nif, gu ihren: Gatten durd) einen unerhirten Betrug getritht wird, mit iby auf’ Empfindlicdfte beleidigt, und zwar fe, da aud) fiir uns att ein Fortbefteben diefes Verhaltuiffes gar Е зи denfen iff. Gleichfam als hatte der Dichter gefiirdhtet, wir wiirden nicht lebhaft geitug fity die beleidigte Grau empfinden und den Brud) nicht be- nterfer, den Randaules mit unbedadhter Hand wvollbringt, fo hat er die That in einer Form erfiillen lajfen, in dev fie fiir Rhodope und ihbve Anfchauungsweife nicht wm ein Haar fchlimmer wird, in der fie aber fiiv und ebenfalls fo Тит о, als fie fiir fie fcbon war. Randaules merft nicht und faun und foll nidt merfen, da® ev urd) diefe Form unfer Gefiihl mitbeleidigt; denn bas wire allerdings felr unftatthaft gewefen; e3 fdeint, Dag der Dichter ung iur deutlicher in die Empfindungen Rhodopens habe einfithren wollen und deshalb tiefer fchuitt, als néthig war. Wl aud) fiir uns nbthig war; — 5168 ИЕ e8, wads ihm gum Borwurf gereichen foun. Gleichwobhl davf man nicht fagen, Dak dev fittliche Gebalt des Ganzen Dadurd vermindert worden wire. Sriflininnt, Gn drei Gelangen oon Lola Metilford. Weimar, bei ©. J. MW. Kikbu, 1856. Wir hoffen, Lola ift tro Titel und Ptotto Feine Dame, Wir find nicht gern ungalant, aber wir wiiften ihr odev ihm ftatt ded Lebtern fein andres ald die Shillerjdjen Pentameter: penn fic) dads Lafter erbridjt 2c.” worgufdlagen. In den 3 Gefangen зи hundert und mehr adhtgeiligen Stanger wird uns пи eigentlidhften Ginne nidts als Shebrud) und wieder Chebrid) gewshnlidften Sdla- ged aufgetifht, bis am Sdlug Е Neue, wie e8 genannt wird, forderit Ueberdrug und die Ttyrannet ded Cicisheo felber das fdsulvige Weib зи Geftindnif und Gelbftmord treibi. Wir fiirdten, die Tugend Hat ingwifchen pen Wppetit verloren, fic) an died ,, Triflinium” зи fesen, felbft wenn уши Deffert vie biblifde Ergahlung von dev Chebvederin, die Sefus freifprad, mit einer ganz neuen Sdlufpointe (!) aufgetvagen wird. Der Vershau ift meift sit venia verbo eben fo Tiederlid), als das Ge- ое, deffen Berfaffer fid felber die Rolle des Bwifdentrdgers gwifden vie Sduldigen gugetheilt hat, ein Bug, der uns, offen gefagt, mehr an- widert, al8 alles Uebrige. Unter vielen fdjledster und woblfeiler Sder- gern (den gefdherst wird unaufhirlid)) iibrigens ift, wie wie nidjt ver- fennen, aud) mannder gute, aud fonft ab und gu eit Gedanlenblig oder 00% eine glidlide Wenbdung, aber wir wiknfdjen body herglidh, dafs dem Wutor die ,Horen” fiinftig befferes befdeeren. Die Wtufen hat ev felbji- geftaudlics diedmal uidjt incommoditt. Naturbhilder. Gedidte von Adolph Bube. Dritte vermebhrte Auflage. Gotha, Stollberg’fdje Budhandlung. Der Mealer diefer ,Ma- turbiloer” hat einige Verwandtidaft mit jenemt churfadfifden Hofmaler Dietrid), ver fo hithfeye Rembrandts und Ban ver Werffs, aber freilid aud rvedt gute DietridGs gemadt hat; die genannten Meifter aber midhten hier ettoa pure M. Lenau und Freiligvath, und in gweiter Reihe оф Фе und Karl WMtayer (pagina jungit) wertreten fein. Wes Dietrids midjten nur jene Naturlaute brig bleiben, die uns bei unfe- rer Antipathie gegen poetifde Pafticcio’s, in ihrer anfprudjlofen Ge- milihlichfeit bei weiten das Liebfte vom Gildlei find. Man birt voch am liebften jeden felber reden. Эш Landfdpaftlidhen find einige fer gelungene Pinjelftridie aud) in den Freiligrath’s und Lenau’s, ею {jGwider НЕ nurdweg die Staffage, ndmlidy die auftretenden Леше und was fie etwan fagen, und iiberhaupt find die Originale uirgends er- reidht. 8 erinnert an jene Wet Nadhahmung, die bereits ein neues Gedidht gemacht gu haben glaubt, wenn fie einem alten, natitrlid) quien, ein need Reid angieht, und 3. B. den ausgewandertes Europier zur Abwedifelung ftatt oon Mothhanter, von Csfimod beftatten Lagt (SG. 89.) bagegen auc) wohl einmal det fremben Gedanten fanfen ЧА, цию fid mit feinem vollftdndigen Habit bequitgt. Bm Uebrigen viel Geographic, die ftatt der Lokalfarbe dienen muh. Die Spracde wird sum Theil ее lid) projatfd), die Wnfange faft itberall bas Befte — untvifglides Zetchert eines fragmentavifdhen Talents — und em Baar unreine Reime, , Seute und Freude,“ ,, Boden und Todten,“ gehen mit wabrhaft betrit- bender Confequenz durdjs ganze Зи, Legtere fogar bet Rraft- und Salute parttert. Эш Derlage son F. WA. Brodhans in Leipzig сен jocben und iff ие alle Bucdbbhandlungen gu bezieher: Crinnerunger Иез wetmarilden Veteranen aus dem gefelligen, literarifchen und Theaterteben. Jeebjt Driginalmittheilingen iber Goethe, Schiller, Herder, Wie: land, Fichte, Bottiger, Sean Paul, Sohanned von Hiiiller, Clemen8’ Brentano, Yacharias Werner, Sifland, Haydi 2. Bon Heinrich Schmidt. 8. Geb. 1 Thr. 6 Nar. Sin mur wenige Bogen umfalfendes, aber Hochft intereffantes und unter- haltendes Buch, da e8 nit nuv werthvolle neue Originalmittheilungen ber die Reprijentanten der Bliitheperiobe ber dentfdhen Literatur in Weimar wud andere berdihmte Dtinner enthult, mit denen der Berfaffer, ein 77idbviger Veteran, in perjinlidsemt, freundfcjaftlicyemt Bertehre ftanb, fonbdern and) die Perfnlidfeit bes Verfaffers und feine eigenen intereffanten Erlebniffe, bejonders in ver Dheaters welt, ben Lefer feffelu werden. Die belanuten WMiniaturausgaben meines Verlages: Karl Beck, Gedichte. 8. Aufl. geb. 2 Thte., geh. 12 TH. — — Sanfo. 2. Anfl. geb. 2 Dhlv., geh. 12 Thlr. @tto Roquette, Das Reich Der Traume. 2. Wufl. ged. 14 Thte. — Hane Haidefucdud. ged. 1 80. Theodor Storm, Gedidte. 2. verm. Aufl. geb. 12 Thr. — — Gin griines Blatt. Zwei Sommergefehichter. 966. 27 Sgr, br. 15 Sgr. Welt und Zeit, aus dem Nachlaffe eines ruffifcen Diplomaten; herausgegeben von Lewin Sdhiding. cart. 20 Sgr. Gin RedeFampf in Florvengz, dramatifcjes Gedidt von Lewin Schicing. geb. 1 T@hlv., br. 20 Sgr. Sigelind, cin Normalluftfpiel von W. v. Merdel. br. 20 Sgr. Vou der Wartburg, eine Taubenpoft in iedern von Anton Baron Klesheim. find in ben bebentenderen Gortimentshandlungen ftets vorrdthig. Heinridh Schindler, За F. Ч. Brodhaus in Leipzig exjchien joeben und ift durch alle Bude haudlungen 3 bexteber: ие поп > ег5 Дам an einen vertrauten Freund. Herausgeneben vor Hecinrid Diner. 8. Geheftet 2 Thr. 20 дк. Gebunden 3 Thr. 6 Nay. Dev Werth und Хау diefer im den Bahren 1788—1824 son Shiller s Gattin an Knebel geridteten Briefe beruht nicht fowohl auf ver freiliah пиве geving angufdlagenden Anffldrung, weldhe fie itber bie Verhaltniffe pes weimarer Hof- und Didterlebens bieten, al8 auf bem veidhen, allgemein anjiehenden, die werfhhiebenartigften Beziehungen beriihrenden Subalte berfelben: fie haben wente ger ein literarbiftovijdes als ein menfdlides Sntereffe und find belonders dert рен феи Frauen zu empfebler. Verlag von Heinrich Shindler ш ЗезИи. — Эти von Crowikld) und sohn ш Зет ит.