht! —  

— Der durch fein bereits in gweiter Auflage erfehienenes Werk (die Bau-
fonfiruttions-Rehre) betannte Urchitelt und Profeffor an der polytedhnifdien Schule,
Sreymann, befam vom Polytechnitum einen chrenvollen Ruf. Die Regierung
judjte jebod) burd) Wufbefferung feiner Beloldung den verdienftvollen Lehrer fei-
nem Birhingsreife gu erhalten, und ertheilte ihm Se. Maj. der Konig dew
Titel eines Bauraths. —

— Ut die Stelle des in Penfionsfiand tretenden Kanglei- Raths Paguer
(Verfaffers ber Gefchidte dev hohen Karvis-Sdule) wurde Profeffor Dr. Haakh
gum gefdaftefithrenbden Dtitgtiebe der Kunftfdhulbdireltion ernannt. Gobdann wurde
dem als Zeidnentehrer ant Katharinen-Stift fungirenden Kuypferftedher K. Nsvd-
linger ber Titel eines Profeffors verfieben, —
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mittelmafigen Radhwuds gern vergidten, wenn ihm nicht burd) geiftigen
Gehalt eine neue Seite abgewonnen wird.
Gall; der flereotype Schimmel fteht an feiner Krippe, der Rofadé in ber Stallthitr,

und — damit haben wir das Bild, ober eigentlich fein Bild, jonbern eine
matte Wiederbolung des vielfach beffer Dagewefenen. — Leider fiunen wir die

poemfabrt auf dem Chiemfee” von Max von Dreng wiht gitufliger beurthei-

len, Bei febx [chiilerhafter, am vtelfacen Harte laborivender Behandlung leivet

bas Bild an demfelber Febler, al8 Kein’s ,,Pferdeftall”; ihm fehlt, was feinem

toahren Kunfigebilde feblen foll, — die Seele! Midajten diefe Minftler doch nicht

lediglich das BWenfere erfafjert, fordern von innen herans {djaffen. Gxrft der Kern,

bann bie Saale; oder erft bie Seele, dann рег Я фе! Man nenne 8, wie
man will, ob Фей, ob Poefie oder Stimmung, — aber wir wiederholen, 8

gibt fein Runftwert ohne died geiftige Gngredieng. Was Hilft alle Lis ins Mi-

mididfefte ausgepinfelte Detail-Mtaleret, wie wir fie bet einem Bilde von Ral-

tenimofer: ,die Gructhindlerin ans Servola” gu bewundern Gelegenbeit haben;
wir fagen hichfiend: hibfd behanbdelt, vortrefflid) gemalt, — aber wir fithlen,
wir empfinden midjts. Die geiftige Leeve tft tdtlic) und eine Sehwefter der
Langeweile. — Dod) fiitdtenr wir aus diefer unerquidfiden Oede in die frifaje
belebende Waldluft, welde uns aus Karl Eberts faftigen Saumgruppen auf
beffen Bilbe die Waldparihie’ entgegenwebht. Cine Skizze diefes fchBnen Bildes
fahen wir fdjon anf der lebten MRhetnifdjen Kunftansftellung und durd) bie Bee
arbeitung im griferen Mafftabe und weiterer Durdbilbung ber eingelnen Вах»
Неси hat ber poetifd) gedadjte Gorrourf fer gewonnen. %us fchattigent ttefen
BWaldesdunfel flieft ein Bad) hervor, bie Sugend bes nahen Dorjs zu erquiden-
pent Bade labend. inks gewihrt uns die Lidjtnng des Waldes eine Durdjfidt,
bie in buftiger Ferne verihwimmt und nus in der dunftig gehaltenen Firbung
bes Ucthers die Schwiile eines Adjten Gommertags embpfinden (aft. Wir haben
perm talentvollen Kinfiler nur den Wunjd) ausgudriiden, fic) in ber Technik nidt
qu viel gebn gu Laffer; denn das Handmerk dev Kunft mug unter jeder Bedin-
gung ein folibes bletben und mit dem Effelt der Sache ift die Sache felbft nod
nicht gegeben. Nod) erwiihnen wir der beiden grofen Landfdjaften von ©. Rid.

ter, ,Au am Fue ber Cants im Bregenzer Walde” und ,,Franzisfaner-Rofter
Die Motive gu dtejen beiden Gildern haben fo viel
SaHhines und Gewaltiges, раб fie taum durd) die fejlechtefte Darftellung ruinivt
Den Beweis Мег hat E. Ridjter geliefert. Hat der Rinfiler

am Nemifee bet Rom.”

werben finite.
bei der Wahl feiner Veduten einen glitdliden Griff gethan und feinen tinftleriih
organificten Gefchmad bethatigt, fo war ev bod) feiner WAnfgabe durchaus nicht
gewadfen. Raum ift eine Spur ven Berftindmig uid Studium der Natur gu
entdeden; alles oberfladlid), unwahr unb mit ftaunenswerthem Leiditfinn hinge:
worfen. Wir enrpfehlen bem Kiinftler ernftlide Detail-Studien und dant Ver-
fuce in Heinerem Mafftabe, benn and) der Vogel muh mit Fliegen warten, bis
ihm die Flligel gewadfen find. — Bon Malev Budner fahen wir eine in
Aquarell vovivefflich ausgemalte Photographie, das Portrait unferesd unvergefliden
und mnerfegten Rapellmeifters v. Lindpaintuer, der belauntlich im Wuguft anf
feinem Heinen Landfige in dev Schweiz pldglic) vom Tode hingerafft wurde. Der
Kopf ift voll Leben und Charafter unb wabrhaft lidherlid) ahulih, fo wie die
Anordnung 268 ganjen Bilbdens gefdmadvoll und harmonifd. —

— An ber von Lowdoit ausgefdriebenen Ronturreng fiir bas Wellington-
Denkmal beabfidhtigt fid) aud) cin hiefiger Ritnfiler zu betheiligen, unb zwar der

рей

 
  
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Dies ift aber Hier mht der

 
  
 

  

Paris, Die Kunft hat einen neuen Berluft durd) ren Tod des Malers
Paul Delarode eviitten, Seit Mingerer Beit leivend, ftard PB. Delarodje, ged.
im Sabre 1797, affo faum 60 Sabre, ant 4. November, plsglics, ohme fic) dem
Cude feiner ivdifhen Laufoahn fo nahe gu glauben. Gine Blutergiefung in das
Herg hatte fein fdnelles Ende herbeigefithrt. Seit mehreren Sabrem fdion Gatte
fich D. von ber Welt guriidgezogen, fich dann von ben Ausftellungen, felbft der
vou 1855, entfernt gehalten, und febte nur nod) {einen beiden Gdhnen, einigen
vertrauten Freunden und der Arbeit; diefer widmete er alle Angenblicle, weldhe
ihm fein als uibeifbar erfldrtes Leiden frei lieB. Su diefen in der Buritdgezo-
genhett verlebten Jahren fuf D. mehrere nur einigen Freunden befannte Werte.
Das Leichenbegingnif fand in der nenen Dreifaltigheits-Rirde Statt, wohim fic
ber Bug, vom Atelier des Berftorbenen ans, begeben hatte. Die Nationalgarde
eriwted bie bilrgerliden Ehren, unb eine Deputation ber Wlademie der fdsnew
Ritnfie, die Lehrer unb SGehliler ое Яой, bie Direction dev fHsnen
Kitnfte und ber Mufeer, finmtlide jiingere umd altere Seiler bes Meifters,
fo wie eine ungeheure Menge Kinftler, Sejriftfteller wu. {. w. begleiteten den
Trauergzug. — Baul Delavede war am 17. Suli 1797 in Paris geboren, und
hatte Gros gum Lehrer gehabt. Schon 1821 wurde er Mitter der Ehrenlegion
und evbielt 1824 die erfte Mebaille der Kunftausftellung; feine Frau war die
Loder von Horag Vernet, diefe tft bereits vor einige Sahven geftorben und
ward mit Redjt al8 Sypus idealer Schdnheit gevithmt! Die Hauptrwerke von
Delarode find: Goas und Yofabath, die Sungfrau von Orleans imt BVerhsr,
Bincen; a Paula, die Ciunehme oon Trocadero, eine Scene aus ber Bariholo-
mins-Madht, der Tod dev Kinigin Clifabeth, Tob. bes Brafibenten Durant, die
Dede im aegyptiiden Mufeum bes Louvre, bie Sdhne Couard’s, Richelieu und
Mazarin ру Фот ihrem Tobe, Lord Strafford, Cromwell am Sarge Carle L,,
Johanna Gray, bie Ermordung bes Herjogs von Guife, mehrere Portraits, der
Hemticycle ber Minfiterfdjule 2. — Die Leichenvede am Grabe hielt per beftine
dige Geevetir ber Ufademie, Gr. Galévy. Cr evwihnte der bret Todesfalle:
David o’  Angers, Adolph Adam s und Paul Delarode’s, die fic in fo
fnyjen Swifdhenraumen folgten, und fuby fobann fort: ,Der Vater bes grofen
Kitnftlerd, beim wir die legte Chre evweifen, hatte zwei Sibne, deren едина
beide bem Studium der Maleret gujog. Gu ihrer gartliden Boransfidt, und
damit feine Wolfe fic) gwifdjen fie flee, feine Unrube ihre Buneigung ftore,
Hatten fie jedoc) verfdjiedene Niditungen eingefdlagen, und Paul Delaroche wid-
ntete fid) guerft bem Stubdiumt dev Land{dhaftemaleret unter Watelet. rit als fein
ilterer Bruder, vor frommer Hingebung geleitet, auf die Mtaleret vergichtete, im
feinemt Gater in {einen adminifivativen Functionen betguftehen, gab {teh Baul D.
ohne Bwang ber Ridhtung hin, wobhin fein Genius thn vief, wud wurde eit
Srhitfer Gros’. Er war 25 Gaby alt, al8 er 1822 fein Genrilne: „Забей,
Toas retiend”, ausftellte.” Gery Halovy erwahute hieranf der Gauptwerke des
Berflovbenent, deI Gemicycle, der jiingft dex Flanumen entriffer wurde, ber Er-
nennung D.’8 zum Mitglied der Wlademie im Babre 1832, feiner Uneigennitgig-
teit, mit welder er Einen Taq jeder Wodje (den Sonnabend) Wen widmete,
bie Belehrung bet thir fuchten, und fchloR mit folgenden Wbfdhiedsworten: ,,Adien!
Du halt Sene wieder gefunden, die Du, fo zavtlidh geliebt, jene edle, fromme
Grau, fee gottesfiirdtige ант; ihr hinterlakt Curen geliebter Sdbnen, ale
foftbares Erbe, gwei jener Ramen, die von Rubm und Unfterblidteit firablend,
durd) Sabrhunbderte gehen!” — Mian fpridt von einer National - Subfeription
aur Erridtung eines Denkmals fiir Baul Delarocke,
		Dur jede Bude und Kunfthandlung tft gu begieber:

Catalog des von Herren Udolf Theodor Gerfdder, Guhaber her Lelaunten Kunfthandlung Sdhent u. Gerftider gu Berlin, hinterfaffencn bedentenden
Lagers von Kupferfliden, Madirungen, Goljichnitten, Kupferwerlen, Kunftbiigern x. 2. — Erfie Abthetlung, enthaltend: I. еше тебе Auswahl von
Meifterwerken ber neuen Stederfdule in foftbaren und feltenen Wbbrikcen, meift avant la lettre, épreuves de remarque ete.; И. Kupferftide und
Radirungen alter und neuer Meifter aus allen Sdulen, Peintre-Graveurs, nach Bartfch georduet, griftentheils in fdhinen, gewahlter Wbdvitden: ILL.
eine. Auswahl von Galeries und arditettoni{men Werken, einige Handjeicynungen rc. 2., welde ant 12. Faruat 1857 und folgenbe Lage gu Leip-

gig im HR. Weigel’ fdhen Kunftauctionslocale, Kinigftrage Mr. 23., dur Herrn Matha-Proclamator Ksrfter gegen Gaare Zablung im Courant sfentlid
	berfteigert werden foll. So a

о Mudolph Weigel.
(Diefer Nummer ift Ne. 25 bes Literatur. Blattes des Deutidhen Kunfiblattes beigegeber.)
Verlag oon Heinrid) Shindler in Gerlin. — Oru oon Crowih{ und Sohn in Berlin