Ме @уббе der Dimenfionen und die Wiirde рег Зейиинииу [4162 fer das fe Dilettantifehe aus und bewirften eine grifere Strenge und Felerlichfeit pes Styles. Der BWerf. erdrtert die michtigeren ber auf uns gefommenen Werke, deren Aufdectung erft in neuerer Zeit namentlich am Mhein und in Weftfalen mit gitnftigem Erfolg ftattgefunden fat, wahrend vorher Тон in den fachfifdjen Gegenden pie bedentenden Werke der Liebfrauenfirce ju Halberftadt und be- fonders des Domes zx Braunfdhweig befaunt geworden waren. Wnt Rhein fichen die Wandgemilbe ber unteren Rivche von Sdhwarj- Rheindorf fowohl wegen ihres fitnjtlerifden Werthes als wegen threr ficheren Datirung (1151—1156) obenan. Bhnen folgen vie Ge- milde des Rapitelfaates gu Brauweiler und fodann eine Reihe von Ueberveften in Rirchen, Krppten und Kapellen gu Kiln, iiber welde zuerft Kugler in feinen ungemein reichhaltigen und wichtigen Wuf- zeichnungen *) bevidtet hat. Diefe Andeutungen hat menerdings Hr. Hohe in Bonn eifvig verfolgt und im Laufe der legten Sahre еше Reihe der intereffanteften Gemilde aufgedectt und copirt, weldje einen Ueberblicf iber die Entwidlung der rheinifchen Nealerei wih- rend diefes gangen Beitraumes gewahren. Wu diefe fdhliefen fid> fodann die Werke der Patroflusfirche und der Nicolai-Rapelle zu Soelt, fowie al Erzeugniffe der Spatgzeit diefer Epoche die Wanv- gemialde der Rirde zu Methler. Зи den Wandgemilden der abge- brochenen Sohannistircde зи Фотйии, weldye der Verf. aus den in per Riniglichen Bibliothek im Hang befindlidcen Ropieen Lennt, macht fid) im Gegenfake gu dem ftrengeren Sthle dev deutfdjen Werke , cin heiterer, naiver Naturalismus” bemerflich, der die fpa- tere Richtung dev hollandifchen Mealeret vorgudeuten fcheint. Фе ringere Spuren haben fic) im fidlicen Deutfdhland erhalten, und nur die Wandgemilde in der Vorhalle des Domes zu Gurk in Kirnthen gehiren зи den umfangreiceren und bedeutenderen Ueber- reften jener Beit. ; Dak die Tafelnraleret in gevingerem Umfange geitht wurde, begritndet der Verf. fowohl ans det Sdjranfen der Technik als ans bem mangelnden Bediirfniffe. Die Wltare wurden verwiegend nod) purd ploftifde Werke in Stein, befonders aber in edfen Neetallen gefchmiidt, und gu anderen Zweden waren Lafelgemalde Damals faum erforderlich. Nur an den Antependien der Wlthve fdeint die Tafelmaleret in Anwendung gefommen gu fein; Dak aber diefe Wr- beiten in finftlerifcjer Hinficht nicht hochgeftellt wurden, weift der Verfaffer aus einer befaunten Stelle des Cheophilus nad, welche diefe Urbeiten mit dem Bemalen der Thitren verbindet. Cinen weiteren DBeweis fiir diefe Uuffaffung bringt der VBerf. aus den Sta- tutes der Parifer Snaungen vom Bahr 1258 bet, wo die Mealer einmal mit ben Gattlern, ein andereds Mal mit den Bildfehuigern verbunbden, mithin nur alg Wappenmaler und Bemaler von plajti- {еп Werken genannt werden. Widhtiger dagegen find das Gravt- re in Metall, welches bet Grabplatten und, in Berbindung mit per Gmailmaleret, bet Ausfchmitdung von firdlidhen Gerdthen hiufig zur Anwendung fam, und die Teppichfticteret, welche fiir die Mepe gewainder, Wand- und Chorftuhlteppiche u. f. w. vielfad) gebraucht wurde. Wie ber Orient auf vie lestgyenannte Tedhnif cinwirtte, ift ans mance erhaltenen Werke, fowie aus dem Uimftande gu ere fehen, dag in Paris gwet Summnger der Teppichweber angdriicttich genannt werden, vow bene die vornehinere farazentfche, die geringere nur einheimifde Leppiche Lieferte. Qn England finde wir wenig Spuren von Wandmalerct, obz wohl eine Rethe vow Urtinden Beuguif ablegt vom dev Gunift, welde der funftlicbende Heinrich INL. aud) viefem Zweige des flinft- (evifehen Sohaffens gewahrt Hat. Wnch in Srantvetch, wo in dev *) Bergl. die ,Whetureife” tt dew Heinen Seheiften und Studien guy Kunft- gefchidite, 2. Br, Umrigyeihnung. AWlmahlic) aber wird der Sihl veiner und be- ftimmter, und dev Ginn fie Regelmifigheit und die natiirlide Bee pentung der Formen erwacht mehr und mehr. Gelbft genveartige GSeenen des Hinslichen Lebens finden fich in den Ralendern darge- fiellt, und mande Figuren zeigen bereits das Koftiim der Zeit. Be- fonders entwidelt fic) der Farbenfinn und ruft eine paftofe Behand- {ung mit glingenden, fraftigen Farben hervor. Daneben fommt aber eine leidjtere mehr dilettantifche Manier auf, weldje die Beidh- nung nur leicht und mit wenigen Farben austufdht, dafitr aber eine freiere Bewweglichfeit ner Phantafie begiinftigt. ав wichtighte Dent mal diefer Epoce in Deutfdland, der Hortus deliciarum ber Her- rad vow Landsberg, wird vomt BVerf. ausfithrlicher bejdprieben und trefflic) chovafterifivt, wobet ein dem Text eingedrudtes Facfimile pon ben Zeicimingen ein anfojaulicjes Bild gibt. Wir erfennen deut- lich, wie der Kreis der Anfchauungen und BVorftellungen fic) erwei- tert hat und име diefe Bereiherung gu neuer Meotiven fiir die dav- fiellende Runft, gu einer beginnenden Beobachiung des wirklicen Vchens fijrt. Mit dem Ene des 12. Bahrhunderts wird Бег Ци» fohwung immer entfchiedencr, und wahrend eine gripere Sreiheit und Rebendigheit des dramatifchen Ausdruds fich entwidelt, werden gu- gleich die altchriftlichen Thpen oft fo grofartig wiederertoedt, dap „м оп die Madonnen des Guido da Siena und des Cimabue evinnert werden. Wenn aber in einer Rethe von Vtiniaturen, die per Gerf. hier befdreibt, der neue Geift fic) uur fehiichtern und gletchfam verftohlen ecinfchleicht, fo entfteht nun jene andere Gattung, in welcher er ,,fret und ungehemmt, faft gewaltfam herborbricht. Hier giebt fich ein entfchiedencs Streben nach dramatifer Bewe- gung, nad Гебен фоне Wusdruc gu erfennen, der 3. B. in dem berithmten Gedichte Wernher’s von Tegernfee iiber bas Leben der Maria zu ibervafchender Bedeutung fich evhebt. Diefe Michtungen erhalten fic) bis gegen die Mitte de8 13. Sahrhunderts, wo eine Durchaveifende, mit Deut Wuffommen des gothifden Siples in Ber- hindung ftehende Wenderung erfolgt. Wn die Stelle der feclen, aus- Hrucsvoller Zeicnungen und der farbenprachtigen Bilder tritt eine gleidhmaGigere, mehr geregelte Behandlung, die durch ftarf necende, aber glanglofe und oft grelf gufammengeftellte Farben fich bemertlicd macht, und ftatt dev freten Beweglichfeit des flinftlerifdyen Geiftes in einer mehr fdbematifdjen, felbft handtwerfliden Sthliftit fic) gefallt. Ginen ahnlichen Verlauf nimmt die Cuntwidlung der Miniatur- maleret in Braufreich, nur 508 bier bas Talent fiir die formelfe Gette qréfer, тех @щи Пи lebendige, ausnrudévolle Darjtellung радедеи geringer ijt, Durch ме wiffentdhaftlide Bedeutung von Paris fehen wir die Kunft des ,Suminivens , welde Dante fdyon den Parifern nachrihmt, gu ausgedehutem, gewerblidem Betriebe fich erheben und die WAusprigung cineds fefteren Styles begiinftigen. Sn England fchwindet bereits gu Anfang мет Cpoche die phan- taftifehe Mtanier der angelfachfifden Schule und es beginnt cin Wr- {ehnen an den Styl der frangdfifjen Werfe. Der Berf. erblict Darin mit Recht ,,einen Sieg ver mehr formellen Sinnesweife der позе gebildetenr Normannen fiber 298 innerlide und phan- taftifde Wefen des fachfifden Stammes.” Bemerfenswerth ift vor When, dak fohon jest diejenigen Cigenfdhaften hervortreten, welche in der fpidteren Entwidluag fic) alS fpegififche Merfmale der englifchen Яиий geliend gemacht haben: die vorwiegende Begabung Ме ое Farbe, mit deren Schiubheit in pen alten Miniaturen feine andre Nation wetteifern fann, und tas Wuftreten cines ausgelaffenen Hu- mors, oft neben Dem CErnft religisfer Oarftellungen. Зи hoher Blithe entfaltet fic in bdiefer Perinde die Wand- maleret, bornehmlic) in Deutfchland. Bhre Techni hat viel Ber- wandtes mit den Mintaturen, indem die Wusfiibring fich auf die Wngabe fraftiger Umriffe und beftimmter Lofalfarben Lefdrantt. Wher