Heit des Landes Mucdfidt gencmmen, und fitr diefe ben Lauf der
Slufthaler, fiir jene die in denfelben fic) davbietenden fanft anftet-
genden Crhihungen gewahlt haben; wie fie {chrittweife ihr Vordrinz
gen durch Anlage fefter Lager an den geeignetften PBuntten gefichert
haben, wahrend заведен die fpdter feit vem 12. Sahrh. aufgefiihrten
deutfdhen Burgen ftets auf fteilen Bergen und Felsfimmen fid
evbeben.

&$ folgt fodann ein Wuffag von S. (тие ,, ther das im 8.
1851 enthedte Hppokaujtum und die Snfdhrift ber Gens Barbia zi
Enns.  Sn dem Oreied, dad beint Cinfluffe der Enns in die Do-
naw entftebt, lag befanntlic) die rdinifde Stadt Lauriacum. Mande
dort artfgefundene antife Uebervefte bezeugen diefe Sage. Bu den
wichtigiten Cntdedungen gehirt die gufillige Auffindung eines Hypo-
cauftums — eines in Bader wie in Wobhngebauden vorfommenden
Heiggemaches — iiber welches der vorliegende Wuffak handelt. Cin
Pferd, das heint Umpfliigen eines Welers pldglic) mit den Fifen
einfant, fithrte bereit8 im 3. 1850 guy Entdedung eines rémifden
Grabgewilbes, und im folgenden Sabre traf man durd) ahnliche
Veranlaffung auf die tberans weitlaufige Unlage eines Hypocanftums.
‘Зее секас fich in einer Breite von etwa 108 Fuh und einer
Ringenausdehnung von liber 480 Fuh und gehirte offenbar зи cinem
Hffentlichen Bade. Wuf gum Theil monolithen Granitfaulen von
A Sup Hohe ruht ein Biegelgewilbe, deffen Bacfteine den Schrift-
ftempel dev giweiten Legion tragen. Der genanen Befchreibung der
higher aufgededten Gheile find fieben Tafeln beigefiigt, won denen
die dritte Der vergleichenden Darftellung von Saulen und Gewslben
der Hppocaufta gu Wlt-Ofen, Enns, Lienz in Tyrol und ©. Cer-
nin in Frankreich gewidmet ijt. Зои den beiden einzeln gefundenen
Siulenfapitilen von S. Florian und Enns, die unter Fig. 6 u. 7
abgebildet find, vermag ich mich nicht gu itberjeugen, ав diefelben,
tenn auc) aus jpatefter Zeit, rimifden Urfprungs feien: fie tragen
bereits ein зы beftimmt auf mittelalterlic) romanifcer Formation
berubendes Geprige. Tafel 7 enthalt nach einer alteren Anfnahme
den Grundplan bed bet Nufdorf entdectten ausgedehnten Hypo-
couftims,

Зи der WAbhandlamg itber Ме Зе der Gens Barbia zn
Enns ift eine Ueberficht dev auf diefe Familie fich begichenden Зиг
Тен enthalten und die Bedeutung diefes weit versweigten Ge-
фев, bas dem Kaifer Severus Alexander wabhrideinticy die
Gemabhlin gegeben hat, nachgewiefer. Cine Cafel ftellt ven Kopf der
gu Laibach gefundenen Bronjeftatue des Ti. Barbins Titianns von
porn und von ber Seite dar.

Gin feinerer Auffag von Ed. Fretherrn в. Gaden bevichtet
itber die Grabhiigel bei Vsvd in Ungarn und die dafelbft von ihm
auf BVeranlaffung der Central-Commiffion geleiteten Ausgrabungen.
Зи Haver, fachgemafer Darftellung befchreibt ver Verf. die ourd
ihn aufgedediten Graber, welche vier verfdiedenen Raffen, je nach
ber angewandten Beftatiungsmethode, angehiren. Er weift nach,
baB diefelben von dem einheimifcen Volksftamime der Pannonier
hervithren, aber gur Beit der rdmifden Hervfdhaft iiker diefe Gegen-
ben — wie aus забъефен darin gefundenen romifchen Fabrifaten
hervorgeht — entftanden find. Sn der Lage des Ortes Lind erfennt
ev die Des alten Galle ber Méemer, einer Station auf der grofer
Heerfirage, welde aus Italien von Aquileja aus itber Aemona (Lat-
bach), Claudia Celleja (Cillt), Poetovio (Pettau), nad Claudia Sa-
bavia (Giein am Anger) und vow dort weiter an die Donat nad
Bindobona (Wien) fiihrte, Auch diefe Wohandlung ift von einem
Genauen Gituationsplane begfeitet.

Den Befchlug ver WMtittheilungen iiber vordriftlide Denkmaler  
bildet cin Auffay von 9. Arneth ber die Trajans - Snfebrift in
der Mahe des eifernen Thores an der Donau. Bene berithinte Que
ПЕ, welche der grofe Raifer пи 3. 101 и, Shr. aw feinent fieg-

 
	reichen Kriegszuge gegen Decebalus dem беЦеи симмееи ев, 1
purdy die Bemiihungen des Verf. forgfaltig aufgenommen und erfdeint
hier zum erften Male mit den evforderlichen Erginzungen anfpredhend
evilirt und in einer getrenen Wbbiloung veranfcauticht.

(SahHluf folgt.)
	с g.
	 

т Herlin. Das лени рег Wodhe war bas S0jabrige Doctor-Iubt-
dunt eines der hervorragendften Lehrer am der biefigen Uuiverfittt, bes Geb.
Reg.eMathes Prof. Dr. Auguft Boedh. Die Feier bot am Borabkende das hier
Tange nicht gefehene Sdhaufpiel eines febr folennen Fackelguges, an tweldyenr fic
alle Stubivende mit ganzer Prachtentfaltung der bei ftudentifden Wufgitgen hers
Fommmliden Gebriuche betheiligt batten. Unfere Maler wurden nidjt unter ber
Zujfdhanern bes imtpofanten Sdhanfpiels vermift. Die im Mamen der Studentene
{daft son dent gu ify gebivenden Didter Co. Tempeltet itbergebene Ubdreffe
ift in thremt malerifden Theil von Oskar Begas ausgefithrt, der auch bas Bild-
nif des Gefeierten im WAuftvage Gr. Meajeftat fiir die Galerie rer Orbdensritter
pour Je mérite fo ausgezeichnet dargeftellt hat *). Die Cinfaffung der Abdreffe
bilden finfs Trimmer eines Tempels, die von gwet Corinthijden Saulen mit
dem WUrdhtivad iiberragt werden. Brwifden ihnen ftehen nod aufrecht bie Sermer
des Socrates und des Plato, wahrend auf einem Steine, unten, bie Basreliefs
bes Pindar und Sophotles angebradt find. Dagwifden andere Steintritmmer,
gum Sheil mit gried. Snfchriften (aus dem Corpus inscriptionum). Der untere
Naum bes Gangen wird burch die arabeslenartigen Wurzeln eines Lorbeer ansges
Тиби, defer Bweige ein Bild einidjliehen, Boecdh im Stubdixzimmer darftellend.
Afanthushlitthen wudern gwifden den Steintriimmern, Ranken umfdlingen die
Shulen, diele lanfen oberhalo ber Wbvelfe in Arahesfen aus und fdliefen das
swette Bild, die Ukropolts von Athen, eit. Dieles fowie Bidh’s Studixzimmer
find farbig tn Uquarell gemalt, wihrend alles Uebrige in Sepia ausgefithrt ift. Die
AUdreffe wird von einer Mappe umfdloffen, devert Dectel in der Nitte nach beiben Set-
ten fic) aufflappen АВЕ, иль den vollen Anblid des Kunftwerks geftattet. Auf
ben Dedieln befindet fid) die Widmung. Wm Lage des Geftes felbft wbervetdhte,
im Wlerhiehftenr Wuftrage, Ge. Excelleny der Kultusminifter bo. Raumer dem
Subilar den Stern zum rothen Adlerorden gweiter Kaffe und der grofhergogl.
базйфе Mtinifter vo. Maffenbacdh mit einem hildvollen Gandfehreiben hes той»
hergzogs das Kommanbdeurfren; und das Patent de8 Zabringer Lowenordens ziveie
tec Kaffe. — Von den itbrigen zahllofen Ehrenbeseugungen heben wir nuv nod
folgende hervor. Die Zuhdrer Boedh’s aus allen Semeftern feiner akademifden
Rirkamleit therfandten burch ihr Comité, beftehend aus Феи Profefforen und
Direltoren Зет, Uheten, Bellermanu, Bonnell, Ranke, Angult, Vhardy, im
Ganjzen 15 Mitglieder, eine Votivtafel in Bronce, von dent Brouceny Hausmann
(Gharlottenjtr. 88) in wenigen Woden tunftootl hergeftellt; riefelbe mift im
Ouadrat 2 Fup 4 Boll; die Zeiduung im antifen Styl, ein Ocekgweigkrang
von einer Geleife gebalten, rechts mit ber Eule, links bem Dreizad, ift von
Prof. C BHttider, die griechifdje Зин, wonad) Pallas ibm fitr 50jabr.
Lebramt den fdhinften Oelzweig weiht vont Prof. Gerhard, ber im Namen des
Tomités bie Anrede hielt. Die Bertreter der Stadt, an ihrer Spike der Ober-
bitrgermeifter Kransutd itberreidhten einen pradjtooll ausgeftatteten Ehrenbiire
gerbrief. Gine grofe Beihe von Univerfititen, gelehrten Suftituten und nambaf
ten Philologen Hatten Diplome, Bufdhrifter und gelehrte Werke gu Ehren hes
Tages eingefandt. Cin philologijhes Stipendium, woyn die Gumme von
2966$ 3. anf der Quiiftur niebergelegt war, wurde an dem Tage unter der
Benennung: , Bich Stiftung” gegriindet. Bet her Mittagstafel des feftlidierr
Tages wurde ein langerer Brief Wlerander’s von Humboldt, der fic) Gottlob von
feinent letter Unwoblfein auf bem BWege ber Befferung befindet, durd den Ве
tor Trendelenburg verlefet. Unter ben Gaber ift ein vorjlighich gelungenes
Medaillon- Portrait Bidh’s von G. Cidler. Daffelbe ift in der befannten zier-
lichen Ansftattung in ber plaftifden Anitalt (AL 5. Linden 27) an haber.
	А ЗЗопи, tm Febr. Bereits gegen Ende October hatte ich bie alten
BWandmalereien in ber Krypta gu St. Severin in CHlu, worilber iG
Shunen frither beridtete**), im Wuftrage ber Kinigl. Regierung toptrt umd Риз
gepauft, fo dag fic diefelben nun ldngft im RKonigh Mufeum in Berlin befin-
pen werden. Was ic) Bhnen damals beridhtete, bezog fic) jedod) nicht auf bie
Krypta, fondern auf bie Wanbdmalereien in der Satviftet, weldhe faft ganz bene
felben Gegenftand bebandeltr, wie jene in ber Krypta, ndmlid die Rrenziqung
	*) Set ift O. Begas hefchaftigt, fitr wiefelbe Galerie bas Bilbnig bes
	‘Prof. Ehrenberg ум maler.
**) Bal. Sabrgang 1856. S. 311.