„ей Низио яи8 бане und namentlic aus Paris guviicgekehr- ten Banmeifter in franzofifdhem Style ausgefiihrt wurde. Obne Aweifel haben wir uns feit der Mitte des 13. Qahrhunderts einen Gefteigerten Verkehr diefer Wrt mit Franfreid) gu denfen, ba man an verfdiedenen Stellen, unabhingig von einanter, den neuen Styl mit manderlet Mtodificationen ecinfiihrte. Unter diefen wird als dic burdgreifendfte mit Recht Die WAnnahme der an der Glifabethtirde gu Marburg bereits geltend gemacjten Hallenform nachgerviefen, welche namentlich in Weftfalen fich einbiirgerte und am Dom ju Minden ein Werk hervorbrachte, deffen hocheigenthiimliche Sahiubeit der Verf. beredt zu fchilbern weif. Wenn er unter Феи itbrigen тента ен Bauten die Ntinovitenfirde gu Goeft noch iit dies Sahr- hundert fiellt, fo midhte ich dagegen geltend machen, daw die vorge- ritete und bereits etwas fcematifce Formenbehandl{ung diefelbe gleid) den iibrigen Rivchen jener Gegend ing 14. Qahrhindert verweift, am ervften jedody die Marientirche gu Osnabriice noch hierher gn rechnen mire, deren Langhaus freilid) an per Guferfter Grenje diefer Pe- riode fteht, aber eine noch giemlich primitive Wuffaffung dee Styles gu erfenunen gicht. Gine directere Cinwirfung frangififder Studien weift dagegen der Verf. in ben fadjifden Landern nad, wo dle Rirde gu рома, ber Weftchor des Naumburger Domes, die oftlichen Theile Des Domes зи Meifen und befonders der fchdne Dom зи Halber- ftadt ein Iebendiges Gindringen in Dad Wefen und eine freie Aneig- mung ve8 gothifden Styles befunden, Bon den frangififcen Bau- ten unterfcheiden fie fic) hauptfichlid) purd) einfachere Wnlage, die dem breifdiffige: Langhans cin Shuerfchiff ohne Wbjeiten und einen ous vem Achted gefehloffenen Chor ohne Rapellenfrany und zum Theil felbft ohne Umgarng anfliqt Nod) einfacher geftaltet fich ber gothifde Styl an den Rirchen der um diefe Beit entftandenen und vafch fic) verbreitenden Bettelorden, die bei ihren Bauten zunddft bie praftifehen Bwede ausfdlielidh ins Wuge faffen und daber dte veidhere Choranlage famint dem Rrensfhiff verfchmihen, ftatt der maffiven Thiirme mit einem Dachreiter fich beqniigen, und alfe Dez tails auf ibre cinfachfte Geftalt zuviidfithren. Збхе Rirehen verbal ten fic) daher, wie реф За. bemerft, gu den pradjtollen Rathe- стаси und Stiftsfircen bes доб ен ©) ле vie Ciftergzienfer- firchen зи pen briflanten Bauten des fpdtromanijden Uebergangs- 158. Dagegen erhalten fie ourch das Streben паф weiten, freien Raumen, wie fie rie vor ihnen zuer{t als wichtiger Beftandiheil ree Gottesdienftes behandelte Predigt verlangt, meiftens bet aller Sdylidt- heit ber Ausfithrung einen gewifferr Metz burch die fcblanten, edlen Berhiliniffe, pie Lichte, freie Wirkung dev Perfpective. Bu diefer Hinficht weift ver Verf. auf vie ahnlide Dispofition der italienifden Rirdhen diefer OQreen wie S. Francesco gu Affifi hin, die vermuth- lid) nicht ohne Ginflug anf die Ausbilbung des Grundplanes geblie- ben finr. Bu den edleren Banton vicfer Gattung gehiren rie Pre- digere und die Barfitherfirche gu Erfurt, in threr fhlihten Bauweife um fo intereffanter, al8 an dem ungefabr gleichgeitig erbauten Theile pom Kreuzgange bes dortigen Domes die Gothif in iiberans ele- gauter DOurchbilung ее. Die Benediltiner dagegen, die im LL. und 12. Sabrhunbdert an ber Gpige der Bauthitigheit ftanden, treten jest villig in ben Hintergrund und begniigen fich mit ihren in ber friiheren Periore glanzend auggefiihrten und fdblteplid) and) gum gripten Theil bereits gewelbten Kirden, wenn nicht etwa ein gerftdvender Brand wie bei St. Aegidien gu Braunfehweig (im 3. 1278) cinen Neubau heifeht, der dann freific) in feiner ftattliceren Entfaltung de Grundriffes mit Chorinmgangy und eigenthiinlichem Замена» (ай weldjen vielleicht das Beifpiel dev henachbarten Rivehe von Middagshaufen eingewirkt Hat), fid) von den Bauten der Bettelorven unterfchetdet. Weiterhin fehen wiv im fidlicen Deutfaland den gothi- fen Sthl nod) immer erft fporadifd auftreten, wie an det tweftliz chen Theilen des Bamberger Domes (c. 1274), welche gleidwoht nod) gewiffe romanijde UAntlange enthalten. Cine bedentende ete Кипа Diefer Beit ift Pas gegen 1270 begonnene Langhans yon ©. Lorenz in Niirnberg mit der prachtvollen Fagade, ein Bau, ber in der Weife bes Domes gu Halberftadt und verwanbdter fachfifcser Rirdhen dem gothifden Styl ein anfpredjendes national deutfdyes Gepriige giebt. Nur fehr fparlid) und fourm bemerfenswerth tritt die Gothit in Sdhwaben auf, bas fortwahrend am feinen einfadjer romanifden Rirden, felbft an der Balfendede mit Borliebe fefthatt. Nur die Rlofterfivchen, wie die ber Dominifaner und die halbjer- ftévte der Francigcaner in Eflingen, geben Beifpiele ber Wufrahme 268 neuen Styles. Der Nacdhbarfchaft wegen hatte gu diefen nods ‘per Shor ber Dominifanertirde gu Bafel, 1264 gewetht, ats bem Rwilfec gejcdloffen, mit gradlinig endenden Wbfeiten, gefiigt werden finmen *) Su Bayern zeigt Regensburg an der fogenannten Alten Pfarrfivde (1250 begonnen) die erjte Aufnahme des gothifchen Styles, der in der 1273 angefangenen Dominifanerfirde ein gwar einfaches, aber recht ftattlicjes Werk hervorbradjte und gleid darauf (feit 1275) bet ber Grnenerung de8 vom Blige jerftivten Domes gu einer pradjtvollen und grofartigen eiftung fich anfchidtte. Wud hier griff mam gu einer dem deutfden Sinne mehr gufagenden Ver- einfachung de8 Grundplanes, namentlid) verzidjtete man auf Chor: umgang und Rapellentranz, verfiel aber dagegen, wie der Verf. mit Feinheit nachweift, in ein Sireben, durch gewiffe decorative Writtet eine den reicheren Rathedralenanlagen verwandte Wirkung hervorzu- bringen. Зи Bihmen und Oejterreich, wo unfre Kenntniffe bisher feby mangelhaft waren, weif der Berf. nur wenige frithgothifae PBauten zu nennen. Bei ber oviginellen Shuagoge gu Brag, die wehl yu diefen Alteren Bauten gehiren may, ift irvthiimlich die Grundform als quadratijder, durd) einen Pfeiler geftiigter Raunt bezeidnet. Das Heine Gebande ift vielmehr ein Winglices Rechted, sweifchiffig durch gwei fchblanfe Rundpfeiler, von twelchen die Chuers und Kreugrippen ber feds Gewslbe auffteigen. Um an dew beidert Langfeiten Schifdwande fiir die fchmalen, fleinen Fenfter gu erhalten, find hier die Gewslbfappen getheilt, fo dag immer eine Ouuervippe vom CErheitel pes Gewilbes niederfieigt und auf entiprechendert Wandfaulden сайти, Den Befdlug diefes inhaltreichen Rapitels bilbet die Darftel- {ung ver gothifeyen Architeftur im den weiten Gebieten des nord- рец фен Biegelbaues. Wud> hier treten innerhalb bderfelbert Tendenz verfchicbene provinjielle Auffaffungen hervor, obwobhl die Natur des Materiales gewiffe allgemeine Modififationen des Styles bedingte, wie der Verf. vortrefflic) anseinanderfegt. Wm wenigften verinag fic) Holland yu einer organifcyen Entwidlung des Styles gu erhebcn. Mit Ausnahme der durd) das Vorbild pes fnifden Doms beftimmten Rathedrale gu Utrecht haben die Kivden fogar uur flacy gedectte Mittelfcdhiffe, eine Anlage, die mit der nad) dem frangzofifdhen Rathedralenftyl reich geftalteten Choranordnung im Wie perfprud fteht. Gine entfdjienen феи фе, Durd) die шее Hallenform bedingte Wuffaffung erfibrt der gothifhhe Styl in bert unteren Wefergegenden, wie befonders der 1290 gegritndete Chor bes Domes yu Gerden zeigt, Wieder ein andereds Bild erfcpliept fi uns in ten dftlicer gelegenen Gegenden, wo die machtige Hare pelsftadt Gitbec’ nad einem Brande im 3. 1276 ihre Haupttirde ©. Marien in grofartighter Weife mit entfchiedener Aufnahine ves franzififchen Rathedralenthpus neu crricjtet. Go fpride das Maz terial be8 Bacfteins fich gegen die widhtigften Elemente diefes Sth- (e8, die Bolygonformen 568 Chors und Rapellentranjes, der веде *) Bol. Ch. Riggenbad und ®. 96. Burghardt i ben ,DMerttherlungert per Gelellidhaft fiir waterlanvifdhe Wlterthitmer in Bafel.” Bajel 1855.