thus, felbft aut den jegigen Sag noc, tritt uns im diefer [dywetq-
famen Wnftalt nicht minder, wie in dem ganzen Wiedeverftehen der
alten Bafilifa GS. Pauls entyeqen. Зо Идешь fonft щие по
monumental fo Uinfaffendes bewirlt werden? Hier Hat alles einen
foloffalen Mafjtab, dev wir in dev Meuzeit nur woch einmal, fretlic)
in ganz andrem, in heterogenem Stune begegnen: zu London, in fet-
nem wirklich fraunenswerthen Barlamentshans von Weftminfter u. a.
oder in jenen Undingen, fetnen Rriftall-Bafilifen der Meechanif, fir
Luzyuswaaren, Wiffen und Kuni.

34 Habe foeben die Anfehriftengalerie genaunt. Als wir vor
wenig Monaten, unfern den vofenumbufteten Gribern der Sciptonen,
zu dem Columbarium in der Vigna Campagna an dev einftigen Porta  
Appia, jeut S. Sebaftian, wanderten, faft evliegend unter dem qlit-
Henden Gifthaude des Ecivocen, begegueten wir bet dent dritten, erft
jeit Jahr und Tag ansgegrabenen Columbarium, defer miedliche
Kresten uns mit ihren zorten reinen иен. ergister — Blrmen
und daswifcjen Schwine, Greifen, welde Sdlangen und Sdlingen
tragent, Beiden von Gefangenfdhaft, Zod —, einem deutfden Wrehios
Logen, dev troy Gonnenbrand und Scirocco, unevinitolich Injdhriften
copierte. Wihrend wir hier, betm fester Columbarium, die, Bie-
nenfticen nicht undhulich, noch dict neben cinander in der Erde ind
mit Erde geflillten Afcheuniipfe betrachteten, aus denen, wie aus Blumen-
jherben, junge Pflanzen fproffen, evHarte und der Alterthumsforfder
eine Snfebrift des erften Columbarium сабы, рав daffelbe von einer
Mufitgefelifehaft gefauft und geftiftet worden war, Sie befianden
alg ,,Giederfran3 , nach unferer Arsdrucksweife, im Rom, und dann
wollten fie auch beifammen beftattet Ге.

Wenn unfer Landsintann Ferdinand Gregerovins in Nom, der
fich nicht mv ol8 Reijender, fondern auch als Forfcher in Gefchichte
und Kunft, Rubm eriirbt, feine Sdee vollbringen wellte, die Gefchichte:
der Kaifer nad) ihren Bitften im Menfeum Pes Capitols anfguzetdh-
nen —— vielleiht die retchfte md untritglichfte Quelle — jo diivften
wir cin merfiwiirdiges Seitenftiie gewinnen gu fetner Echilderung
per Grabmale der Papfte, welche nun felbftiudig erfcheint, machdein
jie frither den Spalten eines norddeutjden Blattes anvertraut war.
Wir Hatten daun die zwei gvoken Epochen, tm ifren Meowumentert
einander gegeniiber де. Der Зарег beabjidtigte einft aud)
die Gefchichte der Cngelsburg yu fchretben. Sie [oft   aber jet
in feine Ghrontf des rémijcben Mitielalters auf, die ihn mit Sabre
angen und angeftrengten Gtudten пир Unterfudungen an Ort und
Gielle felbft, und gegenwartig gumeift an Die Bibliother Wngelina
feffelt, wo nod) Sehage gu heben find. Bei fehon fo untfaffendem
Wirfen fiir das ferne, neben Nom mod) treugeliebte Baterland, bee
fayaftigt ibn aud) feit geraumer Beit eine Culturgefcbhidte Siciliens.
Seine Uehertragung dev Gedichte des SGicilianers Melt, welder vor
wenigen Sahren al8 Profeffor зи Palermo ftarb, ftird eine ЗУ,
ме ИФ аа тем Original anfdmiegt; wie er denn and) in
feinen forfifcen, in vem Werke iiber diefe Infel mitgethetlten Me-
(сен, 3. B. ми Todtenflagen, Perlen gegeben hat, die man bet
uns ned (ange uicht gemng fennt. Зи England, we er feltnen &r-
folg ervang, und in verfdhiedenen Ueberfegungen vervielfaltigt wird,
feat man ibn vielleicht noch Hier als bet uns. 34 шафе ше
ой тей буров, die grofen Augen der Britten gu fehen, wenn fie
erfubren, рав der von ihnen gefeierte Gregorovinés mitten unter uns
in Rom lebe. OQen Stalienern bereitet Graf Perez еше Ueberfegung
ber Reife in Corfifa vor. Зиш Beweis, wie fehr jicy unfer Uutor
dure) feinen Aufenthalt in Rom, feine Wanderungen in Grofgrie-
Фенин и.  . №. уши feinften Verftindnig der Runft gebildet hat,
empfehle ic) u. а. zwei Fleine WUWuffage, welche in den Hansblattern
von вет инь dett vorigen Jahre gebrudt find: die Denfmale
von Florenz, und Briefe aus Neapel. 34 fomme noch einmal auf
dent Grafen Perez guriié, um gu evwahnen, oak cr unter ben Re-

 
	benbden wielletcht jest der bejte Renter uno BWusleger des Dante, die-
fen Winter hier Vorlefungen gu halten beabjichtigt itber die qottliche
Яошвые. Graf Perez, frither auf einem Lehritubl im sftreichifejen
Raiferftaat, fithrt einen Hiftorifehen Namen, und ftammt aud) aus
einer urfpriinglid) fpanifden, aber nach Ober: Staliat verpflangten
Familie. т
	Rurfirft Sohann Sriedrid der Grofunithige.

Statue von Fr. Qrake.
	Um 5. Septentber 1558 fetert ме Цифейиа Зепа das Sue
belfeft ihres drethundertiaihrigen Beftehens und an diefem Tage will
‘man denn aud) dem Naune ein OQenkinal errichten, deffen machtiger
Wille einft der jungen proteftantifcen Wiffenfchaft inmitten barter
RKriegesnoth in diejer Hodfehule eine fichere SEtitte grimbdete, рем
Rurfiivften Yohaun Friedrid von Gacdfen. Goeben hat Fr.
Drate, ver Schipfer des Monumentes, die legte Hand an das
Modell ver Foloffalen Bildfaule gelegt und dajfelbe fteht jest in
Stud, sum Guife beveit, im der Werfftatt ves Meifters.

Soham Friedrich, wie befannt, mit Philipp von Heffen das
Haupt des fehmalfaldifden Bundes, war ein echt proteftantifder
Mann, Bon ungefalligem Wusiehen und einer verben Wrt gu Банг
deft, aber tieffinnig und voll glithentder Gegetfterung fiir feinen
Glauben, vertheidbigte er die neue Lehre Luthers, den er ,,fetnen
Doktor зи nernen pfleqte, gleich tapfer mit oer Feder wie mit
dent Gehwerte. Geine Kérperbefchaffenheit war rer Art, dafX man
e8 ihm al8 eine grope Wufopferuug anvechnete, perfinlich mit gegen
Die Kaiferlichen gegzogen gu fein, md als ev dann in der ungltidlichen
Sechlacht bei Mithlberg dem Feinde in die Hande gefallen war, ba
mochte man ifu, wie der Bifchof von Hildeshetm fich ausdriicte,
fchier einem gefangenen Gher vergleichen. Wher unter diejer rauhen
Hille lebte in ihm ein jarter und edler Cinn; von ftrengen fittliden
Grundfagen, hielt er auch bei feinen Leute auf feine Zucht und
Gitte, verfehrte feutfelig und Herablaffend mit feinem Bolfe und
Tiebte e8 namentlid, in Schulen und Lehrfalen die men eingefithrte
Disciplin Melanchthon’s perfiulich зи itberwwadhen.

Wile ptefe Riige nun ruft dag Bild des Kiinjilers lebendig vor
nujere Seele, ja ed will uns bediinfen, als ob jene Rraft und
Tiefe, welche den DOrafe’ fchen Echdpfungen ihr eigenthiimlich dent.
jes Geprage verleihen, in der Grfchaffumg diejer deutfden Helden-
geftalt ibren votlendetiten Auspruc gefunden haben.

Фет ЗИ tft uns iim wollen Ornat feiner ое vargeftellt,
fo wie er e8 liebte als rer gefiirchtete Bertreter einer gropen Sache
den Feinden gu erfcheinen. Auf dem Haupt, von dem die fraftigen,
durd) Holbein’s Pinfel ver Mocdwelt tren erhaltenen Zige uns ent:
gegenireten, tragt er ben pelgverbraimten Rurfiivftenbut, an welder
п, ие ош breiter Kranz, bie ungemshnlich jtarfen. Majfen des
Bartes fehliefen; von den midjtiqgen Gehultern wallt, von der
Dreifaden Ordensfette дедом, der hermmefinbejegte Mtantel herab
und unter diejem erbliden wir dann die gewaltigen Formen der
iiber 9 Fup hohen Geftalt, im Pangerhemde, Beinfchienen und
fofthavem Waffenvode. Bei all viejer Pradjt dev Uusftattung, welde
namentlid) an der mit groper Feinheit und biftorijder Treue аи8>
gefiihrten Riiftung иене зи Tage tritt, tft die Haltung der auf
pen finfen Sue wuchtenden Geftalt wiirdig und von wabhrhajt
granbiofer Ginfachheit; die beigegebenen Attribute: in der Rechten
pas lange, dentfdye Ritterfcpwert und in dev Linfen das Buch der
Biicher, welcdhes uns aufgefdhlagen vie Worte des Pfalmiften zeigt:
„Леше Hiilffe fommypt vom Herr, ter Himmel und Erden gémadht
hat’ — find aus dent Snnern der dargeftellten Perfonlichfett ge-
ен und bringen in det grofen, fortlaujcnden Schwuitg der