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		Фен феи Runfiblattes.
	DPonnerftag, den 3. Whyril,
	15
		Сутра: Das Leben Her Seele in Dtonograpbieen itber jeine Ericheinungen und Gefege. Won Dr. OL Lazarus. — Lyrifdses
	ber Anlage, iwie viel geiftige Ghmnaftil dazu erforderlich ift, um es
bei jener Thitigheit gu fapbaren, ja gu danfenswerthen буден зи
bringen. Anftrvengungen der Wrt diirften faum je unternommen twer-
bei, wenu fie nicht den, der fich inen untersieht, mit dem Gefihl
jener Crhebung evfillterr, auf vie wir fdon oben hindeuteten. ,, Sid
in Die Tiefe feines cigenen Snneren gu verfenfen, den Gehalt feines
eigenen Vebens und Dajeins gu evfennen, ift cine Arbeit des Geiftes,
welche ficherer al8 jede anbere ihren Lohu in fic) felber tragt, An
ber Schimheit eines Белен Gebiudes evfreut fic jedes Herz;
die twunderbare Harmonie und das herrliche Maak Бег тен фен
Geftalt aud nur in Mtarmor gu fehen, ift eine wobhlthuende Bez
friedigung ; entzlidend aber ift’s fiir jede Schine, ihre eigene Schine
бей пи Spiegel gu fchauen; in dem Leben cer Seele aber twaltert
Mas und Gefeg, cine Fille der Formen und ein Reichthum vor
Gejtalten, wie nirgends in der Rorperwelt, und die Binehologic ift
ein Spiegel per Seele, фами jebe ive cigene und ihre allgemeite
Sdainheit anfdauen Ким.“ Зи haben diefe Worte aus dev BVor-
rebe unfered Biches angefiirt, um bavan evfennen зи Laffer, mit
welder Befriedigung der BVerfaffer feinen Forfdungen hingegeber
iff und weld) einen hohe Reig fie win ihver felbft willen fitr би
haben. Gerade davin aber erblicien wir cin eben fo chavalteriftifaes
a8 werthvolles Merkinal feiner Arbeit, und wir fithlen uns gedrun-
gen, den Gerfuch gu machen, die Cigenthitmlidfert derfelben gerade
pou diefent Punkte ans unferen Lefern vorgufiihren.

Das nehmlid) erfcheint uns als das Cigenthiimliche der вое
liegenden pfychologifchen Darftellungen, ав Пе in ibrem Gange
wie in ihrer Darftellung dad volle, fidere Behagen abfpiegeln, mit
dem dev Berfafjer fie niedergefehrieben Hat. Was er uns in diefert
erften Bande feines Werkes vorfiihrt, ift nidt etwa der Grundri§
gu einem Syftent der Pfydhologie; ein folder witrde aur mit ge-
ringer Hoffnung auf eingehende Beachtung dem wirflidjen Wrs-
ban bes Ganzen vorangefdict werden fonnen. 8 find auch nidt
pfychologifche Studien, weldye uns dargeboten werden; fie muther
pent Lefer zu, dem Gerfaffer bet feinen bahubredenden Bemiihun-
gen 3uzufchaucn und alfe die Wnftrengungen mit ihm зи durdhleben,
pie mit der Befeitiguug ves Geftriipps widerftrebender Gedanten
und mit rer Zurechtlequng des Gers behindernder Cimviirfe vere
bunven find. Pfychologifde Monographien find 8, weldje wir
empfangen, Betrachtungen einzelner aber naheliegender pfydologifder
Phanome, und damit treten wir fofort in einen Kreis ein, der, voi
Aebensvotfen Anfchauungen erfillt, unfere volle Theiluahme in Wue
‘fprud) nimmt. Was aber nidjt minder als die Auswahl des er
‘Retrachtung pargebotenen Stoffes uns feffelt, ift die Wrt und Weife,
	‘wie der Berfaifer vov wns dtefer Stoff ausbreitet. Witt einer Фе:
	wandtheit, die in eingelnen Barthien bis zur Grazie fid) vollenvet,
mit einer Klarheit, die рай nad) Selbjthewuftfein Strebenden die
	Aneiginmg oe& Gegebenen geftattet, und mit ciner Cinjadheit, welde
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	Has Leben der Deele
in Monographicen iiber feine Erfcdeinungen und Gelehe.
Von Dr. Mt. Lazarus.
Erjter Band: 1, VBildbung und Wiffenfdaft. 2. Ehre und Rub, 3. Der Humor
al8 plydologifdes Phinomen. — Berlin. Berlag vou H. Sdindler. 1856.

Die Aufgabe, welche derjenige gu ldfen Hat, der fic) anfehictt
inher eit Bud) gu veferiren, Ш иш fo fcwieviger, je reider dev
Snhalt ift, der aus der anjzuzeigenden Sdjrift ihm entgegenfommt.
Denn eS ift leidhter, cin Geringes durch allerlet mehr oder minber
verwandte Buthat gu einem duferlic) Umfangreicen зи machen, als
eine Fille gebdiegenen Vtaterials in einen fleinen Raum itberfidhtlicd
zufammendrangen. Dem in der Ueberfehrift nambaft gemaditen
Buche gegeniiber befinden wir uns in bdiefer legteren Lage, und
wir evinnern an die Schwierigheit derfelben nicjt mtr, wm im Bor-
aus die Nachficht unferer Lefer fiir uns, fondern aud) um die Wufmert
famfeit Derfelben fiir das anguzeigende Werk in Wufpricch zu nehmen.

63 Ш Бе: das Yeben ber Seele.” Mit diefer
Neberfcdbrift find wiv daranf angewiefen, eingefithrt yu werden in
ein Reihe nicht ВоВ ernfter fondern 3130 erhebender Anfdpau-
ungen. Denn nichft ven Betrachtungen, in denen die Seele fic
зи bem lrquell ihres Dajeins, zu Gott, emporfdwingt, find die
die Hichften, im denen fie gu fich felbft fomimt, um ihr eigenes Le-
ben und Weben in ftiller Sammlung gu befdauen. За с8 haber
fogar Betvadiungen diefer letsteren Wrt mit jenen religivfen Erhe-
bungen etwas Verwandtes, indem aud) in ihnen die Gedanfen um
ein eben fic) fammeln, das den Charafter feines gittliden Ил
forungs in den unverfermbarften Зйден аи fic) tragt Und wenn
pie befaunte Snfehrift bee Delphifehen Tempels gum Sireben nach
Selbfterfenninif anfforvert, fo will fie amit eine veligidfe Hand-
Lung nicht fowoh! vorbereiten, al8 ihrem wahren Snhalte nad) be-
zeichnen. — Allein e& ift Е баб, ПФ die Wiirde pfydjolo-
gifher Betvacdhtungen gegenwirtig gu machen, ohne zugleid) an die
Sehwierigheit derfelben evinnert yu werden. Зи biter will und
foll die Seele ihres eigenen Vebens fic) bewuft werden. Bei diefem
Prozeffe ift fie felbft, vie Betrachtende, gleidseitig ver Gegenftand
ber Betrachtung, und damit ift eine Uufgabe gejest, die in ihrer
Gigenartigheit nur ausgefproden ju werten braucht, unt in ihrer
Schwierigheit mindeftens geahnt ju werden. Das pulfirende, in
jedent Moment fortwallende Veber der Geele inuh gewiffermafen
zum Stillftande fonmten, weil e& mur in Dent Mormente per Rube
	betrachiungsfayig wird, und eben daffelbe Seelenleben mug beobach=
tend bei jenen angendlitlid) guv Rube gefonunenen Momenten сте
	weilen, ит die bier fic) darbictenden Erfcheinungen зи Parftellbarer
Marheit gu fiziven. C8 liegt auf ver Hand, wie viel Kraft der
Sammlung, wie viel Fahighkeit ver BVertiefung вазы gebsrt, ume cine
Hevartige Thatigheit iberhaupt mir git volGiehen, unr wie viel Gunit