(falls nicht die Kirche ди Haina noch etwas frither iff), an шефом per gothifde Styl eine BVerbindung mit der deutfdyen Hallentirde eingeht. Aud) diefer wichtige Bau wird vortrefflicd) analhfirt und fein Ginflug an den ihm folgenden Nachbarfirden in Heffen und Weftfalen (Rivden zu Franfenberg, Grinberg, Friedberg, Weblar, Nikolaifapelle gu Ober = Marsberg, acobifirde gu Lippfiadt und nordlides Rreugfchiff ant Dow gu Paderborn) Har nadgeriefer. Ungeachtet einer fo augenfalligen Neuerung blieb in den беты lanbden ber Uebergangsftyl nod) bis in die Mitte bes Sahrhundcrts in @eltung, ja an der erft 1284 gegriindeten Burg Reichenberg herrfchen nod) unbedingt die Formen der rhcinifden Bauweife. Vor -1248 weif der Verf. mtr einen von ber Trierer Schule unabhin- идеи gothifden Bau zu nennen, die in fiveng gothifdem Styl mit Umgang und Rapellentvang erbaute Ciftergienferfircde gu Mtarienftatt im Naffauifehen. Hter alfo wie bei der oben ertwahnten Rivde gu Haina ftanden allerdings die Cifterzienfer gleid) an der Spike der Bewegung. Зи den Vtiinftern von Strafburg und Freiburg itber- gehend weift ber Yerf. fodaun mit Sdarffinn nad, bak pas erftere, welches zum erfter Male in Deutfdland die Xriforien und Arfatu- ren vollftindig burdhgefithrt zeigt, bereits die Cinfliiffe ber Baufdhule udwigs IX., befonders ber Hiitte von St. Denys, befunbdet, und ba das Greiburger Ntiinfter die Cintwirfung des benachbarten grop- -attigen Neubaues vervith. Qn einer рег ЗНАЮ des Gegenftandes entfprechenden Wus- fithrlichfeit evirtert ber BVerf. das Hauptiwerf der Gothif, den un- ‘gefihr gleichzeitig mit den Strafburger und Greiburger Mitnftern begonnenen Dom von Ksiu. Buerft giebt er eine anf Lacomblet’s ‘verbienftlidhe Forfcungen geftitgte tritifdhe Darftellung ver Bauge- fchichte, woraus er folgert, dag im Wnfange der Unternehmung nur ‘ein Neubau bes Chores beabfidtigt wurbe, der fodaun genau nad dem Meufter bes Domes gu Wiens in langfament Fortfdreiten be- оли bis 1320 (Ginweihung bes Chores 1322) vollendet wurde. Offenbar fet man erft gegen den Schluf Piefer erjten Bauperiode gu dem Plane gefommen, auch das bid tahin unverfehrt beftehende ltere Langhans umzubanen, und erft nad ber Cinweihung bes Shores, alS durch die ghuuyzende Bollendungy Mefes Bautheiles die Simpathicen mit em grofartigen Werke leberdiger und wirlfamer wurden, gitg man an den WAbbrucy ves Langhaufes. Co fei o& denn aud) unbesweifelt erwicfen, taf rer Blam bes ganzen Domes nicht im Geifte eines Meifters entftanden, foubdern vom gwet bird) einen Beitraum von etwa 70 Bahren getrennten Meiftern herriihre. 9% mug befennen, daf mtr diefe Annahme #108 dev feinen und fcharf- finnigen Beweisfithrung des verehrten Verf. gletcwohl wide unbe- pingt cinfenchten will. Freilich wird vor allen Dingen cine gee nanere technifcbe Unterjuchung bed Werkes nsthig fein, им ме febwierige Frage endgiltig beantworten gu fonnen. Wl den erften Dombaumeifter, dent ohne Bweifel auch der Entwurf des Chorbanes gugufehveiben ift, hat bie nenere Forfdung den Meifter Gerhard vow Rile evfaunt, welchem ein Meifter Arnold, nachweislih feit 1296, folgte. Nach diefem finden wir als Dombaumeifter deffen Sohn Sohantes, der unt 1330 ftarb und daher mit Wabhrfceinlichfeit als Urheber bed Planes gum Langhaufe angefehen wird, das burd) feine Hare, gefeymapige Durdhbilbung fid) weit iiber alle anderen Rathe- dralen de8 gothifden Styles ftellt. Mach einer mit feinent Kunft- verftindnif gegebencn Analyfe bes Domes wird der von der ЯВ[иех Baubiitte ausgegangenen Bauten gedacht, unter denen die Cifter= jienferlirde gu Wltenberg und die Stiftstirdye gu Xanten die bedeu- tendften find. Dak um diefe Beit in ven verfchicdenen Gegenden Dentfdy- lands eine Borliebe fiir den gothifden Styl entftand und aan bert frangofifdyen Urfprung deffelben gut fannte, beseugt die merfwiirdige alte Nachridt ber die Stiftetirde yx Wimpfen, welche durch cinen eigentlich ein jcjlagender Betwers, wie felbft bet grofartiger Entwid- {ung dev Raume die Ciftergienfer dDennod die veichen, vielfach ge- brochenen Formen der Gothif ihrem einfaderen Syftem anjupaffen wuften, bent wir finden bier ben Umgang und Rapellenfranz fran- gblifeher Rathedralen auf bie rechtivintlige Choranlage iibertragen. Wiahrend die bisher betrachteten Umegeftaltungen den Weften und Norden Deutfehlands vornehinlich betvafen, blieben im fidli- chen Deutfdland die gewslbten Rircen im gangen 12. Bahrh. eine Seltenheit, und nur ©. Michael gu Wtenftadt in Змеи Ш uns al8 wabrfdeinlich vor 1200 gewilbte Rirchenanlage dort be- fannt. НЕ bem 13. Sahrhundert aber verbreitete fic) die Kenntnif per neuen confiructiven Errungenfchaft febnell itber ganz Deutfd- land und vief in ben verfdiedenen Gegenden Gewslbbauten im Hebergangsfthl von gum Zheil grofartiger Wnlage wie ber Dom ju Bamberg hervor, den der Verf. mit Recht ,,etme der evelften Lei- ftungen des deutfchen UUebergangafthles und vielleicht ber bdeutfchen Architeftur aller Retten” nennt. Bu ben Banten diefer Art qehsren nod) ме ОНИ {ие зи Griglar, der Dom gu Xaumburg, defer! Oriihoatirvumgy ourd) tepjius, eine Durd) bre wilfenfdaftlide Fortdung fangft befeitigte Hypothefe, neuerdings auch purd die Enidedung tes Cinweilbungsjahres 1242 hiftorifd enthraftet worden ift: ferner das Schiff pes Weiinfters gu Bajel, defen altere Cheile wie pie Galhis- pforte ber BVerf. nicht frither al gegen Ende des 12. Sahrhunderts fest, vie Gebaldustirde зи Miirnberg u. A. SeblieBlich weift der Berf. an Werle wire per басаое 5е8 Hows gu Halberftadt, vem Baradies der Rirde зи Weiaulbronn, der Kapelle зи Heilsbromt zc. nach, wie nad) Ausbrettung der conftructiven Fort{dritte bes neuen Shftems die deforativen Formen des rheinifchen Ucbergangsfthles fic) itherall in Deutfchland werbreiteten. Nach ben neueren Fore fhungen diirfen wir bhingufeben, daB diefelben fich fogar bis nad Hefterretdy und Ungartt fortpflangten und от сме 691 Берещеное Nachbliithe ber romanifden Architeftur hervorviefen. Das fiebente Rapitel geht nun gu den frithqothifden Bauwerten Deutfdlands iiber. Oas fporadifde Wuftreten ein- zener Formen und Gedanfen des franjdfifehen Styles beginnt be- fauntlidy fchbon int Wnfange ded 13. Sabrhunderts, und 68 ift cin Sitereffe зи beobachten, wie fich ein Directer Эшамшеифайя пи beftimmten frangofifcben Kathedralen faft tmimer in jenen Ст: werfen пабфурейен Lapt, obwobl auch bier bet etner jo offenfundtgen Vebertragung bie eigenthiimlide Gelbftindigheit beimifcder Sorinen- behandlung gewahrt wird. Go weift der Verf. die Berwandtfdaft bes Magdeburger DOomehores mit der Rathedrale von Soiffons, be- fonders aber ber Stiftefirde ©. Georg gu Gimburg an ber Lahu mit der Rathedrale von Novo nad. Selkftaudig tritt vagegen bas frangdfifdhe Shftem an dem Defagon von GS. Gereon in Kiln (1212—1227) auf, jedod) wie an den vorerwahuten Rirden noch mit ben Formen des einheimifcen Ucbergangsftyles vermifcht. Dem fritheften eigentlicy gothifden Gebinde in Deutfdland, einem der geiftveichfter Werke diefes Sitles, ver iebfranentirche зи Trier, widmet der Verf. eine ausfiihrlichere Grivterung, in der er nachweift, wie die Chorbildung ber Rirdhe S. Yoed in Braine dent Architekten das Motiv gu feiner oviginellen Conception gegeben hat, ohne dak darunt fein Berbienft und die Cigenthiimlichfeit feines Werkes ge- fchmalert wiirde, Wihrend in mehreren benachbarten Kirchen, wie зи Offenbach am Glan, gu Carden, Miinftermaifeld u. W. eine un- mittelbare Ginwirking der Viebfrauentirde fic) gu erfernen giebt, entfteht Низ nach dent Begiune der Lekterent nicht minder eigenthitnr- lich pie Cltfabethfirche gu Убита, das erfte Werk, foviel wir wiffen, Gaues eher mach al8 vor 1225 зи fegen. Bft bod) felbft in ber 1202 — 1233 erbanten Rirde gu Heifterbad) an MWrkaden und Fenftern nod) der Munbdbogen hervdend und ebenfo in ber nad) 1237 beqonnenen Kunibertetirde yu Kiln.