gen dienen Tdnnen, von Sabr gu Bahr weniger ,, Erfreulides” Lie- fern, indem dort felbft der beim iiberveich vertretenen Genvefach fo unbedingt nothwendige Humor immer feltener wird, dagegen aber pie Bahl der unintereffanten nichtsjagenden Urbeiten fortwahrend zu- nimmt. Wer aber in der Kunft nidt allein ein Mtittel yur Krafti- gung des Nationalgefihle und zur Veredlung per Weenfchheit itber- haupt fieht, indem fie diefer ur Selbfterfenntnif’ einen Spiegel ihrer Borziige und Wtingel, ihrer guten und Бей Gefinnungen, Змеи wund Emypfindungen vorhalt, fonder der Mtalerei insbefondere aud die hohe Beftimmung guerfennt, ме Эна, Weisheit und Liebe Gottes in Geftalt gu predigen durch Darftellung Seiner Fihrung des Meenfchenge dlechts und, fo weit diefes miglic), durch bildliches Wiebergeben der fidjtharen und unfichtbarven Natur, der wird um fo mehr in den Veftrebungen der jiingften Gegenwart einen eben fo verderblichen alé tief betritbenden Schritt zum Verfall diefer Kunft erbliden. Den fein Urtheilsfahiger faun laugnen, da® die glaubens- feere Romantif und der XNaturalismus dem glaubigen Idealismus und ftrengen hohen Styl, die ,fleine” Runft der Genres und and- fchaftsfader der ,,grofen Runft ver Gefchichtsmalerei, das Streben nad) frangififder, belgifder ober italienifcher Virtuofitit des Dta- chens, bem Schwing und der Begeifterung deutfder Compofition, arben- und Lichteffefte, der tiefen Empfindung und chavaftervollen Geftaltung, alfo alle niedriger fiehenden Cigenfdaften, Leiftungen und Gattungen den Hiheren, weldjen unfre Schule ihre Wiederer- hebung verdanft, immer mehr Boden abgewinnen, und fomit die RKunft den Weg wieder guriicyugehn beginnt, auf weldem fie durch die grofe Anftrengung und Hingebung der Regeneratoren und ihver Nachfolger fet 80—40 Gabhren dem Biel, tweldhes diefe Minner erftrebten, immer naher ritdte. Die Naturalifien und die jiimgere der neueften Richtung ange- Hbrende Generation werden diefes natiirlich nicht jugeben. Entweder trbften fie fic) damit, Daf Altere Lente immer fiir die vergangene Beit jhwirmen und das Nene herabfegen, oder fie entgeqnen, daf Die neuefien Beftrebungen ein nothwendiger Cntwidlungsproces der ии feien, die ja nach immer vollfommnerer vielfettiqes Geftaltung fiveben miiffe, um ihren Culminationspuntt zu erreichen, wobei dann gelegentlid) Ghirlandajo und ihm abulide Beitgenoffen, welde die altitalienifche unt durd ihren ,,Naturalismus” ihrem fpateren Hshepunkt entgegen gefiihrt haben jollen, als Belege angefiihrt wer- den. Endlich wird auch noc, wie in der Mtnfif, von einer Maleret рег Bulunft gefpromen, welde die neuefte Hidtung vorbereiten wolle. Sch geftehe, naf ic viefe Beftrebung nicht begreife, da die Gefchichte beweift, dak bie Kunft immer ein Spiegel der hiheren und niederen Glemente ihrer Beit je nac) dem Standpunft her Riinftler ift. Wenn nun aud die Ptenfcbheit diefelbe bleibt, fo bildet doch gerade der Вере im Hervor- und Buvitciveten der verfchiedenen Elemente, weldje ihr Wejen ausmachen, die Berfdhiedenheit der Zeiten und fo- mit aud) die ber Unforderungen an die Kunft., Wie aber diefe in ber Bufunft fein werden, da faut MNiemand vorher wiffen, und fo gehiren dann die gedachten Geftrebungen feiner Zeit an, indem fie nicht auf die Gegenwart beredhnet, diefer fremd find, und bie Beit ihres Urfprungs dennod) nicht verliugnen finnend, eben fo mwenig fiir gufiinftige Zeiten paffen. Es giebt zwar eine Runft der Zufunft, aber fie ift feine Vorbereitung auf ее, fonbdern die Bollendung, bie Blithe einer Gegenwart und aus Werken beftehend, welche fiir alle fommenden Beiten alS Mtufter und Studium dienen ипиен. Eine folche Kunft gaben die Griecjen, das Meittelalter und theil- weife aud) unfere Regeneratoren und ire bejfern Nachfolger; wollen und fonnen die neneften Beftrebungen jolche Werke liefern, fo wird ihnen nidjt обет die Bufunft, fondern aud) die Gegenwart zum Hhichften Dank verpflidhtet fein. DOagu miiffer fie aber einen ihrem jegigen Diametral entgegenaefesten Weg einjdylagen. Was nun Ghirlaudajo und ahuliche Meinner feiner Zeit Бе trifft, fo fprecben fie gerade gegen bie neueren Beftrebungen, denn wenn fie aud) nicht mehr ber ftrengften idealen Richtung angehiren, fo ift ihe Styl noc) immer fo hod, dak nur wenige unfrer jesigen Riinftler fie barin itbertreffen; auRerdem дебётеи fie gut benen, welche pen Mangel an eigentlider Erfindungsgabe und an einem ben Ge- genftand durdjbringenden und erfafjenden Geift durd eine Dienge vou Portraitfiguren, die nod) obendrein oft ganz theilnahmlos da- би und durch fleifig ausgefithrte, jum Ausfpreden des Gegen- ftanbdes vielfad gang unnithige Mebenfachen ju erjegen fuchen, wie denn berartige Riinftler faft immer bem Naturalismus huldigen, dhulidy wie im Leben die innerlic) Armen auf die MewRerlichteit ven gvipten Werth legen. Wher der Naturalismus fener Beit, wenn man diefe Richtung einmal fo nennen will, verhalt fid) gegen ben jegigen, wie Natur zum Wrodell, oder deutlicder, wie das Hinftlerifde Wiedergebiven des Erfteren gegen bas Nachmalen oder Machbilden de8 Legtern, fei e8 nun aus bem Geddchinif oder nach fidtbarem Vorbito, furz wie Wahrheit gegen Natirlidfeit. Deshalb fonnte jene Richtung die fpatere Hichfte Bliithescit allerdings vorbereiten, wohin aber ber jegige Naturaligmus am Ende fiihren fann, dads zeigt am auffallendften ein BVergleid) der Diiffeldorfer , Mtonatshefte” mit ben Dhindner ,,flieqenden Blattern” und Bilderbogen; denn tabrend fic in diefen felbjt bei den derbften Gegenfitinden und Cha- racteren immer ein gewiffes, gehaltenes, Ниуе ее ей und Humor zeigt, fo ift ort alles dilettantenartig, falt, fteif, langweilig und nicht felten fogar gemein. Um Mifoerftinbdniffe vorgubeugen und zur vichtigen Beurtheilung ver folgenden Grivterungen mug id bier bemerfen, dag uiemand entfernter al8 id) davon fein fann, die foeben gebraudhten Worte auf bie Diiffelborvfer Schule itherhaupt anguipenden, ba ich vielmehr der Wnficht bin, dah fie unter Leitung ihres verbdienftvollen Direftorvs Sdadow Manner und Werke hervor- brachte, die ihr gur wahren Bierde gerveichen, und ich betrachte 08 paher als eine Ungeredhtigfeit, menu ber Wiraidealismus diefe von jedemt Wntheil an der Regeneration ausfdlieft. Sie ging allerdings nicht von ifnen aus und fonnte diefes and nidt, da nod miemals eine folche mit ben niederern бафети und Richtungen beganu, dent ohngeachtet nahmen fie unbeftreitbarern Wniheil an thr paburd), da fie fic) von der vorher herrfdjenden Mtanier und der Bergitterung ber Antife (osfagten und gur Natur guriidfehrten. Gie Hatten auf ее Wege vielleicht fiir uns cine zweite venetianifde Schule wer- Феи Шипеи, wenn fie nicht in den Irrthum verfallen waren, Weo- dell Пи; Natur, Natiirlichfeit fiir Wahrheit ju balten. Ginjelne fiihlten allerdings fpater da8 Srrige des Brincips und fagten fid) von ihm 08, aber wenn aud) nicht gu fpat, um nod febr Bedentendes gu leifien, doch nicht frith genug, um ohne Bei- mifchung des fritheren Strebens dem hiheren ftrengen Styl ganz angehiren gu fdnnen. Sener Vergleid beabfichtigt alfo nur, dag Gude ber burd diefe Schule vorgugsweife angebahnten Michtung miglichft anfcaulid) zu maden, denn wenn der von ihr abftam- menbde heutige Naturalismus, wie die Monatshefte beweifen, in folcher ihm eigentlic) angehivenden, fchon an fic) niedrigeren Sphire fich felbft noch tiefer herabgieht, unt wie viel verderblider mug er bann diefe Wirking auf hihere Gegenftinde ausithen, went ev, wie e jest gefchieht, Geltung bei ihnen erlangt. Nun wird zwar nies mand beftreiten, dag ber Geift, wenn er Durch Echipfungen in die Meuferlichteit ст, nach einer ihm tmimer vollfommener entfpre- chenden Geftaltung ringen wird und mug, aber wahrlich das Mitel bagu iff webder der Naturalismus nod) tas Genreartige. Das fehn wir an den Benetianern, die in fofern die italienifdjen Naturaliften genannt werden fdnnten, ald fie ihre Geftaltung ans ihrer Phan- tafie und ber fie umgebenden Natny fcjdpften, ohne dabet, wie die anbern italienifchen Gchulen, die Untife als Sdinheitecorrectiv gu