vie feine Haut der Englanderin, mit dev dicken Gammethaut dev
hiefigen Frauen vergleidend, Legtere made alles fdyon gang anders
УЕ, 3. B. an den Augenlidern, um die Lippe 2c. Go warnt
Ш die Carnation ver Diplomatentodter, unbefdadet dem garter
Teint ver Bloudine, dak unfere Hinde зих Probe neben die ihrigen
gelegt, weldye doch ganz weif fcbeinen, fablen Todtenhinden glider.
Gr verdintelte pas Gemad) villig und da Leuchteten feine Gemilde
wie durd fich. Er nannte es gwar icht mit Unvedht eine Spieleret,
aber indem er aus Gitte fich dagu herbeilieB, fand ich diefe Dtagie
be8 Goflorits, mit welder das Werk feine cigne Glorie wm fich
verbreitet, doc) merfwitrdig genug, als einen Triumph des Sarben-
jinn8. Man pflegt pas Mamie gu wiederholen bet einem Wltar-
blatt von Guido Reni in ver Rapelle des Onivinals. Bch mete
die alten Benezianer wohf einmal viefem Verfuche untergiehen.

Sn derfelben Via Marguta, welche ihre Heerde von Ateliers
an Fuge de8 Pincio hingieht, hat fic) rings um Riedel eine ganze Roe
(onie feiner Schule, wenn ich mich fo ausbritcfen darf, angefiedelt.
Wenigitens Lift fic) bet Pollak, nem gemiithlicjen Oeftveidher, ein
verwandtes Streben nicht beftreiten, wenn ev e8 auch in das Bdeale
und, fraft feines in Gicht getaudten Pinfels, beinahe in das Elfen-
Hajte und Wethevifche Hherfegt. Beweis: feine fiir Wien beftimmten
Shlphiden. Das ift eine fchimmernde fife Kindergruppe, Lauter
fpielende Gonnenjtrahlen von hier, mit dem eingefangenen Gchmete
terlinge wetteifernd. Oder feine lachende Raftagnettenfdlagerin aus
nem Gebirge. Wie finnten diefe Werke ohne die hiefige Sonne be-
ftehen? die beiden genannten fah ic) nod) nicht vollendet.
  Bum Gontrafte haben wir abermals den Norblinder, in Wie
ber. Hier tritt zundchft in begeichnender Pract, das grofe Portrait
einer Qmerifanerit im rothen Gammetfleide mit fdjwarjen Spigen
entgegen. ene betden fleinen Bilder aber find Gefaunte aus der
Kunftausftellung an Porta del Popelo: eine Litanei am Bue der
Зтерре von Ara Coeli und des Capitols gehalten; und eine Mocoz
lifgene aus dem Legten, febr lebhaften Garneval. Bon bedertende-
rem Umfange ift ein ebenfalls voflendetes Gemilde: Kinder von
Sorrento”, welche in einer Barke fahren. Die Mitfte der Syvenen
‘jeichnet fich befanmtlid) aus durd) ben Reig ihrer Rindlein, deren
Sehinheit jedod) im Heranwadhfen fic) yu verwifden pleat. Diefer
Heine Sunge bier in dev Mitte, wie edel und fign fteht ex da!
Das Magdlein rechts — man fann wirklich nichts Anmuthigeres
feher. Wenn foldye Bilder uns gleidgitltig Lajfen, wihrend wir im
;Grofen mitten in der verfdjwenderifdjen Natur leben, deren Scenen
fie und im Gingelnen abfpiegeln, fo begreife id) body gar wohl, wie
wiel fie gewihren madgen, indem fie ung in der Berne den Silden
wiederbringen oder ihn norbdifden Blicen entgegen tragen, welde
ibn fonft nie fchauen widen.

Das gilt u. a. auch von Muhr’s einem Hirtenfnaben, der
mit dem Riiden in der Campagna auf dem Boden liegt und mit
feiner Pfeife in ben Blauen Himmel hineinblaft. 38 fand ей
Riinftler, welden ich vor einigen Sahren bet Raulbach befchaftigt
fag, an feiner Serufalemsfresfe im neuer Mufeum зи Berlin, jest
bei einer eignen, gelungenen Davftellung einer Zigeunergruppe in der
Pupta. E8 it nicht ohne Sntereffe der Vergleich gwifden der un-
garifden Haide und der ihe Ghulichen und doch auch wieder fo fely
yon iby verfdiedenen Campagna Roms.

 

 
	war ganz im Baterhaufe unter den Wugen der Eltern aufgewadyen
und gebilbet. Die Freunde verjidjern: 3 № paradiso: egli mai
non ha detto una База.“ —

Wir haben hier in Rom vie zwei Richtungen, im welche fich
die Runft meiftens fpaltet, ftavE ausgepragt einander gegenitber, und
jede findet ihre Berechtiqung. Wenn bei den Nazarenern nicht nur
das Glanbige, fondern der Gedanfe iiberhaupt vorwiegt, und Over-
bec felbft, ver Novdlander, an ihrer Spige micht ganz fret davon
bleibt, in fpaterer Beit feinen Spiritualismus beinahe iiber die
тете hinaus gu vevfeinern, welde der bildenden Kunft erlaubt
fceint; begegnen wir in dem fiiddentfcjen Riedel voran, und in
feinen Nachfolgern, das Beraufdyen in der Matur, die volle Sonnen-
blithe der Ginnenfchinheit, die Verflarung der Materie — Cor-
neling mit feinem fcaffenden Urgeifte fteht aber betpen Babhnen.
	Зи дану Жош ИЕ ет деюех замо умезее ое аумеей, рез 119
in der Via Dtarguta aus einem Fenfter von Riedels Studio her-
andftredt und ihm jeden unwillfommenen over ftirenden Befuch als-
bald verrath. Zum Glide hatte ich), nadmlich wohloerftanden in
piefem Ginne blogs, den Spiegel nicht gu fiirchten. AWhnete dem
Rapuziner, der alB der Gigenthiimer die Thiire in Gnaden anfzog,
mir mit der bunten Wlmofentafche bis an die Treppe nadhlief, nichts
vor dem grofmddtigen Buche, das oben im Atelier auf dem ее
Tein liegt, Sahr aus und ein? Luthers Tifchreden, die Lieblings-
lectitre de8 beriihmten Malers. Seine Fenfter gehen ritdwirts nach
peit griinen Pincio; fo umringt ifn die Natur, der ev huldigt. Зи
pen wweiten Raumen bes Studio begriihte mid) ein nahegu vollende-
tes Gemilde, das lebensgroke Portrait in ganger Figur, der Todhter
eines deutfcen Gefandten, meldyes Riedel ausnahmétweife ibernom-
men hat, weil e8 felten vorfommt, ein fo junges Madden malen
зи diirfen, denn gewihnlic) erveidht man nur mit den Sabren eine
foldje Sluftration. Das Motiv des Biloniffes ift ein gang avtiges:
bas anmuthige Rind mit bem fdjlanten Halfe, in duftige Spigen
gefleidet, {aft den Gefleier ab von den Bofen am Straude, an die
er fic) im Gorbeiwandeln gehingt. Der Minftler hat fein leuchten-
eS Colorit, den italifden Frithling ther diefe Leinwand ansgegoffen.
Die Maler haben unter dem Himmel Roms, ver ihnen fein Licht,
feine Garbe Тебе, {фо viel voraus. Gr madhte Riedel ум реш
was er ift, gum Meifter des reichften Ginnenlebens, das fic) in
feiner Sntenfivitdt gerade wieder vergeiftigt.
	Nnziehenden Gegenfag bot vas Conventionelle, das Mordlidye,  
	neben Фет waren, weidhen Hingeben des Siidens, die Berlinerin
neben der Rimerin: Qene junge Frau, Bruftbild, mit miedergefdhla- 
genen Blicen dargeftellt. Wie fid) das mobellirt, diefe gefcbloffenen
Augenlider! Sie find ein Geheimnif, das man gu Len wiinfdht.
Die bliihende Geftalt foll mit einent volfsthiimlid) veichen Braut-
ее gefdymitct werden. Gine andere, bereits weiter gediehene La-
fel, zeigt fie und mit offnen Augen, als Badhantin, von Epheu um-
frinjgt. Die ganze Sonne Roms Lact ans diefen Augen, der ganze
Mai, alles Tange und Liebesgli, aus diefert getheilten Rofenlippen
voll Heiner weifer Bihne. WS Neuvermablte ift fie gu dem Bilde
gefeffen. Buweilen, wenn fie mit threm Manne fam, einem yun-
piegato“ vom unterften Range, fang fie. ,,Da verging einem das
Malen!” betheuerte unfer Meeifter. Nenlic) war fie als junge Mtut-
ter ba, mit ihrem Rindden, nod viel fdiner, edler, etwas feiner
geworden. Wie fie e8 fo anfchaute — er hatte das nur fopiven
migen. Raphael hatte fein beffered Vorbild. Vielleicht malt mein
Landsmann fie einmal fo: ,,um benen, die meinen, eine Mtadonna
miitffe flac) fein, gu zeigen, dag man auch vor einer andern beten
tonne.  —

Sch hedauere, die intereffante Entwicelung eines FarbenfH{tems,
bie id) von ihm hirte, nicht wiedergeben gu fdunen. Cr bemertte,