Die Staliener find freilid) von Wnfang an und bet der Bere mehrung am Beften gefahren. Gie haben das erfte Zimmer fid bewahrt, find beifammen geblieben und haben feinen Srembling unter fic) aufgenommen. Gon den hichften Hauptern der Kunft haben fie fein Bert unter fich: eine Waria mit, dem Kinde ijt eine gute Copie cineds Gemuldes von Raphael in der Stafford Galery gn London; aber irefflicher Copicen finden fic) noc) mehrere und grofe und vorgiigliche Meifter in ihrer Wrt find auch) Бит vortreff- fiche Oviginalien verireten. Go gewahrt eine alte Copie des Riv- chenvaters Hieronymus, Der in feiner rothen Cardinalfleidung iiber Biichern in feiner Belle ftudivt, die Iebendigite und wobhl- thuendfte Erinnerung an das Original von Giovanni Bellini in ber Galerie Manfrin gu Benedigq: eine fnieende WMtaria mit dem Ghriftusfinde und dem Heinen Sohanneds, die mit einem Lamme fpielen, obwohl auch nur eine Copie nach Luini, giebt nidhtsdefto- weniger ein erfreuliches Specimen ver Gcule Leonardo da Vinci s ab. Uber der beften Galevicen wiirdig, wie denn bas eine davon aud) frither der Galerie Fefd angehirte, find gwet Originalqemalde vou Ntoretto: eine Mtadonna auf reichem Throne, den heiligen Se- baftian und den beiligen Wntonius zur Seite und Engel gu ihren iken auf ven Stufen deffelben, und eine andere, umgeben von Gregor, Hieronymus, UAuguftinus und WAmbrofius, als den Haupt- vertretern ber rémifden Kirche und iver VUebereinftimmung mit dem Ranon der Sabrift. Bon stemlid) gleicher Grife, einander gegentiber hangend, jiehen fie durch Lebendigfeit ber Compofition und burd) Lrefflichfett der Зеюиниа und vor allem dev Farbung, pie Blide der Cintretenden auf fie. Die ndchfte Aufmerffamfeit gewinnen mit Recht vorgiighiche Portraits von Tintoretto, Moroni, Pordenone, Giorgione und Sebaftian vel Piomby. Wher auch Paris Bordones, grope Oelffigge gu dem Bifder, welder dent Dogen den Ning 568 Heil, Marcus tiberveidht aug ter Academie von Benediq, ferner vie Wiederholung des qrofen Wltarblattes in ner Rirde GS. Caterina zu Зена: Земли ии der heil. Ka- thavina mit dem Chriftfinde von Baul Beronefe und dejfelben Meifters Mars und VBenus aus der Galerie Orléans’, fo wie D v- Miniginos von rdmifchen Frauen gepflegter Sebaftian und Iunocenzio ba Smola’s himmelfahrende Maria werden fie verdienter Ntafen feffeln. Die Benetianifdhe Cechule tritt am veinften und vortheil- haftejten hervor; auch cin Canaletto bietet uns wieder vou dem Do- genpalaft und ber Ginfafrt in den Canale grande ein farben- und puftumfloffencs Bild, deffen Reig gwei andere Unfichten Benedigs in fetner Wrt, dod) nicht von ibnr felbft, in demfelben Grade zu ere reidhen nicht im Gtande find. Dod auch bie Umbrifdhe Echule pes Berugino ift durch. eine Maria mit dem Chriftusfinde, welches rer Heine Bohannes anbetet, von dem Weeifter jelbft, und durch ein anbderes Chriftustind, bas, auf ber Erde Lteqend, auger von 302 Hannes atch nod) von bet Cltern und ост биде anbetende Ver- ehrung empfingt, in ihrer Teicht зи erfennenden Cigenthimlichfeit annuthig vertreten. Qa felbft an die altere Malerweife evinnern ucbft einigen Temperabildern der Sienenfifden Gdule und des Varna- bas vou Mutina vornefhinlid) aud) eine Verfiindiguug von Crivelli und eine ron Lobfingenden Engel umgebenen Maria in trono yon Siefole, und die Marin wenigfiens des Erfteren und einige der Engel ded Lewteren geben gang die Snnigheit, Reinheit und Lteb- Lichfeit peS Ausdrucks wieder, defen diefe Alteren Meeifter voruelm- lich imdchtig waver. Der grofe Gaal, ver fich an diejes Bimmer anfdltegt, follte паб den Decenbilbern deutfdher Necifter ber Wrehiteftur, Sculptur und Malerei, denen Philipp Veit in gwet Feldern itber den Thii- ren die Darftellung diefer Kinfte felbft und des unter dem ив Dev Religion tiber den TCritmmern der antifen Kunft erwachenden Hetten Kunftlebens hingugefitgt hat, die altpeutide Sehule erivarten ПаЙеи, nad) ое. Фецепио] умей 58 Katalog’ iiberwiegend die шере уно ое. Dennody Шей auch diefer ihm fdajon eine Wnjyahl neuerer deutfdher Gemilde nebft einigen fpanifden und frangdfifdher gu, und in der Wivklicbfeit feheint ev allmahlig gu einer Tribune ест Sammlung fich ausbiloen gu follen. Denn Faun ev fich aud den Hichften Mteifterwerfen aller Runft in der Florentinifden Tri- bune nicht gur Seite ftellen, fo enthalt er doch neben einigen titc- tigen Niederlandern, namentlich in Landfdhaft und Portrat, die be- ften neneren Bilder, welche die Sammlung befigt, Hier nimmt Veffings befanntes und mit Recht beriihmtes Bild: Hug, dev fich gu Conftang vor feinen geijtliden Geguern veriheidigt, den Ntittelplag der Hauptwand ein. Gin ergreifend gemalter Seefturm an der Norwegifdhen RKiifte von Wdhenbach gu feiner Linten Harmonirt vor- tvefflich mit einer ftuvimbemegten Throler Landfdaft von Zimmer- mann aus Minden gu feiner Mechten; eine gebirgigqe Landfdhaft von demfjelben Leffing, in welcher nicht tweit von einem burd Brand Zerfisrtemt Haule ein getddteter Mrann liegt, gleich unter dem vorti- gen, mit einer Walblandfehaft wiederum deffelben, in welcher ein heimfebhrender Ritter fic) des Schatten und der Rube frent, wah= rend fein RoR feinen Ourft an einem Brunnen Left. Hier hangt endlich deffelben Nieifters Gyrelin Romano, den Mtinche vergeblidy gurv Bupe gu bringen verfuden; hier ferner Seders vom Blik сте {Hlagener Hirt; hier Gallaits Aboankung Kaifer Rarl’s V., eine вот» gitglide Wiederholung des griferen fiir Rinig Wilhelm VW. von Holland gemalten Bildes von der Hand des Meifters felbft. Und bier findet fich auch au8 der fpanifden Schule eine gen Htmmel fabrende Mtaria ans dem 17. Sahrhundert, die allerdings mit Dar- ftellungen deffelben Gegenfiandes von Mtuvillo nicht wenige Wehnlid- fetten bietet; weiter cin Geehafen bei untergehender Gone, dev dev Wrt Des Claude Lorrain zugefdbrieben wird, aber fowohl durch den verwandten Charafter der Geeffadt, wenn auch einer niederlandifden oder nordfrangifijden, al8 mod) mehr durch die Fairbung an Cana- letto erinnert; weiter mance Landfcaft in Bouffins Wet und aus. feiner Schule. Cin treffliches Brufibifd eines Mtannes von Rom- bouts entfprict als Pendant dem Brujfibild pes Malers Sebaftian ®rant, einer Copte des Gemialdes von Rubens in Neontpelfier; Weenix hat das fprechende Brld eines hollandifhen Kaufmanns mit einem offnen Brief in dev Hand geliefert; Bictors, ein Schitler von Rembrandt, eine in der Art rtefer Schule naturaliftt[che, aber durd Wahrheit des Wusdruds hich[t angiehende Darftellung aus der Ge- {chichte der Ruth. Heinrich Leys, ein neuerer Mitnftler aus Wnt- werper, eine Gene vor einent niederlandifden Wirthshanfe, die in Der @зенеме bei Weitem reidher und bedentender al ahnliche Bil ber ber alten Jieberlanber, in der Kraft und Treue des Farbentons ifnen gleichfommt, WUWber immer wieder werden wir auch von diez fen Gremben anf die Deutfdhen zuriicdgefithrt: einer vorgiiglichen Wine ‘terlandfdaft von Vermeulen ift eine Mondfcheinlandfaaft oon Mor- genftern mit demfelben weiflichen Cicht als Pendant gegeben, einer Schaafheerde von Verbsdh oven eine lebendig gemalte Landfdhaft voit RKRobell mit einer Heerde und ihrem frdhlicyen Hirtenfungen. Und gerade tn andfdjaften ware von demfelben Mtorgenftern, von Pofe u. W. noch Mandhes hervorguheben, das manchem Fremden und Welteren fich dreift zur Seite jtellen diirfte; doc) wiv erwahnen nur noch Ginen, dex nun aud) fchon faft zu den Aelteren gehirt, feit beinahe jwangig Sahren Е, in feinent Baterlande viel weniger nod) al8 er verdient gefaunt und weniger nod) al8 gu iwiinfdjen ware ver- breitet, in Rom, wo er fein Leben befchlog, durch die Wer ge- wibrt, denen fein Sinn verwanbdt war: det Tiroler Sofeph Union Kod, von dem drei Landfdhaften mit bem Opfer de8 Noah, mit nem Bropheten Bileam und mit den Raub des Hylas, die Figuren jedoch gumeift von anderen gemalt, hier anfbewohrt find. Vin ihrer Naturtverte, Marheit, Gréfke und Reichthum ver Erfinding willer