Ueber ber Venus mit em Amor gewabhren wir einer Ghriftus — aber-mit was fir langweiligen Biigen! Wn der Seite ciner бота, bie nach Oeffuung вес Зе in Ohnmadht fintende Biyee; amt beften ntact fic) bei Legterer nod) — vielleicht mv gu begeich- vend! — die Ermattung der Sdhwingen. Alles lieblid) und Leer, Wes nur Form — e8 geht ins Unglaubliche, wie fehr nur Form. Зе Забей duferft fein und weid, fo rund und glatt, oak die Hinde ausfehen al8 Hatten fie Handfdhuhe an. Das ift die Hrdhfte Bere feinerung, mo fie wieder umfdnappt; faft fchon dev Verfall wie bei den legten Raiferbiiften im Rapitol. Das Umfaffende ver Beftel- lungen beweift den Ruf, welchen Tenevani genieft. Er gilt wohl mit Recht fiir den bedentendfien unter den jebigen Sfulptoren Staliens. Gein Name paft ihm trefflic) an. Gr folgt ver Midh- tung Ganobas, nur mit mehr Styl Man Wunte meinen antif; aber blogs der Umrif. Smbof verliert nidts purvd) diefe Nadhbar- fjaft. 3d) mug beflagen, dak die Beit miv nicht geftaticte, mir Butritt in das Studio von Steinhaufer зи verfchaffen. Unt noch einmal anf da8 moberne Chriftlidie in der Ploftit guriidgufommen, erinnere id) mid) bet Hoffmann, im deffen Familie Ooerbet in der Villa gwifhen S. Maria Mtaggiove und Lateran lebt, und deffen Studio freundfcjaftlid) an bas des grofen Meifters ftsgt, Sfulpturen gejehen gu haben, welche gleicifam wie verfteinte SGemilde Cverbeds gemahuen. Bch rede weniger von dem Modell der Hagar, als von einer Hiibfden fleinen Mtadonna, weldje dad Kind mit dem Riiden gegen die Bruft gelehnt tragt und jest bereits ihre Beftiurmung im colegio inglese erfitllt; und von dem Modell eines Engels — halbe Figue — der ven Bambino wiegt. Bu ere wihnen bleibt eine fehr woblgetroffene Biifte Overbeds, cin Kopf. eigentlich ganz wie eine Peutidhe Baftoridylle. Bei einem VBefude in der Villa Malta, wohin es fich fdon ber Warnderung lohnt, nicht nur wegen der Hodfidht itber Rom und wegen Der Nadjbarfdaft vom Haufe der Wngelita Kaufmann, foudern weil wir nur bier den fdniglichen Cigenthiimer in feinem liebens- , rolirdigen Buge von Clufachbeit und genialifder MNeigung fo ца feunen lernen, fah id) tn Studio non Schoepfl niedlide Sachen: eine fleine Venus an der Toilette. Cine Madonna, beftimmt gur Uusftattung ves mit Zeidhnungen Overbeds gezierten Gemadhs eines reidhen Dilettanten; bas Kind hat etwas fehr Hiibfches tim Ausdrud. - Dann, das Neufte, die Gaypho, der Winor die Leier ftimmt. Lebtere ift aus Cinem Stiice und damit hatte die Gruppe auch viele tec nifdhe Schwierigteiten, welche der Riinftler gliicélid) itberwand. Зе fonders ervgizte uns eine ebenfalls faum vollendete feine Bachantin aus fdftlid) reinem Dtaruor, wie Blithenfdnee fo frifd, dte recht {uftig awsfieht — ettoas weinfelig. Wenn wir jelbfi in Rom, wie id) verfidern darf, bet jeder Pilgerung in bie Regionen der nenften Kunft, @фин Ни фин ftolz hinblicten auf die Gemalde, mit denen Cornelius fammt feinen Genoffen und etuigen jiingern Meiftern das Gaterfand paheint ge- фичи und geehrt hat, mangelte auc) nicht Gelegenbeit, oft jener Berke edler Plaftif gu denfen, mit weldher ausgezeichuete Meeifter, unter denett id) uur рег Яйе Halber Naud allein nenne, unfere deuttfde Kinigftadt im Norden fruen durften; und vorgugsweife fie, weil denn Hoch die Skulptur зи ihrer freteren und twahrhaft orga- anifchen Entfaltung eine eigene Gefdichte, eine ftarke Nationalitat ver- {angt, weldie vor anbdern beimifchen Staaten, Breuser bietert founte. Кия а НЕ Gefchichte der bildenden Kinfte von Dr. ©. Schnaafe. 5, Bd. 2. Halfte ber 1. u. 2. Abth. Diiffeldorf. J. Bubddeus, 1856. Mit Golgi. Lon IW. LiibFe, (©@ив.) Sut achten Rapitel behandelt der BVerf. die Ntolerei in ihren verfdiedenen Rweigen.” Che ev gur Betrachtung derfelber ithergeht, erivtert ex in einer fcarffinnigen Unterfuchung die iiber- vafdende Thatjache des gleichgeitigen Auffdwunges, dew in dtefer Epodhe die darftellenden Kitufte gugleic) mit der Arehiteftur nehmen. Bihrend, wie ev mit Feinheit nachweift, im rein natinliden Cuts widlungsgange wie bei den Griedhen die Blithe der Plafti€ exft bez ginnt, wenn die Wrdhiteftur bereits ihre вое Reife evlangt und die Reine sun VGerfall in- fich aufgenommen hat, wibrend dort beide Riinfte einander gleichfau feindlid) gegeniiberftehen und nur eit Compromig gu gegenfeitiger Unterftitgung mit einander abfehliefen, bet weldjent jede von ihrem Wejen Ctwas einzubiifen geswitngen wird, fieht man im Mittelalter die Baulunft mit den darftellenden Kinften auf’s Suuigfte, Unlsslihfie verbunden, die cine am der ane Бери eine unenthebrlide Grgangung findend, weil fede fitr fich alleie nicht 3u beftehen vermag. Der gothifche Styl ИЕ вон plaftifehen und malerifdhen Motiven durdhdrungen; die Letftungen der anderen Riinfte find ihm nicht blog cin gufalliger Schuud, fondern Bheile feines Organismus; die tiefen Hshlungen der Portale, die Taber- nafel ber Strebepfeiler, die Nifdhen dev Galevien fordern mit Noth= wendigteit Statue, die weiter OCeffnungen ber Mtafiwerffenter figue renveiche Glasgemiilde. ” Ram fomit die Architeftur den darjtelfenden Ritnften mehr als je entgegen, fo waren auch diefe befouders beveit und geeignet 3 ihrem Dienfte. Wie der Verf. dies ans der gang befonderen Stellung folgert, weldhe dle Kunft des Mittelalters gur Natur einnahmr, gehdrt su dew gahlreichen ticffinnigen Edjdnbheiter feines Buches, und wir bebauern uur, die gare Stelle nicht wirt- lid) geben gu finnen. Gv entwidelt, wie man troy der affgemeiner Cmyfinglichfeit flix vie Natu denned weit entfernt gewefer fei, gu aguen, dak ihre Erfdeinungen einen felbftandigen, objectiven Gehalt haben, dag man das Wuge zur unmittelbaren Beobadtung мир Эва ahmung sffnen fune. Dies merfwiirdige, uns fo frembartige Ver- ба crldutert ev at dem intereffanten Beifpicle der fogenannten Beftiavien, in denen ,,nod) feine Ahnung von dev Pflicht eigener Priifung und Beobachtung зи finden. Aber gerade diefe Sdwache des Naturaliftifchen gab ven daritellenden Kitnften dex Vortheil einer piel innigeren Berbindung mit der Urehiteftuy und Dabird) „ем ее eS Gefirhl fiir raumlidhe Berhattuiffe und Iteinheit der Феи, пы Rarheit ber WUnordmimng und Harmonie des Фаину Фит das Borwiegen ved Styliftifdjen in den darftellenden Kiinjten and des Plaftifeh-Malerifden in ver Architektur wurde eit Zufanmentirtert ber iinfte Hervorgebradjt, wie cS feine Beit in bent Grabe gefaunt hat. Nachdent dev Berf. weiterhit nadgewicfen, wie baraus sugletdy eine neue Geftaltung des fyurbolifchen Clemente’, cin Zuriiddrangen ber iibermapigen, vor feinent feften arditettonifchen Gefege beherr] d= ten PBhantaftit, vor Went aber eine feine Symboli— des Naumes fic) exgab, wenbet er fic) gur Darftellung ter eingelnen Ziweige der Malerci. Die Miniatur = Malerei, die, vom Cinfluffe des ardhitetto- nifden Clementes fret, am Reutlichften die unmittelbare Ginwirking per Gefiihlsweife der Zeit evfennen Lift, verharrt im Wnfang tiefer poche im Wefentlicen nod) bei ihrer alten cinfadjen Weife, bet ber derben, mit entichictenten Lofalfarben shue Sehattirung ausgefuliten