nument 3eigen funen. Bielleicht bin ich der erfte, der einen voll- {tandigen Grundrif der in den Capellen faft labprinthifchen WAnlagen DeS Dontes von Burgos gezeidinet hat. Gin Blan, den ih in einemt Urchin der Rathebrale gefehen, bebarndelt mur den febr ein- fachen alten Bau und ift funftgefchichtlich ganz unbroudbar. Gr ift im vorigen Sahrhundert gemacht. Weniger befaunt als diefe RKathedrale find eine Wnjahl romanifcer Denkindler yon ganz etgen- thiimltchen Formen, von Denen noch wenig, faft gar nichts publictrt iff, Werdings wird das grofe Werk iiber die рам фен Фены miler etfrig betrieben, und die ,,.Recuerdos de Espafia“ werben immer veicher und widhtiger in Whbilbung und За. Sch wurde feby freundlich im Haufe und von der ganzen Familie Madrazo’s anfgenommen und hatte fo Gelegenheit, mid) mit dem Stanbe diefer Sorfhung und Publication genauer befannt zu machen. Wud in Saveda Hube ich einen fehr liebenswitrdigen und zuvorfommenden Mann gefunden, Der mitten unter den Sammlungen von GS, Tri- nidad (orthin ift das Mtinifterio del Fomento verlegt) feinen Sit hat. Das Buch von Caveda ither die fpanifde Wrchiteftur fenne ich fohon fett Sahren und habe fchon damals eiite Ueberfegung vorbe. veitet und Бедопием, al e8 fic) um die Herausgabe eines funftge- fhichtlichen Repertoriums handelte, in welchem die Schriften frember Gelehrten ither die Runft ihrer Hetmath mitgetheilt wer- Den follien. Weif, рег fehr gue hollindifd) verfteht, wollte die Sarift gines hollindifdhen Gelehrien itberfegen und wird Ihnen da. сом ет ей Фбииеи. Oa ich nun fehwerlid) vor der Hand gut jener Arbeit wiirde gelangen founen, hat e8 mich fehr gefreut, hier in Madrid gu erfahren, dak unfer verehrier Freund Mugler die Ueber- febung felbft in die Hand nehmen will, Gr hat dies an Caveda mit- getheilt in einem Briefe, den mir diefer gezeigt hat und worin er ihn зе evfucht, thm etwaige Nadtrage und Ergangungen ju dent Werke gu verjdaffen. Caveda ift feo jet тор bemiift. Don Pedro de Ntabdrago hat Firglich die Ehre gehabt, von Sr. Ntaj. unferm Rinig die golbne Mtedaille gu erhalten. — Bon Madrid Tann ich gunichft nur fagen, dag alles Shine, was diefe Stadt — dad fpanifche Paris — ia fo reichert Manfe bietet, von dem Glange der Sammlung im Mujeo del Prado itberftrahlt wird. Mir ijt eS geftattet gewejfen — und ich bin dem Himmel danfbar dafitr! — alle grofen und dffentlichen Galerien (mit WAusnahme Peters- burgs und Ropenhagens) nicht blo gu Гебен, fondern anc) mit MuRe fiudirven gu fonnen, — aber jest mu ich fagen dak diefe Galerie zudem erften gehirt! lle andern, — felbft die bes Louvre und des Pallaft Pitti nicht ausgenommen, werden durch den tounderbaren Reichthum von Neifterwerfen faft aller Schulen*)itbertroffen, die bier mit Gejchmad und mafpoller Pracht veveinigt find. Wlle anderen Galerien, michte ich fagen, find gemacht, — ее ift geworden; cin qlangendes ZBeugnif der fpanifchen Welthervidaft, die {ich in einer: Begiehung fogar bis im dte Beit evftvectt, об [Фот die Fugen bes grofen Reiches itberall frachten und cingelne Theile, wie unter Philipp IV. fich fchon davon Losgeloft hatter. Paffavant hat Shnen yor Baby und Tag fo wortrefflidhe Bet- trige itber fpanifche Runftwerfe geliefert, dab ich mich biiten mup, Shnen mehr als folehe Benerfungen mitzuthetlen, vie Paffavant’s in efivas erginjen имен. PBaffavant Hat mit Mecht cin befon- Deres WAugenmert auf Werke gerichtet, im denen die Haud Nieder- landifher Meifter oder ihrer Nachwirfing auf Spanifce Riinftler zu bemerfen ift. Bch bin felbft von dem Эбби diefer Werke liberrafeht worden. Nach dem Genter Bilde und meinem Lieblinge int Rowen beftet Madrid init bas fdinfte Bild der Schule in dem *) 39 fage faft, inbem die Stahener des filnftern und mit Wusnabme eines — Jdonen Bildes von Rembrandt die Hollander 0е8 Пебуерики Sahrhunderts feby wenig verireten find. well des lebendigen Waffers in ©. Trinidad. (Hier ift еВЕ пе деад bas Minifterio del Fomento wie eS fcbeint in qrofer Eile inftalfirt, Das Cyfjdhe Bild Hingt gerade tiber vem Urbeitstifche des Hrn. Caveda.) Sch ziveifle feinen Augenblid, bak das Bild von Hubert van Chef НЕ und mobchte gu der Bemerfung Paffavants (©. 127), dak die Pelzmitge des H. v. Eye auf dem Bilde der gerechten Ridhter in Ber- lin fich auf dem Madrider auch vorfinde, noch hingufiigen, Dab nicht Ков ме ве, fondern aud) die Ziige ded WAutlibes und der ganze Ausorud der Figur auf bent Berliner Bilde vollfommen entfpres - chen und iventifdy find. Mir fieht gerade jener fcbine, ernfte und finnige Ropf lebendig vor Augen, — nun, der auf dem Madrider BDilde ift gang derfelbe, wodurch Paffavants Vermuthung ither die Autorfchaft des lekteren beftatigt wird. Bedoch dies nur betlaiufig. Paffavant, nachdem er von dent rekenden Ghefden oder wielmehy Weenling’ {hen Madonnenbilbdhen in per Capilla del Condeftable in der Rathedvale von Burgos gefproden, evwahut einer Reihe vom fechs Bilbern in ber Capelle S. Enrique derfelben Rirdhe, aus Der Leidensqefchichte Chrifti, die ev einem fpanifden Maler gu- fbreibt. Gr bemerft, paf e8 ihm nicht geftattet gewefen, die Bilder niher зи unterfuchen. Dies ift der Grund, der mich bewegt, Shue meine Bemerfung itber diefe Bilder mitgutheilen, die id) Bfter und langere Zeit unterfuchen fonnte. Gie beftitigen Baffavants Ber- muthung vollfommen und haben viefleicht einiged Sntereffe wegen ber in mancen Bunften von anderen Bildern ahnlicen Gegenftan- deS abtveichenden Behandlungsart. Die Bilder, foft auf etn Haar vier englifche FuR breit und, wie ic) glaube, gerade eben jo Hoch, behandeln fechs Gcenen aus реш Leben Sefu, von denen vier ber Paffion angehiren. Gie be- finden fich in ber Capilla de las reliquias (neben derjenigen, welche das beriihmte und auch funftgefchichilic) merfwiirdige Holgfdnibwert per Madonna dell’oca enthilt). 1. Die Anbetung des Rindes (mativita). Das Rind liegt auf der Erde, ihm ift ver dunfelblane Mantel dev heiligen Sungfrau untergebreitet. Marta blict ftilt anbetend darauf hernieder; cine ди Hobe Sigur mit Dunfelbraunem jfdsinem Haar. Das Kind ift voller und runder gebildet, als dies bet Miederlindifden Meiftern felbft ver Fall ift; auch ift vie Haltung deffelben lebendig und fret pon jener Befangenheit und Wenfilichfeit, mit der das Rind von ben Nicderlindern jener Beit faft immer behandelt iff. (Man mug Hier in Gpanien nur fehen, in welder gittliden Madtheit die find- Tichen Rdrper gu voller Rundung jich entwideln fonnen!) Maria hat ei ernftes finnendes Geficht, ею wett von alfer Bergitcung, fowie aud) von jener middenhaften Schiidhternheit entfernt, die ihr bei ben Nieberlindern felbft fo oft einen fo grofen Reig giebt. G8 ift dies cine Stimmung, der man Hier mur felten begegnen wird; er Maler fchipfte eben aus nationalen Cindritcien feiner Umgebung.*) Maria geqentiber fniet Sofeph, nach dem befannten Motive in der Rinken ein Licht haltend, gegen deffen Sirablen er mit der Redhter fein Auge АВЕ. Vor ihm ein Engel in gelbrithlidhem Gewande, in reichem niederlindifden Galtenwurf (Ger Kopf, mit reichem brau- nem Haar geziert tft auffallend fein, die Hand dagegen fer grog). Sm Hintergrunde Ochs und Sfel vor der Kvippe unter [Фет Renaiffance-Urchiteftur. Gin Bogen ift von bunten und mit broncenen KRapitalen gefenitdten Marmorfaulen eingefehlojfen. In der Luft wei Сиде in {angen wallerden Gewandern und mit bunten cigenthiimlich fyits gebilbeten Gliigelu; fie alten einen dunteln gewirften Leppid) fo, рав ст die halbe Urchiteftur verdedt amb den Hintergrund fiir die Geftalt ver Maria abgiebt. Bwifden ofeph und Maria hinter Dem Rinde erblict man nod fiinf Heine fnicende und jingende Engel; *) Mit Stimmung, wie fie wohl bei den AnNangen diefer Murillo Dfter worformmrent, bat e8 eine ganz anbere Sewandnig.