Bilbnig bes Grofen Wilhelm von Wirtemberg in ganger Figur. Фа ее Herr, der И anc durch feine leiblide Gripe anszeidnet, ftebt manntig und vitterlic) in voller ghingender Rilftung, bie Redjte in die Seite geftemmt, die Linke anf den gefdmitdtten Helm gelehnt, welder anf reid) geidnigtem gothifdem Tifehe liegt. Den Hintergrund bhildet ein Burggemad, deffen graner Ton die blante vitterliche Geftalt lendjtend Gerbortreten Gt. Der Kopf hat bet anferft fpredender Uebhntidffeit eine frifde, wahre Farbung unb fonnen wir Фет ешь lich bejabeten Neifter nur Gite witniden, dah er feinem Muge bie Sugend fo lange bewahrt bat. — Der Bilbhauer Gylbewftein hat das 7 Fuh hohe Modell eines oviginel- len Springhrunnens’ vollendet, welder gleidfam eine Wpotheofe der Mapoleoni- ben veprafentirt, Der Milnfiler felbft nennt feine Arbeit: ,, Triumph - Fontaine beds Raifers Napoleon bes Dritten,”“ wie er e8 auf ben Rand feines Spring- brunnens ecingegraben. Da der [68 orientalifde Krieg eine grofe Rolle in diefem Werke fpielt, ift felbftverftdndlid), umd jo feben wir auch um das untere Baffin fechs recht Hilbfch fombonivte Figuren, weldje die bet bem Orientfriege voruehnilich betheiligten Mtidte, alfo: Frankreih, England, Rufland, Tilvfei, Hefireich und Sarbinien, reprafentiver. Wns ber Htitte bes Baffine erhebt fic eine Gaule, unt deren Fuh fich eine Galle mit offenen Mifden anbaut. Sn biefer fieht bas Bilb Mapoleons bes I. in ganjzer Figur, neben ши der Genins ber Gefdichte, eine Rolle entfaltend oder aber von ben lesten Grofthaten feines MNeffen ergihlend. Ueber diefem einen Pantheon zeigt uns die Fortfesung der Sule in erhabener Arbeit die Helden bes Krim-Feldgugs, theils gu Rok, theils zu Fug, bet denen auch vie hervorragendfien Diplomaten midjt vergeffen find. Nachbem bie Sule nocd) eine mit drei wafferfpetenden Wdlern gefdimildte Sehaale getragen, wird ibrem Gadaft bas Kapital arjgelest, auf weldhemt der jebst regie- renbde Raifer ber Frangofen im vollen Ornat, dew Zepter in der Rechten, und ben Lorbeer unt das Haupt, in ebdler fitrftlider Haltung fteht. Es wiirbe uns gu weit filhren, bie Menge feiner und fleiner Details, an benen diefe Urbeit reich ift, aufyugiblen, obfdon bdiefelben gum Verftindniff umd zur folgeredten Entwidlung bes Ganzen wefentlid) beitragen. ден bie eingelnen Beglige aud) bin und wieber auf etwas Locerem Boden Пери, fo fdunen wir bod) bem Ganjen al8 einem finnig und originell fongipivten Runftwerfe unfere Achtung nidt verfagen, und twilnfden bem Urheber herglicdhft, dak fein Werk aud ein Lrinmph feiner Kunft werden mbge. — — Der Hofbaumeifter Knapp hat fic von feiner langen jdweren Kran: heit fo weit wieber erholt, bafe er fein Gejdhaft wieder anfzunebmen im Stande ift. — Dem вен Miniatur-Mtaler Holder Hhierfelbft hat Se. Ntajeftdt ber Rinig bas NitterFreuz bes Friebrids-Ordens verliehen. Ht. PMurnberg, Su Berlin hat fic) ein Hitlfeverein yur Unterftitpung bes germanifden Mtufeums gebifdet, an beffen Spite der Director der Kunft- fammer, Gauptmann von Lebebur, der Kreisgeridts-Director Obebredt, ber Geh. Archiorath Mtarder, Director Waagen, nebft anderen nambaften Manner fiehen, von deren wilfenfdhaftlidhem Cifer und prattifcher Litdtigteit das Зее yn Hoffer fteht. Wnferdem ift vom Fortgange ber genannten MUnftalt bas Erfreulidjfte gu melden. Der Grofherzog von Medlenburg-SGwerin hat derfelben einen Sahresbeitrag von 120 Vhlx. gugefichert. Unter dem hide fien Ubel Dentidhlands, der feine thatige Anerfennung dem Mufeum dente, find als hinjgugetreten БШ Karl Egon зи Fitrftenberg, die Grafen von Hjenburg, Budingen, Wadtersbad, Graf Franz von Kuefftein uw. a. gu nenunen. Die Stadt Hof ра Й ben Orten angefdloffen, welde bem ger- manifdhen Muferm Sabresbeitrige bewilligter; den deuifden Studenten ift die Erlanger Verbindung Germania in Unterftiisung der National-Wnftalt vorans- gegangen. Bon hiehfter Widhtigheit ift, dag die Direction des fuigh Gadf. Hauptftaatts-Arhins gu Dresden dem Mufenm die unentgeltlide Wnfer- tiguing von Urtunbdenregeften und Abfdjriften ang dent genannten Archive zu- gejagt bat. Briiffel. Die Berfteigerung der Lerithinter Gemdldefammiung des Herrn Theodor Patureau wird, wie man aus Paris fdjreibt, dort amt 20. Uprif beginnen. Das Cabinet Paturean war, neben hem des Herzogs von Arenberg, das hedeutendfle von Brilffel, und beftand aus ungefihe 70 Bildern, meiftens aug dex vlimifden und holldndifdjen Sdule. Die beiden Perlen der Sammlung find cine Landfdaft von Hobbema, bie Mtihlen genannt, пир ем hollindifdjes Eftaminet von Advian Oftade, ans’ dex Sammlung Ban Sacegherr. Augerdem find mod bret andere Oftade ba, zwei Rembrandt, drei Rubens, ein Ban Dy, fiinf Teniervs, vier Ruysdael, bret Wouverman, gwei San Steen, awei №. Зап ber Belde, ein Paul Potter, cin Lerburg, ein Franz Mieris der dlteve, ein Gonzales Coqued, ein Murillo, vier Kopfe von Greugze, pwet Watteou, bret Boucher 2, 2. Die Sammlung bes Grafen Corneliffen foll gleidfalle aux Berfteigerung nach Paris wanbdern, und daffelbe Schicjal wird aud) wohl bie bes verftorbenen Gerrn Ban der Sdrid in Wwen haben, ber newt beut{cdhen Runt” nidt fdyon 1798 unter, ftteg nict erft adht Sabr fpater das leudtende Geftirn ded Fauftgedichts iiber den peutiden Landen auf? Ronnte fener mnadhtlid) wieberfehren von Geftius Pyramide, oder hat ev unter den flaffifden Pinien fterbend jenes chriftlid)-germanijde Wunderwerf vorausgeahnt? Nicht Мет, nod) von uné wird bas Rathfel gu léfen fein; nur ein unbefangnes Wort fei uns noch paviiber verginnt. Niemandem wird e6 einjallen, Garftens geringer gu achten, weil er aufer Lucian und Dante, Ho- mer und Offian auch an Githe fich infpivirt hatte; wave e& denn nun umgefehrt fiir den Lebtern ein Schimpf, wenn er wirklid aus einer Compofition von Carftens (bie in feinem Befi war) den Stoff gu einer Scene feined grofen Dramas gefchipft hatte? Dod wir wenden uns fieber gu legterem felbft und gu feiner Bedeutung flix moderne Kunft unb —- Diablevie. (Gdluk folgt.) ИТЦ. Е Herlin. Gin Befud bei dem Grn. Konful Wagener in feiner Villa in ber Sdillingsgaffe fiand auf der Tagesordbuung. Neue Erwerbungen, die der unermibdlide RKunftfreund theils von einem Lingeren Gejnd in Stalien beinige- bradt, theils auberweit empfangen hatte, verfpradjen eine angenefme Kunftidau, die freilid) immer bebvorfteht, wenn man Gelegenbeit hat, bie gefdmadboll ange- erbueter umd ein wabres Runfiwohlbebagen athmenden Hiume diefes Patriziers gu bejuden. Bor allem war e& auf die Vetradtung einer Statue abgefehen, welde vou Emil Wolff im Rom angefommen war. Wir fanben fie auf einer nur im Gommer nach vorne gedffneten Veranda, von der eine breite Treppe in ben jorgfattig gepflegten Garten filhrt, vorthetlhaft aufgeftellt. Sie zeigt eine 162 mijde Sungfran, weldje im Begriff ift, fiir die Rampfe bes gweiten punifden Krieges iby Ohrgehinge hergugeben unb e8 babher (osgunefteln fudjt. Diefes reizende Dtotiv ift febr gut gut Wus8drud gefommen. Dtit Unmuth neigt fidh bie {chlante Geftalt, leife nad) hinten, bas fine Haupt feitwirts fenfend, wm bas Opfer bequemer gu vollgiehu, fir weldes eine bereitwillige Freudigheit und Entidloffenhett ans den Ntienen fpridt. Die reide Geroandung ergieft fid, namentlid) ilber ben Oiicfen, in febr gefilligen Linien und mit elaftifchem Leben bebe fich die fhwellenden, ecbel geformten Arme aus devjelben empor. Das Ganje ift eine der LiebenSwilrdigften ueuern EGipfung aus dev, wie uns erziblt wird, jehr reidhen und fruchtbaren Werlftatt unferes Candsmannes. Der RKonful hat die Statue auf ein nad der Beidinuing und Grfenangabe des Ritnfilers gefertigtes Piedeftal von [chlefijdem Marmor bringen, und diefes vermittelft einer neuen Vorvidtung fo conftruiren faffen, dah fic) das Ganjge dreben apt, nicht Blof die Plinthe der Gildfaule, weldes, wenn fie vieredig ift, immer fatale Ver- {diebungen giebt. — Ueber andere nene Erverbungen bas nadftemal. — Wuch in Colberg hat man den Entfdhlug gefakt, Se. Maj. bem Боде ligen Rinige ein Denfinal gu erridien. Daffelbe foll in einer Podefterftatne in Bronze beftehen; wegen ber Uusfiihrung iff man mit unferm Drake, dem auch Stettin und unfer Ghiergarten thy Kinigdftandbild verdanfen, in Unter$andlung getreter, G Stuttgart. Durd die Munifizenz Sr. Mtajeftdt des Riniga ift die hiefige Stants-Galerie abermals unt gwei werthvolle Mtere Oelgemiilde bereidjert worden. Das eine davon gebirt der venetianifden Sule an, und ift das Wert des Sacopo Cavedone, ,,Lot инь jeine Tichter” darftellend. Gin grifjeres Sntereffe gewahrt jedod) bas andere, weldes, befaunt unter dem Namen ,,Mona Lija,” in mehrfaden Exemplaren vorhanden, dent Kunftforfdher die Frage anfwirft: wo und weldjes al8 das vom Meifter Leonardo ba Binci gemalte Original fei. Gekanntlich lie} der Kinig Franz I. von Frankreich, die {dine Mabonna Lisa del Giocondo in Fontainebleau, wo ev dDamals Hof hielt, von & ba Binci portraitiven und demnad wird wohl anjgunehmen fein, dag diefes Bild daffelbe ift, weldes noch jest im Louvre gezeigt wird. Ob L, da Vinci gleichgeitig mel tere diefer Bildniffe anfertigte, ober unter feiner Wuffidht anfertigen ев, Lape fic) swar nicht beftinunen, aber bod) vermuthen, da diefelben, fo weit fie uns belaunt find, dierdjaus nidt bas Gepriige einer fpdteren Ropie tragen. Dod), ob nun Original ober Ropte, in jedem Falle befigen wir cin dufferft intereffantes, werthvolies Runfiwer!, bas einen Vergleich mit feinen in Paris, Madrid, Peters- burg und Minden befindliden Gejdwiftern nidt gu fdjenen hat, — Sim Atelier des Neftors der hiefigert Portrait-Maler Stirnbrand, fahen wir filmgft eit griferes woblgelungencs Gemilbe. ©8 ift dies bas lebensgrove