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				ЗираН:; Bwet Bilder von
fermo, (Gejlug.) — Br
(Antonius unb Cleopatra.)
	wer Hucer won Herdtwand Gregorvobrus. 1. Figuren. Gejdidte, Leben und Scenerte aus Btaliew. 2. Lieder hes Giovanni Veli von Baz
(SGlug.) — Brodhaus’ Reifebibliothel fiir Cijfenbabnen und Danrpfidiffe. — Shafefpeare auf ber moderten englifden Vitbne. Kilnfter Brief.
	vorfibrt. Gie Hat dret Blithebertoden gehabt, ме сл пи 12. и,
18. Sabrhundert, die Beit der uorminnifcen und fchwabifchen Herr-
fchaft, bie gweite im 16. u. 17. Sabrhunbert, in welcher die Ane
reguug von Btalien ausging, wo vie Dichifunft ihr goldenes Beit-
alter feierte, und die dvitte am Schlug und am Wnfange der Бефеи
еси Sahrhunderte, welder Giovanni Meli, ale Gipfel diefer
Literaturperiode, augehirt, Die ficilianifchen Didter haben fic) gu
Beiten freilic) aud) ves Hochitalienifden, ja 268 Spanifcen und
Vateinifden bedient; dod) find fie immer wieder gu der, ihrer Hei
math eigenthitmlicden Dtundart guvitegefehrt. Mteli mm ift, wie
per Ueberfeger in der hiftorvifcen Cinleitung fagt, „тех eigentliche
Nationaldidter Siciliens im voflen Sine des Worts, der fiir jene
Зи das ift, was Dante, Taffo, Aviotto und Petvarca fiir das
italienifce Geftland bedenten. Geine Poefien find das allgemeine
Erbauungsbud des ficilifchen Bolfs, in oem с8 феш nationales
Wefen, feine Natur und буи: von den Hellenen [bis auf das
19. Sahrohundert, feinen Ruhm wie fein lend in einem poetijcer
Spiegelbilde wieder evfennt. Su Meli’s Gefangen hat Sicilien wie
feinen Uuedruct fo feine Schubwebhr gegen die Zwingherrfdaft Nea-
pels gefunden; denn fie find in ihrer populiven Verbreitung mehr
nod als e8 die patriotifdhe Wiffenfchaft fein foun, ein ideeller Wet
der nationalen Befreiung und Wbfonderung Sicifiens von dem ver:
haften Neapel. 

Meli wurde im Sabre 1740 in Palermo geboren, und ftarb
dort im Sahy 1815. Er ftudirte Medici und befchiaftigte fic etfrig
mit Der Philofophie Wolf s, welche damals aud) in das heife Si-
cilien gebdrungen war. Seine naturwiffenfdaftliden und philofophi-
{chen Studien fchimmern deshalh in vielen feiner Gedichte dure),
in denen ex im SGinne der damaligen Zeit movalifde Fragen didac-
tify und fcherghaft behandelt hat. Unter den Ginnern, die ex fic
bald erwarb, war dev Pring Antonio Lucchefi Pali vow Campo-
franco, ein glithender Patriot, welder den jungen Didter in die
literarijde Academie hineinjog, die ev in feinent Palaft zx Palermo
unt fic) verfammelte. Meli griff in die Spracdhfiille des Бени ен
Dialects. Er ftudivte feine bervithmtefter Vorginger Veneziano uno
Rao, und nod) mehr Lernte ev vom Зое felbft auf ver Gaffe und
auf bem Marfte. ‘Зи ihm find Cheofrit, Gophron und Wnafreon
in romanifchem Gewande wieder lebendig geworden, nicht als Hobe
avcabifde Sptelereien, fondern als wirflihe Lebensdufferungen ves
ficilifden Wefens. Wenn ein Dichter je das Recht gehabt hat,
theofritifche Sdyllen gu dichten und feinem Volfe zur Erquicung Фа»
gubieten, fo war e8, wie ber Ueberfeger bemerft, ein Dichter in
Gicilien, зем Baterlande der Hirtenpoefie. Die Thaler und brane
nen Berge von Enna und Segefta, die griimenden Whhinge des
etna fieht man mit rothen, bhochgehirnten Mindern bededt, und
pie Hirten, in Felle gekleidet, unter ihren Schafen und iegen in

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	 Bwei Bider vou Ferdinand Gregorovins,
L. Figure. Gejdhidte, Leben und Scenerie aus Btalien. — Leipzig, Brock
baus. 1856.
2. Rieder des Giovanni Meli vor Palermo, Wus dem Sicilianifden itber-
fest. — Leipzig, Brodhaus. 1856.
(Salug.)

Wir wenden uns nun gt den giweiten Buche veffelben Ber-
faffers, gu den ans dent Sicilianifden iberfetten Uedern bes Gio-
vanni Meli.

Ber den trinakrifdjen Boden betreten und auch пис АНА
nad der Literatur des Landes gefragt hat, dem ift er Name Meli
befannt geworden: die Gicilianer empfehlen ihn dem Grembden mit
-patriotifhem Stolz, die Strafenantiquare verfaufen feine Werke, die
ЗИ пи Golf von Palermo, vom Fang des Thunfifches Hetm-
febrend, fingen feine Lieder, die Winger amt Fuh de3 Monte Pelle-
grino Iaffen fie in fcjwermiithig gedehnten Tonen vom Gelliift des
Berges wiederhallenr. Und doch haben auch die literarifchen Gefucher
Giciltens Lisher feine nahere Notiz von diefent Dichter genommen,
wenigftens haben fie daheim nidts von ihm bevichtet, wihrend naz
змеи их Фен фе doch fonft fo leicht mit Ueberfegungen bei der
Hand find. In England indef foll Melt fehon Cingang gefunden
haben, wo ian ifn den Burns Siciliens nennt. Gregorovins hat
мии 008 Berdienft, der Erfte gu fein, ber фи in DeutfHland ein-
filbct. Mit Recht fagt ex, dak wir Deutfehe mehr als fede andere
Mation eine bletbende Verimittelung mit ber Poefie jenes fehinen
Giciliend haben, deffen Hervfder und Sanger gugleid unfre eignen
Hohenftanfer waren — ein fdines Band dev Freundfoaft und ein
heimifches Gefiihl fit jenes Land, weldhes der Deutfdje vor dem
SGarfophage Kaifer Friedridhs in Palermo (ebhaft empfindct.

Melt Hat in ficilianifcher Mundart gefdprieben, die nad) dem
Bugeftandnif des Ueberfevers fiir ein toscanifd) gewshntes Ohr etivas
purchaus Frembes und Verwildertes hat. Sie fieht vom Hochita-
Lienifdyen noc) weiter ab, als der Dialect von Neapel und der von
Galobrien, welder gwifden dem Neapolitanifeen und Sicilifden
die Mitte einunimmt. Wile drei Meunbdarten find fich nahe verfdwiftert,
fie find eben die brei gréfern Gpradhjiweige von Silditalien, ЗУ:
Linge aus bem Stalienifchen, Griechifehen, WArabifchen und Spanifehen.
Aber in allen diefen Dtalecten hat das Stalienifae eine grofe Ueber-
waltiqungsfraft gegen die frembden Зиабе bewiefen. Das Sicilifdse
geigt einen auffallenden Contraft von Rawheit und SGanftheit; es
ift ebenfo Hart Hingend als wieder ungemein wei) und grazids, fo,
daf e8 oft an das Venetianifche evinnert. Die Sicilianer felbft be-
tracdten ifve Sprache nicht als Dialect, fondern als eine eigene
Sprache. Auch haben fie in derfelben eine vollftindige Literatur
	cufguierfet, deren Gefchidjte der Veberfeger uns in. Turjen Ziigen
Qtiteratur-Blatt.