gebraucjen, denn aud) bet ben Iiedvigeren wie 3. B. beim Bajjano ift felbft in den Thieren von eigentlicher ,, Matirlicjfett” und von »Genreartigem” feine Spur. Eben fo wird fcwerlich ein Urtheils- fahiger das Colorit Tizians oder Corveggio’s ,,natitrlich oder natu- raliftifc), wohl aber unvergleidhlich fii und wahr nennen, aber e8 ift dicfes body mur verbunden mit deren Compofition, Cimpfin- pung, Gejtaltung u. f. w., weshalb denn auch alle dabin gielenden effettijdhen Beftrebungen einer andern Reihe unfrer irre gehenden jlingeren Rinfiler gu nichts als gu Nachahmungen fithren, denen felbftindiger Geift und Gangheit, alfo innered Leben und fomit Wahrheit feblt. Unt nun aud) von bem erwahnten Mithmen vergangener eit gu fpredjen, fo dient gu fetmer MRechtfertiguig Бичер des hier verhanbdelten Gegenftandes die nicht weggulangnende Fhatfade, dak feiner der jiingeren Kiinftler bas geworbden iff, was die alteren gré- Reren Manner unfrer norddeutfhen Schule waren und find. Oder giebt e8, um mit den Qdealiften gu beginnen, einen getter. Corne- lin8, Overbed, Veit, KRaulbah, Schnorr, H. Hef, Steinle, Schwind, Roch, Fries, Rotimann? over aus der naturaliflifden Geile ftam- mend einen sweiten effing, Bendemann, Rethel, Deger? (3% nenne hier mur einige ber ntiv perfinlich Befannten, welche Schitler bilde- fen oder Nachfolger fanden, und bitte die ibrigen tiichtigen tanner, diefes nicht als eine Buriidfegung ihrer Leiftungen und Tabigleiten anzgufehn.) Go viel mir befannt, getgen fic) bis jet Feine folche Grifen erften und gweiten Ranges, wo aber diefe abnehmen, ba mug doch felbftverftinbdlid) die Kunft, welche erft durch fte zur Cr- fcheiuung gelangt, im Ginfen begriffen fein. Wber wielleidht bieten fich den Siingeren feine folche Gelegenhetten wie jenen Weltern, ire Pahigketten zu enifalten, den wie man fagt: ,, Gelegenheit macht den halben Ritnfiler’. Das Legwtere ift wahr, aber die Welteren fiihrten felbft die Gelegenheit dadurch herbet, daG fte gleich im Anfang mit Werken auftraten, die unverfennbar den Funfen geigten, dev fpiter zur Flamme werden follte; fo u. a. Cornelius fchon in feinem Fauft, Overbe in feinent erfien Cutwurf zum Cingug in Serujalem, Kaul bach felbft in dev eingelnen Fluggsttin im Miindner Bajar, Schnorr in feinen Sugendarbeiten bet H. von Quandt, H. Hek in feinen erfien fleinen Bilbern, Schwind, Fihrig, effing, Bendemann, Rott- mann in ibven fritheften WUrbeiten. Und ungiinftigere Berhaltniffe haben die Sitngeren aud) jchwerltd au befimpfen als jene Niner, pie ihre Anfchauung und Richiung gegen ein verwihutes Bublitum und ein Heer von Wladentifern erft sur Geltung bringen muften und oft in den briidendften agen waren, wie mir 3. B. der liebe alte Roch, dev felbft fein Lebelang arm war, von Thorwaldfen erzihite, pak diefer jenem Beichnungen gum Offtau corrigivte, wofitr er vom armen Rod einen Stubdo pro Beichnung evbielt und diefent nuv eben fo viel iibrig blieb. Зловреш ftellte Chorwaldfen feinen Ba- fon bin, und von dem Moment an war feine fpater fo qlangende Bahn exsffnet. Grdlid) fonnte wohl noch entgegnet werden, dak eben die nattrliche Begabung der jiingeren Rinjtler weniger grok fei; dem ift jedoch nicht fo, denn ich fenne gar mandhe, die von Ma- tur hinveichendes Weaterial befafen, um mit dev Beit fich unfern gropten Riinftlern angureihu, aber fie gingen entweder in der glau- bensleeren Romantif oder im Naturaligmus, Genre- und Virtuofen- thum oder in Mtanier unter, und gelongten ohugeachtet jahrelangen Befuchs der Afademien fo wenig zur Aushiloung ihrer wirklich emi- nenten Fahigketten, dap fie untitdhtig bieben, irgend ein grbferes vollendetes Werk felbfiindig hinguftellen und nidt ther Sluftrationen binausfamen. Зое ИФ тешиаф 28 @ши unjrer Kunft nicht beftreiten, fo ertifteht bet jedent jie Liebenden die natirlicje Frage: ,, Was fonnte, Da faft alle genannten iinftler erftenr und gweiten Ranges nod fortwirter jowobl ourd tebhre als dur) Werke, dte thetlwette hoher {teh als ihve fritheren, und ba fiitgere Rrafte von hinreichender пани ет Begabung vorhanden find, die Uvfade des fo febneller Verfalls einer Kunjt fein, dte in der verhalinifmapig Turgen Beit pon 30—40 Sahren fo Grofes leiftete, daf fie nur von den Grie- chen und dem Mtittelalter itbertroffen wird, und deren Outelle ge- 18 eine Idngere Dater und eher ein fortwahrendes Steigen als Gallen verfprach, weil fie nicht aus dem Fleifdh, ov. h. dem бане ralismus, fondern aus dem Geift, und gwar aus dem bes Chriftens thums und ber Mationalitit entfprang; die ferner feine Hof-, Wa entice, Salons und Modefunfi, fonbdern in fo fern eine Volfstunft war, al8 fte mit der nationalen Erhebung bed Befreiungstampfes und theilweife nurd) fie erwadjte? Denn unfre Schule fufte auf der altpentfchen Malerei, beqann fat durchgehends mit chrifilichen Oar- ftellungen und rang vor allem nach Wiederherftellung der Inners Lichteit, weldpes alfed in der furz vorhergegangenen Zeit der Wntifen- gigendienfte und des Sranjofenthums То gang verloven geqan- деи шах. Dte Mehryahl wet auf jeune Frage feine audve Aniwort, als: „Зе Моде dex jebigen Richtung liegt im Gefchmadk bes Publi- fumsé, dem wir folgen miffen, da wir fiir diejes und nicht fitr uns molten.” Uber eine folche Antwort fann doch unmiglid) genitgen, ba jeder Gefchmac feine Urfache Hat, und nie eit bon vornhereint fertiger, fonbdern immer cin werdender durch vorhandene Runftwerke gebtloeter ijt. Sragen wir uun weiter nad) jener Urface und wer pen Фета вебе Hat, fo bleibt die etmgige Antwort: ,, die Ver= fertiger fener Sunftwerfe, die Ritnftler”. Wher aud) diefe find mod viel weniger yon vorn herein fertig, am allerwenigiten als Gchiler, und bie WUrt ihres Werkes, ja felbft die Stufe welche fie erveichen, wird bedingt, маф ihrer Fahigheit und Anftvengung, durch die Sehulen, in welden fie gebildet, feien diefe nun, wie in fritheren Beiten, die etnzelner Lehrer oder unfre jesigen Wlademieen. Hier ift alfo te Wurgel des Uebels gu fuchen und hier ijt fie tad). met ner Ueberzengung auch vorhanden, weil das Grundprincip die- fer Unftalten mit dem unferer Regeneratoren burdaws nicht ibereinftimmt, und fie demtnad) ihr jebt mur jdaden, aber erft dann ihr werden nitgen fnnen, wenn mit dev wiedeverlangten Uebereinftimmung des Brincips aud) Studiengang, Cinvichtung u. f. w. eine durchgreifende Aenderung erleiden. Diefes zu beweifen, ift Zwed und Wufgabe ver folgenden Crovterungen. (Kortlesung folgt.) Die пеней Pronnen in Perlin. Penig Befriediguag im Publifrm gewahren etnige eben auygeftellte Sffentlide Brunnen, welde tm Gefolge ver neuen Wafferleitung an vert Tag getveten find. Diefe Wafferleiiung, eine ver fegensveidhfien und herr- lichfien Cinvidjtungen, die man fid) fiir unfere Refivens denfen fan, ift im grofartigften Style yur WAusfithrung gebradt und mufy eine bewun- derungswilrdige Gdspfung genannt werden. Die allgemeine Anerfermmng, pie ihr bis jest fpdrlic) безо gu werden фен, Фили und wird endlich nicht ansbleiben. €8 lag fehr nahe, diefer miiglidyen Cinvidtumg aud dete SdmuE von sffentliden Brunnen hingugufiigen, ete Bierde, welde die Stadt mit Ausnahinie bes Wofferfpiels auf vem Luftgarten vor dem alten Mufeum иоф immer hatte enthehren miiffen. Wiederum lag e8 пабе, hier eine vorgiighde Gelegenhett gu fehen, mo fic) dew dod) anguertennens per Berliner Bilbhanerwerfftitten ein Sdhauplag der veigvollften Thatig- feit evdffnete, und man hatte wohl ein gemiffes Recht auf die Hoffnung, рай bas heitere und poetifdje Spiel ver Springhrunnen bier allmabhlidy ein anmuthiges und wiirdiges Sfulpturwert nady dem ander hervorrufer пе. Der Belle-WAlltanceplatys allein ift fo glitdlicds, foo fett Sahvrer