BVerdienft anerfannt (and) nicht vom RKinige Ludwig) dennod) dev
Runft ergeben blieh und voll Liebe zur Thatigheit feine vereinfamte
Stellung nicht empfand. Gr ftarb im Herrn 1840.

(Kortlebung folgt.)
	Priefe aus dem Suden.
Ш.
Noo mm.

Wollen Sie mic nach S. Paolo fuori le Mura begleiten, 31
der flammenentfticgenen Riefen-Bajilifa? Be weniger Cindruc dic
toch unvollendete Facade macht, defto mehr itberrafdt uns bas Sn-
nere bes gigantifden Mtarmorbaued; dlefe jpiegeluden Bergwande
pon Btavmor mite man fagen. Und auch wie in cinem Berge
rwerle, mit feierlichem Mhythmus, fohallt dev Mlang der Werkeuge
in den gewaltigen Haller wieder. Obfdyon noch mit langen Staben
in den Seitenfdifjen am Marmor des Fufbodens polirt wird, man-
gelt doch verhaltnigmapig nuv Geringes an der Vollendung. Selbjt
bie Reihen рег Mofaifen in Medaillons, ver zahllofen Pavftfipfe,
welche nach dem Mufter des herrlicen Ooms von Siena, als cine
Art von Confolen unter dem Gefimfe ИФ ausbreiten, migen in ture
gett gang ausgefiillt fet. Sch will ihre Anwendung nicht vertheidi-
gen, indent Diefe moderne und beinahe capriciife Decoration des
angbanes und Querfdiffes die Harmonie ver betwunderiugsiwiirdigen
Hauptformen ftirt. Beflagen mug man nicht minder, dak die vor-
реги Miofaifen dee Triumphbhogens, aus den Tagen Leo s ded Gre-
fen, trog Beihiilfe von Fraginenten und Abbildungen, nicht getrer
im alten Geijte veftamvirt fine. CGogar bet ben пи 18. Забубиие
pert, nermuthlid) nach einem Borbilde des Sten, wollendeteun Niofaifen
der Tribuna, ven thronenden Chriftus von Heiligen umgeben dar-
ftellend, hat fics manches BVerdcevbliche eingefdlichen. Die Sauter
an Den beider Seitenaltiren пи Querjdhiffe find aus Fragmentern der
alten Rirdhenjauter von phrogifcem Marmor, welche 1823 das cinftitre
zeude bremiende Dach zerfchmettert hat, gufammengefebt. Hoch ragen
die neuen Giulen des Veittelfdiffs won weih und fehwarg geflecttem
Simplongranit. Seon fteht ver Thronfig ded PBapfies aufgerichtet
und blict binter dem prichtigen Wartabernatel des alten Floventi-
nermeifters Wrnolfe del Cambio vor. @фом brennen die Camper
unt dte Gonfeffion. Das feftluftige Rom darf fich, wenn der WMigene
lice ba ift, auf ein Feft aller Sefte gefakt machen, mit dem ПФ рее
fic) dasjenige ver Gaule ter Immaculata — piazza di Spagna —
auf welches fie fich foo fo fange guvor freuten, ict verglei-
chen (apt.

Die in S. Paolo noch fehlenden PapftfSpfe Habe ich, theils
mehr oder weniger vollendet, theils erft im Cntftehen, in der Mo-
faitfabvif betrachtet. Cas ausgedehnte ,,studio musaico“ ves Bati-
fans, erftredt fich befauntlid), ши ое Gingange vom Hofe des
	PBramante, in Grogefdoffe unter der ,galeria lapidaria” hin, funft-
	gefchichtlic) unftreitig von Lebhaftem Зиетее. Hat die demuithige
Glaspafte nicht frither bei den Gemifocn in S. Peter evfreuliche
Effekte Hervorgebradt? Und bewandern mir nicht nod) heute nenere,
in dent weiten Hallen des Studio aufgeftellte Werke, 3. B. den in
Mofait ausgefithrten Iefaias Raphaels, hier im vollen Lichte uns
wiel gugdnglider af8 hod) an dem dunteln Pfeiler in S. Agojtino?
Das gelungenfte Menfchenleben nur darf fic) foldhem WMeofait бете
gleichen: Miihvoll aus vielen feinen Xritmmerdjen cin Ganges gue
fammengefest, tren dem Vorbilde des Meifters! Wie fie, voll Selbft-
perlaugnung und Geduld, gleich den Gobelinsarbeitern, to fill und
-emfig fdjaffen vor ihren ungehenern ravertinmedaillons mit den
gedachten Bilbniffen, die zabhllojen Mofaiciften! Denn 8 waltet hier
eine vergiweiate ausgebrettete Thatigtett. Oas Granbdiofe des Papft-

 
	werte mit jterlicen Wlabafter-Figuren, unter denen die Weadonua
hohen Ubdel zeigte bei der findlichften Unfduld und bei heiterer Be-
feligung nicht Befcheibenheit verleugnete. Konrad Eberhard ver-
fehrte viel mit ben Mtalern de Bfidoro-Mofters und verftindigte
fic) mit ibnen um fo feidter, als er auch Maler mar und auch ald
folher Schagenswerthes feiftete. Eherhard hat unleughar vortheil-
haft auf ben Bund der Maler eingewirft und fie ИБ genug davor
bewahrt, dag fie, wie nad) eingelnen Proben zu befitvdhten ftann,
nicht aus Wbfcheu vor der Gefallfiichtigheit der neucren Mtalerei, in’s
Abfdeu ervegend Echroffe verfielen. Dies maltet bet den altitalte-
nifcen Heiliqenbildern vor, die ifnen Anfangs als Mtufter galten.

Man nannte die beiden Briider die Ungertrennlichen, die in Meine
Gen 3ujanumen wobhuten und oft an einem Werf gufammen arbeite-
ten. Qn merfwiirdiger Schlidthett einmitthig Lebend wurden die
beiden greis Geworbdenen pliplich getvennt, indem der altere als ein
Opfer der Cholera fiel.
	Dean hat mit Hecht gejagt, dak, wenn man Konrad Eher-
hard befuchte, man fic) in die Werkftatt eines Meifters aus dem fiinf-
gehniten Sabrhundert verjegt 3u febn glaubte. Wan fah nur бое
TicheS voll der einfachften, aber ber liebenstwiirdigiten und feelenvoll-
ften Gmpfindung. Cbherhard, der поф al8 ein Neungiger nicht
unthatig fein modte und wenn nicht meifelte, fo doch malte, qehabte
fic mir alg Handwerfer; er verjprad, wenn er eine Beftelfung be-
fam, fie fo gut augzufiihren, als er e8 finnte und er e8 al8 rech-
ter Ratholif fic) dachte, ohne fic) itber Bdeen und neue Erfindun-
gen auszulaffen. Gr [ее НШ und gufrieden und bei allem Triiben,
bas int 3ujtiep, triftete ev fic) damit, dab e8 mod) fcblimmer hitte
fein ищем  Wtehrmals evfuhr er es, dab burd einen unvorherge-
fehenen Umftand gerade, wenn cine giinftige Unsficht fich ihm evdff-
nete, feine Grwartung veveitelt wurde. Vom Mtarchefe Maffimi
wurde er nach Rom berufen, um ein Zimmer feiner Villa mit Vor-
fiellungen der Bliade in Gtueiveliefe yu vergieren. Da jtarb der
Marcheje und die Arbeit wurde abbeftellt. Су сме еше Ginla-
bung nach Perugia, um etn altes Marmorwerk zu ernenern. G8
wurbe auf die papfilide Beftitigung gewartet, diefe aber blieb aus
und er verlicR Stalien, ohne ein Wert fener Kunfi zuritcgelaffen
gt haben. Su Mirnberq wurde ein Standbild Albrecht Diirers
verlangt. €v bildete ein folehed, bad allgemein gefiel. Bei feinem
Diirer pridt fic) die Bejcheivenheit und Shen des veutfehen Apelles
treffend aus. Gr Halt unter bem Wrm fein Buch itber Ме шей:
lidjen Lroportionen, aber mit der Rechten ben Pelgrock tiber der
Эй gufammenhaltend, fceint e8, als wenn er e8 dabdurd) verbin-
bern wolfe, daft jemand e6 fich betgebn Певе, dic Wtaagke nach fei-
er Geftalt gi nehmen, Die dod) edel und anfebulich ift.*)
	Bor emem Raucd) aber mubte Eberhard suritdtreten. Зи
Rom, da er jung war, fonnte er nit mit Thorvaldfen gleichen
Sechritt halten und in Miimchen, ba er alt geworden, nicht mit
Gdwanthaler und ev teh fich an der Anfertigung untergeord-
eter Urbeiten qenitqen.
	Bulest malte er nur. ©$8 тор ме Zeit der religidjen Gab-
rung, ра die Bifchsfe ihrem proteftantifchen Landesherrn ben Gehor-
fam verfagten. Eberhard von der friedfertigiten Natur wurde in
ben Wirbel mit hineingezogen, wie dies feine veligidfen, an eber-
ladung leidenden, in religidfe Defi verfponnenen Bilder darthun.
Bei diefer Erfindungen fehwebten ihm aliveutfcye Werke als Mujter
por. Wie er entfdieden in Rom auf die Maler einwirtte, fo war er aud
nod in fpatefter Beit но fiir die Mtaler in Miinchen. Rach
{einem Gntwurf malte Sohann Schraudolph**) ein Dedenge-
malde. Eberhard dankte bem Himmel, dak ex, ob auch nidt nad
	“) Radut von @фетТет ции 6. Зуи 1828.
**) Cin Schiller oon Heinridh Hef.