Vinten eine wobhlthuende Wbweehfelung. 68 ift erftamilich, wie viel Seele und Lebew, wie viel Wiirde und trenherzige Majeftat ver Яве in die widerftrebenden Waffen von Mirperlichfeit nd fdwerer Gewandung gu Legen verftand, fo dak wir, wie vor einent alten deutfcjen Meeifterwerfe, des WAnfpruds idealer Sdhinheit ger’ uneingedent, an dem Bilde wie an einer grofen lebendigen Perfin- lichfeit un3 erfrenen. &8 ijt gu hoffen, dag der urfpritnglide Blan, das Denfmal in der Stadt Sena felbft auf vem Marftplay aufyuftelfen, zur Ausfiihrung fommen und man micht etwa einem nenerdings ange- vegten, ihm eine Promenade auferhalb der Stadt, ben Prinzefjimen- garten, als Standort anguweifen, den Vorzug geben wird. Denn abgefehen davon, dak man felbftverftindlich gwar dem Ntarmor ei- nen Baumbintergrund geben faun, die Bronze aber beffer mit Urehi- teftur umfdlieBt, fo ijt nachgerade gum Nachtheifl der herrlichfter plaftifden Monumente genug gefiindigt worden gegen das ridhtige Maz des umgebenden Raumes, weldher ftets zu grof genommen gu werden pflegt. Winderliche Welt! Gemialde, denen Bfolivtheit oft Тебе wobhlthut, hangt man miglichft viele an eine Wand. Cin’ Monument aber, weldjes in einer beftimmten Entfernung eine archi teftonifce Umgrengung verlangt, ifolirt man und fest e8 dadurch trow des Beftrebens, e8 recht hod) gu ehren, in feimer Wirkiung herab. Gee: wihnlich wird der Riinftler um Rath gefragt, wo man bas Denk mal wohl am beften hinftelle, aber allgu felten fieht man фана dem ertheilten Rath auch Folge geben. $. о, ®. Kunatltteratiue. auperen Cehwierigteiten es mit fic) bradte, eine fo bunte Fille von Grfcheinungen, wie fie die Rurfigefehichte bes 19. Sahrhunverts auf: weift, ohne irgend nambafte BVorarbeiten in itberfichtlicer und um- falfender Wreife zur Wnfchauung yn bringen. Wahrend fiir ое 9662 wahl und Gruppivung de8 Deulmlerfdages ver Vergangenheit urd) die natiirlicen Grenjgen dev Lander und Baler dev Megel nad beftimntte Dtaafftibe an die Hand gegeben waren und Beder- tendes von Unbedentendem durch ven auf der Sabre wie durd) die fichtende Rritif fchon abgefondert vorlag, mute die Darftellung der gegenwartigen Runft innerhalb jener natiivlichen Grenjen nod) die Ntannigfaltigfeit per Sehulen, ja in und neben diefer wiederim die individuellen Berfehiedenheiten cingelner tonangebender Perfiulichteiten gebiihrend beviicfidtigen, fie mute dies Wes end- lich inmitten ded Gtromes der Entiwidelung felbft, getragen und umranfdt von feinen eilenden Welfen! Um etnen Ceitftern auf diefer bedrangten Fahrt gu finder, hat fich nun aber der Bearbeiter nicht begniigt, uns nur diejenigen Kunjtleiftungen der Gegenwart vorzufiihren, in denen man ,,vollendete Manifeftationen vee Schinen erblicen fennte; fondern er hat neber diefem allerdings and) vorwaltenden exemplarifden Gefichtepuntte auch Den finfthiftorifden feiner Vorginger beisubehalten fich be- еб сх hat fomit alle dicjenigen Erfcheinungen mit in das Wert aufgenommen, welche ifm als vie Verireter einer beftinnnten, eigen- thiimlichen Kunftridbtung erfchienen. Die Anzahl der fiir die graphifche Darftellung dev moberuen Kunjt beftinmten Tafel ift hierdurd auf 33 (nach der fortlaufenden Iummer, Taf. 107—136) angewadhfen; pag aber fommen dann nod) 6 Tafelu gur Ergdngung der durch bie Ocfonomie bedingt gewefenen УЭйфеи ber fritheren Bande, fo bab die Gefamuifumime von 39 Tafeln mit rem begleitenden Texte einen nicht unbetradtlicjen Band ansmacht. &8 wird nicht unwillfomimen fein, wenn mir ven der Berihei- Tung ber gegebenen Darjftellungen auf die afeln eine numerifde Ueberficht geben: Von den 6 Lafeln fiir die WUrehiteftur find 4 der ventfden, 1 dev sftreidifcher und 1 der vereinigten frangififd-eng- lifhhen WUrehitettur gewidmet; die Sculptur ift auf 7 Tafeln darge- Не, movon der framgififch-belgifden Gculptur 1, dev italienifchen, englifden und verwandten 1, dev oftiveidifcen 1, dev Феи феи daz gegen 4 Lafelu gufommen; von pen 20 Tafeln dev Malereit, ang welder vie Landfchaften und Chterftitde gu einer befondeven Folge herausgehoben find, wurden Deutfchland 12 eingeraumt, worunter 2 mit Landfdaften und Thierftiiden fich befinden, Oeftretd) 2, Bel- цен 1, Этан 3, wobet 1 mit Landfchafien und Thierftitcen, endlid) 2 den englifchen Genve-, Landfchafts- und Thiermalern; ver Shlug bilden die 6 Crgdinzungstajelu. G8 bedarf faum einer befonderen Grwabmung, dak auch die graphifche Ausftattung diefes Theiles von einer bem Gangen durdj- aus entfprechenden iichtighceit Ц. Der Heranegeber twar in den Stand gefebst, bie Abbildungen, worwnter fic eine nicht unbedertende Unjahl bisher unedirter Werke ver hervorragendften Meifter befindet, oft nach) Originalgeichuungen dev Minftler und unter deren perfinlicher Aufficht anfertigen gu Laffen; die Quelle der nach frithe- ren Bublifationen ausgefiihrten Darftellungen НЕ аш Gude des be- treffenden Fextabfdynittes nanthaft gemacht. Ws Zeidner bewahren fich Riefftahl und Bogler fitr vie Werke ver Ardhiteftur, Piet hah fiir die Sculpturen, Wley. Beer fir die Gemilde, wabhrend dte Herftelluny Per @Нфе den funfigeithten Handen eines Fr. Wag- ner, Wierz, B. Ritter u. AW, fowie die werthvollen Radirungen per Landfdaftlidyen Tafeln dem Meifter Wiirthle in Meiinchen an- pertrant war. Wis Beifpiel diefer tinftlerifchen Leiftungen werden wir den Lefern eine durch die Gitte der Verlagshandlung uns mitgetheilte Tafel der ndchften Nv. beilegen, inde wir bas Cingelne einer dberfichtlichen Betradtung der dargebotenen Denfmalerreihe vorbehalten. Dentmaler der Kunft, zur Ueberficht ihres Entwicelungsganges von den erften Hinftlerifden Berfuchen 618 зи den Standpuntten ber Gegenwart. Bierter Band. Herausgegeben von Dr. W. Libfe und 3. Caspar in Berlin. — Stuttgart. Berlag von ббиег und Seubert. Mit dem vorliegenden vierten Bande ift im den legten Woden des verfloffenen Jahres ein Werk vollendet worden, deffen bedeutender Umfang feit mehr als einem Decenninm eine ее dev tichtigiten finftlerifchen und gelebrten Rrafte in Anfpruch genommen, das fich Dafiir aber arch bern gerechten Miurhut erworben bat, ein fehdnes Veifptel von der Univerfalitat per dentfehen Kiunftwiffenfcaft und fiir Lernende und Lehrende ein unentbehrlidhes Hiilfemittel des Studiums yu fein. Cin bedeutender Kunjthiftorifer unferer Tage hat in diejen Blattern vor langerer Beit die fritheren Bande des Werkes mit Aahnlichen Unternehmungen anderer Nationen in ver gleichender Betrachtung gufammengehalten, und dabei den wweiten ЗИ, die Umficht uud Sorgfalt, welche in der Auswahl und Ausfiihrung, in der Gruppirung und Crflarung der jzahlreicen Denfmaler von den Herausgebern bewahrt war, in dad hellfte Licht ценен. Bon diefem legten Bande, dent Wtlas gur Runftgefdhichte des 19. Jahrhunderts bis gum Bahre 1850, fiir deffen wiffenfchaftliche Leitung die Verlagshandlung den geiftvollen Hiftoriter der Bankunft, Dr. W. Liib¥e, einen gefdhagten Mitarbeiter des Deutfden Kunft- blattes, gewonnen hat, gilt das dort WAusgefprodene in geftetgertem Mae; denn wenn fir feine Bearbeitung dourd die bet den vor- aufgegangenen Cheilen befolgten Principien auch im Wl{gemeiner die Bahu vorgeseidhuet war, und itberdies eit bewahrter Beiftand in per Perfon bes Herr 3. Caspar, wie dent bisherigen fo aud dem neuer Herausgeber, al8 Veiter ved fiinftlerifden Theiles der Wrbeit pur Seite geltanden hat, fo darf noch gur Wilrdigung der Verdienfte des Lesteren nicht iberjelhen werden, welche befonderen inneren und