Вией детефиее, ebenfo die erfte Gilbe bes Wortes , Oonner” und bei ,donnernd” wird der gweiten Silbe dad vierfache der Zeitdauer der erften zugeftanden. In dem Paragraph iiber ,, Tonmeffung” wird pann freilid) gefagt, bag die oben quantitativ als fur3 begeichmeten Silben (Blik, Donner) durch die Kraft ves Accents yu идет wiirden; aber wir alten diefe Wuseinanderfesung fiir miigiqg und auch fiir имена, denn ,, Blib , felbft wenn thm фито, еше. Се lung int Berfe ver Wecent genommen wiirde, 3. B. „Фа fandte Reus Blig, Donner und des Regens Strom”, bleibt immer lang. Wie wenig der Berf. vie Dinge theoretifeh griindlic) ourchoringt, zeigt {chon feine Anordunng, nach welcher die jambifdhe Rethe der trodjaifchen, vovangeftellt ift, mabrend von Ntindwig und @bler dar- gethan, bag die trochaifde die Guundlage bilbet und die jambifde Reihe nur bas Refultat eines befonderen Falles der erfteren ift, nidt ihr Gegenfab. Gelegentlich bricht der Verf. auch eine Lanje fir ben Hiatus, was allen letchifertigen Poeten Hschft willformmen fein wird. 8 verfteht fic) von felbft, daB der Hiatus im Dentfder in vielen Fallen purchaus nicht gu umgehen ift, aber ein Buch, wel- ches in Schulen gebraudt wird, follte nicht fdlechthin fagen, ,,e8 fet mit dem Hiatus nicht fo gefahrlich, wie Mande darguthun jth bemiiht haben ; e8 follte wenigftens hingufitgen, dag er in gewiffen Gillen unter allen lmftanden verwerflid fei, 3. B. da, wo cine Upoftrophirung maglich ijt: , hatte ich ftatt , Hatt’ ich , ,, die Liebe ift grof ftatt ,,die Rteb’ ift grof ’ u. f. №. — Ueber Mtindwig fpricht ber Bert. tt einer geringfdhabenden Weife, die thm in der That durdaus nicht wohl anfteht. Ee Hingt iim wie ,,trocenes Wafer , wenn NMindwig von tonlofen ingen fpricht, was tdeR gang in Der Ordnung und auf foldje Lange Silben gu begiehen ift, ‘die nicht vom Worts oder Vers-Accent getroffen werden, 3. B. die qweite Silbe von ,, Meinung . Chenfowenig ift Mtindwig guviidyue weifen oder ihm eine itberfliiffige Bemerfung vorguwerfen, wenn ev аб, раб furze Gilben purch den Accent den Werth der Langer. erhalten. Wir halten die ,,Profodie und Metrit vow Mindwik, die pon tiefem, untfaffenden Gtudium und feinem Sinn fiir bie Gade zeugt, obwoh! fie biefelbe bet ihrer compenbdidfen Darftellung nicht -erfcpapft, fiir fo bedeutend, ав bie Geringfcigung bes Verf. in der That nicht daran Hinaufreidt. Wie wenig er in das Wefen rhyth- mifdher Bewegung eingedrungen ift, zeigen ferner feine Bemerfungen ither die Stellung des Sponbens mit trodaijhem Fall in dev jam= Бен ее. Gr nimmt feinen Wnftand, Ploten und Schlegel gu tadeln, wenn fie den Wortaccent in die Thefis fegen: fo nimmt er WUnftoB an den befannten HVinfterverfen bes Trimeters von Sdplegel,. wenn diefer fagt: ,, Hoch trat und feft auf bein Rothurngang, Aefdyy= fos , wahrend Biirger mit feinem ebenfalls jambifden Verfe ,, Hoch flingt bas Lied vom braven Mann dem Tadel bes Berf. ent= geft.*) Wenn der Verf. ein Recht hatte, piefen Gebraud) der Spondeen, nad) welchen Platen ,,aufhaufend, anfchwellend“ und dgl. jambifd) verwendet, gu tabdelu, fo mar’s iberhaupt unmiglich, Worte wie ,,auffteigen, Grofvater, meineidiq’ u. f. mw. in der jambifden Reihe gu gebrauchen; ja fie waren nur in befonders Dagn дебет: Vormen anzuwenden. Lm dem Lefer ein Mufter rein anapiftifder: Berfe vorgufiihren, weif der Verf. in der Literatur nichts thm Zwed- pienliches aufzufinden und fic) nue dadurch gu Helfer, dag er die Stelle aus Schiller’s Tauder ,, Und e8 wallet und fiedet und brau- fet und sift” etqenhanbdig fo ,umbdidtet , da reine Mnapaften, wenn man fie fo nennen darf (?), herausfomimen. Darunter finden fic) Mufterverfe, wie dev folgende: ,,€8 wird Welle von Welle оби”. Gnbde gedvangt**), in weldem uns dev Hiatus ,, Welle oh und der *) G8 betrifft dies bie erfte, von Mindwig aufgeftellte Grundregel: Sede lange Silbe. foun vom Bergaccent getvoffen werden; e8 thut nidjis yur Sage, went der Sbradigebraud anders accentuirt.” **) Bei Shiller: Unb БЫ о БЕ fic ohn’ Ende orange. pla mehrmals in die Mahe Weimars verlegt ward. Unter den Bemerfungen. ither literarijde Notabilititen giehen vornehmlich ihre Urtheile iiber Goethe an, fiir delfen menfchliche und dichterifche Gripe fie nicht minder fchwarmervifc eingenommen ift, alg andere Frauen Weimars. Mit feinen Dichtungen iff iby Geift auf inmigfte ver- webt, felb{t die Farbenlehre und Epimenides gewihren ihr einen reidhen Genuf. Sn folcjen Beugniffen erfennen wir, was fie fo fohin in Bezug auf Schiller fagt, ,,die michtige Natur, die Alles belebte, was fie umagab.” Die Lehre von den Sormen und Gattungen der уси Didthunft. Gon De. Eruft Kleinpaul, Dvritte Aufl. Barmen, bei Cangewielde. 1856. (Bugleich als Cinlettungsband gu den deutfden Claffitern.) Die Kunft des deutfden Versbaues ift nod immer ein Gebiet, aut welchem fich die verfcbiedenften Unfichten feindlic gegenuberftehen. VBefanntlicd) find e8 befonders моет Haupilager, macy welden die Gegner gu unterfdeiden find: Otefenigen, welche vem Wecent ote alleinige Hervidhaft im Berfe, und Diejenigen, welche ber Quantitat eine Mitherrichaft windiciven. Die erftere Wnficht ift oie altere, die egtere hat fic) feit lopftod und Gow eine immer gunehmendere Geltung verfdafft. Diefe Geltung zeigt fogar ver praltifdhe Erfolg, dah aud) ifre Gegner, die accentuivenden Poeten, mehr und mehr bie Untugenden ablegen, bie eine gingliche Vernadlaffiqung der OQuantitit mit fic) bringt. SudeR ift man, wie gefagt, immer noch gweifelhaft, welder von beiden Parteien der Vorgug gu geben fei, was unfireitig davin feinen Grund hat, daf in der That beide Ane fichten ihre Berechtigung haben und auch beide in ihren Extvemen ihre Verivrungen. bemerfen Laffen. E8 ware daher fehr м шеи, paB diefer Gegenftand etnmal einen gritnbdliden Bearbeiter finde, per ein entfdeidended Wort in vie Wagefchale gu werfen ой. Bwar ift nicht gu (iugnen, dag in neuerer Beit bereits Manches auf Берет Gebiet geleiftet worden, fo von Edler in fehr ansfithrlicer, tief eingehender, freilich nicht immer Leicht verftindlicher Зее, des- gleichen von Mindwik und Gidefe in vorgiigliden Compendien; inbeR. diefe Stimmen find nod) nicht iiberall hingedrungen und man fchentt then nicht immer Gehir. AUngefichts diefer Gegenfabe nun wird der ,, Lehre von den Gor- men und Gattungen der deutfden Didhtfunft” von Dr. Ernft Kleinpaul von einer Seite her eine Stelle angewiefen, zu welcher pas Werk fich feineswegs qualifizivt. Wir wiirden die Befprecdung Deffelben im Uteraturblatt nicht fitr angemeffen gehalten haben, wenn pas in der dritten Uuflage uns vorliegende Buch fich nicht einer gewiffen Verbreitung, namentlich unter ver Sehuljugend, und jest fogar dev UAnerfennung vihmte, einer Zufammenftellung dev deutfden Glaffiter als Cinleitungsband yu dienen. Man fann nicht fagen, bak der Verf. zu einer ver begeichneten Parteien allein gehire, wie neverdings 3. B. Mtar Waldau fich ent- fohieden auf die Seite der nivr accentuivenden Metrif ftellte, fonderit ег И aud) der Ouantitat ein gewijfes Mecht angedeihen. Diefe Mitilere Stellung tragt indeR nicht eben gur Rlarvheit feiner Wnfich- ten bei. Wnch evfchwert er fich und feinen Lefern die Sache oft in unnitger Weife. Wabhrendb die bisheriqen Gheorieen dreterlei Werthe oder Mtaake fiir die Silben aufftellten, wantlic) Lange, Пизе und mittelzeitige, theilt ev jede bdiefer Wbiheilungen wieder im zwei Unter- abtheilungen und fucht nun durch) DBeifpiele nachgzuweifen, gu welden der fechs Whtheilungen die Silben einjgelner Worte gehiren, wobei indeB Mtiggriffe gefchehem, die jedem unbefangenen Lefer fofort als foldhe entgegentreten. Go wird 3. B. die Silbe ,Blis an den