его ше. [ан
	Феи Гфен Bunfblattes.
	DOonnerftag, den 6. Diary.
		1356.
	—Subalt:  Cudwig Lied. Crinnerungen aus dem Leben des Didters, mad) dejfen mlindlide und {dpriftliden WMettthetlungen von Rudolf Kopte. Ludwig
Tiek’s nadgelaffene @Офийен. Auswahl und Nadlefe. Herausgegeben von Budolf Kple. — Die Lieber des Minja-Schaffy von Х. Bodenftedt.
	Shier von Lohmann,
	fudwig Cie.
	und fetnen Beifall pariiber ausfprad). Durd) die tn Lied’s Schrif-
ten und in den Mittheilungen der Beitgenoffer zerftreuten Nachrichten
lieBen fic) dicfe dergeftalt vervollftindigen, da eine fortlaufende und
gufammenhangende Darftellung eines gehaltvolfen Dichterlebens ge-
twonnen ward.

Verehrung und Pietat hat dem Berf. die Feder in die Hand
gegeben пир Ши bemnacd bei der Bearbeitung geleitet. Wunders foll
e8 auch nicht in einer Biographie fein, welche den Swed hat, den
Dichter 018 Menfehen unfern Herzen niher зи bringen. itv fie
gehért bie Liebe, wenn nur fonft der Biograph, wie unfer Ber-
faffer (Gorr. S. XXIT), das BefenninifR ablegen fann: ,,ich вебе
fie (fetne Lebensgefdichte) unter der Berantwortlichfeit, wie fie iiberall
vem Gefchichtfdreiber gufallt, der einen iiherlieferten Gtoff parzu-
ftellen werfudi.” Bon der falten Parteilofigfeit ver Rritif werden
wir nie ein angichendeds LebenSqemilde erhalten. Wir pflicten da-
her dem Verfaffer bet, wenn er fic) iiber die Wrt und Weife feiner
Darfiellung in Folgendem ausfpricht: Wenn ich eine Charafteriftif
Ried’s gu entwerfen verfuchte, founte ich ihn nur fo darftellen, wie
ev mtiy in einem mebhrjabvigen Umgange al8 Dienfd und in jeinen
Werfen als Didhter evfchienen war, deren hichfte Werthfhagung feit
frithen Sahren bei mir feftftand, Lange vorher, ehe ich eine Whnintg
pavon hatte, thm jemals perfiniich пабе gu treten. Diefe Lebens-
gefchichte ift fomit unbeabfichtiqt gu einer literarhiftorifcen Wiirdi-
quug und Gertheidiqung Tied’s geworden.” Die in diefen Worter
ausgefprodhene Berehrung ded Dichters lLegt fich wie ein warmer
Hauck auf die gefammte Darftelluug, welche auch in ftplifttider Hine
ficht ded Mteifters in der dentfdhen Srzahlungsprefa witrdig ift, den
fie gu fcbilbern unternimmt.

G8 liegt in Der Natur der Sache, bak ber erfte Theil der
Biographie, welder das Leben Tied’s bis gu feiner Ueberfiedelung
паб Dresden im Bahre 1819 firhrt, bet weitem ber intereffantefte
und Lehrreichfte Ц. Da enthiillt ПФ uns in ansfithrlicder Schilde-
ring dad erfie frifde Wachsthum der hoffuungsvollen Pflange; wir
nehmen Theil an dew begiinftigenden Usmftinden und Verhaltnijfen,
inter denen fie gedeiht und mit ihren Srithlingsblitthen ans der
Verborgenheit hervortvitt. Cs ift ein lebendiges Werden, ein Wedh-
feu und Bewegen; ein neues Blatt unferer Literaturgefchichte liegt
por uns aufgefdhlagen, an deffen Schluffe der ,, Bhantafus  vergeidh-
net fteht. Weiter hinans zeigt fic) noch cine vielfeitige Thatigheit
ind Beriihrung mit ег етот ен Welt; Tieck der Novellift und
Dramaturg behanptet in ihr noch eine ehrenvolle Stelle; alfein der
Rreis, in deffen Mittelpunft ver Dichter fteht, ift ei anderer ge-
worden; die mitftrebenden Freunde find dahingefchieden, gerftreut
oper im Dienfte anderer Bwece; das friihere geiftige Band И аи
gelaft; die jlingere Generation fucht andere Bahnen, und bas Da-
fein bes greifen Dichter’ wird mehr und mehr einfam und farblos.

Ans ber RKindheitsgefaichte Tied’s hat der Biograph mit pe

1 go
	®ирима злее. Crinnerungen aus dem Leben des Dichters, nach beffen milnd-
Lichen und joriftlicen Vtitiheifungen, von Rudolf Ropfe Эшер Зее.
Leipzig, Brodhaus. 1855.

Qudwig Tieck!’3 nadgelaffene Schriften. изо ино Machlefe. Herans-
gegeben von Хиро ЯВ Ее Zwei Bande. белья. 1855.

Die Literatur ves erfien Drittheils unferes Babhrhunderis ge-
ftaltet fic) mehr und mehr au einem Gefammtbilde. Ginzelne бы
qguren treten nach und nach in deutlicheren Umviffen aus der Gruppe
hervor, die leitendben Sdeen und Tendenjzen exfceinen in fchirferen
Linien, wand nicht bloR die Literavifchen Produftionen, fondern auc
die biographifden Schilerungen geben dem Gangen Licht und Farbe.
Erft wenn nicht allein ber SdeenprozeB und die cingelnen Dicdtwerte,
fondern 3ugleicy der Eniwidlungsqaug dex hervorragenden Budivi-
pualititen Har von uns itkerfehen twcrden fann, wird fiir diefen
Theil unferer nationalen Literatur als etn in fic) . abgefchloffencs
Ganges ver Hiftorifcle Standpuntt miglich geworden fein.

Qu diefer Hinficht Habe uns die legten Jahre, in denen man
fid) der Biographie dentfdjer Oidter mit befondever Liebe gugewandt
hat, viele werthvolle Beitrage gelicfert, unter denen wir das yor:
Liegenbde Werk yon KRipte mit-hefondever Freude willlommen heifen.
Фе Зе. Hat gwar nicht ale cin Mitftrebender die Biloungsge-
fchichte Des von ihm gefdilderten Dichters begleitet. CEs Lebt Nie-
manb mchr, Der dies vermichte; eS ИЕ fener mehr iibrig von jenem
Sreundfehaftsbunde, cer in dem glingenden Sahrzehend имфетех
tervatur, dad mit dem Tode Shiller s fchlok, mit jugendlidem Nuthe,
gehoben von ben Dichtungen der groKen Meifter und dent begeifte-
rungsvollen Sireben der neuen Philojophie, den Dichtergarten der
Romantit anzupflangen begaun. Hr. Kipfe ftand bem Didter nur
in deffen Lebten Lebensjahren пабе. Damals hatte viefer den оу
fag, die Denkwiirdigfeiten feined Lcbens aufjuzeichnen, nod) wicht
ganz autfgegeben. Schon vor feiner Ucherfiedelung nad feiner Ba-
ferftadt Бане er fid) mit bdiefem Plane getragen. 68 findet fich
eine Andeitung davon in einem Briefe an jeinen Bruder vom Sabre
1838, wortn er ihn auffordert, Die Grinnerungen ihrer Rindheit zu
fammeln und biographifde Motizen aufgugeichnen. Wllein Фит die
Periinderung der duferen Lebensverhaltniffe, fo wie durch bas in
feiner Natur Liegende Baudern ward die Sade mehr und mehr hin-
ausgefdoben, und e8 blieb bet der Abfidht.

Seine Gefpriche verbreiteten fic mit Borliebe ither die Er-
innerungen feiner fritheren Gebensperioden, hauptfaclid) itber die
се Entwidelung feines Geiftes und die Literaturzuftande, unter
penen jeine didhterifdye Thatigheit fic) entfaltete. Oiefe Unterhaltun-
gen waren fiir den Biographen vie hauptfachlichfte Quelle. Vieles
hat ev bet Tied’s Lebgeiten, fo gu fagen, unter feinen Augen auf-
дезсфиер indem crv felbft einen Theil diefer Schilperungen purdlas
	опегани В мЯ.