Eniipft fic) ein trabitioneller Gedante, dak ber Menjahrstag gugletd Weltfhspfungstag” gewefen, und diefer wird mit Tihnem бане fier und Gebanfenflug ausgebeutet; hieran wiebernm lehnt fic) dev mit frommen feftem Ginn ausqebilpete Glaube, dbafK ev gugleid all- jahrlicher ,,Weltgerichistag” ijt; fir diefen wie fitr ben VBerfshnungs- tag wird am etubdringlichfien und ausfithrlidften die erhabene Sdee der unendliden Ould und Gnade Gottes im Gefange gefeiert. Des Ntenfden Thun зи priifen ijt beftellt Der Tag des Redhtes feit Beginn der Melt. Hiutreten die Gefdipfe zu empfangen Den Richterfprud, die Lifung gu erfangen, Wn int entftamd des erfien ен ен Bild. Der Weltenhort lies fie an ihm entftehen, Die Frommen, ragend wie die Felfenhshen, Der Pflanzen wartend, fie bes Bolles Grituder, Kiiriprechend treten auf fie fiir die Silnbder. ЭЗоеще Фебе, 5е8 Gadojar’s *) Von фа. ©O lak gewinnen Dic) durch Flehns Gerwalt. La in bie Sdeibe fehren Sdhwertes Bligen. Den Schild ergreif , um ила mic yu fdiigen. Buweilen tritt das Gebet ginglich guritc& und e8 wird eine reine andachterhebende Lyrif; oft aber and, wo die Gnade Gottes, oder die Sitndlichfeit bed Ntenfchen gefchildert werden joll, greifer pie Gedichte ither die Grenjzen der Lyrvif hinaus und werden einer- fetis зи ausfithrlicen bald weiter bald tiefen Betvachtungen veligi’- fer und hifiorifdher Verhaltuiffe, andeverjeits gu epifden Bildern der mannigfaden Offenbarungen Gottes in ben Gefchicier der Nation und ihrer Herven. Den Preis von WMllem trigt wie im Original fo auch in Der UMeberfebung ein dreifacher Gefangreigen davon, deffen Sn- halt I. die fSniglide Herrfchaft Gottes in ver Welt fowohl jest als namentlid) in ber Hinftigen meffianifden Beit, 2, Die Erinnerun- gen an bie GroKthaten entweder Gottes an die Nation oder dev da- hingegangenen Srommen — Grgvdter und Propheten. 3. Sdofar- oder “Pofaunenlieder зих Seier der gettlidben Offenbarung in ber Gefesqebung und der Mabhnung, jener Offenbarung des gittlicher Geiftes im Menfdhen wiirdig yu werden. Sm Subelfang will meinen Gott ich preifen, Verfitnden feinen Muha in Ledesweijen, Umglirten ibm bas Bradtgewanh ber Hervfdaft. Hodriihmen will ih feine Wundertraft, Verherrlicjen, defi Wort gebeut und fdaffe, Den Ruhm ihm bringen, bem gestemt die Herrjdaft. Sch fiind’ e8 laut in madtgen Bilferdhdven, Ror aller Welt lak icy die Kunde hiren, Чет мени pie Ptadt und went ber Slang der Gerrfdaft! Shr Bolfer fommt, o maht wr байсцей! Sebht ihn im Ksnigaglanze бе thronen, Pie pridtig ex im Diabem der Herrfdjaft. Evhebt mit mir ihn, jubelt wir vereint. Nidt prable ferner mod in Ntadjt bev Feind, Der FKrevler flixrder im dent Kranz per Gervfchaft. 38 14 gu Bahnen therlte Meeeresqrund, — Da {hauten’s ftaunend fie, ba ward ¢8 furtd, Pem eignet als fein ewig Theil vie Gerv{daft. Sein Prachtgefpann zog burch die midt’ ge Fluth **), Фебтофен war der Roff’, der Reif gen Meuth. Was frommte da dem Sterbliden bie Herrfcjaft? Wus dem anderen Reigen von vem Keuigthume Gottes in- der Qufunft des meffianifden Reicjes eben wir ebenfalls einige Stro- phen eras. > Pojaune. + : ) Beim Durdguge oure’s Sehilfmeer. Anfchaunng gebracht, wie fie Dem Gemiithe eindringlidy und Тихое Phantafie lebendig gemacht werden, fo da die Schinheit in ihnen erfcheint und fie durd) bie Sdhinheit wirfen, das erft ijt ihre poe tifche Geftalt, weldje den Mafftab ihres afthetifecjen Werthes abgibt. Regen wir mun diefen an die meiften der vorliegenden Gefange, fo erweifen fie fic) als Gedidjte im fchinften und erhabenften Sinne. Gs. ift nicht blos dev befannte, iippige, ovientalifde Bilderveichthum, welcher fie durchwebt, fondern neben demfelber geiqen jte eite gartg иле бу фе Зе pon ganz fpecififder und burcdaus eigenthum- (еп роеН Феи ботшеи. Зи den rabbinifden Geviften namlich, welde ber Blithe ver fynagogalen Poefie voraufgehen, in den Lal- muden und Ntidvafdhim, ift ein quantitativ faft unermreBlider Scat pon Sagen, Legenden, Ullegorieen, Phantafiegemalden als UAngelolo- gien und Dimonologien, u. f. w. niedergelegt; fowohl die Erhaben- Heit und абон Gottes, fein Xhronen in den Himmelshdhen und fein Wirken im Weltall, bas Dafein der Natur und ihr Verhaltnig sum Schipfer, ihre Durdhoringung mit géttliden Boten und Ge- faudten feiner Schipferkraft, bas Wejen bes Mrenfdjen, fetne Unter- thinigteit unter den Gefegen der Natur, feine Berfolgung von bd- fen und verfithrerifden, fein Sauk von guten und lidjtvollen, weq- weifenden Engeln, endlich die Gefdhichte der Mtenfchheit, rie Gefchichte per Nationen, vor Allem die des Bolfes Israel, pas Lebew jedes feiner Heroen, ver GCrgviter, Der Propheten, dev Kinige — alles Dies iff anf bie mannigfaltigfte Weife in poetifche Formen geflei- pet, mit dent Gewande der Phantafie angethan, won dem Lidhte eines tiefern religtdfen Glaubens umleuchtet; bald von vem gewaltig- ften Schwunge einer fohwarmerifden Myftif, bal von dem findli- chen Zuge naiver Gemiiths- und Glaubensinnigheit ergriffen, haben diefe Gegenftinde allefammt Geftalt und Leben von hidhftem poett- fchem Charafter gewounen. Diefes, wie gefagt, unermeflicen @ рае haben die Dichter jener Gefange fic) bemachtigt, um dem, was fie fingen und dichten wollten, Gebendigheit, Glang und Srifde gu ge- ben. Go waren fie al Dichter in hohem Grade oviginell, zeigen namentlic) denen, welche auger dem reife der Belanntfdaft mit jenen iiberlieferten Gagen rc. fiehen, eine Poefie vow unerhirten Reichihum, vont feltener Fitlle, von ourehgingiger Cigenthitmlidteit der Darftellung, und waren dennod) dem Bolle, fiir weldjes fie didh- tetert, burchans heimifdh, in fedem Zuge befaunt und nahe, mit eigen- ften Baufteinen die Tempel des Gefanges aufrichtend; fie fhufer Runft. und GVolfspocfie in Ginem Sdhlage. Wber nidjt wie auf dem BVoden anderer Nationalliteraturen gefdaly e8 hier, dafi die itberlie- ferte Mtaffe Dev Gagen und Yegenden und Wlegoriecn uw. f. №. ди eigencrt Gedichten, die jeden Gegenftand flix fich abjejlieBen, geftal- tet oder aus Reihen derfelben gu Ganzen gedichtet wurden; vielmehr wird pies Alles als ein unfelbfiftindiges Mtaterial behanbdelt, wird nur al Sdmuc und Bierde ver Darftellung, al8 роеН фе боли pes Anusdruds verwandt und in den Dienft per Liturgifcyen Poejie geftellt, deren Snhalt und WAufgabe ein ganz anderer ift alg irgend welche poetifdye Schilberung. Diefer Iuhalt namic iff, der fiir den geiftliden Gebrauch zum Gebet beftimumnten Poefie angemeffen, faft durchgingig hymnologifder 964. G8 find Bitte und Bug-, Erhaltungs- und Crldfungsgebete, Benedciungen, Pfalmen auf die Gnade, Heiligkeit und alle erhabe- nen Gigenfchaften Gottes, Ermahnungen und Betenntniffe, Wiles aber mit Beziehung anf die beftinmten Fefte, fir welche fie gebdichtet find und deren Bebentung. — Die vorljegenden Bande enthalten die Feltgebete fiir die beiden Neujahrstage (das Neujahr wird ndm- lich wegen per alten Kalendevundeftimmtheit in aweien Tagen ge- feievt) und fiir dent Perfshnungstag. Seon die Bedeutung der Tage, wie fie fic) allmalig im Geifte des Golfes heransgearbeitet hat, geugt von einer tiefpoetifden Auffaffung: an die Seier bes jedes menfdbliche Gemitth in gleider Weife exgreifenden Sahreswechfels,