linfS tiefer im Hintergrunbde dent Engel, der den Hirten die Geburt ver- fiindigt, beide fo bunfel gehalten, dah das Roftiim der Hivien nicht recht deutlich gu erfennen ift, doch fecheint mir auch dies cher auf Spanien als die Miederlande gu deuten. Die ganje Landfdhaft ijt durtfel gehalten, blaue Berge fehliefen fie ab, man erblidt Schlog und Stadt vari, gang in deutfcher Weife. Die Farbung des Bil- bed ift durchweg braunlid, auch in demt Schatten der weifen Ge- warber, die bei den Niederlandern felbft fo oft in feinem Blau ge- halten find. Xn einem ber Getwande ded einen Engels tritt dies allerdings auch hervor, aber recht bezeichnend als volles Blau, nicht al8 jener duftige Hau. Milan fieht, e8 ift ein itbertragenes und neshalb etwas ithertricbenes Mtotin ber Farbung. 2, Die Anbetung der heiligen drei Rinige, Wtaria faft en face gefehen halt da8 nadte und wieder fehr voll gebildete Rind auf dem Sdhooge. Gie blict rubiq auf ben fnieendDen Ksnig her- nieder, ber dem Kinde den Fug #0. Das Rind fequet mit der Rechten; in der Linen Halt e& eine Heine Kryftallfugel mit dem Kreuz darither. Rechts fteht ver gweite Renig, ver fonft immer a8 Mohr gebildet ift, hier aber fich nur durch reichere orientaltfde Tracht und — wohl auch begeichuend fiir den UUrfprung des Bildes — faft gar nicht durch die Farbe von den Anbdern unter- {cheidend. Der Rinig links, mit qrauem Haar und in rothem goledurdwebten Gewanve blict ftill und fanft auf pas Rind herab. Hinter Maria Bofeph, purd das dem Sofeph auf Mr. 1 abnliche Gefiht und den Stab fenrtlich; er Halt ein veiches, einer Monftrany ahulidhes Gefaf. Der Architeltur-Hintergrund befteht wieder aus einem Renaiffance- Bogen, Der aus weifen und fehiwarzen Steinen gufam- mengefiigt und von rothen Dtarmorfaulen mit weifen Rapitalen ein- gefaft ift. Den lekten Hintergrund bildet die Landfdhaft, von viel gezadten Bergfetten (etwa wie die des Guadarrama) eingefdloffen. Die Farbung ves Ganjen warm, faft goldig. Зи der Modellirung des Nadten herrvfcht vas Braun vor. Bemerfenswerth iff, dak da, wo fic) fcattig duntle Parthien des Fleifcyes von ebenfalls puntlem Hintergrunde abbheben follen (4. B. beta Rinde anf dem Schoofe ber Mtutter) helle Ronturlinien angewendet jind. Der Wnfang feine- rev Reflere und von quter Wirfung. 3. Die Gefangennehmung Chrifti im Oelgarten. Das Bild ift von griferer Bewealichkeit als alle anderen. Die Hafcher zerren vor beiden Seiten an Chrifti Mantel und Haupthaar, wihrend er felbft —, der eigenen Gefahr uneingedenf, — ein fehr fchdnes und feines Motiv! — die gufammengebundenen Hinde fcbiigend und belfend dem Mtalcius entgegenftredt, der am Boden vor ihm ltegt und wie bittend gu ihm emporblict. Maldus ift eine acht рай фе Geftalt. Scharf hebt fic) bas Зее des Auges von dem dunfel- braunem ешё аб; ес ИЕ nur mit einem Turgzen weifem Heide bez pedt. Neben thm, im demfelben Untergewande und rothent Mantel, Paulus, deffen fdou fabler Scheitel von grauem Haar umgeben ijt, eine ernfte Geftalt. Neben ihm dret Apoftel, von denen der Cine, blonden Haares, wie e8 fceint Sohanwes, mit febr fdmerglicem Ausdrud und hinderingend gen Himmel blidt. Die Landfchaft ift сие, voc) durch die Fackeln ver Hifcher in Tagesbeleuchtung ge- halten; reich beweqt und belebt mit Berg und Stadt. Unter den Hifdern ein Hornblafer mit rother Miige, der uns auch auf einem anbdern Bilde begeqnen wirt. Die Rompofition ift von allen Bil- pern die unrubigfte, pod halt fich dev Riinftler von allen eigent- lichen Berzervungen fern. Chriftus, voll Ergebung und Liebe, bile pet einen wobhlthuenden, berubigenden Neittelpuntt. A. Ghriftus vom Зое verfpottet. Bor einem mit antifen Reliefs gezierten Portal des Palaftes fteht Chriftus im Purpurman- tel, da8 Haupt gebeugt. Die Gruppen der Hihnenden find charat- teviftifd) und bewegt, doch ohne abfdiredende Harten. Es find auch ernft betvactende und bedauernde Geftalter darunter, пашены Tey ein Krieger mit ХФаизе, 5ег яаиф пи апрети Bilde fo aufgefapt ift. Wes find beftimmte, fefte, chavatteriftifce Ripfe, von denen inanche vecht реше den franifden Tppus zeigen. Das Kolorit iff burcineg ernft und diifter, gemiR abjicjtlic), um den Gindrud gu erhiben. dD. Die Geipelung. Cine Halle mit faulengesierten Kenftern. Die Wande aus weifen und dunflen Steinen gufammengefest. Chri- fius an eine fohlanfe Mtarmorfaule gebunden, bildet den Mittelpuntt des Vorganges. CEs ift ein edler, Hichft bedeutender Ropf, nicht blos vom Lorperliden Schmerz, fondern vow tief innerliden Kummer bewegt. ав dunfle Haar fallt gefcheitelt von beiben Seiten der Stirn fang herab. Lippe, Rinn und Wangen find mit duntlem Bart geziert. Die bis anf ein ein weifes, um die Hitfte gefchlun- genes Tuch ganz nadte Geftalt ift fraftig und voll, von aller Harte entfernt; forgfaltig, aber ohne Uebertreibung modellirt, der Ton des Sleifches it dunfel und warm, die Haltung entfdieden und feft — Sie werden leicht die Abweichungen von dev gewahnlidhen Auffaffung per Deutfcden und Miederlander Meifter evfennen. Bier Henfers- fnechte von Leibenfdhaftlicer Bewegung дебет den Herrn mit ftar- fen Ruthen und Striden; ein Fiinfter, am Boden tnieend, fchniirt Ghrifti WArine fefter an die Giule, ein Sechfter, ebenfalls fnieend, bindet die anfgelofte Ruthe wieder zufammen. Bwei Krieger und vier andere langgewandete Geftalten fdauen ernft und tritbe dex Scene зи und bieten einen wohlthuenden Gegenfag gu der fcharfer Erregung der Henferstnechte dar. Go hervjdht auch hier ein де wiffes Maas, bas die fpateren fpanifden Meeifter nur fo oft auf- gegeben haben und das fich, beilaufig gefagt, auf unferem Bilbe aug in der fehr discreten Behandlung der Blutstropfer auf Chrifti Leib ausfpricht, wogegen die frateren Mteifter gerabe in diefem Puntte wey аби ой bie Grenze des Griaubten iiberfdveiten. 6. Die Kreugtragung. Chrifius bildet den Mtittelpuntt der Dare ftellung. Mit flangem granem Gewanbde befleidet fchreitet er nur nod) mit Tester Wnfivengung gebeugt eimher, fchon bricht der er- ntattete Rirper gufamnten. Ciner der Henkerstnedhte, der ifm an einem Stricte fiihrt, reift ihn an feinem Gewande empor; e8 fcheint berjenige, ber die Rreugiqung auszufiihren hat, denn er traqt im feinem Gitrtel einen Hammer, im der Hand die Nagel. Gin Kvie- ger in pofler Miiftung sieht und gerrt an dem Rreuzes ganz vorarf ein Wann im rothen Mleidbe und gelben Waffenrod, in ein geboge- nes Horn ftofend. Unter den Figuren, welche Chriftus nadfolgen ift ein Krieger zu bemerfen, der den Herrn durch einen Langenftog a rafdem Vorwartsgehen gu bewegen fucht. nfs, im Bovrbder- grunde fniet die beilige Veronica Ш {Филу und golpdurchwirftem Gewande und rothem, vei, in буфет Weife gefaltetem Mantel, ber itber den Ropf zufamtinengenommen ift, jedod) fo, baB mar pas bunfle Haar, und ein daffelbe bededendes weifes Tud) nod) ficht. Die Heilige Halt das Schweifiuch fo, das man Chriftt Kopf en face fehen fann. Gein ибо ИЕ der ftillen Ernftes und ge- haltener Faffung, wihrend Chrifius felbft, de8 eigenen Leides fat uneingedent, in ftiller Tritbfal auf die Heilige wie bedanernd und triftend hinabblictt. Hinter der heiligen Veronita Maria die Hirde iiber die Bruft gekrenzt und Bohannes, miloen Wusdruds, fie trie ftend und unterftitgend. Dinter ihnen nod) vier Ме, pow denen einer, wenn ich recht gefehen (die Bilder felbft, fowie die Rapelle, in dev fie angen, find fehr bunfel) feinen Hohn durch Herausfteden per Bunge arsoriict. But Hintergrunde rechts ein Itundbogenpor- tal aus dem der Bug hervorgefommen fceint, mit reiden Fallgit- tern und Seulptuven in der Bogendffnung; vedhis die Start mit einer Ntauer, vie fic nach der Hohe eines Berges emporgieht, — ahnlich wie vie alte Stadtmauer von Burgos, nad dem Sehloffe embor gefiihrt ift, — Wud bei diefem Bilde ift gu bemerfen, ав