Заре гатие-
		Harald und Фугано.
	Gedisht von Felis Dahn. Berlin 1855. Berlag von 5. W. Защ.
	Wenn ег обет фе’ Оени8 vor Wem in der Wahl des
Stoffes fich fund giebt, fo wird der Snbhalt des vorliegenden Gee
pichtes dem BVerfaffer deffelben das ZeugnifR poetifcher Hegabung
nicht febuldig bleiben. Der Schauplag, anf den uns der Dichter
зева, ift die Durch Hie Meize rer nativlichen Schinheit von Alters
her berithmte Sunjel Cypern, die Beit, in die wir ung hineingudenfen
Haber, ber Unfang des vierten chriftliden Sahrhunderis. Phalant,
der faiferlicke Statthalter der Bnjel, hat nod) einmal den {chon er-
(efchenden Glanz des Dienftes der Chthere ernenert, wihrend gleich-
zeitig eine dhriftlidje Gemeinde unter ihrem Bifchofe Sofephus in
ntiefer, ftiller Felfengrotte” fich gu ihren Gottesdienften verfammelt.
Bn viefer Verfammulung befindet fic) aud) Theano, die Schwefter
Phalants; aber thy Herg ftimmet noc) nicht ein im die frommen Cie-
per der Chriften, vielmehr hingt e8 nod)

pot diejer fdinen Welt,
Mn ihrem holden Reig und ihver Blithe”
und fiir den Ruf gur Cutfagung, den der chriftlidhke Bifchof an fte
vichtet, hat fie in bem Gefiihl jugendlicer Lebensfiille fein Obr. —
Da fandet der Sachfenherzoq Harald mit feinen frieqs- und beute-
{uftigen Schaaven an der Snfel und erblidt Theano im dem WAugen-
bli, wo fie im Gegenfak gegen jene thr angemuthete Entfagung
ausruft: , © wo ift Kraft der Handlung, wo ein Mann?  Зи
Harald в vor ihr, worauf die Sehufucht hres Herjens gerichtet
war — eine midhtige, frafterfitllte Helvengeftalt, und Harald whee
Derumt ift von ihrer Schinheit hingenommen. — Paphos, die Haupt.
ftadt dev Зи, wird von den Germanen mit ftlirmender Hand
erobert, wahrend bie Schaar der Chriften unter dem Sehub der
Fremben cine Zuflucht findet, und , mit Heilfraut, Salb’ und Wein 
Hilfebringend anf der Wahlftatt umbergieht. Wher noch ift die auf
_ робот Felfen belegene Burg der Stadt nicht in den Handen der
Gieger. Auf den Rath Alexanders, des Fithrevs der Lanjentriiger,
ent[bliept fich Phalant gu dem Verjuch, Harald waffenlos in die
Burg ju locker, hoffend, dak e8 ihm gelingen werbde, die ihres Her-
3098 beraubten Barbaren von der Sufel gu veriveiben. Theano wird
zu Harald abgefandt, ihm ihre Hand und mit dtefer den Frieden
зи bieten, und ihn gur Hochgeitfeier auf die Burg gu laden. Cin
vergifteter Ghrentrunt foll dem Leben des gefiirchteten Gachfenherzogs
eit Ende machen. Theano, diefen vervatherifden Plan nicht ahnend,
iberredet Harald, ihr in die Burg yu folgen. Wber als nun beim
Gintritt in ven Hochzeitfaal Harald vergebens nach Theano umblictt,
pie bon ihrem Bruder in ficheren Gewahrfam gebracht worden, alg
Phalant mit gitternder Hand dem Herzog den Becher gum erften
Trunfke reicdt, da evfennt ber bis dahin vergeblic) Gerwarnte den
BVerrath, der ihn umvingt, und
Qiterature Blatt.

\
	Зем Геи Kunth lattes.
	DPonnerftag, den 24. Зашиюг,
	Sediht oon пех Зари. — Hebraijche Poeite.
	Dr. De Gadh3. — Заишц.
			Il. пейаебею оех Зкаен. Уи uUberjebt wud evlautert von
	putt geballter Fauft eit gorn’ger Schlag,
Berborfiner Stirn Phalant am Boden lag. 

Die SGachfen erjtitvmen die Burg; doch ehe e8 ihnent gelingt,
bis gu ihrem Fithrer hindurchyudringen, hat diefen ein Wurffpies
{БОН in Den Nace getroffen. Gr [еб nod) bid dte herbeicifende
Theano thm den Speer’ aus der Wunde gieht, und ven Verdadht,
alg fet fie die Urheberin des Unbeils, aus feiner fchetdenden Seele
ТЕТЕ. Nun will fie felbit fic) den Tod geben; da hemmt Bofephus
ihren Arm, wnbd feinem Wort gelingt e8, thr nicht nur Freudigteit
des Lebens wiederzugeben, fondern auch den Entfchlug in ihr ber-
borzurufen, ihr Baterland gu verlaffen und ,,das Wort des Sriedens
und der tilde verfiindend mit Bofephus nach Havalds Heimath
gu jiehen. Die SGachfenflotte mit der Hergzogsleiche verlagt den
Strand Cyperns und mit vem iiber den BWellen hin EHingenden
Klagegejang tiber den gefallenen Helden, mit dem von dew Chriften,
die auf einem befonderen Gchiffe folgen, angeftimmten Pfaline, ver-
hallen die legten Time unferes Liedes.

ES ift nicht fchwer, auch aus defer nuv fliggirten Snhaltsan-
gabe, die felbft auf die blofe Crwmahnung der gum Theil nicht un-
intereffanten Yebenperfonen vergichien mufie, dte Fille von poetifden
Anlaffen zu erfenmen, die hier vorliegen. Die Naturbracht der Oert-
lichteit, auf weldher die Begebenheit fich gutragt, der Gegenfak von
Nand und Weer, ber fic) durch die ganze Scenerie hindurdhieht,
Die Veppigheit, mit der die Fefte gu Chren cer Venus gefeiert wer-
ben, und die Snuerlichfett, mit der die Chriften ihren Gottesdienft
begehen, die blutigen Kampfe, in deter friftige Nordlandsfshne die
legten Refte entavteter RMimerherrfdaft niederiverfen, und vie бен
Empfindungen der Liebe, welche Harald unb Theano mit einander
taujeen — alle diefe, auf vergleichungsweife fleinem Raume ПФ be-
megenden Lebenserfceinungen bieten poetifder Geftaltungsfihigteit
ein itberaus reiches Wtaterial dar. Wher wir beHlagen, dak ed der
Dichter bet der Darftellung diefer, wir mobchten fagen: finnlich faR-
baren Ntomente jeines Stoffes hat bewenbden laffen, und dak der
eigentliche Lebensftrom, der durd) die Dichtung wie durd) das in ihr
verlaufende Balter hindurdhgeht, nicht gu feinem Rechte, nicht gu
feinem voller Wusdrud gelangt. Mtit anderen Worten: Theano,
welde ben Mtittelpuntt des Ganjen bildet, ijt eine in der Zeichnung
unausgefithrie Figur. Sie erfdeint bei ihrem evften Wuftveten be-
reits in Mitten einer Schaar betender Chrifterr, im gewiffer Weife
alfo ihnen in Ueberzeugung und Giebe gugewandt, eine edle Matur,
pie mit СЕ die wilfte Berehrung der Sythere von fic) ftept, aber
bod) uur fiir eine Schduheit empfinglich, die in finnlich erfennbarer
Weife ihre Hobeit entfaltet. Beim Wusgange unferer Dichtung ift
fie eine chriftlidhe Priefterin, die bas Wort vom Kreuz in Haralds
Heimath zu verfimbigen mit den Feinden ihres Baterlandes augzieht.
Uber wie fie vot jeter Unentfdhiedenbeit bis gu diefem Cntfchluffe,
ja bis gu diefer That fommt, das uns darzuftellen ift uns der Did-

о
	“пра: Harald und “bheano.