in Holland), der philofophifche Reformator der Phyfit, ber uns vot
der fcholaftifden Philofophie auf dem Gebiete der fpeculatinen Phofit
evlifte; Guericke, der Deutfce, glitclider Erfinder (Der Luftpumpe
und der Gleftrifirmafchine), evfter bedeutender Experimentalphyftter
Deutfdlands; Newton, dev Englander, Vater der modernen Phpfit.

Gin gleicher Gefichtspuntt fonnte fiir die Mineralogie nicht feft-
gehalten werden. Die Mineralogie ift eine echt deutfche Wiffenfdaft,
und zwei Deutfche, Werner und Buch, durften unter deren Vertre-
tern nicht feblen. Auch Cuvier Wunen wir uns nach feiner Ergie-
hung in Dentfchland zur Halfte zuzihlen. Hatte endlich Dentfehland
fon den Зе ий сои ©. 4 зи der Beit beflagen miiffen, ald
per Riinftler die Biiften fchuf, fo wire e8 fraglid) gewefen, ob nicht
Hauy durch den Dentfden S. Зе Бане evfegt werden follen.
Die gewihlten Ntinner nun follen die beiden Hauptsweige der mi-
nevalogifdhen Wiffenfchaften, die Oviyftognofie und die Geologie und
Deven wichtigften Hiilfewiffenfdaften, die Rryftallographte und die
pergletchende Boologie bezeicnen. G8 ftehen hier: Werner als
Oryttognoft; ueben ihm Hany, der Kryftallograph; L. v. Buch als
Geologe; neben thm Cuvier, der Boologe.

Von der vortrefflidjen, ebenfo chavatteriftifchen, wie die Aehn-
lidfeit des Portraits bei aller Sdealitat bewahrenden Wusfithrung der
fammitlichen Ripfe, werden die nad) Photographien lithographirten
Wbbifoungen eine qute Vorftellung geben.*) ен
	Auswahl von Uenigheiten des deutfdhen Aunfthandels.
Werke.
	Sammlung photographifdher Bilder a papier nach
Der Natur. Gerlag ves photograph. Atelievd von L. Bette. Dritte
Lieferurig.

Gin mittelalterlidhes Gretchen”, mit dem Mafiliebenorakel befdhaftigt,
ein Lefender tind) und ein fleines Maddjen bei dev Morgentoilette bil-
сем diedmal vie Auswahl ver Sujets, itber die wir, fo wohl gelungen die
photographifce Uunsfithrung erfdjeint, im Gntereffe des Werks diedmal ett
paar woblgemeinte Bedenten nidjt unterdriien finnen. ЗЕ der Maler
bet det heutigen Anforderungen an ftofflide Naturmahrheit oft im Berle
genheit, ein paffendes und edjtes Borbild fiir Goftitme und andere №:
henjadjen gu erlangen, fo ift s ihm erforderliden Falls wenigftené nidjt
unmiglich, nad) fonidem Theaterflitter gediegnen Shand, nad flig-
lichen Lappen ein ftattlides Gewand darzuftellen, obwohl wie nod) Явне
und Helden genug gefehen haben, deren Mantel, Reiterftiefel 2. pie heiz
mathlidje Maskengarderobe nidjt verleugneten. Michts wird ftdvender und
unwahrer wirfer, als Lesteres, aber wie gefagt, die Mtaleret fann dies
iiberwinden. Die Photographie dagegen giebt mit unbarmbersiger Ge-
wiffenhaftigleit bas Object, und nur das Object wieder, und fo zeigt uns
per evfte Blid, dai wir e8 3. B. anf vent gweiten Blatt nid mit eitter
edjten Mindhatutte, fondern mit einem Surrogat aus — Glangcattur,
alfo auc) noch aller Wahrfcheinlichteit nicht mit einem edjten MB nd au
thun haben, und wenn ancy weniger anffallend, fo geben dod) der moderne
Teppid) neben der altoentfdjen Gungfrau, die gierlichen geftteiten ®arbdinen
ither dem foblidjten geftveiften Bettzenge der Heinen Langfdlaferin und
anheres, diefen Bildern ebenfalls etwas Wrrangivtes, innerlid) Unwabhres.

Wir wiffen recht wohl, va man vergleicden iberhaupt arvangiver
muk, aber was wir bei ve frithern Lieferungen mit grofem Verguiigen
	*) Sore Bilbhaner Heibel hat fic)-auf den Wunfd) einiger Этеиире ри
verftauben, die Originalentwitrfe, weldje etiva die halbe Grope ber UAnsfilbrung
haben (aljo civea 16” xh. Durdymeffer ber Mebaillons) formen und in Gyps
giefer gu Laffer. Riebhaber folder Kumfigegenftibe wird e8 inteveffivert gu ere
fabren, dah bie Gnypareliefs ber vier Phyftfer int Wtelter des Herr Heidel in
Berlin fitr 12 Chir. pref. gu haben find; gu demfelben Preife die entfprechend
reducirtert vier Bitfter. — г, —
	SGauunlung und die phpfilalttden Apparate aufguftellen und Wrbeits-
rdume fiir bie gwedmafige Benusung diefer Sammlungen einguvid)-
ки, nammentlid) anch уин RNugen folder Studirenden, welche fich
praftifd) mit dev PHyfié und Mineralogie gu befchaftigen wiinfdten.

Wurde der WAnfauf eines eiqnen Gebaudes fiir die angeqebenen
Rwece dringend erforbert, indent purdjaus feine irgend brauchbare
Raumlichfett zur Wufftellung gedachter Sammlungen vorhanden wae
ret, fo lagen doch nicht minber bringende Wnforderungen anderer
Snftitute der Univerfitit vor: der Kranfenhiufer, per jvologifden
Gammtlung, des chemifchen Laboratoriums u. f. w., weil fett vielen
Sahren fiir diefe Snftitute feine griimblice Wohitlfe gefchafft worden
war. Durchgreifende Maafregelu, deren Wusfiihrung man von Tag
зи Tag hofft und gu erwarten berechtigt ijt, da die Genehmigung
der vorgelegten Plane {don Langft evfolgte, uahmen fo bedeutende
Geldmittel in WAnfpruc, daf bei dem Ausbau ves phyfitalifdhen In-
{titutes nur anf das Mothwendige, nicht auch auf das Schone ge-
fehen werden ом. €8 war indeffen wiinfchenswerth, bag der
erfte feit Langerer Zeit in Riel ausgefiihrte Bau eines offentlichen
Gebaudes fic auch duferlich witrdig darftellen michte, und ift dies,
fo weit als miglich, durd) private Mittel gu erreichen verfucht
wordell.

Bunichft tbernahm e8 der Baumeifier ded Gebdudes, Herr
3. Ehbets, unentgeltlid) die Facade jo herguftellen, dak ihre archi-
teftonifche Gliederung mit der beabfichtigten Zierde von Stulpturen
in Ginflang ftand. Gerner veveinigten fich die Profefforen der phi-
(ofophifden Fatultat, vor einent домен Publifum eine Meihe von
Borlefungen gegen Cintvitisgeld zu halten; fo ward der grbpte Theil
per Gumime gewornen, fiir welche ver Hery Bildhauer H. Heidel
in Berlin vier Portrait-Medaillons und vier Biiften in toloffalem
Moaakftabe in Sandftein auszufithren itbernommen hatte, indem er
aus reinem Sutereffe fiir den Blan auf eine feinen fchsnen Entwiir-
fen gebiihvende und entfpredende Honorirung vergidhtete.

Die beiliegende Lithographie giebt eine Front-Wnficht des Hau-
fed und der acdht Portraits, legtere in ~g Linear-Verfleinerung der
wirfliden Gripe. Wie die Whbiloung geigt, befindet fid) das mine-
ralogifce Mufeum im CErdgefdof, wahrend das phyfifalifde In-
ftitut nach der Strafe gu bie oberen Stoclwerke des Haufes ein-
nimmt, Dent entfprechend find vie Bildniffe der Phyfifer oben, die
der Mtinevalogen unten angebradht.

Die beiden Reiher der Portraits find in verfchiedenem Style
gehalten. Die oberen Ripfe, von beiliufig poppelter Ucbensgrife,
auf der Mitte ver Pilafterflachen angebradht, find als fehr hohe Re-
Lief ausgefithrt. Die Bildniffe der Mtineralogen dagegen, in retdh-
lich anberthalbfacher Lebensgrife, an Dem fdpweren gequaderten
Unterbau bes Haufes befeftigt, find volle Biifte, fie ftehen in Nifehen
pon dent Durehmeffer der Medaillons und ruben auf Confolen,
welche in dev Beichnung nicht mit angegeben find. Die Grofenver-
Haltniffe der beiden Portraitrethen find fo gewahlt, da® fir ber Be-
fhaner, welder fic) auf der dem Haufe gegenitberliegenden Seite der
Strafe befindet, alle Mapfe von gleicer Grife erfcjeinen.

Biographifche Notizen iiber die davgeftellten Heroen der Wiffert-
fehaft wird man hier nicht erwarten, wo nicht mehr geboten werden
fiunte, al in jedent Converfationstevifon gu finden. Nur einige
Worte ber vie Wahl gerade jener Gelehrien.

Als Bertreter ver PHyfit fehen wir Galileo Galilei (1564 bis
1642), René Descartes (1596—1649), Otto v. Gueride (1602
His 1682), Sfaak Newton (1642—1727). Gs follten hierdurd) fo-
wohl die vier Volker, welche fic) vorsugdweife in der Fsrderung dev
PHyfit ausgezeichnet haben, als vier bedeutungsvolle Cntwiclungs-
ftufen dev Wiffenfchaft begeidinet werden. Galilei, der taliener,
dex Grinder der phyfifaltfden Wiffenfchaften; Descartes, der Fran-
gofe (und wenn man will Hollander, nach feinem Llangen Wufenthalte