heit dev Gompofition und Form. Lerder hat dte frangzofiidhe Revolution hier, fv- wie ait vielen anberen Orten, in ihrem Cifer, mit ber Vergangenheit yu brechen, alle Namen ausgelragt. Die Monumente find in einer Geitencapelle links. Soh will hierbei den Wunjdh ausfpreden, bak irgend ein junger Urhitelt und gefdjicter Zeidner fid) die Aufgabe ftellen michte, Dinge wie die erwahnten von hier und Trient in getvenen, vorfommenben Falls colovivten Wobilbungen herauszugeber. Nicht nur, dal} der febenden Runt ein grofer Dienft gefdhibe, joudern c8 wilrde damit mandjes herrlidke Werk nod ог Вент делай фен Цеха gang auf wirffame Weije dem Gedddinif bewahrt. Noch will id) der Nachricht gedenten, die mix hier miitgetheilt wurde, Раб eine Meftauvation bes rafaelifden Spofaligio in Vorfdjlag gebracht worden fei. Da dviefes Gemalde nicht im minbeften der ,Uebevrfrijdung” bedarf, fo wird es webl vor ber drobenden Gefabr werfdont bleiben. Povara. Kupferftecher Hagen fo oft, dak €8 mwichts mebr fiir fie gu ftedien gabe, namic) vou durdgefiihrten und vovtrefflichen Malereten. Nun in der That, der Meeifter, der nod) mehre Gefdledjter befchaftigen ние, Ш bis рев faft gang wnbeadhtet geblieben, wabrend er mit feinen wunbdervollen Letftungen nekert den GOrbpten feiner Beit fieht. Sch meine Quint. Sm hiefigen Dom ift eine Capelle mit einer Folge oon Bildern aus dem Leben der Sungfrau, da- gu von Cugeln und Sibyllen, die — waren fie in Mom — das Biel der Welt- wallfarten fein wiivden. etder Haben diefe Fresken fdon {ебу gelitten; allein in jeder devjelben find gaz vollfomunen erhaltene Stellen, welche Bilder fir fid дебет, $. 3. die Dtadonna bei dev Witbetung der Rinige, fhix, himmlifg und original wie eine vajaelifces die ,,Fludt,” wo Engel den Cfel fiibren, itberans те poll! ,Die VBeriiindiguag” in fibervafdend neuer Auffaffung, voll Maivetiit und Heiterkeit. Carin. Bwei grofe, hichft erfreuliche Ueberrafdhungen Бабе 14 Мех сх lebt und eine Hdchft unerfrenlide. Die letstere tft, bak der Palazzo Madama, in tweldhem bie grofen, werthvollen Shave der Malerei anfbewabhrt find, gegen- wirtig und {don feit lange, und wie te bore, nod filr eine unbeftimmte 3u- Вий den Sibungen bes Senats gewidmet if, Biele Bilder find darum gar nidt, andere mur felten 3u feben; bei vielen ift man burcd die Bulte und Sdrinfe gebinbert, alle aber Leiber unter dev fteten Heung und dem Whtene und fonfti- gen Stabe. Wie man mix fagt, hat Wzeglio jeine Stelle als Diveltor dex Ganuulung niedergelegt, ba mar jeinen Cinfpriihen gegen diefe Bernadlalfigung dex Genrdlde fein Gehbx gegeben. — Mun aber das Crfrenlide! Sn der f Afademie der Kiiufte, wo die fhbnen Cartons oon Leonardo s Sehiilern anf- Беби werber, befindet fich feit einigen Jahren eine Madonna in Lebensgrbfe son Rafael. Ste ift dargeftellt, wie fie fiehend mit beiden Ganden (der nad worn gusgefiredten Rechten) den Sdhleier bom erwadten Kind wegnimmt, bas mit Hanven, Fithen, Mund und Augen die Duutter glitdijelig anlaht Das Bild ift fo Leidjt bebhandelt, dag man an vielen Stellen nod) die Wufzeichnung Эн» {chimmern Пей. © iff von grofer Sahiubeit und GFreiheit und diirite in bie Zeit ver Madonna di Fultguo fallen. E8 wurde vor einigen Yahren bei der MUunfrdnumung eines Фа, in vier Giiiden von einem Ptaler als altes Holz ober init altent Holz fiir 16 Fres. gefauft. Mardele Spinola erwarh eB fiir 10,000 rca, lteR eS herftellen und fdenfte ¢8 der Wademie. Die grweite Freude ward mir in ber Bibliothek des KRinigs hefdeert, wo Gav. Carlo Promis mir eine neu aufgefundene Handgeidhmung Leonardo s 3eigte, fein BildniZ in Rothfrifts hoes Alter, feine Blige, vornehmlid) um den fintigen, fprechenden Neund, tief umfdhattete, faft diiftere Augen, Hare Stirn, langer Bart, Lange’ Haupthaar, gegeicjnet mit fefter Gand und dem garteften Naturgefiihl! Cin unvergleidlider Shas, vor wenig Woden in einem Landhans nidi weit bon hier aufgefumben. Dads Blatt enthalt auc von Leonardo s eigner Hand dte MNotiz, dak dite Beichuung fein Bilonif fei. EndliG will iG erwahnen, dah die Gemalde- Sammlung bes Grafen Ca- ftellan bier eine folde Menge Meifterwerle erften Ranges enthalt, ав еше dhnlide Privatgalerie mir nicht vorgetommmen, und dah man damit eine Concur- ven mit vielen grofen Sffeutligen Gammlungen befteben Esnnte. У. Antfterdam, im Hitz. Sm vorigen Sabre {eprie ic) Bhnen, hak bas hollandtfde Runfiblatt ,, Runfitronyé” in anbere Ganbde iibergegangen und baf} von jekt an vielleidht etwas Gebdiegeneres als bis babin von demfelben gut erwarten fei. Gieht man jedocy ben vollendeten 18, Sabrgang ein, fo finbet man im Wefentliden feine Verinderung, nur die artiftifdhen Beifagen (24 jabr- Yid)) fib viel beffer geworden. Unter diejen geidnen fig) 11 Nahbildungen — feby fauber gearbeitete Lithographien — nach alteren Meifterwerfen, bem Rabie пене des Baron Steengradt van Pofterland im Haag angehsrend, febr vortheil- Haft aus. Manche der Lunftgelchichtlichen ober afthetifcben Beitrdge find fimple Ueberfegungen, wie 3. B. der Wuffay ans врет Феифен Яша: „оех Зее und feine Gefeflen in ter bifventen Runt.” — Was Ueberfesungen nach Bvron und Victor Фидо ти анейт Ули ТоЦен, Е Тех зи бедуейен. Freilies {heint in Holland bie Kunfiliteratur ein faft gar nidt angebautes Fah. — Der gegenwirtige Sahrgang wird mit der VBelprechung einer Brofdhitre ,,Gene Studie over het Schone in de Kunft, door Bosmaer” eviffnet. Der Bericht ither die- felbe von bent Medatteur Wefirheene hat die Uckerfdjrift: Gen zeltzam ver- idynfel in Nederland“, twomit gejagt fein foll, dak in Holland faft Nichts ither Kunft gefdjrieben wird, wie benm aud) imt gamgen vorigen Sabrgange nist eine eingige flnfilerijde Erfheinung beiprocjen wurde. Das ift ein Lezeichnendes testimonium paupertatis! Der thitigfle Kunftliterat фени immerhin г. Afberding! Chyin, von weldem bas jitngfte Heft der Kuuftfronyé edrer Mirffats brachte ,Over be Tompogitie in be Runfi“; derielbe wurde bereits vor mehreven Sahren hegonnen, und die gegenwirtige Ubtheifung verhandelt die »RKompozitie in be Veeldhoumlunfit und ift darin mebr fpesiell die Rede von dex Bildhaner- Tunft im 19. Sabvounbert, Wenn man mit der Midstung des hollandifden Reidhenjperger befannt ift, fo wet man fo уе ии Boraus, was iver jedes beltebige Thema verhanbdelt werden wird. Der Serf. brit den auch mit jouve- vainer Grhabenheit den Stab бер die heiduife Ridtung пашений in dev Bildhanertunft unferes SAfriims, naddem er einen veridtliden Bid beildnfig auf bie anderen mobernen Ritufte, ale Bantinfi, Maleret, Neufif, mit Xusnahme jedoch ber ,chrififiden” unfirichtung unferer Zeit, wie fie fic) in Overbed und feinen Nadfolgern manifeftict hat, geworfen, und ftellt ,,da8 Mittelalter’, in weldjes der gelehrie BVerfaffer fich mmm einmal fefigeranut hat, als einzig und aflein von ,chrifilidem” Geifte befeelt juv Nachahmung hin. Der Verfaffer Leib; jedod) Sefonders bet dex Bilohauertunft in England ftehu, wovriiber er die Bee firebungen bev denifdjen Bildhanerfdulen — cines Rauch 3. 3. over die des proteftantiiden Zhorwaldfen — ganz vergeffen yu haben jeheint ober — a, m. D. g. — ignovirt. Bejouders widerwartig eridjeiut ihm die Suet unfers Sabrhunderts, Foloffale Standbilder unter freien Himmel hingnftellen; ev will piefetben natitrlic) in Heiner Dimenfion unter Dad, d. b. in die Kivde bringen, und dringt [dlieflich auf Yeftftellung einer dhriftlidien Stonographie ftatt der abs дети ем heidnifden: Ws Prove einer foldjen will er 3. B. ftatt des реонйфен Gottes Merfur, 018 Gottes der Raufleute und Diebe und Todtenbeftatters, рен woblthatigen und fronumen Patron ber Kanflente, St. Nifolas, auf die Bsre jen geftellt haben, Ueberhaupt will er bas ,,Nadte aus der Bildhanerfunft der Sufunft entfernt wiffen und mote, ein grweiter St. Nodus, die fanumtficber Ruditdten bes Heidenthuins берефеи. Dent Griehenthum feblte bas Gefithl der gittliden Gdhinheit 2c. 2c. Dah dev Mitter bes }. Gregorius fomit aud bier, reie itberall, unter feiner Devtje ,, Nil nisi per Jesum Christum“ feine Lange einfegt, um den Lindwurm bes Proteftantisums und mobernen philofopbhifder Unglaubens niederguftofen, ift nicht 3 verwindern, wohl aber, wie in Golland bie Mebaftion eines Runftblatts Фази fommt, folden Lehren ihre Spalten зи оНиен. — Dte Kunftausftellung mm Haag wird vom 18. Mat bis zum 20. Sunt Statt haben; dte Kunftwerke miiffen bis zum 2. Mai eingefandt fein. Es follen jegt 5 goldene und 12 fitberne Medaiflen verabveidht werden, moriiber eine Surv, beftehend ans bem Prafidenten der Ansftellungsfommiffion unb 6 von den Gin- fender gu evwablenden Dtitglicbern vevfiiger wird. — Wie es herfit, follen je- bod) Kitufilern, die bereits mit Orbe geidmiidt find, Fete Mebailler zuerfanut werben; ferner beift e8, daft, im Galle bie golbenen Mebdaillen ungureidend be- fuder werden follten, die filbernen mit Diplomen filr diejenigen Riiniftler be- gleitet fein werben, weldjen fonft eine goldne Dtedatlle gleichfalls gebithrt hatte, jo wie auch, da drei der Sury-Mitglieder aus andern Stadten, und nist alle aus bent Haag gewahlt werden follen. Bei eter ut dielen Lagen hier abgehaltenen Verftetgeruug alter und neuer Bilder der nieberlindliden Sale waren and gwei Gemilbe von B. Matton, ein Meifter dev duferft felter sorfommt, und bdeffen weber Houbrafen поф wait Gool erwalhnen; blof Hoed nennt ihn auf der Lifte ber von jenen Sdjriftftefern ibergangenen Meeifter. Matton war Shiller G. Dov’s und bie genannten Bilder fiehen diefem giemlic) nahe. Das eine fiellt eine mufizicende Gefelljdaft in einer Fenfternifde bar — ein alter Mann in Croubabourkleibung mit rothent Barett und einen rothen Mantel phantaftifd umgefdlagen halt im der infer einen Potal mit Wein, mit der Redhten eine filberne Kanne. — Das Gegenftiid fterlt einen Charlatan dar, der ein gefitiltes Uringlas gegen bas Licht Halt, wabrend eine alte Frau feinent Ansfprade zu harren fceint. Die Bilder find auf Ho gemalt; В. о. м. 34 ©. 6х. 27 се. Die beiden Bilder wurden fitr 945 Gulden verkauft. Hriefweafel. Hr. Dr. 3. ш ©. Sechinften Dank — Mr 12 whe — Mr. 94 ZX, Verlag von Heinrid) Schindler in Berlin. — Orud ven Crowibfh und Soh ш Зеии.